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Playlist #399 vom 16.06.2024 - JAN A.P. KACZMAREK (1953-2024) Special

Neben Wojciech Kilar und Krzysztof Komeda zählt Jan A.P. Kaczamarek zu den wohl populärsten polnischen Filmkomponisten, nicht zuletzt durch seinen Oscar-prämierten Score zu „Wenn Träume fliegen lernen“ mit Johnny Depp und Kate Winslet in den Hauptrollen. Kaczmarek komponierte neben bemerkenswerten Filmmusiken wie „Lost Souls“, „Washington Square“ und „Get Low“ aber auch Musik für die Theaterbühne und den Konzertsaal. Nun starb der versierte Komponist im Mai 2024 im Alter von 71 Jahren an einer Multisystematrophie. 
Kaczmarek wurde 1953 in Konin geboren. Da sein Großvater Violinist war und in Kinos spielte, besuchte Kaczamarek als Kind öfters Konzerte an der Philharmonie in Posen und lernte Klavier spielen. In der Schule komponierte er zwar Musik für Theaterstücke, spielte aber mit dem Gedanken, eine Diplomatenlaufbahn einzuschlagen, und studierte deshalb an der Adam Mickiewicz Universität in Posen Rechtswissenschaften. Doch dann komponierte Kaczmarek Musik für das Theaterstück „Teatr Laboratorium“ von Jerzy Grotowski und ging ab 1977 mit der Theatergruppe Achter Tag auf eine zweijährige Tournee. 
Er gründete die Musikgruppe Orchester des Achten Tages (Orkiesta Ósmego Dnia), die auch in den USA tourte und dort im Jahr 1982 das Album „Music for the End“ beim Label Flying Fish Records in Chicago herausbrachte. Im Orchester spielte er Klavier, Synthesizer, Schlagzeug und auf einer Gitarre-ähnlichen Fidel. Über vier Jahre bekam er den Publikumspreis der polnischen Zeitschrift Jazz Forum. Nachdem Kaczmarek ab Anfang der 1980er Jahre Filmmusiken in Polen komponierte, siedelte er 1989 nach Los Angeles über, wo er für Aufnahmen für verschiedene Musiklabels wie Sony Musical oder Decca engagiert wurde. Gleichzeitig komponierte er Musik für das Goodman Theatre in Chicago und das Mark Taper Forum in Los Angeles. 
1992 wurde ihm ein Obie and Drama Desk Award für die Musik zu „Tis‘ Pity She’s a Whore“ verliehen, die auf dem New York Shakespeare Festival uraufgeführt wurde. 
„Ich musste nur ein paar Telefonnummern benutzen, die mir von Freunden in Europa mitgegeben wurden, und bald wurde ich als ein Avantgarde-Komponist in einer besonderen Zeit bekannt, in der Filmemacher nach einem sehr neuen ästhetischen Ansatz suchten“, blickt Kaczmarek im Interview mit BSO Spirit zurück. „Die USA sind immer noch ein Land der Möglichkeiten, und ich erinnere mich, dass ich auf einmal sehr optimistisch über meine Zukunft als Komponist wurde. Ich rief meine Eltern an, um ihnen zu sagen, dass ich die Erlaubnis von der Regierung erhielt, Musik für Filme zu komponieren…“ 
Als glückliche Fügung erwies sich die Bekanntschaft mit der polnischen, aber in den USA arbeitenden Filmemacherin Agnieszka Holland, für die Kaczmarek 1995 das Drama „Total Eclipse“ mit einem noch jungen Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle komponierte. 
„Agnieszka machte sich überhaupt keine Gedanken über Kommerzialität. Sie suchte nicht nach einfachen Klängen oder konventionellen Partituren. Sie hatte eine fatale Liebesgeschichte zwischen zwei intensiven Dichtern im Sinn, zwei Männern … Wir trafen uns ein Jahr vor Drehbeginn in San Francisco, und ich empfand es als Vergnügen, für ein Projekt wie ihres sehr intime Musik zu schreiben. Das Leitmotiv war in diesem Fall das Schicksal. Ich bekam ein Drehbuch, sodass ich mit nur einigen wenigen, zarten Stücken arbeiten konnte, die für ein Quartett mit etwas Orchester und Chor entwickelt wurden, um die Landschaften der Geschichte zu erweitern.“ (ebd.) 
Es folgten die Henry-James-Adaption „Die Erbin vom Washington Square“ (1997) mit Jennifer Jason Leigh, Albert Finney, Maggie Smith und Ben Chaplin in den Hauptrollen, das Drama „Das dritte Wunder“ (1999) mit Ed Harris, Anne Heche und Armin Mueller-Stahl in den Hauptrollen sowie das Thriller-Drama „Schuss ins Herz“ (2001). Davor entstand 1997noch der sehr einfühlsame Score zum Erotik-Drama „Bliss“
„Es war ein sehr erotischer Film, sehr intensiv und sehr riskant“, erinnert sich Kaczmarek im Interview (ebd.). „Es war schwierig, für einen Film wie diesen Musik zu schreiben. Ich brauchte ein emotionales Engagement. Ich konnte nicht einfach einen konventionellen Soundtrack komponieren… Begriffe wie Vagina oder Orgasmus erfordern eine sehr emotionale Musik, emotionale Akkorde. Schönheit hat viel mit Erotik zu tun, und Musik kann das auch widerspiegeln… Nun, so habe ich mich gefühlt, und ich muss stolz zugeben, dass mir das Ergebnis gefallen hat. Ich glaube, ich habe erotische Musik intellektualisiert.“ Den Höhepunkt seiner Filmmusikkarriere erlebte der Pole im Jahr 2005, als er den Oscar für seine Filmmusik zu „Wenn Träume fliegen lernen“ erhielt. 
„In ,Wenn Träume fliegen lernen‘ war mein Leitmotiv Unschuld. Unschuld ist ein Schlüsselwort in diesem Film und meine Musik wird auf eine ganz andere Weise vermittelt als in jedem anderen Film. Es war wie eine Introspektion in die Welt der Kinder und der Unschuld. Für mich war James Barrie emotional wie ein Kind, und das war sein Geheimnis, um schließlich Nimmerland zu finden. Dies war mein erster ,unschuldiger‘ Soundtrack, also wollte ich, dass Unschuld die eigentliche Seele der Partitur darstellt.“ (ebd.) 
2011 wurde auf seine Initiative und unter seiner Leitung in Posen erstmals das internationale Film- und Musikfestival Transatlantyk veranstaltet. 2015 wurde er in Polen mit einem Orden Polonia Restituta ausgezeichnet 2023 erhielt er den Polnischen Filmpreis in der Kategorie „Ehrenpreis für ein Lebenswerk“.

Filmographie:

1984: Cien (Fernsehfilm) 
1984: 1944 (Miniserie) 
1984: Niepokonani 
1986: Gra w slepca 
1986: Zdaniem obrony: Jezdziec na ogniu 
1987: Na wolnosc 
1990: A halálraítélt 
1990: Pale Blood 
1990: Do domu (Fernsehfilm) 
1992: Weiße Ehe (Białe Małżeństwo) 
1993: Mask of Murder 2 (Doppelgänger) (Mask of Murder II) 
1994: Wiegenlied des Schreckens (Empty Cradle) 
1994: Gospel According to Harry 
1995: Total Eclipse – Die Affäre von Rimbaud und Verlaine (Total Eclipse) 
1996: Felony – Die CIA-Verschwörung (Felony) 
1996: Dead Girl 
1997: Bliss – Im Augenblick der Lust (Bliss) 
1997: Die Erbin vom Washington Square (Washington Square) 
1999: Aimée & Jaguar 
1999: Das dritte Wunder (The Third Miracle) 
2000: Gerechtigkeit um jeden Preis (A Mother’s Fight for Justice) 
2000: Lost Souls – Verlorene Seelen (Lost Souls) 
2001: Jenseits (Fernsehfilm) 
2001: Nero – Der Tyrann Roms (Quo vadis?) 
2001: Edges of the Lord – Verlorene Kinder des Krieges (Edges of the Lord) 
2001: Schuss ins Herz (Shot in the Heart) 
2002: Untreu (Unfaithful) 
2003: Soldier’s Girl (Fernsehfilm) 
2004: Wenn Träume fliegen lernen (Finding Neverland) 
2006: A Girl Like Me: The Gwen Araujo Story (Fernsehfilm) 
2006: Kto nigdy nie zyl 
2007: Krieg und Frieden (War and Peace, Fernsehvierteiler) 
2007: Ein Sommer in New York – The Visitor (The Visitor) 
2007: Spuren eines Lebens (Evening) 
2007: Hania 
2008: Das Feld der Ehre – Die Schlacht von Passchendaele (Passchendaele) 
2008: Die Karamazows (Karamazovi) 
2009: Am Ende des Weges – Eine wahre Lügengeschichte (Get Low) 
2009: Meet the Rizzos (City Island) 
2009: Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft (Hachi: A Dog’s Tale) 
2009: Horsemen 
2009: Pinocchio (Miniserie) 
2009: The Courageous Heart of Irena Sendler (Fernsehfilm) 
2010: Leonie 
2010: The Officer’s Wife 
2012: The Time Being 
2013: Joanna (Dokumentarkurzfilm) 
2013: Tajemnica Westerplatte 
2014: Zwischen Welten 
2014: Dancing Before the Enemy: How a Teenage Boy Fooled the Nazis and Lived 
2016: Interlude City of a Dead Woman 
2016: La Habitación 
2016: A Classy Broad 
2018: Paulus, der Apostel Christi (Paul, Apostle of Christ) 
2019: Valley of the Gods 
2019: Ich werde dich finden (Music, War and Love) 
2020: Magnezja 
2020: Efekt motylka 
2021: Mr. Zygielbojm (Smierc Zygielbojma) 
2022: The Soul of a Piano 
2022: Wskrzeszenie (Kurzfilm) 

Playlist: 

01. Jan A.P. Kaczmarek - Hashish (Total Eclipse) - 03:38 
02. Jan A.P. Kaczmarek - Wedding (Bliss) - 04:15 
03. Jan A.P. Kaczmarek - Romance Quartet (Washington Square) - 03:07 
04. Jan A.P. Kaczmarek - Aimèe & Jaguar - The End (Aimèe & Jaguar) - 05:02 
05. Jan A.P. Kaczmarek - The Bleeding Statue (The Third Miracle) - 03:20 
06. Jan A.P. Kaczmarek - End Credits (Lost Souls) - 03:10 
07. Jan A.P. Kaczmarek - Umeko's School (Leonie) - 03:07 
08. Jan A.P. Kaczmarek - Main Title (Shot In the Heart) - 03:40 
09. Jan A.P. Kaczmarek - Together (Unfaithful) - 03:03 
10. Jan A.P. Kaczmarek - This Is Neverland (Finding Neverland) - 04:04 
11. Jan A.P. Kaczmarek - Magnesia (Krakow Film Music Festival 2023) - 06:49 
12. Jan A.P. Kaczmarek - Jerusalem Violence (Paul, Apostle of Christ) - 04:31 
13. Jan A.P. Kaczmarek - Epilog (Kto nigdy nie zyl) - 05:40 
14. Jan A.P. Kaczmarek - Little Town (Passchendaele) - 03:07 
15. Jan A.P. Kaczmarek - Idea Is Born (Pinocchio) - 04:24 
16. Jan A.P. Kaczmarek - Japan (Hachiko: A Dog's Story) - 03:27 
17. Jan A.P. Kaczmarek - Emigra: New World (Krakow Film Music Festival) - 04:57 
18. Jan A.P. Kaczmarek - Evening (Evening) - 05:37 
19. Jan A.P. Kaczmarek - Father (Hania) - 04:49 
20. Jan A.P. Kaczmarek - Trip to the Detention Center (The Visitor) - 03:14 
21. Jan A.P. Kaczmarek - Theme (Edges of the Lord) - 05:00 
22. Jan A.P. Kaczmarek & Matías León - Magic Forest (Wild Heart) - 02:46 
23. Jan A.P. Kaczmarek - Legacy Clan (Echoes of the Sunken Ship) - 02:39 
24. Jan A.P. Kaczmarek - Suite (Valley of the Gods) - 05:01 
25. Jan A.P. Kaczmarek - Natasha and Pierre (War And Peace) - 03:57 
26. Jan A.P. Kaczmarek - The Mystery of Felix (Get Low) - 04:25 
27. Jan A.P. Kaczmarek - Love And Dying [Meditation] (Quo Vadis) - 12:02

Playlist #400 vom 30.06.2024 - Neuheiten 2024 (4)

Was haben„Mad Max“, „Garfield“ und „Bad Boys“ gemeinsam? Sie sind allesamt dem Fernseh- und Kinopublikum bestens bekannt und kehren nun mit neuen Abenteuern auf die große Leinwand zurück. Natürlich gibt es die dazu passende Musik ebenso in dieser Sendung zu hören wie neue Kompositionen von Hanan Townshend, John Powell, John Debney, Siddhartha Khosla, Uno Helmersson, Pascal Gaigne, Carlos Rafael Rivera und vielen anderen. 
Eine hochkarätige Besetzung vereint Schauspieler Tony Goldwyn („Last Samurai“, „Oppenheimer“) in seiner neuen Regiearbeit„Ezra“. Bobby Cannavale verkörpert den Stand-up-Comedian Max Bernal, der bei seinem Vater Stan (Robert De Niro) lebt, während er mit seiner Ex-Frau Jenna (Rose Byrne) um die Erziehung seines autistischen Sohnes Ezra (William Fitzgerald) kämpft. Als sie gezwungen sind, schwierige Entscheidungen über die Zukunft ihres Sohnes zu treffen, begeben sich Max und Ezra auf einen Roadtrip quer durchs Land, der ihr Leben grundlegend verändern wird. Die Musik zu diesem einfühlsamen Drama steuerte Carlos Rafael Rivera („Das Damengambit“, „Godless“) bei. 
Der schwedische Komponist und Multiinstrumentalist Uno Helmersson ist hierzulande vor allem durch seinen Beitrag zur erfolgreichen Fernsehserie „Die Brücke: Transit in den Tod“ bekannt geworden. Nun komponierte er die spannungsgeladene Musik zur norwegischen Mini-Serie „Fenris“
Die Biologin Emma Salomonsen kehrt zusammen mit ihrem Sohn Leo zurück in ihre Heimatstadt Østbygda um ihren Vater Marius zu besuchen, einen bekannten Wolfsforscher. Als in der Kleinstadt ein Kind verschwindet, gehen die Bewohner zunächst davon aus, dass Wölfe dahinterstecken. Doch Emma findet die blutverschmierte Jacke des verschwundenen Jungen im Haus ihres Vaters… 
„Das ultimative Ziel eines jeden Projekts ist es, einen einzigartigen Sound für einen Film zu schaffen. Als Komponist vertiefe ich mich in die Welt des Films, vertiefe mich tief in Drehbücher, suche nach Inspiration und beginne lange Gespräche mit dem künstlerischen Leiter, um eine gemeinsame Sprache der Ästhetik und des Geschichtenerzählens zu entwickeln“, erklärt Helmersson. „Für ,Fenris‘ habe ich eng mit Simen Alsvik zusammengearbeitet, musikalische Vorlieben ausgetauscht und Details der Serie besprochen. Der von Americana und nordischer Volksmusik inspirierte Soundtrack enthält Banjo, Gitarre, Hardangerfiedel, Drehleier, Cello, Violine und elektronische Elemente. Diese Musik soll den rohen, intimen und düsteren Geist der Serie einfangen und ihre Charaktere, Konflikte und die umgebende Natur widerspiegeln. Ich bezeichne diese Mischung liebevoll als ,Scandinaviana‘. Diese Serie stellt eine neue Entwicklung im Genre des Nordic Noir dar und vermischt Fragmente verschiedener Volksmusiktraditionen aus der westlichen Hemisphäre mit dem unverwechselbaren Stil des Nordic Noir.“
In dem Science-Fiction-Thriller „Atlas“ Die spielt Jennifer Lopez die brillante Datenanalystin und Misanthropin Atlas Shepherd, die zudem auch Künstlicher Intelligenz misstraut. Seit Jahren macht sie schließlich Jagd auf die KI Harlan (Simu Liu), die einst beinahe die ganze Menschheit ausgelöscht hat. Als sie sich auf eine Mission begibt, um den rebellischen Roboter zu fangen, endet diese im Fiasko und Atlas strandet auf einem fremden und lebensfeindlichen Planeten. Um dort zu überleben, bleibt Atlas nichts anderes übrig, als ausgerechnet einer KI zu vertrauen. Denn nur gemeinsam mit der KI Smith kann sie dem gefährlichen Ort entfliehen. Dabei steht mehr als ihr Leben auf dem Spiel. Es geht um die Zukunft der Menschheit. Denn Harlan macht sich daran, seinen Plan von einst nun endgültig zu Ende zu bringen, und alles menschliche Leben auszulöschen... Für die wuchtige, teils bedrohlich düstere Musik zeichnet der kanadische Komponist Andrew Lockington („San Andreas“, „The Kindness of Strangers“) verantwortlich. 
Cyrille Aufort begann seine filmmusikalische Karriere als Orchestrator für Alexandre Desplat, bevor er 2009 seine erste eigene Filmmusik für den Science-Fiction-Horrorfilm„Splice“ komponierte und 2012 zusammen mit Gabriel Yared das Kostüm-Drama „A Royal Affair“ vertonte. In der französischen Serie „Bugarach“ untersucht die Studentin Émilie in einer südfranzösischen Kleinstadt den verdächtigen Tod ihres Vaters nach dem Absturz seines Hubschraubers. Mit der Unterstützung ihrer drei Freunde begibt sie sich zum Mount Bugarach, wo der Unfall stattfand, und entdeckt ein Portal zu parallelen Welten. 
„Wir hatten viele intensive Diskussionen mit Fabien (dem Regisseur) über die musikalische Farbe, über die Ästhetik der Serie. Anhand der Leben dreier junger Mädchen zeigt die Geschichte von ,Bugarach‘, wie unsere Entscheidungen unser Leben prägen und unser Schicksal beeinflussen“, berichtet Aufort von seiner Arbeit. „Die Musik musste ein Thriller-Feeling haben, eine emotionale Note, aber vor allem musste es ein Science-Fiction-Soundtrack sein. Wir entschieden uns für einen elektronischen Soundtrack und ich verwendete zwei verschiedene Themen, die sich im Laufe der Serie entwickeln. Es war eine neue und bereichernde Erfahrung für mich, auf diese Weise nur mit elektronischen Geräten zu arbeiten.“ 
1995 standen die beiden Detectives Mike Lowrey (Will Smith) und Marcus Burnett (Martin Lawrence) unter der Regie von Michael Bay erstmals gemeinsam als „Bad Boys“ vor der Kamera. Nach „Bad Boys II“ (2003) und „Bad Boys For Life“ (2020) ist nun mit „Bad Boys: Ride or Die“ schon der vierte Teil in den Kinos angelaufen. Diesmal kommt das Duo einem Korruptionsskandal auf die Spur, der sie geradewegs ins Herz der Polizei von Miami führt. Auf die Schliche kommen sie dem Ganzen durch ihren verstorbenen Captain Howard (Joe Pantoliano), der posthum beschuldigt wird, jahrelang als Maulwurf für die Drogenkartelle tätig gewesen zu sein – und den Cops einen Hinweis hinterlässt. Doch schon bald werden sie durch eine Intrige zu Ausgestoßenen und befinden sich auf der Flucht. Um ihre eigene Unschuld und auch die von Howard zu beweisen, müssen sie außerhalb des Gesetzes nach eigenen Regeln arbeiten – und sich obendrein mit Mikes entfremdetem Sohn Armando Aretas (Jacob Scipio) zusammentun, der nach den Ereignissen des Vorgängerfilms im Hochsicherheitstrakt einsitzt... 
Die Musik steuerte wie schon zum dritten Teil der zunehmend angesagte Lorne Balfe („Mission: Impossible – Fallout“, „Gemini Man“) bei, der wie sein Mentor Hans Zimmer gern auf bombastische Arrangements bei Action-Spektakeln setzt. 
Seit dem Mega-Erfolg mit seinem Regiedebüt „Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) neigte Hollywood-Star Kevin Costner immer mal wieder zu einer gewissen Gigantomanie, die in der Folge Flops wie „Waterworld“ (1995) und„Postman“ (1997) zu verantworten hatte. Doch mit der modernen Western-Saga „Yellowstone“ hat Costner ein sensationelles Comeback hingelegt, das ihm nun ermöglichte, einen langgehegten Traum zu verwirklichen. Seit 1987 entwickelte Costner nämlich die Idee zu einer epischen, auf vier je dreistündige Filme angelegten Western-Saga, deren erster Teil unter dem Titel „Horizon – Eine amerikanische Saga“ im August in den Kinos anläuft. Er beginnt mit den Vorboten des amerikanischen Bürgerkriegs, die im Jahr 1861 zunächst New Mexico erschüttern. Weiße Pioniere besetzen die Gebiete der Apachen, die sich gewaltsam gegen die Aneignung zur Wehr setzen. Aber auch unter den Siedlern fließt Blut. Als der Vater der berüchtigten Sykes-Brüder bei einem Anschlag ums Leben kommt, nehmen seine Söhne die Verfolgung auf. 
Für die passende musikalische Untermalung engagierte Costner den versierten Komponisten John Debney, der bereits etliche Filme mit Kevin Costner in der Hauptrolle vertont hatte, u.a. „Im Zeichen der Libelle“, „Swing Vote“ und „Hatfield and Mccoys“
In dem Fantasy-Animations-Abenteuer „Dragonkeeper“ ruht das Schicksal des alten Chinas auf den Schultern eines jungen Mädchens, das das letzte verbliebene Drachenei finden und sein Schicksal erfüllen muss. „,Dragonkeeper‘ ist ein Soundtrack, der sich um drei Hauptthemen dreht, die jeweils mit den drei wichtigsten Charakteren der Geschichte verbunden sind: Ping, Diao und Danzi. Pings Thema soll ein Universum aus Licht und Unschuld heraufbeschwören. Im Gegensatz dazu ist Diaos Thema dunkel und verdreht, während wir bei Danzi versuchten, Reife und Gelassenheit einzufangen. Wir haben umfangreiche Recherchen zu chinesischen Instrumenten durchgeführt und mit Jiale Yi und Karen Han zusammengearbeitet, zwei prominenten chinesischen Künstlern mit umfassender Erfahrung mit dieser Art von Ensemble“, erzählt der spanisch-amerikanische Arturo Cardelúsüber die Arbeit an dem Film. „Unsere Idee war es, den klassischen Klang von Filmmusik mit dem Reichtum chinesischer Instrumente zu verbinden. Jiale Yi steuerte ihre Virtuosität auf der Yangqin bei, während Karen Han ihre Meisterschaft auf der Erhu beisteuerte. Karen ist eine Hollywoodlegende, die Soundtracks wie John Williams‘,Die Geisha‘ und Ryuichi Sakamotos,Der letzte Kaiser‘ aufgenommen hat. Ein weiteres entscheidendes Element des Soundtracks war Veronika Vitazkova, eine Expertin für chinesische Flöten und eine wunderbare Musikerin, die die Qudi-Soli in ihrem Wiener Studio aufgenommen hat.“ 
In Brad Podowskis Thriller-Drama „Silent as the Grave“ versucht ein unermüdlicher Dokumentarfilmer, das Geheimnis um den Tod seines Onkels zu lüften, doch ein unbekannter Feind hat vor, die Wahrheit geheim zu halten.  „,Ich möchte, dass die Musik dem Film ein modernes Noir-Feeling verleiht, und ich möchte das Lied ,Silent Night‘ im Film verwenden.‘ Das waren die beiden Hauptschwerpunkte von Brad, als er sich an mich wandte, um die Musik für ,Silent as the Grave‘ zu schreiben“, erzählt Raphaël Dargent über seinen Beitrag als Komponist zu dem Film. „Indem ich diese Elemente miteinander verwoben habe, habe ich eine spannungsgeladene elektronische Neo-Noir-Jazzmusik geschaffen, die Motive aus ,Silent Night‘ verwendet, um das zentrale Geheimnis des Films zu unterstreichen. Mit einem kleinen, engagierten Jazzensemble ist es uns gelungen, einen Soundtrack zu schaffen, der sowohl intim als auch explosiv ist und dem Film eine fesselnde Tiefe verleiht.“ 
Viggo Mortensen hat als Schauspieler bereits eine beeindruckende Karriere hinter sich, zu der neben seiner Rolle als Aragorn in Peter Jacksons„Der Herr der Ringe“-Trilogie auch Hauptrollen in David Cronenbergs „A History of Violence“ und „Eine dunkle Begierde“ sowie der Verfilmung von Cormac McCarthys„The Road“ zählen. Mittlerweile betätigt sich Mortensen auch als Drehbuchautor, Regisseur – und Filmkomponist. Nach seinem Regiedebüt im Jahr 2020 mit dem Drama „Falling“ folgt nun das romantische Western-Drama „The Dead Don’t Hurt“

Playlist: 

01. Carlos Rafael Rivera - Ezra Suite (Ezra) - 03:33 
02. Kris Bowers - An Eye For Jewels (Bridgerton: Season Three) - 04:14 
03. Federico Jusid & Adrián Foulkes - Culpables (El Caso Asunta) - 02:35 
04. Uno Helmersson - Remembering Childhood (Fenris) - 02:21 
05. Andrew Lockington - Only One Of Us Will Make It (Atlas) - 03:50 
06. Cyrille Aufort - Following Mateo (Bugarach) - 02:52 
07. Lorne Balfe - Basement of the Ocean (Bad Boys: Ride or Die) - 02:36 
08. Graham Reynolds - What's Our Story? (Hit Man) - 03:07 
09. John Debney - White Eyes of the Changing World (Horizon: An American Saga) - 03:43 
10. David Fleming - Jim (Jim Henson: Idea Man) - 03:22 
11. Arturo Cardelús - I Am a Dragonkeeper (Dragonkeeper) - 03:16 
12. Raphaël Dargent - In Memoriam (Silent as the Grave) - 02:57 
13. Jerskin Fendrix - Kindness [Dream] (Kinds of Kindness) - 02:13 
14. Eric Neveux - Partenaires (La recrue) - 03:29 
15. Rael Jones - Manacled (My Lady Jane) - 04:12 
16. Eloi Ragot - Sterile (Des gens bien) - 02:26 
17. Sean Philip Johnson - Hope For A New Life (Sound of Hope: The Story of Possum Trot) - 03:02 
18. Sean Philip Johnson - New Society (Sight) - 04:20 
19. Tom Holkenborg - A Noble Cause (Furiosa: A Mad Max Saga) - 04:37 
20. George Kallis - Woman in the Maze (Woman in the Maze) - 02:12 
21. Lucas Vidal - Amor y amistad (Nu Una Más) - 03:07 
22. Philip Glass & Paul Leonard-Morgan - Blink of an Eye (Tales from the Loop: Solo Piano Version) - 02:46 
23. Cyril Morin - The Mother (The Child Who Measured the World) - 04:10 
24. Viggo Mortensen - The Dead Don't Hurt (The Dead Don't Hurt) - 07:44 
25. John Debney - Flashback (The Garfield Movie) - 03:45 
26. Siddhartha Khosla - Score Suite (The Idea of You) - 05:46 
27. Hanan Townshend - Credits (The Long Game) - 04:45 
28. Abel Korzeniowski - Mural (The Watchers) - 03:29 
29. John Powell - Diners and Carrots (Thelma the Unicorn) - 03:25 
30. Timothy Williams - About Feeling Crazy (Intermedium) - 02:26 
31. Michael Abels - Teacher and Student (Star Wars: The Acolyte - Vol. 1) - 02:21
32. Siddhartha Khosla - Earrings (A Family Affair) - 02:06
33. Ronit Kirchman - Mothers (Pretty Little Liars: Summer School) - 02:02
33. Pascal Gaigne - El salto 4 (El Salto) - 07:46

Playlist #401 vom 14.07.2024 - ANOUK AIMÉE (1932-2024) Special

Anouk Aimée zählte zu den bekanntesten, aber auch geheimnisvollsten Schauspielerinnen Frankreichs, die vor allem in Italien durch die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Federico Fellini („La Dolce Vita“, „8 ½“) und Bernardo Bertolucci („Die Tragödie eines lächerlichen Mannes“) lange Zeit populärer als in ihrer Heimat war und auch von internationalen Filmemachern wie Robert Altman („Prêt-à-Porter“), Robert Aldrich („Straßen der Nacht“) und Sidney Lumet („Ein Hauch von Sinnlichkeit“) umworben wurde. Am 18. Juni 2024 verstarb Aimée in ihrer Geburtsstadt Paris. 
Anouk Aimée wurde als Nicole Dreyfus am 27. April 1932 als Tochter des Schauspielerpaars Geneviève Durand und Henri Dreyfus geboren. Von ihrer Kindheit ist nur bekannt, dass sie unter falschem Namen in ein Internat in Südwestfrankreich ging (wo einer ihrer Mitschüler Roger Vadim war, der Entdecker von Brigitte Bardot). Im zarten Alter von 14 Jahren feierte sie ihr Schauspieldebüt in Henri Calefs„La maison sous la mer“. Ihren Rollennamen Anoukübernahm sie dabei als Künstlernamen. Zwar wurde der nächste, ebenfalls 1947 unter der Regie von Marcel Carné entstandene Film nicht fertiggestellt, doch erfand Drehbuchautor Jacques Prévert ihren Zunamen Aimée („Geliebte“). 
Bekannt wurde Anouk Aimée im Jahr 1949 durch ihre Hauptrolle in dem auf sie wiederum von Prévert zugeschnittenen Liebesfilm „Die Liebenden von Verona“. In dieser kurz nach dem Ende des italienischen Faschismus spielenden Romeo-und-Julia-Geschichte agierte Aimée an der Seite von Serge Reggiani und Pierre Brasseur
In den folgenden Jahren wurde sie als „junge Schöne“ in dem Abenteuerfilm „Der goldene Salamander“ (1950) und als Prostituierte in der Simenon-Verfilmung „Der Mann, der sich selbst nicht kannte“ besetzt. Sie passte mit ihrer schlanken, undurchdringlichen Schönheit nicht so recht zur Nouvelle Vague und arbeitete lieber mit Regisseuren wie André Cayatte, Alexandre Astruc, Julien Duvivier, Henri Decoin oder Jacques Becker. 1957 spielte sie an der Seite von Gérard Philipe in „Montparnasse 19“, dann 1961 im Regiedebüt von Jacques Demy die Hauptrolle der Cabaret-Tänzerin in „Lola, das Mädchen aus dem Hafen“
1969 verkörperte sie in Demys amerikanischem Film „Das Fotomodell“ erneut die Figur Lola. Ihre Zusammenarbeit mit dem italienischen Regisseur Federico Fellini in „Das süße Leben“ verhalf Aimée zu internationaler Anerkennung und manifestierte ihr Image als ebenso schöne wie rätselhafte melancholische Frau. 1963 besetzte Fellini sie erneut an der Seite von Marcello Mastroianni in „Achteinhalb“ (1963). Danach war sie öfter als Charakterdarstellerin in italienischen Produktionen zu sehen. Sie trat in dem Résistance-Film „La terrorista“ und in dem Episodenfilm „Das jüngste Gericht findet nicht statt“ (1961) auf. 
Einer der wichtigsten Regisseure in der Karriere von Aimée war Claude Lelouch, der zwar zur Generation der Nouvelle Vague zählte, aber nie so recht dazugehörte. Er besetzte sie 1966 in dem Liebesfilm-Klassiker „Ein Mann und eine Frau“, in dem sie das Scriptgirl Anne Gauthier verkörperte, eine Frau, die sich nach dem Tod ihres Mannes in einen ebenfalls verwitweten Rennfahrer (Jean-Louis Trintignant) verliebt. Für ihre Darstellung erhielt Aimée neben einer Oscar-Nominierung den Golden Globe und den British Academy Film Award
1976 wirkte sie abermals in einem Film Lelouchs mit, in „Ein Hauch von Zärtlichkeit“ an der Seite von Catherine Deneuve. Im Jahr 1980 erhielt Anouk Aimée zusammen mit Michel Piccoli für die Rolle eines Geschwisterpaares in Marco Bellocchios„Der Sprung ins Leere“ den Darstellerpreis der Filmfestspiele von Cannes. 1986 verkörperte sie noch einmal Anne Gauthier in „Ein Mann und eine Frau – zwanzig Jahre später“, der Fortsetzung ihres Welterfolgs von 1966. 
1995 gehörte Aimée zu den zahlreich mitwirkenden internationalen Stars in Robert Altmans Episodenfilm „Prêt-à-Porter“. Von 1995 bis 1997 verlagerte sie ihre Arbeit auf die Theaterbühne. In „Napoleon“, einer TV-Verfilmung des Lebens von Napoleon Bonaparte, spielte sie im Jahr 2001 dessen Mutter. Ab Mitte der 2000er-Jahre stand sie seltener vor der Kamera. Im Jahr 2003 drehte Anouk Aimée den Film, den sie ein Leben lang vor sich hergeschoben hatte: „Birkenau und Rosenfeld“, inszeniert von Joris Ivens’ Witwe Marceline Loridan. Aimée, die zwar katholisch erzogen wurde, aber später zum Judentum konvertierte, dem ihr Vater angehörte, spielt darin eine französische Holocaust-Überlebende, die nach 60 Jahren nach Auschwitz zurückkehrt, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Dort trifft sie auf einen jungen deutschen Fotografen, dessen Großvater SS-Offizier war. 
Zuletzt wirkte sie 2019 an Claude Lelouchs„Die schönsten Jahre eines Lebens“ mit, der zweiten Fortsetzung von „Ein Mann und eine Frau“. Sowohl für Aimée als auch für ihren Filmpartner Jean-Louis Trintignant wurde es der letzte Filmauftritt. Im Jahr 2003 wurde sie mit dem César für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. 
 

Filmographie: 

1947: La maison sous la mer 
1947: La fleur de l‘âge 
1949: Die Liebenden von Verona (Les Amants de Vérone) 
1950: Der goldene Salamander (Golden Salamander) 
1952: Der scharlachrote Vorhang (Le Rideau cramoisi) 
1952: Der Mann, der sich selbst nicht kannte (The Man Who Watched Trains Go By) 
1953: Adrienne Mesurat (Fernsehfilm) 
1953: Le crimes de l’amour (Episodenfilm, Segment: „Le rideau cramoisi“) 
1955: Contraband Spain 
1955: Noche de tormenta 
1955: Le mauvaises rencontres 
1955: Ich suche Dich 
1956: Nina 
1956: Stresemann 
1957: Der sechste Mann (Tous peuvent me tuer) 
1957: Immer wenn das Licht ausgeht (Pot-Bouille) 
1958: Montparnasse 19 (Les Amants de Montparnasse) 
1958: Mit dem Kopf gegen die Wände (La Tête contre les murs) 
1959: Die Reise (The Journey) 
1959: Die nach Liebe hungern (Les dragueurs) 
1960: Das süße Leben (La Dolce Vita) 
1960: Bevor das Licht verlöscht (L’Imprévu) 
1960: Wo bleibt die Moral, mein Herr? (Le Farceur) 
1961: Lola, das Mädchen aus dem Hafen (Lola) 
1961: Das Jüngste Gericht findet nicht statt (Il giudizio universale) 
1961: Quai Notre Dame 
1961: Hors jeu (Fernsehfilm) 
1961: Sodom und Gomorrha (Sodom and Gomorrah) 
1962: Grausame Hände (F.L.A.S.H.) 
1963: Liolà 
1963: Il giorno più corto 
1963: Grausame Hände (Les grands chemins) 
1963: Il successo 
1963: Il terrorista 
1964: Helle Stimmen (Le voci bianche) 
1965: Liebe im Zwielicht (La fuga) 
1965: Il morbidone 
1965: Die Stationen unserer Liebe (Le stagioni di nostro amore) 
1966: Ein Mann und eine Frau (Un homme et une femme) 
1966: Lo scandolo 
1967: Lebe das Leben (Vivre pour vivre) 
1967: Ein Abend … ein Zug (Un soir, un train) 
1969: Das Fotomodell (The Model Shop) 
1969: Alexandria – Treibhaus der Sünde (Justine) 
1969: Ein Hauch von Sinnlichkeit (The Appointment) 
1975: Straßen der Nacht (Hustle) 
1976: Ein Hauch von Zärtlichkeit (Si c’était à refaire) 
1978: Meine erste Liebe (Mon premier amour) 
1979: Der Sprung ins Leere (Salto nel vuoto) 
1980: Ein Blatt Liebe (Une page d’amour) 
1981: Die Tragödie eines lächerlichen Mannes (La tragedia di un uomo ridiculo) 
1982: Qu’est-ce qui fait courir David? 
1983: Il generale dell’armata morta 
1984: Success ist he Best Revenge (Le succes à tout prix) 
1984: Viva la vie – Es lebe das Leben (Vive la vie) 
1986: Ein Mann und eine Frau – 20 Jahre später (Un homme et une femme – 20 ans déjà) 
1988: Das Chaoten-Duo (Arrivederci e grazie) 
1990: Bethune – Arzt und Held (Bethune: The making of a heroe) 
1992: Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg (L’Amour maudit de Leisenbohg) 
1992: Stimmen im Garten (Voices in the garden) 
1993: Rupture(s) 
1993: Les marmottes 
1994: Hundert und eine Nacht (Les Cent et Une Nuits de Simon Cinéma) 
1994: Prêt-à-Porter 
1995: Sag ja! (Dis-moi oui) 
1996: Männer und Frauen – Die Gebrauchsanweisung (Hommes, femmes, mode d'emploi) 
1997: Die Bibel – Salomon (Solomon) 
1998: L.A. Without a Map 
1998: Riches, belles, etc. 
1999: 1999 Madeleine 
1999: Une pour toutes 
2001: Napoleon (Fernseh-Miniserie) 
2001: L’île bleue 
2001: Festival in Cannes 
2002: Birkenau und Rosenfeld (La Petite Prairie aux bouleaux) 
2004: Happy End mit Hindernissen (Ils se marièrent et eurent beaucoup d’enfants) 
2006: De particulier à particulier 
2006: Schräger als Fiktion (Stranger Than Fiction) 
2008: Love Letters (Fernsehfilm) 
2009: Celle que j’aime 
2010: Ces amours-là 
2010: Paris Connections 
2011: Tous les soleils 
2012: Ziemlich dickste Freundinnen (Mince alors!) 
2019: Die schönsten Jahre eines Lebens (Les plus belles années d’une vie)
 
Playlist: 
01. Patrick Husson - Mode d’emploi (Hommes-Femmes) - 04:58 
02. Paul Misraki - Modigliani (Montparnasse 19) - 03:53 
03. Nino Rota - L'Harem (8 1/2) - 04:34 
04. Nino Rota - Titoli di Testa / Canzonetta / Notturno II / Cadillac (La Dolce Vita) - 05:13 
05. Michel Legrand - Roland rêve (Lola) - 02:17 
06. Francis Lai - Une pour toutes (Une pour toutes) - 03:38 
07. Francis Lai - Prologue de ces amours-là (Ces amours-là) - 04:14 
08. Maurice Jarre - Les Dragueurs (Les Dragueurs) - 02:38 
09. Francis Lai - Vivre Pour Vivre (Vivre Pour Vivre) - 03:13 
10. Ennio Morricone - Settanta Volte Sette (La Tragedia Di Un Uomo Ridicolo) - 03:50 
11. Ennio Morricone - Con Eleganza (Il Successo) - 03:16 
12. Philippe Sarde - Cendrillon (Dis-moi oui) - 12:07 
13. Jerry Goldsmith - The School (Justine) - 03:41 
14. Miklós Rózsa - River Pastorale (Sodom and Gomorrah) - 04:41 
15. Francis Lai - Vingt ans déjà [Version symphonique] (Un homme et une femme, 20 ans déjà) - 05:30 
16. Francis Lai - Plus Fort Que Nous (Un Homme et Une Femme) - 03:20 
17. Carlo Rustichelli - Elena's Disappointment and Final Decision (La stagioni del nostro amore) - 03:42 
18. John Barry - 3M2 (The Appointment) - 04:22 
19. Michel Legrand - Opening Credits (Prêt-à-Porter) - 03:21 
20. Michel Legrand - La trentaine (Qu'est-ce Qui Fait Courir David?) - 03:42 
21. Gabriel Yared - Le Mari De Marie-Claire (Les Marmottes) - 03:43 
22. Michel Legrand - Thème principal (Mon premier amour) - 03:07 
23. Francis Lai & Calogero - Mon amour [Piano Version] (Les plus belles années d'une vie) - 02:40 
24. Nathaniel Méchaly - Thème de fin (Celle que j'aime) - 02:54 
25. Piero Piccioni - Dark Jazz - Suite A (L'imprevisto) - 03:29 
26. Piero Piccioni - Sola (La Fuga) - 05:03 
27. Piero Piccioni - Seq. 20 (Il Terrorista) - 05:00 
28. Michel Legrand - Suite Part 1 (The Appointment) - 11:20

Playlist #402 vom 28.07.2024 - DEAN SEMLER Special

Der australische Kameramann Dean Semler zählt vielleicht nicht zu den ganz Großen seiner Branche, doch der Oscar-Gewinn für seine Arbeit an Kevin Costners Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ im Jahr 1991 und die Auszeichnung der American Society of Cinematographers mit dem „Lifetime Achievement Award“ im Jahr 2013 macht deutlich, über welche Qualitäten Semler verfügt, der bereits 1984 für seine Arbeit an „Razorback“ in Australien als Kameramann des Jahres ernannt wurde. Zu den weiteren Höhepunkten seiner Karriere zählen „Waterworld“, Mel Gibsons„Apocalypto“, Phillip Noyces„Todesstille“ und „Der Knochenjäger“ sowie die beiden „Young Guns“-Filme und Teil 2 und 3 der „Mad Max“-Saga. 
Semler wurde am 26. Mai 1943 in Renmark, Südaustralien, geboren. Seine erste Arbeit in der Produktionsbranche nahm er als Kameramann bei einem lokalen Fernsehsender auf. Später begann er, Dokumentar- und Lehrfilme für Film Australia zu drehen. Zu seinen ersten Film-Arbeiten zählen „Moving On“ (1974), „Let the Balloon Go“ (1976) und „A Good Thing Going“ (1978). 
In den 1980er Jahren nahm Semlers Karriere vor allem durch die Arbeit an George Millers„Mad Max 2“ (1981) an Fahrt auf, bei dem seine gewaltigen Panoramaaufnahmen der Wüsten des australischen Outbacks „überzeugend eine ausgedörrte, staubige, postapokalyptische Welt vermittelten“, wie das Internet-Portal Allmovie befand, was seiner Arbeit internationale Aufmerksamkeit bescherte. 
Semler fungierte anschließend nicht nur als Kameramann für den Nachfolgefilm zu „The Road Warrior“, „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ (1985), sondern auch für die gefeierte australische Miniserie „Bodyline“ (1984), Phillip Noyces Thriller „Todesstille“ und für mehrere populäre Hollywood-Filme wie„Cocktail“ (1988) und „Young Guns“ (1988). 
1989 wurde Semler als Kameramann für Kevin Costners„Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) engagiert, für den er einen Oscar für die beste Kamera gewann. Anfang der 1990er Jahre drehte Semler die Komödie „City Slickers“ (1991) und den Actionfilm „Last Action Hero“ (1993). 1995 arbeitete Semler erneut mit Costner an dessen Film „Waterworld“
Zu den weiteren Filmen in den 1990er Jahren zählen „The Power of One“ (1992), „Die drei Musketiere“ (1993) und Phillip Noyces„Der Knochenjäger“ (1999). Außerdem versuchte sich Semler als Regisseur bei „Super Mario Bros.“ (1993) und den beiden Action-Filmen „Firestorm“ und „The Patriot“ (beide 1998). 
In den 2000er Jahren war Semler Kameramann für eine Reihe von Filmen, darunter Komödien („Familie Klumps und der verrückte Professor“) aus dem Jahr 2000 und „Bruce Allmächtig“ aus dem Jahr 2003) und Actionfilme („xXx“ aus dem Jahr 2002 und „The Alamo“ aus dem Jahr 2004). 
Mitte der 2000er Jahre war Semler Kameramann für die Fußballkomödie „Spiel ohne Regeln“ (2005) und „Zum Glück geküsst“ (2006). 2006 arbeitete Semler erneut mit Mel Gibson für den Film „Apocalypto“ zusammen. Semlers Kameraarbeit vermittelte dabei die Schönheit der üppigen mesoamerikanischen Dschungelkulisse. Zu seinen letzten bekannteren Arbeiten zählen „Zwei vom alten Schlag“ (2013), „Maleficent – Die dunkle Fee“ (2014), „Der Kaufhaus Cop 2“ und „The Last Witch Hunter“ (beide 2015). 

Filmographie: 

1971: The Choice (Kurzfilm) 
1971: Where Dead Men Lie (Kurzfilm) 
1973: I Need More Staff (Kurzfilm) 
1973: One Good Reason (Kurzfilm) 
1974: Moving On 
1976: Let the Balloon Go 
1976: Do I Have to Kill My Child? (Fernsehfilm) 
1977: Outback Supply (Kurzfilm) 
1981: Mad Max II – Der Vollstrecker (Mad Max 2: The Road Warrior) 
1983: Undercover 
1984: In Memory of Malawan 
1984: Bodyline (Mini-Serie) 
1985: Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel (Mad Max Beyond Thunderdome) 
1985: Coca Cola Kid (The Coca Cola Kid) 
1986: Mörderische Gefühle (Passion Flower, Fernsehfilm) 
1987: The Lighthorsemen 
1987: Going Sane 
1988: Cocktail 
1988: Young Guns 
1989: Todesstille (Dead Calm) 
1989: Der Dschungelkönig von Borneo (Farewell to the King) 
1989: Mein Partner mit der kalten Schnauze (K-9) 
1990: Impulse – Von gefährlichen Gefühlen getrieben (Impulse) 
1990: Blaze of Glory – Flammender Ruhm (Young Guns II: Blaze of Glory) 
1990: Der mit dem Wolf tanzt (Dances with Wolves) 
1991: City Slickers – Die Großstadt-Helden (City Slickers) 
1992: Im Glanz der Sonne (The Power of One) 
1993: Last Action Hero 
1993: Die drei Musketiere (The Three Musketeers) 
1993: Super Mario Bros. (Regie) 
1994: Machen wir’s wie Cowboys (The Cowboy Way) 
1997: Der 100.000 $ Fisch (Gone Fishin’) 
1997: No Night Stand (Trojan War) 
1998: Firestorm – Brennendes Inferno (Firestorm, Regie) 
1998: The Patriot – Kampf ums Überleben (The Patriot, Regie) 
1999: Der Knochenjäger (The Bone Collector) 
2000: Familie Klumps und der verrückte Professor (Nutty Professor II: The Klumps) 
2001: Heartbreakers – Achtung: Scharfe Kurven! 
2002: D-Tox – Im Auge der Angst (D-Tox) 
2002: xXx – Triple X 
2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers) 
2002: Im Zeichen der Libelle (Dragonfly) 
2003: Bruce Allmächtig (Bruce Almighty) 
2004: Alamo – Der Traum, das Schicksal, die Legende (The Alamo) 
2005: Spiel ohne Regeln (The Longest Yard) 
2005: Stealth – Unter dem Radar (Stealth) 
2006: Zum Glück geküsst (Just My Luck) 
2006: Klick (Click) 
2006: Apocalypto 
2007: Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme (I now pronounce You Chuck and Larry) 
2008: Get Smart 
2008: Appaloosa 
2009: 2012 
2010: Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende (Secretariat) 
2010: Date Night – Gangster für eine Nacht 
2011: In the Land of Blood and Honey 
2012: Die Bestimmer – Kinder haften für ihre Eltern (Parental Guidance) 
2013: Zwei vom alten Schlag (Grudge Match) 
2014: Den Himmel gibt’s echt (Heaven Is for Real) 
2014: Maleficent – Die dunkle Fee (Maleficent) 
2015: Der Kaufhaus Cop 2 (Paul Blart: Mall Cop 2) 
2015: The Last Witch Hunter 
2015: Die lächerlichen Sechs (The Ridiculous 6) 
2016: The Do-Over 
2017: Sandy Wexler 
2019: Chaos auf der Feuerwache (Playing with Fire) 
 

Playlist: 

01. Basil Poledouris - Learoyd Saves the Child (Farewell to the King) - 03:25 
02. Brian May - Gyro Saves Max (The Road Warrior: Mad Max 2) - 03:54 
03. Anthony Marinelli & Brian Banks - End Credits (Young Guns) - 04:15 
04. Alan Silvestri - Little Tom Dies (Young Guns II) - 06:50 
05. Alan Silvestri - Farewell (Super Mario Bros.) - 02:23 
06. Michael Kamen - Big Mistake (Last Action Hero) - 04:51 
07. Graeme Revell - Storm Is Coming, Back to John (Dead Calm) - 06:34 
08. J. Peter Robinson - Wynt Talks of Retirement (Firestorm) - 03:03 
09. James Newton Howard - Deacon's Speech (Waterworld) - 03:56 
10. James Newton Howard - The Queen Of Faerieland (Maleficent) - 03:26 
11. Michael Kamen - Lady In Waiting (The Three Musketeers) - 05:03 
12. Nick Glennie-Smith - End Credits (We Were Soldiers) - 06:34 
13. Nick Glennie-Smith - Belmont Stakes (Secretariat) - 05:18 
14. James Horner - The Storyteller's Dreams (Apocalypto) - 03:41 
15. Gabriel Yared - The Loss (In the Land of Blood and Honey) - 03:05 
16. BT - Thailand (Stealth) - 02:20 
17. John Debney - Emily's Message Revealed (Dragonfly) - 07:12 
18. John Debney - Bruce's Prayer (Bruce Almighty) - 03:06 
19. John Barry - Journey to the Buffalo Killing Ground (Dances With Wolves) - 03:48 
20. Iva Davies - Sarah's Theme (Razorback) - 02:54 
21. Jeff Beal - Riding Off, Appaloosa End Credits (Appaloosa) - 03:43 
22. Craig Armstrong - The Bone Collector (The Bone Collector) - 05:05 
23. Hans Zimmer - Mother Africa [Reprise] (The Power Of One) - 08:03 
24. Steve Jablonsky - I Must Remember (The Last Witch Hunter) - 03:31 
25. Maurice Jarre - Coming Home (Mad Max: Beyond the Thunderdome) - 15:11

Playlist #403 vom 11.08.2024 - DAVID STRATHAIRN Special

Der US-amerikanische Schauspieler David Strathairn mag zwar nicht zu den prominentesten Darstellern in Hollywood zählen, doch hat er im Verlauf seiner mehr als vierzigjährigen Karriere bereits tragende Rollen in vielen Blockbustern wie „Sneakers“ (1992), „Die Firma“ (1993), „The River Wild“ (1995), „L.A. Confidential“ (1997) und „Lincoln“ (2012) verkörpert ebenso wie in Serien wie „Billions“ und „The Expanse“. Der charismatische Darsteller hat dabei für seine Arbeit etliche Auszeichnungen wie den Independent Spirit Award, einen Primetime Emmy Award und einen Volpi Cup erhalten und wurde für einen Oscar, einen BAFTA Award, zwei Golden Globe Awards und vier Screen Actors Guild Awards nominiert. 
David Russell Strathairn wurde am 26. Januar 1949 in San Francisco, Kalifornien, geboren und besuchte die Redwood High School in Larkspur, Kalifornien, bevor er 1970 das Williams College in Williamstown, Massachusetts, abschloss. Am Williams College lernte er seinen Schauspielkollegen Gordon Clapp kennen sowie (nach seinem Abschluss) einen weiteren Williams-Absolventen, den Regisseur John Sayles, mit dem er bei mehreren Projekten zusammengearbeitet hat. 
Er studierte Clownerie am Ringling Brothers and Barnum & Bailey Clown College in Venice, Florida, und arbeitete kurzzeitig als Clown in einem Wanderzirkus. Danach zog er nach New York City, verbrachte aber mehrere Jahre damit, quer durch die Vereinigten Staaten zu reisen und in den Sommermonaten an Stadttheatern zu spielen. 
Strathairn gab sein Schauspieldebüt in dem Film „Return of the Secaucus 7“ (1980) seines Kommilitonen John Sayles vom Williams College und spielte anschließend in mehreren Filmen von Sayles mit, darunter „Matewan“ (1987), „Acht Mann und ein Skandal“ (1988), „City of Hope“ (1991), „Passion Fish“ (1992) und „Limbo“ (1999). In den 1990er Jahren trat er in zahlreichen Kassenschlagern auf, darunter „Eine Klasse für sich“ (1992), „Sneakers“ (1992), „Die Firma“ (1993), „The River Wild“ (1995) und„L.A. Confidential“ (1997), bevor er durch seine Darstellung des Journalisten Edward R. Murrow in George Clooneys „Good Night, and Good Luck.“ (2005) bekannt wurde, für die er für einen Oscar als Bester Schauspieler nominiert wurde. 
Zu seinen bekannteren Rollen zählen seine Darstellung als Joe St. George in der Stephen-King-Verfilmung „Dolores“ (1995), als korrupter Baseballspieler in „Acht Mann und ein Skandal“ (1988), als Außenminister William H. Seward in Steven Spielbergs Biopic „Lincoln“ (2012) und die des stellvertretenden CIA-Direktors Noah Vosen in „Das Bourne Ultimatum“ (2007) und „Das Bourne Vermächtnis“ (2012). Außerdem war er in Chloe Zhaos„Nomadland“ (2020) und Guillermo del Toros„Nightmare Alley“ (2021) zu sehen. 
Im Fernsehen ist Strathairn bislang in einer breit gefächerten Palette an Produktionen tätig gewesen. Sein Debüt gab er 1984 in der Seifenoper „Search for Tomorrow“. Er porträtierte Robert Wegler in der gefeierten HBO-Dramaserie „Die Sopranos“ (2004) und wurde für seine Leistung im HBO-Fernsehfilm „Temple Grandin“ (2010) mit einem Primetime Emmy Award ausgezeichnet und für den Golden Globe Award nominiert. Außerdem spielte er John Dos Passos im HBO-Film „Hemingway & Gellhorn“ (2012) und war in wiederkehrenden Rollen in der Science-Fiction-Serie „Alphas“ (2011–2012), der NBC-Serie „The Blacklist“ (2015–2016), der Showtime-Serie „Billions“ (2017–2019) und als Raumschiffkapitän Klaes Ashford in der Sci-Fi-Serie„The Expanse“ (2018–2019) zu sehen. 
Strathairn ist aber auch auf Theaterbühnen heimisch und hat über 30 Theaterrollen gespielt, so in mehreren Rollen in Bühnenstücken von Harold Pinter. Er war u.a. als Stanley in zwei aufeinanderfolgenden Produktionen von Pinters Stück „The Birthday Party“ aus dem Jahr 1957 der New York Classic Stage Company (CSC) unter der Regie von Carey Perloff in den Jahren 1988 und 1989 zu sehen und in der Doppelrolle des Gefängniswärters und des Gefangenen in Pinters Stück „Mountain Language“ aus dem Jahr 1989. Zu seinen weiteren Rollen zählten Edwin Booth in einer Workshop-Produktion von W. Stuart McDowell bei „The Players“ (1989), Kerner in Tom Stoppards„Hapgood“ (1994) und Devlin in Pinters Zweipersonenstück „Ashes to Ashes“ aus dem Jahr 1996, das 1999 von der Roundabout Theatre Company in New York uraufgeführt wurde. 
2015 trat Strathairn mit Mary McDonnell im People‘s Light Theater in Malvern, Pennsylvania, in Anton Tschechows„Der Kirschgarten“ auf. Im Oktober 2020 lieh er seine Stimme einer Adaption in Form eines Hörspiels von Sinclair Lewis‘„It Can't Happen Here“ durch das Berkeley Repertory Theatre. Strathairn spielt Jan Karski in dem Ein-Personen-Stück „Remember This: The Lesson of Jan Karski“, geschrieben von Clark Young und Derek Goldman. Das Stück ist eine Originalproduktion des Laboratory for Global Performance and Politics der Georgetown University. Im Jahr 2021 erntete Strathairn viel Lob von der Kritik für eine Inszenierung von „Remember This“ im Chicago Shakespeare Theater. 
 

Filmographie: 

1980: Return of the Secaucus 7 
1983: Drei Frauen in New York (Enormous Changes at the Last Minute) 
1983: Lovesick – Der liebeskranke Psychiater (Lovesick) 
1983: Silkwood 
1984: Der Typ vom anderen Stern (The Brother from Another Planet) 
1984: Rückkehr aus einer anderen Welt (Iceman) 
1984-85: Henderson (TV-Serie, 7 Folgen) 
1985: Miami Vice (1 Folge) 
1985: Zurück zur Natur (When Nature Calls) 
1986: Auf kurze Distanz (At Close Range) 
1987: Das gebrochene Gelübde (Broken Vows, Fernsehfilm) 
1987: Spenser (TV-Serie, 1 Folge) 
1987: Matewan 
1988: Dominick und Eugene (Dominick & Eugene) 
1988: Acht Mann und ein Skandal (Eight Men Out) 
1988: Verführung am Telefon (Call Me) 
1988: Stars and Bars – Der ganz normale amerikanische Wahnsinn (Stars and Bars) 
1988: Der Equalizer (TV-Serie, 1 Folge) 
1988-91: The Days and Nights of Molly Dodd (TV-Serie, 20 Folgen) 
1989: The Feud 
1989: Die Bombe (Day One, Fernsehfilm) 
1990: Memphis Belle 
1990: Kampf gegen die Mafia (Wiseguy, TV-Serie, 2 Folgen) 
1990: Heat Wave (Fernsehfilm) 
1990: Judgment (Fernsehfilm) 
1991: Stadt der Hoffnung (City of Hope) 
1991: General Custers letzte Schlacht (Son of the Morning Star) 
1991: Without Warning: The James Brady Story (Fernsehfilm) 
1991: Familienstress (Big Girls Don't Cry... They Get Even) 
1991: Lethal Innocence (Fernsehfilm) 
1992: Eine Klasse für sich (A League of Their Own) 
1992: O Pioneers! (Fernsehfilm) 
1992: Passion Fish 
1992: Sneakers – Die Lautlosen (Sneakers) 
1992: Bob Roberts 
1993: Die Stunde der Wahrheit (The American Clock) 
1993: Es geschah am 1. April (April One) 
1993: Die Firma (The Firm) 
1993: Trouble in Yonkers 
1994: Eine gefährliche Frau (A Dangerous Woman) 
1994: Am wilden Fluß (The River Wild) 
1995: Dolores (Dolores Claiborne) 
1995: Die andere Mutter (Losing Isaiah) 
1995: Familienfeste und andere Schwierigkeiten (Home for the Holidays) 
1996: Schatten der Schuld (Mother Night) 
1996: Urteil ohne Gerechtigkeit (Beyond the Call, Fernsehfilm) 
1997: Kleine Lügen unter Freunden (Bad Manners) 
1997: L.A. Confidential 
1997: Dannys Mutprobe (The Climb) 
1997: In der Abenddämmerung (In the Gloaming) 
1997: Hiawatha – Eine indianische Legende (Song of Hiawatha) 
1998: Simon Birch 
1998: Blutige Beweise (Evidence of Blood, Fernsehfilm) 
1999: Unschuldig verfolgt (A Map of the World) 
1998: Coole Typen – Freunde wie diese (With Friends Like These…) 
1998: Meschugge 
1999: Ein Sommernachtstraum (A Midsummer Night’s Dream) 
1999: A Good Baby 
1999: Wenn der Nebel sich lichtet – Limbo (Limbo) 
2000: The Miracle Worker – Wunder geschehen (The Miracle Worker) 
2000: Harrison’s Flowers (Harrison Lloyd) 
2000: Freiheitsmarsch (Freedom Song) 
2001: Big Apple (TV-Serie, 8 Folgen) 
2001: Ball in the House 
2002: Blue Car – Poesie des Sommers (Blue Car) 
2002: Lathe of Heaven (Fernsehfilm) 
2002: Master Spy: The Robert Hanssen Story (Fernsehfilm) 
2002: Speakeasy 
2003: The Root 
2004: Die Sopranos (The Sopranos, TV-Serie, 3 Folgen) 
2004: Twisted – Der erste Verdacht (Twisted) 
2004: Paradise (Fernsehfilm) 
2005: Missing in America 
2005: Good Night, and Good Luck. 
2005: Betty Page: Begehrt und berüchtigt (Betty Page) 
2006: Sie waren Helden (We Are Marshall) 
2006: Heavens Fall 
2006: The Sensation of Sight 
2007: Stahlkappen 
2007: The Supreme Court (TV-Serie, 4 Folgen) 
2007: Das Bourne Ultimatum (The Bourne Ultimatum) 
2007: Racing Daylight 
2007: My Blueberry Nights 
2007: Das perfekte Verbrechen (Fracture) 
2008: Die Geheimnisse der Spiderwicks (The Spiderwick Chronicles) 
2008: Monk (Fernsehserie, Episode 7x02) 
2009: Der Fluch der 2 Schwestern (The Uninvited) 
2009: Cold Souls 
2010: Du gehst nicht allein (Temple Grandin, Fernsehfilm) 
2010: The Tempest – Der Sturm (The Tempest) 
2010: Howl – Das Geheul (Howl) 
2010: Whistleblower – In gefährlicher Mission (The Whistleblower) 
2010: The Trials of J. Robert Oppenheimer 
2010: Dr. House (House, TV-Serie, 1 Folge) 
2010: Matadors (Fernsehfilm) 
2011–2012: Alphas (TV-Serie, 24 Folgen) 
2012: Hemingway & Gellhorn (Fernsehfilm) 
2012: Maladies 
2012: Das Bourne Vermächtnis (The Bourne Legacy) 
2012: Lincoln 
2012: Maladies 
2013: First Impact – Der Paketbombenjäger (No God, No Master) 
2014: Godzilla 
2014: Clementine (Fernsehfilm) 
2015: The Blacklist (TV-Serie, 12 Folgen) 
2015: Oliver’s Deal 
2015: Louder Than Bombs 
2015: Best Exotic Marigold Hotel 2 (The Second Best Marigold Hotel) 
2015, 2017: Z: The Beginning of Everything (TV-Serie, 5 Folgen) 
2016: Amerikanisches Idyll (American Pastoral) 
2017: Die dunkelste Stunde (Darkest Hour) 
2017: November Criminals 
2017–2019: Billions (TV-Serie, 9 Folgen) 
2018: The Expanse (TV-Serie, 13 Folgen) 
2018: An Interview with God 
2018: Die UFO-Verschwörung (UFO) 
2018: McMafia (TV-Serie, 7 Folgen) 
2018: Fast Color – Die Macht in Dir (Fast Color)
2018: Mein Dinner mit Hervé (My Dinner with Hervé, Fernsehfilm) 
2019: Godzilla II: King of the Monsters 
2019: The Devil Has a Name 
2020: Nomadland 
2020: Interrogation (TV-Serie, 10 Folgen) 
2020: Walkaway Joe 
2021: Nightmare Alley 
2022: Der Gesang der Flusskrebse (Where the Crawdads Sing) 
2022: Remember This 
2023: A Little Prayer 

Playlist: 

01. Georges Delerue - Love Theme (Silkwood) - 03:20 
02. Bruce Smeaton - Main Title (Iceman) - 03:31 
03. Trevor Jones - Departure (Dominick & Eugene) - 04:00 
04. Craig Safan - Even If I'm Wrong (Son of the Morning Star) - 02:56 
05. James Horner - "…And the Blind Shall See" (Sneakers) - 04:32 
06. James Horner - End Credits (The Spiderwick Chronicles) - 08:20 
07. Jerry Goldsmith - Get the Drinks (The River Wild) - 04:02 
08. Jerry Goldsmith - Rollo Tomasi (L.A. Confidential) - 03:05 
09. Cliff Eidelman - I Only Photograph Flowers (Harrison's Flowers) - 04:57 
10. Mark Isham - Two Cities (Losing Isaiah) - 03:46 
11. Dave Grusin - Blues: The Death of Love and Trust (The Firm) - 03:13 
12. Danny Elfman - End Credits (Dolores Claiborne) - 05:15 
13. John Powell - Man Verses Man (The Bourne Ultimatum) - 05:45 
14. James Newton Howard - They're All Dead (The Bourne Legacy) - 02:50 
15. Christopher Young - Tale of Two Sisters (The Uninvited) - 04:35 
16. Mark Isham - A Toast to Your Partner (Twisted) - 04:21 
17. Javier Navarrete - This Is What I Need (Hemingway & Gellhorn) - 02:02 
18. Mychael Danna - I Am Every Shell Washed Upon the Shore (Where the Crawdads Sing) - 04:30 
19. Ólafur Arnalds - Epilogue (Nomadland) - 04:06 
20. Rob Simonsen - Leila (Fast Color) - 06:05 
21. John Williams - The Blue and Grey (Lincoln) - 03:01 
22. Thomas Newman - Second Best Exotic (The Second Best Exotic Marigold Hotel) - 03:05 
23. Alexandre Desplat - Kaddish for Seymour (American Pastoral) - 03:01 
24. Carter Burwell - My Mother (Howl) - 03:22 
25. Nathan Johnson - A Steady Job (Nightmare Alley) - 04:36 
26. George Fenton - Memphis Belle End Title Suite (Memphis Belle) - 07:43 
27. Ludovico Einaudi - Oltremare (Nomadland) - 11:00

Playlist #404 vom 25.08.2024 - Neuheiten 2024 (5)

In der heutigen Sendung gibt es ein Wiedersehen/-hören mit alten Bekannten. Ridley Scotts Alien-Kreatur macht einmal mehr in „Alien: Romulus“ das Weltall unsicher, Eddie Murphy schlüpft 40 Jahre nach „Beverly Hills Cop“ erneut in die Rolle des übermütig plappernden Cops Axel Foley, und Taika Waititi, Iain Morris und Jemaine Clement lassen Terry Gilliams Fantasy-Klassiker„Time Bandits“ aus dem Jahre 1981 als Fernsehserie wiederauferstehen. Neben Musik von Benjamin Wallfisch, Lorne Balfe und Mark Mothersbaugh zu diesen Revitalisierungen gibt es neue Soundtrack-Arbeiten von Carter Burwell, Dickon Hinchliffe, Jeff Russo, Ramin Djawadi u.v.a. zu hören. 
„Daddio – Eine Nacht in New York“ erzählt die Geschichte einer jungen IT-Expertin (Dakota Johnson), die nach einem langen Flug spätabends am John F. Kennedy International Airport in New York City ankommt und mit dem erstbesten Taxi nach Midtown Manhattan zu ihrem Apartment gebracht werden möchte. Während immer wieder Textnachrichten auf ihrem Smartphone eintreffen, möchte sie eigentlich nur ihre Ruhe haben. Dennoch beginnt ihr Fahrer Clark (Sean Penn), ein geselliger Old-School-Macho, sie in einen Smalltalk zu verwickeln. Ein Stau an einer Unfallstelle führt allerdings dazu, dass sich das Gespräch persönlicher und philosophischer entwickelt. So reden die beiden Fremden über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft und die Auswirkungen der digitalen Welt, über sexuelle und familiäre Beziehungen, persönliche Verluste und über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die einfühlsame, zurückhaltende Musik zum Spielfilmdebüt der Theaterautorin Christy Hall komponierte Tindersticks-Mastermind Dickon Hinchliffe, der auch den Score zu Karim Aïnouzs historischen Drama „Firebrand“ beisteuerte. 
Alicia Vikander spielt darin die sechste Frau des Despoten König Heinrich VII (Jude Law), eine Frau, die keine Garantie hatte, die Ehe zu überleben, nachdem zwei ihrer Vorgängerinnen vertrieben, zwei geköpft wurden und eine im Kindbett starb. Katharina versuchte, den Kopf unten zu halten, und hatte während ihrer Zeit mit Heinrich ein klares Ziel vor Augen: Sie wollte ihn und das Königreich zum Protestantismus bekehren, zu dem sie sich bekannte. Durch eine Reihe von Verhaftungen, Folterungen, Täuschungen und Hinrichtungen ließ sich Katharina auf ein gefährliches Spiel ein, das viele Tote und eine Ära der Dunkelheit für sie und das gesamte britische Reich zur Folge haben sollte. 
Noch weiter in die Vergangenheit geht es mit der von Roland Emmerich („Independance Day“, „Godzilla“) produzierten und zur Hälfte auch inszenierten Serienadaption von Daniel P. Mannix‘ Roman „Those About to Die“. Im Rom des Jahres 79 n. Chr. hat sich der alternde römische Kaiser Vespasian (Anthony Hopkins) den Thron einst durch seinen Sieg nach einem blutigen, zehn Jahre andauernden Bürgerkrieg hart erkämpft. Doch nun versuchen die Patrizier, ihn mit allen Mitteln durch einen Nachfolger aus ihren eigenen Reihen zu ersetzen. Die römische Bevölkerung kann nur durch zwei Dinge in Schach gehalten werden: kostenloses Essen und spektakuläre Unterhaltung in Form von Wagenrennen und Gladiatorenkämpfen. Im Kolosseum versammeln sich einige der einflussreichsten Personen aus dem gesamten Römischen Reich. Ein Ort, der zur explosiven Schnittstelle wird, an der Sport, Politik und Dynastien aufeinanderprallen und Machtkämpfe ebenso spektakulär und grausam ausgefochten werden wie die Spiele, die dort stattfinden. Die mit vielen CGI-Effekten realisierte Serie wurde von dem italienischen Komponisten Andrea Farri dem Genre adäquat laut und pompös vertont. 
„Christiane F.“-Darstellerin Natja Brunckhorst bleibt auch als Regisseurin des Films „Zwei zu Eins“ Berlin treu. Der Film erzählt die Geschichte der drei Kindheitsfreunde Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) aus dem sachsen-anhaltischen Halberstadt, die eines Tages im Juli des Sommers 1990 zufällig entdecken, dass in einem alten Schacht in ihrer Nähe die verschwundenen Millionen der ehemaligen DDR eingelagert wurden. Sie beschließen, das Geld zu stehlen und planen akribisch jeden Schritt, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das Geld ist mittlerweile nicht mehr viel wert, aber es lässt sich trotzdem noch gegen bestimmte Waren und auch in D-Mark tauschen. Aber je näher sie ihrem Ziel kommen, desto mehr müssen sie sich fragen, ob es das Risiko wert ist und welche Konsequenzen ihr Handeln haben wird. Die Berliner Komponistin Hannah von Hübbenet schuf zusammen mit dem in Paris geborenen, nun in Hamburg lebenden Amaury Laurent Bernier eine sehr lebendige, frische Musik mit interessanten Sounds. 
„Als klar wurde, dass Geld in ,Zwei zu Eins‘ eine so wichtige Rolle spielt, auch als rein haptisches Element, und dass die Protagonisten manchmal darin baden – wie Dagobert Duck in seinen Münzen! – wollten wir unbedingt die Haptik und das Gefühl von Geldscheinen integrieren. Also baten wir die Produktion, uns Geldscheine vom Set zu schicken, mit denen ich dann Klavier und Geige präparierte. Nun – es stellte sich heraus, dass raschelndes Papier nicht jeden Klang besser macht, aber es hat viel Spaß gemacht! Amaury fügte dann einige Folk-Vibes und subtile Pop-Farben mit verschiedenen Instrumenten wie Mandoline und Banjo hinzu, bevor wir all dies für einige Szenen in ein paar leichte experimentelle Klänge verpackten. Das gab der gesamten Filmmusik ein warmes, schönes – und manchmal sogar funkiges – Gefühl“, erzählt Hannah von Hübbenet zur Entstehung der Musik. 
Michael Fiores Dokumentarfilm „Veselka“ erzählt die Geschichte eines in zweiter Generation geführten beliebten ukrainischen New Yorker Restaurants, dessen Besitzer nach 54 Jahren widerwillig in den Ruhestand geht, worauf sich sein Sohn Jason dem Druck ausgesetzt sieht, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und mitzuerleben, wie der Krieg in der Ukraine seine Familie und seine Mitarbeiter beeinflusst. 
„Das Konzept von Ost trifft West ist das Herzstück meiner Musik für ,Veselka: The Rainbow on the Corner at the Center of the World‘. In meiner Musik repräsentiert ukrainisch inspirierte Musik den Osten und Jazz-Einflüsse den Westen. Mit diesem Ansatz konnte ich Instrumente wie das Tsymbaly (eine Art ukrainisches Hackbrett) mit Saxofon-Soli, Orchesterinstrumenten und jazzbeeinflussten Rhythmusgruppen kombinieren“, berichtet Ryan Shoreüber seine Komposition. „Immer von der Geschichte inspiriert, tendiert die Musik manchmal mehr zum Jazz und manchmal mehr zu ukrainischen Einflüssen. Der verstorbene, großartige David Sanborn spielte alle Saxophon-Soli. Seine unauslöschlichen Soli sind so wunderschön gefühlvoll und einzigartig, dass man nur eine Note hören muss, um sofort zu wissen, dass es David ist, der den Klang von New York City heraufbeschwört und repräsentiert.“

Playlist: 

01. Dickon Hinchliffe - Goodnight (Daddio) - 04:21 
02. Andrea Farri - There Will Be Blood (Those About to Die) - 03:31 
03. Mark Mothersbaugh - Madame Chung (Time Bandits) - 02:18 
04. Steve Jablonsky - Lilith Remembers (Borderlands) - 03:22 
05. Carter Burwell - I Heard the Whales (Finestkind) - 04:19 
06. Ramin Djawadi & William Marriott - Space Tether (Beacon 23) - 05:47 
07. Ramin Djawadi - Rook's Rest Pt. 1 (House of the Dragon - Season 2) - 07:34 
08. Daniel Pemberton - The Truth (Fly Me to the Moon) - 03:07 
09. Tóti Guðnason - Cradle (Deliver Us) - 03:28 
10. Hannah von Hübbenet & Amaury Laurent Bernier - Maren und Volker (Two to One) - 02:52 
11. Geoff Zanelli - The Journey (Man and Witch: The Dance of a Thousand Steps) - 02:07 
12. Tyler Bates - Elizabeth Bender (MAXXXINE) - 03:22 
13. Lucas Vidal - Benito and Rosa (Women in Blue) - 03:47 
14. Dickon Hinchliffe - The Ascent (Firebrand) - 03:19 
15. Bryce Dessner & Aaron Dessner - South Dakota (Dandelion) - 01:14 
16. Bryce Dessner - The Void (Sing Sing) - 03:31 
17. Rob Simonsen - You Were Always the Wrong Guy (Deadpool & Wolverine) - 03:24 
18. Rob Simonsen & Duncan Blickenstaff - Lily Survives (It Ends With Us) - 02:50 
19. Lorne Balfe - Trackers (Beverly Hills Cop - Axel F) - 04:02 
20. Blake Neely & Morat Selçuk - All So Obvious (Dead Boy Detectives - Season 1) - 04:20 
21. Steffen Thum - John's Suite (Slingshot) 04:02 
22. Stuart Hancock - Kensuke and Michael (Kensuke's Kingdom) - 03:21 
23. Johnny Klimek - Driving In My Traband (Kleo - Season 2) - 02:21 
24. Antoni Komasa Lazarkiewicz & Mary Komasa - Mother (Treasure) - 02:32 
25. Amaury Laurent Bernier - Back Home (Ellie and Her Monster Team) - 02:05 
26. Jeff Russo - I Was Never Your Enemy (Svanti nella Notte) - 03:16 
27. Benjamin Wallfisch - After the Storm (Twisters) - 03:05 
28. Benjamin Wallfisch - Searching (Alien: Romulus) - 02:55 
29. Nick Urata - Threesome (National Anthem) - 03:05 
30. Laura Karpman - Dreamweaver (Rock Hudson - All That Heaven Allowed) - 03:47 
31. Johannes Ringen - Set Course For Murmansk (The Arctic Convoy) - 03:17 
32. Christophe Beck - Booch at the Beach (The Instigators) - 02:33 
33. Ryan Shore & David Sanborn - Wolodomyr's Dream (Veselka) - 03:01 
34. Jeff Russo & Perrine Virgile - Hostile Family Reunion (The Umbrella Academy - Seasons 3 & 4) - 09:25

Playlist #405 vom 08.09.2024 - ALAIN DELON (1935-2024) Special

Die Rolle, die ihm den internationalen Durchbruch bescherte, wurde zur Blaupause für seine spätere Karriere: Als Tom Ripley in René Cléments Thriller „Nur die Sonne war Zeuge“ (1960) überzeugte der außergewöhnlich attraktive Alain Delon als mörderischer Einzelgänger. Delon drehte mit berühmten Regisseuren wie Luchino Visconti („Der Leopard“), Michelangelo Antonioni („Liebe 1962“), Jean-Pierre Melville („Vier im roten Kreis“, „Der eiskalte Engel“) und Jean-Luc Godard („Nouvelle Vague“) und führte ein bewegtes Leben, das durch die aufreibende Liaison mit Romy Schneider ebenso geprägt war wie durch seine Vorlieb für Waffen und Sympathien mit dem rechten politischen Spektrum in Frankreich. Nun verstarb der berühmte Filmproduzent, Unternehmer und Schauspieler mit französischer und schweizerischer Staatsbürgerschaft am 18. August 2024 im Alter von 88 Jahren in Douchy. Im Gedenken an sein Schaffen gibt es heute Musik von Komponisten wie Claude Bolling, Ennio Morricone, Francis Lai, Nino Rota, Michel Legrand, Philippe Sarde, Eric Demarsan u.v.a. zu hören. 
Alain (Fabien Maurice Marcel) Delon wurde am 8. November 1935 in Sceaux geboren und wuchs nach der Scheidung seiner Eltern ab seinem vierten Lebensjahr erst bei Pflegeeltern in Fresnes auf, lebte nach deren Tod ab seinem elften Lebensjahr wieder bei seiner leiblichen Mutter und wurde – nach sechs Schulverweisen – auf ein Internat geschickt. Nachdem Delon mit 14 Jahren mit der Schule abschloss, arbeitete er zunächst in der Metzgerei seines Stiefvaters und diente von 1952 bis 1956 als Marinesoldat, u.a. im Indochinakrieg, bevor er wegen verschiedener Vergehen unehrenhaft entlassen wurde und anfing, Schauspielunterricht zu nehmen. 
1957 begleitete Delon seine damalige Freundin, die Schauspielerin Brigitte Auber, zu den Filmfestspielen von Cannes. Dort freundete sich Delon mit dem Schauspieler Jean-Claude Brialy an und kam in Kontakt mit der Filmindustrie. Noch 1957 erhielt Delon seine erste Filmrolle: In „Die Killer lassen bitten“ verkörperte er in einer Nebenrolle einen Mörder und fand so frühzeitig zu einem Image, mit dem ihn das Publikum fortan verband. Bei den Dreharbeiten zu „Christine“ (1958) begegnete Delon Romy Schneider, die seine Lebensgefährtin wurde. 
In dem klassischen Thriller „Nur die Sonne war Zeuge“ (1960) überzeugte Delon Kritik und Publikum in der Rolle des smarten, jedoch skrupellosen Kriminellen Tom Ripley. Patricia Highsmith, die Autorin der Romanvorlage, bezeichnete ihn als idealen Interpreten dieses vielschichtigen Charakters. Die Rolle des Ripley markiert den internationalen Durchbruch Delons
Im selben Jahr spielte er die Hauptrolle in Luchino Viscontis Sozialstudie „Rocco und seine Brüder“ und etablierte sich damit endgültig als Star. Er galt als Frauenschwarm und Inbegriff smarter Männlichkeit. 1963 trat Delon erneut unter der Regie von Luchino Visconti in dem Historienfilm „Der Leopard“ nach dem gleichnamigen Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa neben Burt Lancaster und Claudia Cardinale auf und erhielt dafür eine Nominierung für den Golden Globe Award als bester Nachwuchsdarsteller. 
Er versuchte auch in Hollywood Fuß zu fassen („Der gelbe Rolls-Royce“, 1964), kehrte aber bald nach Frankreich zurück. Delon spielte in Kriegsfilmen („Die Hölle von Algier“, 1964) und war, in der Nachfolge von Gérard Philipe, auch als jugendlicher Mantel-und-Degen-Held erfolgreich („Die schwarze Tulpe“, 1964). „Die Hölle von Algier“ war der erste von über 30 Filmen, den Delon als Produzent betreute. 
1967 spielte Delon zwei seiner wichtigsten Rollen. In dem melancholischen Abenteuerfilm „Die Abenteurer“ verkörperte er an der Seite von Lino Ventura einen jungen Goldsucher. In Jean-Pierre Melvilles klassischem Thriller „Der eiskalte Engel“ spielte er den eleganten Auftragskiller Jeff Costello. Der Film definierte das Image Delons als eiskalter Todesengel im Trenchcoat. 
Um das Jahr 1970 erreichte Delon einen Karrierehöhepunkt. 1969 spielte er in der Dreiecksgeschichte „Der Swimmingpool“ mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin Romy Schneider und Maurice Ronet. Er komplettierte – erneut als Berufskiller – die Besetzung von „Der Clan der Sizilianer“ (1969) und war dort an der Seite von Jean Gabin und Lino Ventura zu sehen. In dem von ihm produzierten Gangsterfilm „Borsalino“ hatte er 1970 mit Jean-Paul Belmondo den anderen männlichen Superstar des damaligen französischen Kinos zum Partner. Sämtliche Filme waren an den Kinokassen sehr erfolgreich. In Melvilles klassischem Kriminalepos „Vier im roten Kreis“ (1970) war er als Ex-Sträfling und Juwelenräuber zu sehen. In den 1970er Jahren drehte Delon oft kommerziell ausgerichtete Abenteuer- und Kriminalfilme wie „Rivalen unter roter Sonne“ (1971), „Scorpio, der Killer“ (1973), „Zorro“ (1975) und„Airport ’80 – Die Concorde“ (1979). 
Künstlerisch ambitionierte Produktionen wie „Das Mädchen und der Mörder“ (1972) und „Monsieur Klein“ (1976) über die Judenverfolgung in Paris während des Zweiten Weltkriegs wurden von der Kritik gelobt, fanden jedoch kein großes Publikum in den Kinosälen. Eine von der Kritik besonders gelobte schauspielerische Leistung lieferte Delon an der Seite von Jean Gabin in „Endstation Schafott“ (1973) als scheiternder Ex-Häftling, dem wegen des boshaften Ehrgeizes eines Polizeikommissars (Michel Bouquet) die Rückkehr ins bürgerliche Leben nicht gelingt und der schließlich zum Tod verurteilt wird. 
Noch im selben Jahr nahm Delon auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit mit der Sängerin Dalida das Chanson „Paroles paroles“ auf, eine französische Fassung des italienischen Liedes „Parole parole“, im Original interpretiert von Mina und Alberto Lupo. In den 1980er Jahren übernahm Delon einige Nebenrollen (darunter die des Kommissars Foche im sowjetischen Film „Teheran 43“) und spielte den homosexuellen Baron de Charlus in Volker Schlöndorffs Proust-Verfilmung „Eine Liebe von Swann“ (1984). Daneben drehte er auch actionbetonte Filme wie „Der Panther“ (1985). Als Loser überraschte er in „Notre Histoire“, einem tragischen Liebesdrama, für das er 1985 sogar einen César erhielt, Frankreichs begehrten Filmpreis. Doch dem Publikum gefiel der sanfte Delon nicht. 
„Sobald ich leidende oder schwache Menschen gespielt habe, haben die Leute mich abgelehnt.“ Sie wollten den „Engel in Teufelsgestalt“ sehen, wie Delon sagte. Nicht nur deshalb verkörperte Delon auf der Leinwand meist den elegant tötenden und einsamen Kämpfer. Wie er in dem Dokumentarfilm „Alain Delon, cet inconnu“ (Alain Delon, dieser Unbekannte) von Philippe Kohly erklärt, brauche er den Verbrecher nämlich nicht zu spielen. Wahrscheinlich hätte Delon eine Gangsterkarriere eingeschlagen, wenn es mit der Schauspielerei nicht geklappt hätte. 
1990 spielte er unter der Regie von Jean-Luc Godard die Hauptrolle in „Nouvelle Vague“. Zudem gab er 1981 mit dem Film „Rette deine Haut, Killer“ sein Debüt als Regisseur. Ein Jahr später stand er auch bei„Der Schock“ zusammen mit Robin Davis hinter der Kamera, gefolgt von „Der Kämpfer“ im Jahr 1983. 
In den späten 1980er-Jahren stießen Delons Filme auf begrenztes Interesse beim Publikum. Er beklagte den Mangel an guten Drehbüchern und trat nur noch sporadisch als Schauspieler in Erscheinung. Stattdessen nahm er einige Popsongs auf und hatte 1987 mit dem Album „Comme au cinéma“ Erfolg als Sänger. 1992 übernahm Delon in dem von Édouard Niermans inszenierten Filmdrama „Casanovas Rückkehr“ die Hauptrolle des italienischen Abenteurers und Schriftstellers Giacomo Casanova. Bei dem Film fungierte er zudem als Produzent. 1998 spielte er neben Jean-Paul Belmondo in der Actionkomödie „Alle meine Väter“, die in deutschen Kinos nicht gezeigt wurde. 
Ab 2001 war Delon auch beim Fernsehen tätig und spielte dort unter anderem in den Krimiserien „Fabio Montale“ (2001) und „Frank Riva“ (2003). Er erklärte mehrmals, sich vom Kino endgültig zurückzuziehen, weil er mit der künstlerischen Qualität des französischen Films unzufrieden sei. Im Jahr 2008 war er jedoch noch einmal für „Asterix bei den Olympischen Spielen“ in einer selbstironisch angelegten Nebenrolle als Julius Caesar auf der Kinoleinwand zu sehen. 
Anfang 2010 hatte er einen Gastauftritt in dem Fernsehfilm „Un mari de trop“ an der Seite von Lorie Pester. Es folgten einige weitere Produktionen, bei denen er in kleineren Rollen mitwirkte, ohne an die großen Erfolge seiner Glanzzeit anknüpfen zu können. 2019 war Delon letztmals für Michel Denisots„Toute ressemblance“ vor der Kamera zu sehen. 
Delon war seit 2019 bereits gesundheitlich schwer angeschlagen. Damals hatte er mehrere Schlaganfälle und eine Hirnblutung erlitten und sich seither nicht mehr davon erholt. In einem Interview im Jahr 2021 hat sich Delon sogar für die Sterbehilfe ausgesprochen. Damals sagte er: „Ab einem bestimmten Alter und Moment haben wir das Recht, diese Welt ohne die Unterstützung eines Krankenhauses oder lebenserhaltender Geräte stillschweigend zu verlassen.“ 
Im Sommer 2021 bekundete er jedoch in einem Fernsehinterview die Absicht, noch eine letzte große Filmrolle spielen zu wollen. Sein filmisches Schaffen umfasst über 100 Film- und Fernsehproduktionen. In den letzten Jahren war Delon wegen seiner öffentlich geäußerten politischen Orientierung immer wieder in die Kritik geraten. So bezeichnete er sich als französischen Patrioten, der Napoleon Bonaparte und Charles de Gaulle verehrte, aber auch als „persönlichen Freund“ von Jean-Marie Le Pen, den er während des Indochina-Krieges kennengelernt hatte und dessen Positionen er tendenziell teile, ohne ihm jedoch bei Wahlen je seine Stimme gegeben zu haben. Im Oktober 2013 bekundete Delon auch seine Sympathie für Marine Le Pen, die Tochter Jean-Marie Le Pens und dessen Nachfolgerin an der Spitze des Front National. 

Filmographie: 

1949: Le Rapt (Kurzfilm) 
1957: Die Killer lassen bitten (Quand la femme s’en mêle) 
1958: Sei schön und halt den Mund (Sois belle et tais-toi) 
1958: Christine 
1959: Mal diese – mal jene (Faibles femmes) 
1959: Die Schüler (Le chemin des écoliers) 
1960: Nur die Sonne war Zeuge (Plein soleil) 
1960: Rocco und seine Brüder (Rocco e i suoi fratelli) 
1961: Halt mal die Bombe, Liebling (Che gioia vivere!) 
1961: Galante Liebesgeschichten (Les amours célèbres) 
1961: Dommage qu'elle soit une putain (Fernsehfilm) 
1962: Liebe 1962 (L’eclisse) 
1962: Der Hund (Le chien, Fernsehfilm) 
1962: Der Teufel und die Zehn Gebote (Le Diable et les dix commandements) 
1963: Karambolage (Carambolages) 
1963: Der Leopard (Il gattopardo) 
1963: Lautlos wie die Nacht (Mélodie en sous-sol) 
1963: Die schwarze Tulpe (La tulipe noire) 
1963: Wie Raubkatzen (Les félins) 
1964: Die Hölle von Algier (L’insoumis) 
1964: Der gelbe Rolls-Royce (The Yellow Rolls-Royce) 
1965: Millionenraub in San Francisco (Once a Thief) 
1965: L’amour à la mer 
1966: Sie fürchten weder Tod noch Teufel (Lost Command) 
1966: Zwei tolle Kerle in Texas (Texas Across the River) 
1966: Brennt Paris? (Paris brûle-t-il?) 
1967: Die Abenteurer (Les aventuriers) 
1967: Der eiskalte Engel (Le samourai) 
1967: Mit teuflischen Grüßen (Diaboliquement vôtre) 
1968: Außergewöhnliche Geschichten (Histoires extraordinaires) 
1968: Nackt unter Leder (The Girl on a Motorcycle) 
1968: Du kannst anfangen zu beten (Adieu l’ami) 
1968: Les yeux crevés (Fernsehfilm) 
1969: Der Swimmingpool (La piscine) 
1969: Jagd nach Jeff (Jeff) 
1969: Der Clan der Sizilianer (Le clan des Siciliens) 
1970: Borsalino 
1970: Vier im roten Kreis (Le cercle rouge) 
1970: Madly 
1970: Crepa padrone, crepa tranquillo 
1971: Rivalen unter roter Sonne (Soleil rouge) 
1971: Doucement les basses 
1971: Der Sträfling und die Witwe (La veuve Couderc) 
1972: Das Mädchen und der Mörder (L’assassinat de Trotsky) 
1972: Oktober in Rimini (La prima notte di quiete) 
1972: Der Chef (Un flic) 
1973: Der Schocker (Traitement de choc) 
1973: Scorpio, der Killer (Scorpio) 
1973: Die Löwin und ihr Jäger (Les granges brûlées) 
1973: Tödlicher Hass (Tony Arzenta) 
1973: Endstation Schafott (Deux hommes dans la ville) 
1974: Jet Set (La race des seigneurs) 
1974: Eiskalt wie das Schweigen (Les seins de glace) (auch Produktion) 
1974: Borsalino & Co. (Borsalino et Cie.) 
1975: Zorro 
1975: Flic Story – Duell in sechs Runden (Flic Story) 
1975: Der Zigeuner (Le gitan) 
1976: Monsieur Klein (M. Klein) 
1976: Wie ein Bumerang (Comme un boomerang) 
1976: Die Gang (Le gang) 
1976: Der Erpresser (Armagueddon) 
1977: Der Antiquitätenjäger (L’homme pressé) 
1977: Der Fall Serrano (Mort d’un pourri) 
1978: Le bel indifférent (Fernsehfilm) 
1978: Der unheimliche Fremde (Attention, les enfants regardent) 
1979: Airport ’80 – Die Concorde (The Concorde: Airport ’79) 
1979: Waffe des Teufels (Le toubib) 
1980: Killer stellen sich nicht vor (Trois hommes à abattre) 
1981: Teheran 43 
1981: Rette deine Haut, Killer (Pour la peau d’un flic) 
1982: Der Schock (Le choc) 
1983: Der Kämpfer (Le battant) 
1984: Eine Liebe von Swann (Un amour de Swann) 
1984: Geschichte eines Lächelns (Notre histoire) 
1985: Der Panther (Parole de flic) 
1986: Reise in die Unendlichkeit (Le passage) 
1987: Comme au cinéma (Kurzfilm) 
1988: Panther II – Eiskalt wie Feuer (Ne réveillez pas un flic qui dort) 
1988: Cinéma (TV-Miniserie) 
1990: Nouvelle Vague 
1990: Der eiskalte Wolf (Dancing Machine) 
1992: Casanovas Rückkehr (Le retour de Casanova) 
1993: Der Anwalt (Un crime) 
1994: Der Teddybär (L’ours en peluche) 
1995: 101 Nacht – Die Träume des M. Cinéma (Les cent et une nuits de Simon Cinéma) 
1996: Der Tag und die Nacht (Le jour et la nuit) 
1996: Variations énigmatiques (Fernsehfilm) 
1998: Alle meine Väter (Une chance pour deux) 
2000: Les acteurs 
2001: Fabio Montale (TV-Miniserie) 
2003: Le lion (Fernsehfilm) 
2003–2004: Frank Riva (Fernsehserie, sechs Folgen) 
2005: Les montagnes russes (Fernsehfilm) 
2007: Sur la route de Madison (Fernsehfilm) 
2008: Asterix bei den Olympischen Spielen (Astérix aux Jeux Olympiques) 
2010: Un mari de trop (Fernsehfilm)  
2011: Une journée ordinaire (Fernsehfilm) 
2012: Happy New Year, Mommies! (С новым годом, мамы!) 
2019: Toute ressemblance

Playlist:

01. Philippe Sarde - Retour à la vie (Deux hommes dans la ville) - 03:26 
02. Francis Lai - Générique (Madly) - 03:07 
03. Jean-Félix Lalanne - La vie éternelle (Le passage) - 02:13 
04. Christian Dorisse - Thème Clarysse (Le battant) - 03:11 
05. Pino Marchese - Piano bar (Parole de flic) - 01:56 
06. Georges Garvarentz - Les souvenirs (Teheran-43) - 02:15 
07. Guido & Maurizio De Angelis - Zorro's Arrival (Zorro) - 03:17 
08. Claude Bolling - Happy Night (Doucement les basses) - 03:08 
09. Michel Legrand - Thème principal (La piscine) - 04:48 
10. Ennio Morricone - Tema Italiano (The Sicilian Clan) - 03:39 
11. Jerry Fielding - Cocktails at Heck's House (Scorpio) - 03:14 
12. Philippe Sarde - L'espoir (Le toubib) - 02:08 
13. Claude Bolling - Le retour de Roch (Borsalino & Co.) - 02:41 
14. Claude Bolling - Paris rétro (Flic Story) - 03:19 
15. Pino Marchese - La mort de peret (Ne révellez pas un flic qui dort) - 01:58 
16. Lalo Schifrin - Theme from Les Felins (Les Felins) - 06:17 
17. Lalo Schifrin - Insinuations (Once a Thief) - 03:38 
18. Philippe Sarde - La veuve vouderc (La veuve couderc) - 02:39 
19. François De Roubaix - Jeff et Jeanne (Le Samouraï) - 02:17 
20. Nino Rota - Casino (Rocco e i suoi fratelli) - 05:09 
21. Nino Rota - Arrivèe a Taormine (Plein soleil) - 02:27 
22. Gianni Ferrio - Un giorno in piu' - il passato (Tony Arzenta) - 02:03 
23. Claude Bolling - Cousin Django (Le gitan) - 03:24 
24. Lalo Schifrin - Love Rhapsody (The Concorde - Airport '79) - 03:48 
25. François De Roubaix - Journal de bord (Les aventuriers) - 03:08 
26. Maurice Jarre - Thème principal (Les amours célèbres) - 03:16 
27. Claude Bolling - Menace (3 hommes à abattre) - 03:49 
28. Michel Magne - Palm Beach (Mélodie en sous-sol) - 02:31 
29. Paul Misraki - Générique et final (Faibles femmes) - 03:08 
30. Giovanni Fusco - Eclisse Slow (L'eclisse) - 02:47 
31. Philippe Sarde - L'amour (Le choc) - 02:19 
32. Maurice Jarre - Secuction (Soleil rouge) - 04:12 
33. Eric Demarsan - Sur les toits (Le cercle rouge) - 02:12 
34. Claude Bolling - Escalade (Borsalino) - 01:47 
35. Eric Demarsan - Les enfants du soleil (Attention, les enfants regardent) - 07:06 
36. Nino Rota - I sogni del principe - Giovani eroi - Partenza di Tancredi - Amore e ambizione (Il gattopardo) - 10:38

Playlist #406 vom 22.09.2024 - PHILIPPE ROUSSELOT Special

Der französische Kameramann Philippe Rousselot zählt nicht nur durch seine Zusammenarbeit mit renommierten Landsmännern wie Éric Rohmer, Jean-Jacques Beineix und Jean-Jacques Annaud, sondern auch mit international prominenten Regisseuren wie John Boorman, Neil Jordan, Tim Burton, Guy Ritchie und Stephen Frears zu den Besten seiner Zunft. Für seine Arbeit wurde er mit dem British Academy Film Award („Der Smaragdwald“), mit mehreren Césars („Diva“, „Thérèse“, „Die Bartholomäusnacht“) und einem Oscar („Aus der Mitte entspringt ein Fluss“) ausgezeichnet. In der heutigen Sendung gibt es Musik von Komponisten wie Danny Elfman, Philippe Sarde, George Fenton, Elliot Goldenthal, Mark Isham, Thomas Newman, Hans Zimmer und James Newton Howard zu hören.
Philippe Rousselot wurde am 4. September 1945 in Briey geboren, ließ sich früh von Filmemachern wie Jean Cocteau, Federico Fellini und Ingmar Bergman begeistern und schloss 1962 sein Filmstudium in Paris an der École Louis Lumière ab, bevor er seine Karriere als Kameraassistent von Néstor Almendros in den Filmen „Meine Nacht bei Maud“ (1969) und „Claires Knie“ (1970) von Éric Rohmer begann. Nach einigen Arbeiten als Co-Kameramann von Guy Gilles fotografierte er 1972 dessen Film „Absences répétées“ in Eigenregie. Im selben Jahr folgte eine weitere Zusammenarbeit mit Nestor Almendros im Rohmer-Film „Die Liebe am Nachmittag“. Weitere bekannte Filme in den 1970er Jahren waren „Die kleinen Pariserinnen“ (1977) von Diane Kurys und „Ein kleines Luder“ (1979) von Jacques Doillon
Anfang der 1980er Jahre nahm Rousselots Karriere an Fahrt auf. Für seine Arbeit an Jean-Jacques Beineix‘ Film „Diva“ (1981) erhielt er seinen ersten César, trug wesentlich zur Durchsetzung der fotografischen Ästhetik als zentrales Element des filmischen Prozesses bei und widmete sich der Effekt-Beleuchtung, die eine traumhafte und zeitlose Atmosphäre erzeugt. „Diva“ ließ sich insbesondere von den blauen Monochromfarben des Malers Jacques Monory inspirieren und konstruierte ein hyperrealistisches und poppiges Paris, von dem der junge Postangestellte, der Held des Films, geträumt hat. Dieses besondere Licht wurde sein Markenzeichen, insbesondere bei den Filmen von Bertrand Blier. 
Rousselots Kunst blieb auch in Hollywood nicht unbemerkt. So engagierte ihn John Boorman 1985 für sein Drama „Der Smaragdwald“, wofür er mit einem British Academy Film Award ausgezeichnet wurde. 1987 erhielt er einen César für „Thérèse“ von Alain Cavalier. Nach zwei Oscarnominierungen für John Boomans„Hope And Glory“ (1987) und Philip Kaufmans„Henry & June“ (1991) durfte Rousselot die begehrte Trophäe im dritten Anlauf für seine Arbeit an Robert Redfords Literaturverfilmung„Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ in Empfang nehmen. 
Zuvor erregten bereits seine Bilder zu Jean-Jacques Annauds Tierfilm-Drama „Der Bär“ (1988) internationale Aufmerksamkeit. Nach Arbeiten für Neil Jordan („Wir sind keine Engel“, „Miracle – Ein geheimnisvoller Sommer“, „Interview mit einem Vampir“), Jon Amiel („Sommersby“), Miloš Forman („Larry Flynt – Die nackte Wahrheit“) und Stephen Frears („Gefährliche Liebschaften“, „Mary Reilly“) arbeitete er in den vergangenen Jahren verstärkt mit Tim Burton („Planet der Affen“, „Big Fish“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“). 
Im Jahr 2005 begann er mit den Dreharbeiten für Brett Ratners Film „X-Men: Der letzte Widerstand“, wurde aber später durch Dante Spinotti ersetzt. 1997 legte er mit dem Film „Der Schlangenkuss“ seine erste und bislang einzige Regiearbeit vor. Im März 2020 bekam er im Rahmen der 22. Marburger Kameragespräche den Marburger Kamerapreis für herausragende Bildgestaltung im Film. 
Zuletzt fotografierte Rousselot die beiden Harry-Potter-Spin-Offs „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ (2018) und „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ (2018) sowie Baltasar Kormákurs Survival-Thriller „Beast: Jäger ohne Gnade“ (2022). 

Filmographie: 

1969: Meine Nacht bei Maud (Kameraassistenz) 
1970: Claires Knie (Kameraassistenz) 
1971: Les yeux de maman sont des étoiles 
1972: Die Liebe am Nachmittag (Kameraassistenz) 
1972: Absences répétées 
1973: La raison du plus fou 
1974: Il pleut toujours où c'est mouillé 
1974: Histoires d'A (Dokumentation) 
1976: Der rote Steckbrief (L'affiche rouge) 
1977: Le couple témoin 
1977: Pour Clémence 
1977: Pauline et l'ordinateur 
1977: Paradiso 
1977: Adom ou Le sang d'Abel 
1977: Die kleinen Pariserinnen (Diabolo menthe) 
1978: Flucht ins Exil (Les chemins de l'exil ou Les dernières années de Jean-Jacques Rousseau, Fernsehfilm) 
1979: Ein kleines Luder (La drôlesse) 
1980: Cocktail Molotov 
1981: Die Verweigerung (La provinciale) 
1981: La gueule du loup 
1981: Diva 
1982: Guy de Maupassant 
1983: Widerstandskämpfer im Ruhestand (Des terroristes à la retraite) 
1983: Der Mond in der Gosse (La lune dans le caniveau) 
1983: Diebe der Nacht (Les voleurs de la nuit) 
1984: Dream One 
1985: Der Smaragdwald (The Emerald Forest) 
1985: Night Magic 
1986: Thérèse 
1987: Hope and Glory 
1988: Der Bär (L’Ours) 
1988: Gefährliche Liebschaften (Dangerous Liaisons) 
1989: Zu schön für Dich (Trop belle pour toi) 
1989: Wir sind keine Engel (We’re No Angels) 
1991: Henry & June 
1991: Dem Leben sei Dank (Merci la vie) 
1991: Miracle – Ein geheimnisvoller Sommer (The Miracle) 
1992: Aus der Mitte entspringt ein Fluss (A River Runs Through It) 
1993: Sommersby 
1993: Flesh And Bone – Ein blutiges Erbe (Flesh and Bone) 
1994: Die Bartholomäusnacht (La Reine Margot) 
1994: Interview mit einem Vampir (Interview with the Vampire: The Vampire Chronicles) 
1996: Mary Reilly 
1996: Larry Flynt – Die nackte Wahrheit (The People vs. Larry Flynt) 
1997: Der Schlangenkuss (Regie) 
1999: Instinkt (Instinct) 
1999: Begegnung des Schicksals (Random Hearts) 
2000: Gegen jede Regel (Remember the Titans) 
2001: Der Schneider von Panama (The Tailor of Panama) 
2001: Planet der Affen (Planet of the Apes) 
2002: Antwone Fisher 
2003: Big Fish 
2005: Constantine 
2005: Charlie und die Schokoladenfabrik (Charlie and the Chocolate Factory) 
2007: Die Fremde in dir (The Brave One) 
2007: Von Löwen und Lämmern (Lions for Lambs) 
2007: The Great Debaters 
2009: Sherlock Holmes 
2010: Peacock 
2011: A Bird of the Air 
2011: Larry Crowne 
2011: Sherlock Holmes: Spiel im Schatten (Sherlock Holmes: A Game of Shadows) 
2013: Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe (Beautiful Creatures) 
2014: Rock, Paper, Scissors (Regie, Kurzfilm) 
2016: The Nice Guys 
2016: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind (Fantastic Beasts and Where to Find Them) 
2018: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen (Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald) 
2021: Tom Clancy’s Gnadenlos (Tom Clancy's Without Remorse) 
2022: Beast – Jäger ohne Gnade (Beast) 

Playlist:

01. Vladimir Cosma - Promenade Sentimentale (Diva) - 03:34 
02. Georges Delerue - Valse Grenouillére (Guy de Maupassant) - 03:43 
03. Gabriel Yared - La Dame de Shanghai (La lune dans le carniveau) - 03:01 
04. Ennio Morricone - Theme of Young Lovers (Les voleurs de la nuit) - 03:47 
05. Philippe Sarde - Generique fin (L'ours) - 03:36 
06. George Fenton - Her Eyes Are Closing (Dangerous Liaisons) - 03:43 
07. George Fenton - End Credits (We're No Angels) - 03:09 
08. George Fenton - Mary Meets Hyde (Mary Reilly) - 03:55 
09. Mark Isham - Haunted by Waters (A River Runs Through It) - 04:22 
10. Danny Elfman - Return Montage (Sommersby) - 05:20 
11. Danny Elfman - End Credits (Instinct) - 06:26 
12. Danny Elfman - The Story (Planet of the Apes) - 03:01 
13. Thomas Newman - Reckoning/Bruise (Flesh and Bone) - 06:01 
14. Thomas Newman - Kentucky, 1952 (The People vs. Larry Flynt) - 02:47 
15. Goran Bregovic - Lullaby (La Reine Margot) - 04:08 
16. Danny Elfman - Finale (Charlie and the Chocolate Factory) - 03:46 
17. Elliot Goldenthal - Absolution (Interview With the Vampire) - 03:01 
18. Trevor Rabin - The Funeral (Remember the Titans) - 02:26 
19. Mark Isham - Last Shift (Lions For Lambs) - 04:58 
20. Dave Grusin - Love Theme (Random Hearts) - 04:11 
21. Mychael Danna - Finding Mae Mae (Antwone Fisher) - 03:29 
22. Hans Zimmer - Memories of Sherlock (Sherlock Holmes - A Game of Shadows) - 02:11 
23. Shaun Davey - Harry Pendel, The Tailor of Panama (The Tailor of Panama) - 04:15 
24. Antonin Dvorak - Stabat Mater Dolorosa - Beginning (The People vs. Larry Flynt) - 07:35 
25. Dario Marianelli - The Tunnel (The Brave One) - 03:53 
26. James Newton Howard & Peter Golub - Who's Next (The Great Debaters) - 03:37 
27. James Newton Howard - Main Titles (Fantastic Beasts and Where to Find Them) - 02:55 
28. Steven Price - I Missed All the Signs (Beast) - 04:12 
29. Danny Elfman - Finale (Big Fish) - 11:11

Playlist #407 vom 06.10.2024 - Neuheiten 2024 (6)

Fünf Jahre nach dem zweifach Oscar-prämierten„Joker“ schickt Regisseur Todd Phillips seinen Star Joaquin Phoenix erneut als psychisch gestörten Arthur Fleck alias Joker auf die Leinwand schickt, die er diesmal mit Pop-Star Lady Gaga teilt. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Tim Burtons skurrilen Geisterjäger Beetlejuice. Neben Michael Keaton in der Titelrolle, Winona Ryder und Catherine O’Hara ist auch Burtons Stammkomponist Danny Elfman wieder an Bord. Er befindet sich in der heutigen Sendung in prominenter Gesellschaft mit Thomas Newman, Marco Beltrami, Theodore Shapiro, Zbigniew Preisner, Marcello Zarvos, Bear McCreary und Max Richter, der sein neues Album „In A Landscape“ vorstellt. 
Den Auftakt bildet Marco Beltrami („Scream“, „Ben-Hur“), der mit „The Killer“ den neuen Action-Film von Kultregisseur John Woo vertont hat. Als sich die mysteriöse Auftragsmörderin Zee (Nathalie Emmanuel), die in der Pariser Unterwelt als Königin des Todes gefürchtet wird, weigert, eine blinde junge Frau (Diana Silvers) in einem Nachtclub zu erschießen, zieht sie sich nicht nur den Zorn ihres zwielichtigen Mentors und Auftraggebers (Sam Worthington) auf sich, sondern macht sie auch zur Gejagten – auch von einem Polizeiermittler (Omar Sy), der ihr auf die Spur kommt... 
Seit Max Richter mit seinen ersten Alben „Memoryhouse“ (2002),„The Blue Notebooks“ (2004), „Songs From Before“ (2006) und „24 Postcards In Full Colour“ (2008) erfolgreich klassisch instrumentierte Musik mit elektronischen Klängen zu verbinden begann, hat er vor allem eine Vielzahl von Soundtracks veröffentlicht und 2012 mit „Vivaldi – The Four Seasons: Recomposed By Max Richter“ auch die Klassik-Welt entzückt. Nun erscheint mit „In A Landscape“ sein neues Album. 
„Für mich geht es in der Musik auf diesem Album darum, Polaritäten zu verbinden oder zu versöhnen. Die Elektronik mit den akustischen Instrumenten, die natürliche Welt mit der menschlichen Welt und die großen Ideen des Lebens mit dem Persönlichen und Intimen“, erklärt Richter den kreativen Ansatz zu „In A Landscape“. „Diese Dynamik habe ich bereits auf meinem 2004 erschienenen Album ,The Blue Notebooks‘ erforscht, und das neue Projekt teilt viele der Anliegen dieses Albums; in gewisser Weise ist es ein weiterer Blick auf die Themen des früheren Werks, aber aus der Perspektive unserer Welt und unseres Lebens im Jahr 2024. Der Titel, der leicht als ,Inner Landscape‘ (falsch) verstanden werden kann, weist auf einige Ideen des Albums hin. So viel zur ,inneren Landschaft‘ des Titels. Die andere Landschaft, diejenige, in der wir unser physisches Leben leben, ist ebenfalls auf verschiedene Weise in der Platte enthalten. Die ,Lebensstudien‘, die wie Zwischenspiele zwischen den direkteren Musikstücken wirken, sind Feldaufnahmen, sowohl von meinen Reisen während der Tournee als auch von unserem Leben zu Hause im Studio. Die Tracks selbst sind, wie immer, meine Versuche, herauszufinden, wie ich unserem Leben im Hier und Jetzt des täglichen Lebens, so wie ich es erlebe, einen Sinn geben kann.“ 
Ein Konzeptalbum elektronischer Art legt Jon Hopkins mit „RITUAL“ vor, das sich als Zusammenfassung von Themen versteht, die Hopkins während seiner 22-jährigen Karriere bearbeitet hat. Der Nachfolger zum 2021er Album „Music For Psychedelic Therapy“ präsentiert sich als 41-minütige elektronische, spannungsgeladene Symphonie mit hypnotischem Trommeln und transzendenten Melodien. 
Die acht Kapitel handeln von spiritueller Befreiung und dem traditionellen Thema der Reise des Helden und entstanden in Zusammenarbeit langjähriger Kollaborateure wie Vylana, 7RAYS, Ishq, Clark, Emma Smith, Daisy Vatalaro und Cherif Hashizume
Die irische Komponistin Emer Kinsella vertonte mit Eric Esaus„Saturn“ ein Science-Fiction-Drama, bei dem sich ein junger Vater zwischen dem Leben, das er liebt, und einem uralten Ruf, die Welt zu retten, entscheiden muss, nachdem ein mysteriöser Planet am Himmel erschienen ist. 
„Der Soundtrack zu ,Saturn‘ spiegelt die tiefgründigen Themen des Films wider: Überleben, Gemeinschaft, Opferbereitschaft und Zugehörigkeit. Die Musik schafft eine Klanglandschaft, die die emotionalen und physischen Reisen der Charaktere widerspiegelt“, erzählt Kinsella von ihrer Arbeit. „Jedes Stück lädt den Zuhörer in einen Raum ein, in dem die Zeit langsamer vergeht, was das Gefühl der Isolation verstärkt und dennoch auf eine kollektive Stärke hindeutet. Die Musik erforscht die Spannung zwischen dem individuellen Kampf und der Anziehungskraft von etwas Größerem als man selbst und evoziert die Last der Entscheidungen und die Hoffnung auf Einheit. Der Einsatz von Streichern, geschichteten Harmonien und eindringlichen Melodien fängt sowohl die Schönheit als auch die Last der Opferbereitschaft ein und vermittelt letztendlich eine Botschaft der Verbundenheit und Widerstandsfähigkeit.“ 
36 Jahre nach seiner unterhaltsamen Horror-Komödie „Beetlejuice“ legt Tim Burton mit „Beetlejuice Beetlejuice“ eine langerwartete Fortsetzung vor, die viel von dem Charme des Originals zu bewahren versucht. Nachdem sie als Goth-Teenie noch gerade so einer Zwangsehe mit dem Bio-Exorzisten Beetlejuice (Michael Keaton) entgangen ist, moderiert Lydia Deetz (Winona Ryder) inzwischen ihre eigene TV-Show „Ghost House“, in der sie mit ihren Talenten als Medium paranormalen Vorkommnissen auf die Spur geht. 
Allerdings ist sie noch immer so traumatisiert, dass sie ihre Arbeit nur mit der Hilfe von starken Pillen und ihrem sie offensichtlich ausnutzenden Produzenten Roxy (Justin Theroux) bewältigen kann. Ihre Tochter Astrid (Jenna Ortega) will unterdessen nichts mehr von Lydia wissen, weil die das ganze Geistergeschwafel ihrer Mutter für pure Einbildung und bloße Wichtigtuerei hält. Als Lydias Vater Charles bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, bläst ihre nach Aufmerksamkeit gierende Mutter Delia (Catherine O‘Hara) die Beerdigung direkt zu einer gewaltigen Performance-Art-Installation auf. Doch bei der Versammlung der ganzen Familie am Ort der damaligen Geschehnisse wird Lydia immer wieder von plötzlichen Beetlejuice-Visionen heimgesucht. Der hat aber gerade ganz andere Probleme: Seine Ex Dolores (Monica Bellucci), eine Seelensaugerin, die er vor einigen Jahrhunderten in der Hochzeitsnacht mit einer Axt zerlegt hat, ist hinter ihm her – und auch mit dem Jenseits-Cop Wolf Jackson (Willem Dafoe) ist nicht zu spaßen… In seiner Partitur greift Komponist Danny Elfman natürlich auch auf die vertrauten Elemente seines „Beetlejuice“-Scores zurück und verstärkt diese zu einem kraftvollen Soundtrack, der die fantasievollen Elemente des Films ausdrucksstark unterstützt. 
In dem Kurzfilm „Carriage Return“ braucht der halb betrunkene und kaum arbeitende Dramatiker Lane Williams dringend Inspiration, um sein neuestes Drehbuch fertigzustellen, als ein Klopfen an der Tür zu wildem Hämmern eskaliert. Sein alter Schreibpartner Charlie Marlow hat ihn mit heftigen Plagiatsvorwürfen aufgesucht. 
„Als mich Regisseur Ferguson Sauvé-Rogan für ,Carriage Return‘ anrief, einen Schwarzweißfilm, der im New York der 50er spielt, und ich Jazz hörte, war ich begeistert. Der Film hat mich mit seiner surrealen Handlung voller unvorhergesehener Wendungen sofort überzeugt“, erzählt die Komponistin Elena Maro. „Ferguson und sein Bruder Daniel suchten nach einer Partitur, die genau wie der Film funktioniert: ‚In dem Moment, in dem man denkt, man hätte es durchschaut, merkt man, dass das nicht stimmt‘. Dies gab mir die Möglichkeit, vom Jazz in unerforschte Avantgarde-Gebiete zu wechseln, und zwar mit der unschätzbaren Hilfe einiger großartiger LA-Session-Musiker. Die eindringliche Perkussion von Brian Kilgore und die beeindruckende Jazz-Bigband sprechen auf viele unerwartete Weisen miteinander, genau wie die beiden Charaktere auf dem Bildschirm, während die Wahl ungewöhnlicher Instrumente, die unkonventionellen Techniken für die Holzbläser und der unorthodoxe Einsatz von Tonverarbeitung sich fesselnd in die Partitur einfügen.“

Playlist: 


01. Marco Beltrami - Zee Awakens (The Killer) - 03:01 
02. Edward Shearmur - Tally Alone (Uglies) - 04:35 
03. Theodore Shapiro - Lone Wolf (Wolfs) - 04:28 
04. Marc Shaiman - Remembering Mother (Albert Brooks: Defending My Life) - 03:40 
05. Rupert Gregson-Williams - Leaving (The Perfect Couple) - 04:27 
06. Hans Zimmer, Omer Benyamin & Steven Doar - Open Hands (Twilight of the Gods) - 04:41 
07. Max Richter - Late and Soon (In A Landscape) - 07:11 
08. Jon Hopkins & Vylana - Part II - Palace / Illusion (Ritual) - 07:41 
09. Emer Kinsella - Retrospective (Saturn) - 03:04 
10. John Gürtler & Jan Miserre - Gyro Nights (The Outrun) - 03:35 
11. Rupert Gregson-Williams - Thanks For the Advice (The Union) - 02:55 
12. Bear McCreary - Eregion (The Lord of the Rings: The Rings of Power - Season 2) - 03:42 
13. Ilan Eshkeri - The Whole Him (Super/Man: The Christopher Reeve Story) - 03:01 
14. H. Scott Salinas & Tomás Videla - Healing (Super Human Body: World of Medical Marvels) - 02:06 
15. Nico Muhly - Sunja and Kato (Pachinko: Season 2) - 03:47 
16. Thomas Newman & Julia Newman - Hum (Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story) - 03:27 
17. Zbigniew Preisner - Blue Waves (Haunted Heart) - 02:09 
18. Danny Elfman - End Titles (Beetlejuice Beetlejuice) - 04:35 
19. Elena Maro - The Reveal (Carriage Return) - 02:10 
20. Daniel Pemberton - Galactic Guide (Concord) - 03:17 
21. Bear McCreary - Trailers (The 4:30 Movie) - 05:00 
22. Herdís Stefánsdóttir - Carbon Monoxide (Trap) - 02:14 
23. Marcelo Zarvos - Voice of A Child (The Front Room) - 02:03 
24. Lucas Vidal - Farewell (The Deliverance) - 02:38 
25. Christian Heschl - Harmony Of Our Planet (Unwavering) - 03:40 
26. Kris Bowers - You Don't Have to (The Wild Robot) - 03:05 
27. Brooke Blair & Will Blair - Sorry For Your Loss (Marmalade) - 02:30 
28. Hildur Guðnadóttir - It's Showtime (Joker: Folie à Deux) - 02:50 
29. Max Richter - A Folly (My Brillant Friend: Season 4) - 03:12 
30. Robin Hoffmann - Finding the Portal (Treasure Trackers) - 03:03 
31. Isabella Summers - KAOS III (KAOS) - 11:09

Playlist #408 vom 22.10.2024 - JOHN GIELGUD (1904-2000) Special

Sir Arthur John Gielgud zählte nicht nur zu den ganz großen Mimen der britischen Theaterszene, dier im 20. Jahrhundert zusammen mit seinen Kollegen Ralph Richardson und Laurence Olivier dominierte, sondern trat zwischen „Becket“ (1964), der ihm die erste Oscar-Nominierung einbrachte, und „Elizabeth“ (1998) in über sechzig Filmen auf, gewann für seine Darstellung des spitzzüngigen Hobson in „Arthur“ (1981) den Oscar als bester Nebendarsteller und heimste im Verlauf seiner Karriere auch einen Golden Globe Award und zwei BAFTAs ein. Damit kam Gielgud die seltene Ehre zuteil, einen Oscar, einen Emmy, einen Grammy und einen Tony zu gewinnen. 
John Gielgud wurde am 14. April 1904 in South Kensington, London, als drittes von vier Kindern von Frank Henry Gielgud und dessen zweiter Frau Kate Terry-Gielgud geboren. Als Mitglied der Terry family, einer bedeutenden Theaterdynastie, war sein Weg in die Schauspielerei bereits vorgezeichnet. Seine Großmutter Kate Terry und mehr noch seine Großtante Ellen Terry waren prominente Bühnenschauspielerinnen des 19. Jahrhunderts. Erste Erfahrungen sammelte er ab 1922 bei der Schauspieltruppe von Phyllis Neilson-Terry, seiner Cousine. 
Nach seinem Abschluss an der Royal Academy of Dramatic Art in London arbeitete er in den folgenden Jahrzehnten am West End, am Old Vic Theatre und gelegentlich auch am Broadway in New York. Parallel dazu begann er eine Karriere als Regisseur und gründete seine eigene Truppe am Queen‘s Theatre in London. Er wurde von vielen als der beste Hamlet seiner Zeit angesehen und war auch für seine komödiantischen Rollen bekannt, beispielsweise die des John Worthing in „The Importance of Being Earnest“
In den 1950er Jahren befürchtete Gielgud, seine Karriere sei in Gefahr, als er wegen eines homosexuellen Vergehens und zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, aber seine Kollegen und das Publikum unterstützten ihn loyal. Als in den späten 1950er Jahren avantgardistische Stücke die traditionellen West-End-Produktionen zu verdrängen begannen, fand er keine neuen geeigneten Bühnenrollen und war im Theater mehrere Jahre lang vor allem für sein Shakespeare-Ein-Mann-Stück „The Ages of Man“ bekannt. 
Ab den späten 1960er Jahren fand er neue Stücke, die zu ihm passten, von Autoren wie Alan Bennett, David Storey und Harold Pinter. Gielgud gab sein Filmdebüt bereits 1924, stand in den nächsten Jahrzehnten trotz vieler Angebote aber nur sehr ausgewählt vor der Kamera. Einer seiner wenigen Filme war die Hauptrolle in Alfred Hitchcocks„Geheimagent“ von 1935. 
1953 war er der Cassius in Joseph L. Mankiewicz’ Verfilmung von Shakespeares„Julius Caesar.“ Nachdem er sich lange eher abfällig über die Filmschauspielerei geäußert hatte, stand er ab den 1950er-Jahren vermehrt vor der Kamera. Eine Oscar-Nominierung erhielt Gielgud 1964 für die Rolle König Ludwigs VII. in der Verfilmung des Theaterstücks „Becket“ von Jean Anouilh
Mitte der 1960er Jahre war Gielgud zudem in Tony Richardsons „Tod in Hollywood“ (1965) und Orson Welles‘„Falstaff – Glocken um Mitternacht“ (1966) zu sehen. In der ersten Hälfte der 1970er Jahre drehte Gielgud sieben Filme und sechs Fernsehdramen. Er verkörperte einen alten Kardinal in Joseph Loseys„Galileo“ und den Diener Beddoes in Sidney Lumets„Mord im Orient-Express“ (1974). In einer BBC-Präsentation von James Elroy Fleckers„Hassan“ im Jahr 1971 spielte Gielgud den Kalifen neben Ralph Richardsons Hassan. Im Theater inszenierte Gielgud Cowards„Private Lives“ und Somerset Maughams„The Constant Wife“
Seine letzte Produktion als Regisseur verwirklichte Gielgud 1975 mit Pineros„The Gay Lord Quex“. Gielgud setzte seine langjährige Bühnenzusammenarbeit mit Richardson in Harold Pinters„No Man's Land“ (1975) fort, bei dem Hall am National Regie führte. Die Produktion war ein Erfolg bei Kritikern und an den Kinokassen und wurde über einen Zeitraum von drei Jahren am Old Vic, im West End, im Lyttelton Theatre im neuen National Theatre-Komplex, am Broadway und im Fernsehen gespielt. 
In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts arbeitete Gielgud mehr für Kino und Fernsehen als auf der Bühne. Zu seinen Filmarbeiten gehörten Gore Vidals„Caligula“ (1979) und Alain Resnais’„Providence“ (1977). Gielgud hielt es für „den mit Abstand aufregendsten Film, den ich je gemacht habe“, und gewann einen Preis des New York Film Critics Circle für seine Darstellung eines sterbenden Autors, „der die Hälfte der Zeit betrunken ist … Flaschen herumwirft und eine Menge sehr grober Dialoge brüllt“. Zu seinen weiteren Filmrollen gehörten die des Head Masters von Eton in Jack Golds„Aces High“ (1976) und die des Tomlinson in Otto Premingers„Der menschliche Faktor“ (1979). 
Im Fernsehen spielte er unter anderem Lord Henry Wotton in „Das Bildnis des Dorian Gray“ (1976), John of Gaunt in „Richard II.“ (1978) und den Chor in „Romeo und Julia“ (1978). 
In den 1980er Jahren trat Gielgud in mehr als zwanzig Filmen auf, darunter als Vorsitzender des Royal London Hospital in David Lynchs„Der Elefantenmensch“ (1980), als Rektor des Trinity College in Cambridge in „Die Stunde des Siegers“ (1981), als Lord Irwin in Richard Attenboroughs„Gandhi“ (1982), „Die letzte Jagd“ (1984) und Fred Schepisis „Eine demanzipierte Frau“ (1985). 
Tony Palmers„Wagner“ (1983) war der einzige Film, in dem Gielgud, Richardson und Olivier gemeinsam in Szenen mitspielten. Gielgud hatte Cameo-Auftritte in Filmen von geringer Bedeutung, in denen er sich einen Namen machte, ohne seinem eigenen Ruf zu schaden. In einem Interview sagte er: „Sie bezahlen mich sehr gut für zwei oder drei Arbeitstage im Monat, also warum nicht? Es ist schön, in meinem Alter auf Kosten anderer Leute um die ganze Welt reisen zu können.“ 
Gielguds erfolgreichste Filmrolle des Jahrzehnts war Steve Gordons Komödie „Arthur“ (1981), in der Dudley Moore einen selbstgefälligen Playboy spielte. Gielgud spielte Hobson, Moores Butler. Er lehnte die Rolle zweimal ab, bevor er sie schließlich annahm, da er nach dem „Caligula“-Debakel wegen der starken Sprache des bissigen Hobson nervös war. Für seine Darstellung gewann er einen Oscar als bester Nebendarsteller und weitere Auszeichnungen. Er legte wenig Wert auf Auszeichnungen und vermied Preisverleihungen, wann immer er konnte: „Ich verabscheue wirklich den ganzen Quatsch über gegenseitige Gratulationen und die gehässigen Vergleiche, die sie hervorrufen.“ 
Für das Fernsehen spielte Gielgud in den 1980er Jahren neunzehn Rollen; darunter Edward Ryder in einer elfteiligen Adaption von Waughs„Wiedersehen mit Brideshead“ (1982). Gegen Ende des Jahrzehnts wurde Gielgud für seine Rolle als Aaron Jastrow, ein im Holocaust ermordeter jüdischer Professor, in der Miniserie „War and Remembrance“ für einen Primetime Emmy Award nominiert. Am Ende des Jahrzehnts spielte er den verwegenen Journalisten Haverford Downs in John Mortimers„Summer‘s Lease“, für den er nach der US-Ausstrahlung 1991 einen Emmy Award gewann. 
Gielguds letztes West-End-Stück war Hugh Whitemores„The Best of Friends“ (1988). 
1990 hatte Gielgud seinen letzten Filmauftritt in einer Hauptrolle: er spielte Prospero in „Prosperos Bücher“, Peter Greenaways Adaption von „Der Sturm“. Er arbeitete weiterhin für das Radio, wie er es während seiner gesamten Karriere getan hatte. Anlässlich seines neunzigsten Geburtstags spielte er zum letzten Mal Lear; für die BBC versammelte Kenneth Branagh eine Besetzung, zu der Judi Dench, Eileen Atkins und Emma Thompson als Lears Töchter gehörten, mit Schauspielern wie Bob Hoskins, Derek Jacobi und Simon Russell Beale in Nebenrollen. Er trat bis 1998 weiterhin im Fernsehen auf; seine letzte große Rolle in diesem Medium spielte er 1994 in einer BBC-Produktion von J. B. Priestleys selten wiederaufgeführtem „Sommertagestraum“. Anschließend hatte er weitere Cameo-Auftritte in Filmen wie Branaghs„Hamlet“ (als König Priamos, 1996), „Dragonheart“ (als Stimme von König Artus, 1996) und „Shine“. Seinen letzten Spielfilmauftritt hatte er als Papst Pius V. in Shekhar Kapurs„Elizabeth“ (1998). Im Jahr 2000 hatte er eine stumme Rolle neben Pinter in einem Film von Becketts Kurzstück „Catastrophe“ unter der Regie von David Mamet. Als Gielguds Partner, Martin Hensler, 1999 starb, erlitt Gielgud einen körperlichen und psychischen Verfall und starb am 21. Mai 2000 im Alter von 96 Jahren zu Hause. 

Filmographie: 

1924: Who is the Man? 
1929: The Clue of the New Pin 
1932: Insult 
1933: The Good Companions 
1936: Geheimagent (Secret Agent) 
1941: Der Premierminister (The Prime Minister) 
1941: An Airman’s Letter to His Mother (Kurzfilm) 
1948: Hamlet 
1953: Julius Caesar 
1954: Romeo und Julia 
1955: Richard III. 
1956: In 80 Tagen um die Welt (Around the World in Eighty Days) 
1956: Nude with Violin (Fernsehfilm) 
1957: The Barretts of Wimpole Street 
1957: Die heilige Johanna (Saint Joan) 
1962: The Cherry Orchard (Fernsehfilm) 
1964: Becket 
1964: Hamlet (auch Regie) 
1965: Tod in Hollywood (The Loved One) 
1965: Falstaff – Glocken um Mitternacht (Campanadas a medianoche) 
1966: Alice in Wonderland (Fernsehfilm) 
1968: Angriff der leichten Brigade (The Charge of the Light Brigade) 
1968: In den Schuhen des Fischers (The Shoes of the Fisherman) 
1968: Der mysteriöse Mr. Sebastian (Sebastian) 
1968: Sein gefährlichster Auftrag (Assignment to Kill) 
1969: Oh! What a Lovely War 
1970: Julius Caesar 
1970: Hassan (Fernsehfilm) 
1972: Ein gewisser General Bonaparte (Eagle in a Cage) 
1972: Probe (Fernsehfilm) 
1973: Frankenstein, wie er wirklich war (Frankenstein: The True Story, Fernsehfilm) 
1973: Der verlorene Horizont (Lost Horizon) 
1974: Gold 
1974: QB VII (Miniserie) 
1974: Brillanten und Kakerlaken (11 Harrowhouse) 
1974: Mord im Orient-Express (Murder on the Orient Express) 
1975: Galileo 
1975: Edward VII (Miniserie) 
1976: Peter Pan (Fernsehfilm) 
1976: Schlacht in den Wolken (Aces High) 
1976: Das Bildnis des Dorian Gray (The Picture of Dorian Gray) 
1977: Providence 
1977: Die Abenteuer des Joseph Andrews (Joseph Andrews) 
1977: Ein Porträt des Künstlers als junger Mann (A Portrait of the Artist as a Young Man) 
1977: The Grand Inquisitor (Fernsehfilm) 
1978: King Richard the Second 
1978: No Man’s Land (Fernsehfilm) 
1978: Die Elenden (Les Miserables, Fernsehfilm) 
1979: Der menschliche Faktor (The Human Factor) 
1979: Mord an der Themse (Murder by Decree) 
1979: Caligula (Caligola) 
1980: Der Dirigent (Dyrygent) 
1980: Der Elefantenmensch (The Elephant Man) 
1980: Warum haben Sie nicht Evans gefragt? (Why Didn't They Ask Evans?, Fernsehfilm) 
1980: Die Formel (The Formula) 
1980: Omar Mukhtar – Löwe der Wüste (The Lion of the Desert) 
1981: Die Stunde des Siegers (Chariots of Fire) 
1981: Arthur – Kein Kind von Traurigkeit (Arthur) 
1981: Der Fluch der Sphinx (Sphinx) 
1981: Priest of Love 
1981: Wiedersehen mit Brideshead (Brideshead Revisited) (Fernseh-Miniserie) 
1981: Das Geheimnis der sieben Ziffernblätter (Seven Dials Mystery, Fernsehfilm) 
1982: Der Glöckner von Notre Dame (The Hunchback of Notre Dame, Fernsehfilm) 
1982: Gandhi 
1982: Inside the Third Reich (Fernsehfilm) 
1982: Marco Polo (Fernseh-Miniserie) 
1983: Im Wendekreis des Kreuzes (The Scarlet and the Black) 
1983: Wagner – Das Leben und Werk Richard Wagners (Wagner) 
1983: Die verruchte Lady (The Wicked Lady) 
1983: Einladung zur Hochzeit (Invitation to the Wedding) 
1984: Palast der Winde (The Far Pavilions, Miniserie) 
1984: Seelenlos – Ein Mann spielt Gott (Frankenstein) (Fernsehfilm) 
1984: Scandalous 
1984: Camille (Fernsehfilm) 
1984: The Master of Ballantrae (Fernsehfilm) 
1985: Eine demanzipierte Frau (Plenty) 
1985: Time After Time 
1985: Eine Ehe in Briefen (Leave All Fair) 
1985: Die letzte Jagd (The Shooting Party) 
1985: Romance on the Orient Express (Fernsehfilm) 
1986: Das Gespenst von Canterville (The Ghost of Canterville) 
1986: Kreuzfeuer der Agenten (The Whistle Blower) 
1987: Wale im August (The Whales of August) 
1987: Blaubart und seine Kinder (Barbablu, barbablu) 
1988: Feuersturm und Asche (War and Remembrance) (Fernseh-Miniserie) 
1988: Rendezvous mit einer Leiche (Appointment with Death) Pino Donaggio 
1988: Arthur 2 – On the Rocks 
1988: A Man for All Seasons (Fernsehfilm) 
1989: Das verflixte erste Mal (Getting It Right) 
1989: Summer’s Lease (Miniserie) 
1990: Liebesroulette (Strike It Rich) 
1991: The Best of Friends (Fernsehfilm) 
1991: Prosperos Bücher (Prospero’s Books) 
1991: Die Strauß-Dynastie (The Strauss Dynasty) 
1992: Wie ein Licht in dunkler Nacht (Shining Through) 
1992: Swan Song (Kurzfilm) 
1992: Im Glanz der Sonne (The Power of One) 
1993: Inspektor Morse, Mordkommission Oxford (Inspector Morse) (Fernsehserie, 1 Folge) 
1995: Der 1. Ritter (First Knight) 
1995: Stick with Me, Kid (Fernsehserie, 14 Folgen) 
1995: Haunted – Haus der Geister (Haunted) 
1996: Hamlet 
1996: Shine – Der Weg ins Licht (Shine) 
1996: Dragonheart (Sprechrolle) 
1996: Portrait of a Lady 
1996: Gullivers Reisen (Gulliver’s Travels) (Fernsehfilm) 
1998: Das magische Schwert – Die Legende von Camelot (Quest for Camelot) 
1998: Merlin (Miniserie) 
1998: The Tichborne Claimant 
1998: Elizabeth 
2000: Catastrophe (Kurzfilm)

Playlist: 


01. Miklós Rózsa - Valse Crepusculaire (Providence) - 03:49 
02. Miklós Rózsa - Overture (Julius Caesar) - 03:04 
03. Michael J. Lewis - Main Title (11 Harrowhouse) - 03:50 
04. Laurence Rosenthal - The Journey Home (Strauss Dynasty) - 02:43 
05. Angelo F. Lavagnino - Corale Mystico (Falstaff) - 03:16 
06. Jerry Goldsmith - Carol's Apartment (Sebastian) - 03:01 
07. Alex North - Overture (The Shoes of the Fisherman) - 04:03 
08. Elmer Bernstein - The Lovers (Gold) - 04:20 
09. Bruno Nicolai - Isis' Pool (Caligula) - 04:12 
10. John Morris - The Elephant Man Theme (The Elephant Man) - 03:48 
11. Bill Conti - Please Stay (The Formula) - 03:27 
12. Michael J. Lewis - Pyramids & Sphinx at Giza (Sphinx) - 04:39 
13. Jerry Goldsmith - I Cannot See My Love (QB VII) - 03:51 
14. Vangelis - End Credits (Chariots of Fire) - 03:31 
15. Ennio Morricone - Monica (Marco Polo) - 06:07 
16. Burt Bacharach - Touch (Arthur) - 03:19 
17. Bruce Smeaton - Plenty (Plenty) - 03:59 
18. Michael Kamen - The Boathouse (Shining Through) - 05:08 
19. George Fenton & Ravi Shankar - Salt (Gandhi) - 03:56 
20. Hans Zimmer - Mother Africa [Reprise] (The Power of One) - 08:09 
21. Trevor Jones - The Flight From Lilliput (Gulliver's Travels) - 03:42 
22. Trevor Jones - In Search of teh Grail (Merlin) - 04:04 
23. Jerry Goldsmith - Never Surrender (First Knight) - 05:43 
24. Wojciech Kilar - Phantasms of Love (The Portrait of a Lady) - 03:54 
25. David Hirschfelder - With the Help of God, Shine (Shine) - 03:21 
26. Michael Nyman - Miranda (Prospero's Books) - 03:54 
27. Richard Rodney Bennett - The Orient Express (Murder on the Orient Express) - 11:20

Playlist #409 vom 03.11.2024 - MAGGIE SMITH (1934-2024) Special

Als Minerva McGonagall in der populären Reihe von Harry-Potter-Verfilmungen wurde die britische Theater- und Filmschauspielerin Dame Maggie Smith einem weltweiten Kinopublikum vertraut, doch schon zuvor war die zweimalige Oscar-Gewinnerin in so unterschiedlichen Werken wie „Die besten Jahre der Miss Jean Brodie“ (1969), „Zimmer mit Aussicht“ (1985), „Hook“ (1991) und „Sister Act“ (1992) sowie nachfolgend in der britischen Erfolgsserie „Downtown Abbey“ (2010-2015) in tragenden Rollen zu erleben. Die 1990 von Königin Elisabeth II. in den Ritterstand erhobene Maggie Smith verstarb am 27. September 2024 in London im Alter von 89 Jahren und war noch im vergangenen Jahr neben Laura Linney und Kathy Bates in dem Drama „The Miracle Club“ zu sehen. In der heutigen Sendung gibt es neben Musik aus den „Harry Potter“-Filmen von John Williams, Patrick Doyle und Alexandre Desplat natürlich auch die Soundtracks zu Filmen wie „Gosford Park“, „Zimmer mit Aussicht“, „Die Erbin vom Washington Square“, „Richard III“ und viele andere zu hören. 
Maggie Smith wurde 1934 in der englischen Grafschaft Essex nordöstlich von London als Tochter eines Pathologen und einer Sekretärin geboren und hatte sechs Jahre ältere Zwillingsbrüder, besuchte die Oxford High School für Mädchen und verließ die Schule mit 16 Jahren, um der Oxford Playhouse School beizutreten. Smith erwärmte sich für das Theater und hatte nach Auftritten in „Children In Uniform“ bei den Chegwell Players und in „The Pick-Up Girl“ am Playhouse 1952 ihr professionelles Bühnendebüt als Viola in Shakespeares von der Oxford University Dramatic Society aufgeführten Komödie „Was ihr wollt“. 
Nach verschiedenen Theaterproduktionen, Varieté-Revuen feierte Smith sowohl auf den Bühnen in London als auch am Broadway große Erfolge, vor allem am renommierten Old Vic Theatre, wo sie in den Shakespeare-Stücken „Richard II.“, „Wie es euch gefällt“ und in „Die lustigen Weiber von Windsor“ (1959/60) auftrat. Sie wurde festes Ensemblemitglied von Laurence Oliviers neuer Royal National Theatre Company, mit der sie in aufwendigen Produktionen wie „Othello“ oder Henrik Ibsens„Baumeister Solness“ (beide 1964) zu sehen war. 
Zuvor begann auch ihre Filmkarriere Form anzunehmen. Nach einer Minirolle als Partygast in Eric Portmans„Child in the House“ (1956) erhielt sie für ihre Darstellung in dem Kriminaldrama „Gejagt“ (1958) bereits eine Nominierung für den British Film Academy Award als vielversprechendste Nachwuchsdarstellerin. Auch wenn Smith immer wieder auf die Bühne zurückkehrte und dort über Jahrzehnte große Erfolge feierte, war sie als Mitglied der National Theatre Company so bekannt, dass sie auch für größere Filmrollen engagiert wurde. 
Als verführerische Chantal verzauberte sie in Michael Trumans Krimikomödie „Diebe haben Vorfahrt“ (1962) nicht nur ihren Filmpartner Daniel Massey, sondern auch das vornehmlich männliche Publikum. Ein Jahr später war sie neben Elizabeth Taylor, Richard Burton und Margaret Rutherford in Anthony Asquiths Melodram „Hotel International“ (1963) als schüchterne, liebeshungrige Miss Mead zu sehen, die ihren Chef vor dem finanziellen Ruin bewahren möchte. Zu ihren weiteren Filmen in den 1960er und 1970er Jahren zählten Jack Claytons preisgekröntes Drama „Schlafzimmerstreit“ (1964), „Cassidy, der Rebell“ (1965), Laurence Oliviers„Othello“ (1965), die Komödie „Venedig sehen – und erben …“ (1967) und „Das Millionending“ (1968) sowie die beiden Agatha-Christie-Krimis „Tod auf dem Nil“ (1978) und „Das Böse unter der Sonne“ (1982). 
Für ihre Darstellung als Lehrerin an einer Edinburgher Mädchenschule in„Die besten Jahre der Miss Jean Brodie“ (1969) erhielt die mittlerweile zweifache Mutter ihren ersten Oscar als beste Hauptdarstellerin. Eine weitere Nominierung erhielt Smith für ihr Porträt der extravaganten Tante Augusta in „Reisen mit meiner Tante“ (1972). 
Nachdem sich Maggie Smith von ihrem Mann scheiden gelassen und ihre Jugendliebe Beverley Cross geheiratet hatte, kehrte sie 1976 mit der Krimiparodie „Eine Leiche zum Dessert“ auf die Kinoleinwand zurück, bevor sie 1978 gemeinsam mit Michael Caine in dem Spielfilm „Das verrückte California-Hotel“ zu sehen war, wofür sie einen Oscar als beste Nebendarstellerin erhielt. 
In den 1980er Jahren spielte Smith in „Der Missionar“ (1982), „Magere Zeiten – Der Film mit dem Schwein“ (1984), James Ivorys„Zimmer mit Aussicht“ (1986) und „Die große Sehnsucht der Judith Hearne“ (1987). Anfang der 1990er-Jahre folgte Smith vermehrt Filmangeboten aus Hollywood. Sie spielte 1991 in Steven Spielbergs„Hook“ die gealterte Wendy Darling, die dem ahnungslosen Peter Pan seine Vergangenheit näherbringt. Außerdem verkörperte sie die Mutter Oberin in den Whoopi-Goldberg-Filmen „Sister Act“ (1992) und„Sister Act 2“ (1993) und übernahm 1996 neben Bette Midler, Goldie Hawn und Diane Keaton einen kleinen Part in der Tragikomödie „Der Club der Teufelinnen“ (1996) als Dame der feinen New Yorker Gesellschaft. 
Es folgten Ian McKellens„Richard III.“ (1995), Franco Zeffirellis„Tee mit Mussolini“ (2000), Robert Altmans„Gosford Park“ (2002). Dann folgte sie der persönlichen Bitte von „Harry Potter“-Autorin Joanne K. Rowling, eine Rolle in ihrer Buchverfilmung „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001) zu übernehmen. Smith spielte auch in den nachfolgenden Filmen „Die Kammer des Schreckens“ (2002), „Der Gefangene von Askaban“ (2004), „Der Feuerkelch“ (2005), „Der Orden des Phönix“ (2007), „Der Halbblutprinz“ (2009) und „Die Heiligtümer des Todes“ (2011) die Professorin Minerva McGonagall, die Kinder in einer Schule für Hexerei und Zauberei unterrichtet. Zusammen mit Judi Dench war Smith in den Spielfilmen „Der Duft von Lavendel“ (2004) und „Best Exotic Marigold Hotel“ (2011) zu sehen. 
2011, 2012 und 2016 erhielt Smith für ihre Darstellung der verwitweten Countess of Grantham in Julian Fellowes’ britischer Fernsehserie „Downton Abbey“ drei weitere Emmys. In ihrer letzten Rolle war sie 2023 im Film „The Miracle Club“ zu sehen. 

Filmographie: 

1956: Child in the House 
1957: Sing for Your Supper (Fernsehfilm) 
1958: Gejagt (Nowhere to Go) 
1962: Diebe haben Vorfahrt (Go to Blazes) 
1963: Hotel International (The V.I.P.s) 
1964: Schlafzimmerstreit (The Pumpkin Eater) 
1965: Othello 
1965: Cassidy, der Rebell (Young Cassidy) 
1967: Venedig sehen – und erben … (The Honey Pot) 
1967: Much Ado About Nothing (Fernsehfilm) 
1968: Das Millionending (Hot Millions)  
1969: Die besten Jahre der Miss Jean Brodie (The Prime of Miss Jean Brodie) 
1969: Oh! What a Lovely War 
1972: Reisen mit meiner Tante (Travels with My Aunt) 
1973: Liebe und Schmerz und das ganze verdammte Zeug (Love and Pain and the Whole Damn Thing) 
1976: Eine Leiche zum Dessert (Murder by Death) 
1978: Tod auf dem Nil (Death on the Nile) 
1978: Das verrückte California-Hotel (California Suite) 
1981: Quartett (Quartet) 
1981: Kampf der Titanen (Clash of the Titans) 
1982: Das Böse unter der Sonne (Evil Under The Sun) 
1982: Der Missionar (The Missionary) 
1983: Ein Opa kommt selten allein (Better Late Than Never) 
1984: Magere Zeiten – Der Film mit dem Schwein (A Private Function) 
1984: Verheiratet mit einem Star (Játszani kell) 
1985: Zimmer mit Aussicht (A Room with a View) 
1987: Die große Sehnsucht der Judith Hearne (The Lonely Passion of Judith Hearne)  
1987: Talking Heads (Fernsehserie) 
1991: Hook 
1992: Sister Act – Eine himmlische Karriere (Sister Act) 
1993: Plötzlich im letzten Sommer (Suddenly, Last Summer) 
1993: Der geheime Garten (The Secret Garden) 
1993: Sister Act 2 – In göttlicher Mission (Sister Act 2) 
1995: Richard III. (Richard III) 
1996: Der Club der Teufelinnen (The First Wives Club) 
1997: Washington Square 
1998: Untermieter aus dem Jenseits (Curtain Call) 
1999: The Last September 
1999: Tee mit Mussolini (Tea with Mussolini) 
1999: All the King’s Men (Fernsehfilm) 
1999: David Copperfield (Mini-Serie) 
2001: Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter and the Philosopher’s Stone) 
2001: Gosford Park 
2002: Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern (Divine Secrets of the Ya-Ya Sisterhood) 
2002: Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter and the Chamber of Secrets) 
2003: Mein Haus in Umbrien (My House in Umbria) 
2004: Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban) 
2004: Der Duft von Lavendel (Ladies in Lavender) 
2005: Harry Potter und der Feuerkelch (Harry Potter and the Goblet of Fire) 
2005: Mord im Pfarrhaus (Keeping Mum) 
2007: Geliebte Jane (Becoming Jane) 
2007: Capturing Mary 
2007: Harry Potter und der Orden des Phönix (Harry Potter and the Order of the Phoenix) 
2009: Harry Potter und der Halbblutprinz (Harry Potter and the Half-Blood Prince) 
2009: Die Kamine von Green Knowe (From Time to Time) 
2010: Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer (Nanny McPhee and the Big Bang) 
2010–2015: Downtown Abbey (Fernsehserie) 
2011: Gnomeo und Julia (Gnomeo and Juliet, Sprechrolle) 
2011: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 (Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 2) 
2011: Best Exotic Marigold Hotel (The Best Exotic Marigold Hotel) 
2012: Quartett (Quartet) 
2014: My Old Lady 
2015: Best Exotic Marigold Hotel 2 (The Second Best Exotic Marigold Hotel) 
2015: The Lady in the Van 
2018: Tea with the Dames – Ein unvergesslicher Nachmittag (Nothing Like a Dame) (Dokumentarfilm) 
2019: Downton Abbey 
2021: Ein Junge namens Weihnachten (A Boy Called Christmas) 
2022: Downton Abbey II: Eine neue Ära (Downton Abbey: A New Era) 
2023: The Miracle Club 

Playlist:

01. Edmund Butt - Dublin 1967 (The Miracle Club) - 03:23 
02. Miklós Rózsa - Adorable Invitation (The V.I.P.'s) - 03:42 
03. Nino Rota - Duet [Main Love Theme] (Death On The Nile) - 03:07 
04. Marc Shaiman - Cynthia (The First Wives Club) - 02:14 
05. Adrian Johnston - Distant Lives (Becoming Jane) - 02:58 
06. John Williams - Farewell Neverland (Hook) - 10:20 
07. Patrick Doyle - Inspector Thompson (Gosford Park) - 03:09 
08. Laurence Rosenthal - Andromeda (Clash of the Titans) - 04:24 
09. Richard Robbins - End Titles (A Room With a View) - 03:42 
10. John Williams - Hedwig's Theme (Harry Potter and the Sorcerer's Stone) - 05:05 
11. Patrick Doyle - The Goblet of Fire (Harry Potter and the Goblet of Fire) - 03:23 
12. Alexandre Desplat - Lily's Theme (Harry Potter and the Deathly Hallows - Part II) - 02:29 
13. Zbigniew Preisner - The Last September Suite (The Last September) - 08:50 
14. Zbigniew Preisner - Main Title (The Secret Garden) - 03:33 
15. Thomas Newman - Udaipur (The Best Exotic Marigold Hotel) - 04:10 
16. Jan A.P. Kaczmarek - Romance Quartet (Washington Square) - 03:07 
17. Trevor Jones - Clarence's Dream (Richard III) - 03:03 
18. John Addison - Time Remembered (The Honey Pot) - 02:54 
19. Alesso Vlad & Stefano Arnaldi - Blackshirts at the Uffizi (Tea With Mussolini) - 04:01 
20. David Mansfield - The Reconciliation (Divine Secrets of the Ya-Ya Sisterhood) - 03:49 
21. James Newton Howard - Leaps of Faith (Nanny McPhee Returns) - 05:47 
22. Thomas Newman - Sagai (The Second Best Exotic Marigold Hotel) - 04:27 
23. Dickon Hinchliffe - Rosie Jones (Keeping Mom) - 04:13 
24. George Fenton - Curtain Down (The Lady in the Van) - 02:59 
25. Dario Marianelli - Elfhelm, the City of the Elves (A Boy Called Christmas) - 03:18 
26. John Lunn - Downtown Abbey - The Suite (Downtown Abbey: A New Era) - 07:06 
27. Georges Delerue - Judith Sees Maddern in Rooming House (The Lonely Passion of Judith Hearne) - 12:26

Playlist #410 vom 17.11.2024 - Neuheiten 2024 (7)

Der Kino- und TV-Herbst bietet eine Vielzahl neuer Dramen, Abenteuer, Komödien und Action, die sich in einer bunten Mischung filmmusikalischer Veröffentlichungen widerspiegeln. In dieser Sendung könnt ihr euch auf neue Soundtracks renommierter Komponisten wie Hans Zimmer, Alexandre Desplat, Thomas Newman, Alan Silvestri und Alberto Iglesias ebenso freuen wie auf die von der neuen Generation versierter Künstler wie Marcelo Zarvos, Volker Bertelmann, Jeff Russo, Lorne Balfe und Craig Armstrong
Mit seinen ersten drei Filmen „Hunger“ (2008),„Shame“ (2011) und „12 Years a Slave“ (2013) etablierte sich der afroamerikanische Filmemacher Steve McQueen zu einem der talentiertesten Regisseure der letzten 20 Jahre. Nun bringt er mit „Blitz“ ein historisches Drama in die Kinos, das im Spätsommer 1940 angesiedelt ist, als die deutsche Luftwaffe einen Großangriff auf Großbritannien begann und fast acht Monate lang mit der permanenten Bombardierung vor allem Londons versuchte, die Bevölkerung zu demoralisieren und die Regierung zur Kapitulation zu zwingen. Die Briten bezeichneten die unberechenbaren Angriffe auf sie als „The Blitz“, ließen sich aber auch von 40.000 Toten in ihren Reihen nicht davon abhalten, ihr Land zu verteidigen. Vor diesem Hintergrund inszenierte McQueen eine berührend-beherzte Mutter-Sohn-Geschichte, die von Hans Zimmer mit schwermütigen, aber eindringlichen Klängen vertont wurde. 
Robert Zemeckis hat mit „Here“ die gleichnamige Graphic Novel von Richard McGuire verfilmt und erzählt die Geschichte eines einzigen Raumes, in dem die Zeit selbst zu leben scheint. Richard (Tom Hanks) tritt in diesen Raum und dessen Geschichte verschmilzt mit der des Ortes. Sein Leben, seine Freuden und Verluste, seine Träume und seine Ängste – alles wird hier festgehalten. Als Richard auf Margaret (Robin Wright) trifft, die diesen Raum ebenfalls geprägt hat, beginnt zwischen den beiden eine besondere Verbindung, die die Grenzen von Zeit und Raum überwindet. Sie teilen Erinnerungen, die nicht nur ihre eigenen sind, sondern auch die der Menschen, die den Raum vor und nach ihnen bewohnen. Auch Al (Paul Bettany), ein weiterer Bewohner, hinterlässt unauslöschliche Spuren und bringt eine neue Sichtweise auf den Ort und die Geschichten, die darin gefangen sind. 
Der Film spürt den Menschen nach, die diesen Raum zuvor betreten haben, und geht ihren Erinnerungen auf die Spur. Vertont hat dieses Drama, das Mitte Dezember bei uns in die Kinos kommt, Zemeckis‘ Hauskomponist Alan Silvestri mit gefühlvollen Orchesterklängen. 
„The Problem With People“ von Chris Cottam erzählt die Geschichte zweier entfremdeter Cousins, die versuchen, viele Generationen von Familienstreitigkeiten wiedergutzumachen. Der Ire Ciáran (Colm Meaney) erfüllt den letzten Wunsch seines Vaters, sich mit dem amerikanischen Teil seiner Familie zu vereinen, und ruft seinen Cousin Barry (Paul Reiser) aus heiterem Himmel an, um ihm einen Besuch in seiner Heimat anzubieten. Barry, der dem Alltag in seiner New Yorker Immobilienfirma entfliehen möchte, stimmt zu. Nach einem zunächst herzlichen Empfang kommt es jedoch bald zu Spannungen, als sich herausstellt, dass Barry unerwartet die Hälfte des Geldes aus dem Testament von Ciárans Vater hinterlassen wurde. Die beiden Männer sind nun von Gier und Eifersucht zerrissen, was zu einer Fehde führt, die sich in eine Reihe von ziemlich heftigen Streitereien und katastrophalen Streichen verwandelt. 
„Diese Filmmusik war für mich ziemlich einzigartig, weil ich tief in die irische Musik eintauchen musste – ein Stil und Genre, das ich vor diesem Film noch nicht erkundet hatte“, berichtet Steven Argila von seiner Arbeit an dem Score. „Bevor ich mit der Filmmusik begann, hörte ich mir einige Zeit lang viele traditionelle Künstler und die traditionellen Formen der Reels und Jigs sowie die Instrumente an, die oft in der irischen Musik verwendet werden. Ich wollte eine Palette schaffen, die traditionelle irische Instrumentierung mit orchestralen Elementen kombiniert – und einige der Instrumente (wie Uileann Pipes, Whistles, irisches Banjo, Akkordeon, irische Bouzouki) auf eine Weise spielen lassen, wie sie normalerweise nicht gespielt werden – das dient den komödiantischen Hinweisen und der Vertonung der amerikanisch-irischen Kulturvermischung, die im Film behandelt wird. Darüber hinaus habe ich eine irische Freundin dazu gebracht, in einigen Einsätzen irische Gesangseinlagen vorzutragen, zu rappen und zu pfeifen – ebenso wie eine irische Tänzerin (eine wunderbare Tänzerin von ,Riverdance‘) – wir haben ihre Füße mit Mikrofonen ausgestattet, während sie zu verschiedenen Einsätzen tanzte, die ich geschrieben hatte, und haben den Klang davon für einen Teil der Perkussion in der Partitur verwendet.“
Die bereits 2022 begonnene Fernsehserie „Sherwood“, die dieses Jahr nach 12 Folgen beendet wurde, thematisiert zwei schockierende und unerwartete Morde, die eine bereits zerrüttete Gemeinschaft erschüttern, und führen zu einer der größten Menschenjagden in der britischen Geschichte. 
„Beim Komponieren der Partitur für ,Sherwood‘ ging es darum, die komplexen und oft zerrütteten Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft einzufangen. Die Musik musste sowohl die gemeinsame Geschichte der Stadt als auch die ungelösten Spannungen widerspiegeln, die ihre Menschen weiterhin beeinflussen“, erzählt Komponist Lorne Balfe. „Die Serie ist tief in den emotionalen und sozialen Narben verwurzelt, die vergangene Ereignisse hinterlassen haben, und die Partitur musste dieses Gefühl von Verbundenheit und Konflikt verkörpern. Den Kern der Partitur bildet das Hauptthema, das um tiefe, anschwellende Blechbläserakkorde und ineinander verschlungene Streichermuster, sogenannte Ostinatos, herum aufgebaut ist. Die Blechbläser dienen als klanglicher Anker und repräsentieren die Last der schwierigen Vergangenheit der Stadt. Sie verleihen der Musik ein Gefühl von Schwere und Ernsthaftigkeit und symbolisieren, wie die Geschichte der Stadt über ihrer Gegenwart schwebt. Die ineinander verschlungenen Streicher-Ostinatos hingegen repräsentieren die anhaltenden Spannungen und ungelösten Konflikte, die durch die Gemeinschaft strömen. Diese sich wiederholenden Muster verstärken die Vorstellung, dass trotz der Brüche und Trennungen alles und jeder in dieser Geschichte miteinander verbunden bleibt. Die Musik erinnert ständig an die Komplexität und Beständigkeit dieser Beziehungen.“ 
Mit „The Room Next Door“ präsentiert der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar sein US-Langfilmdebüt und um zwei Freundinnen, die durch ein ungewöhnliches Thema miteinander verbunden sind. Martha (Tilda Swinton) ist eine krebskranke Kriegsberichterstatterin, Ingrid (Julianne Moore) ist Autorin von Romanen. Beide beschäftigt so auf unterschiedliche Arten und Weisen die grenzenlose Grausamkeit von Kriegen und wie diese Realität in den unterschiedlichen Dareichungsformen der beiden Frauen abgebildet werden kann. In einem Haus inmitten eines Naturschutzgebietes in Neuengland treffen sich die beiden Freundinnen nach etlichen Jahren wieder und erleben schließlich eine Situation, die sowohl extrem als auch überraschend zärtlich ist. Die entsprechend einfühlsame Musik steuerte Almodóvars langjähriger Stammkomponist Alberto Iglesias („Der ewige Gärtner“, „Julieta“) bei. 
Ian McKellen verkörpert in Anand Tuckers historischen Drama „The Critic“ Jimmy Erskine, den berühmtesten und bekanntesten Theaterkritiker des Daily Chronicle in den 1930er Jahren. Er gerät in Konflikt mit David Brooke (Mark Strong), nachdem er kürzlich die Zeitung geerbt hat, und mit der jungen Schauspielerin Nina Land (Gemma Arterton), die von Jimmys negativer Kritik über sie am Boden zerstört ist. Die drei verstricken sich in einen Krimi, der in einen faustischen Pakt eingewickelt ist, und ihr seltsames Dreieck zieht sich immer enger zusammen - mit verheerenden Folgen für alle, die in das tödliche Netz aus Erpressung und Verrat verstrickt sind. Craig Armstrong („Der Knochenjäger“, „World Trade Center“, „Anatomie einer Entführung“) spielte mit dem Budapest Art Orchestra sowie den Solisten Daniel Pioro (Violine) und Janey Miller (Oboe) einen Score, der zwar die Zeit reflektiert, in der der Film spielt, aber auch eine zeitgenössische Sprache fand, die die emotionale Intensität der Geschichte und Figuren einfängt. 
Mit „Star Code Reflections“ präsentieren die beiden Schweden Karl Gasleben (Cosmic Overdose, Twice A Man) und Peter Davidson das dritte Album ihres gemeinsamen Projekts Aerial Ship of Flowers, dessen Cover auf einem Gemälde des Ambient-Gitarristen Davidson basiert. Die zehn Ambient-Stücke erforschen den Ursprung des Raumes und verbinden verspielte Dark-Ambient-Strukturen mit zunehmend schwebenden Gitarren, die dem Album eine hypnotische Atmosphäre verschaffen. 

Playlist:

01. Hans Zimmer - Never Let You Go Again (Blitz) - 03:58 
02. Hans Zimmer & Lorne Balfe - Love and Ashes (Dragon Age: The Veilguard) - 04:11 
03. Alan Silvestri - End Credits (Here) - 08:30 
04. Eric Neveux - La Liberté (A l'épreuve) - 03:08 
05. Adam Price & Peter Gregson - That Old Serpent (Apartment 7A) - 02:45 
06. Steven Argila - There Were Two Brothers (The Problem With People) - 03:44 
07. Lorne Balfe - Diversion (Sherwood) - 03:32 
08. Daniel Pemberton - Ernest Shackleton (Endurance) - 03:28 
09. Timothy Williams - Goodbye Monster (Your Monster) - 02:32 
10. Alberto Iglesias - The Waiting House (The Room Next Door) - 03:32 
11. Alexandre Desplat - End Credits (Unstoppable) - 06:06 
12. Fernando Velázquez - All Together in the End (Buffalo Kids) - 03:58 
13. Craig Armstrong - I'm Going To Tell Them Everything (The Critic) - 03:01 
14. Lisa Gerrard - Broken Dreams (City of Dreams) - 06:00 
15. Volker Bertelmann - Postlude of Conclave (Conclave) - 06:37 
16. Rob - 50 Micros (Culte: Season 1) - 03:46 
17. Chris Bacon - Butterfly (Heretic) - 03:02 
18. Siddhartha Khosla - Dudenoff (Only Murders in the Building: Season 4) - 02:36 
19. Mark Mancina - End Credits (Juror #2) - 02:32 
20. Matthijs Kieboom - Marius (Like Tears in Rain) - 03:48 
21. Jon Brion - Clotaire and Jackie (L'Amour Ouf) - 02:49 
22. Osvaldo Golijov - Noir Love (Megalopolis) - 04:34 
23. Marcelo Zarvos - Call for the Ambassador (The Diplomat: Season 2) - 03:45 
24. Thomas Newman - Late for School (White Bird) - 03:31 
25. Mokadelic - Second Life (Citadel: Diana) - 03:47 
26. Dan Romer & Mike Tuccillo - Holding Court (Woman of the Hour) - 02:15 
27. Edwin Wendler - Terry (Mafia Wars) - 02:42 
28. Jeff Russo - Saru's Wedding (Star Trek: Discovery - Season 5) - 03:38 
29. Dan Deacon - Area 51 to 55 (Venom: The Last Dance) - 02:36 
30. Aerial Ship Of Flowers - Mist (Star Code Reflections) - 09:36

Playlist #411 vom 01.12.2024 - MATT DILLON Special

Matt Dillon zählte neben Tom Cruise, Rob Lowe, Patrick Swayze, Emilio Estevez und Diane Lane in Francis Ford Coppolas„The Outsiders“ 1983 zu einer Schar aufstrebender und talentierter Jungdarsteller, die es in den folgenden Jahrzehnten zu einigem Ruhm in Hollywood bringen sollten. Auch wenn es Dillon nicht wie Cruise oder Swayze zu Starruhm brachte, kann er doch über eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Über Coppolas„Rumble Fish“, Arthur Penns„Target“ (1985), Gus Van Sants„Drugstore Cowboy“ (1989) und „To Die For“ (1995), Cameron Crowes„Singles“ (1992) und Paul Haggis‘ Oscar-prämierten Episoden-Drama „Crash“ (2004) führte Dillons Weg bis zur Mystery-Serie „Wayward Pines“ und dem Biopic„Maria“, in dem er Marlon Brando verkörpert. 
Matthew Raymond „Matt“ Dillon wurde am 18. Februar 1964 in New Rochelle, New York, als Sohn irischstämmiger Eltern geboren und wuchs als zweitältester Sohn mit vier Brüdern und einer Schwester im US-Bundesstaat New York auf. Bereits in jungen Jahren war Matt Dillon ein vielbeschäftigter Darsteller in Jugendfilmen, in denen er meist aufbegehrende Jugendliche aus eher einfachen oder sozial schwierigen Verhältnissen verkörperte. 
Sein Filmdebüt gab er 1979 in Jonathan Kaplans Teenager-Drama„Wut im Bauch“. Im darauffolgenden Jahr war er in „Kleine Biester“ neben Tatum O’Neal und Kristy McNichol zu sehen. Nachdem Dillon schon die Titelrolle in „Tex“ nach einem Roman von Susan E. Hinton gespielt hatte, besetzte Francis Ford Coppola ihn auch 1983 für die Filmadaption von Hintons Bestseller „Die Outsider“ in der Rolle des Dallas Winston sowie an der Seite von Mickey Rourke in der Hauptrolle von „Rumble Fish“
1985 stand Dillon unter der Regie von Arthur Penn für den Agententhriller „Target – Zielscheibe“ neben Gene Hackman vor der Kamera. Ebenfalls 1985 gab er in dem Theaterstück „The Boys of Winter“ sein Debüt am Broadway. Ende der 1980er Jahre wechselte Dillon dann mit Gus Van Sants Roadmovie „Drugstore Cowboy“ ins Independentfach, dem mit der Mediensatire „To Die For“ 1995 eine weitere Zusammenarbeit mit Van Sant folgen sollte. 
Mit seiner Darstellung des Drogenabhängigen Bob, für die er viel Lob erntete und 1990 als Bester Hauptdarsteller mit dem Independent Spirit Award ausgezeichnet wurde, gelang ihm der Übergang vom populären Nachwuchsstar zum ernsthaften Schauspieler. 
„Zusammen mit River Phoenix und Johnny Depp gehörte Dillon Anfang der Neunziger zu den romantischen Taugenichtsen, denen weder Kriege noch Elternhaus große Prüfungen abrangen, die sich mit den klassischen Jungstar-Rollen und dem Erfolgswahn des neueren Yuppietums schwertaten. Mit ihren gebrochenen Darstellungen wurde Männlichkeit auf der Leinwand zu einem höchst instabilen Konstrukt. Sie spielten keine Helden, sondern Selbstversuche mit offenem Ausgang“, befand Birgit Glombitza in "Zeit"
Eine weitere Facette seines Könnens zeigte er 1993 in dem bedrückend-realistischen Obdachlosen-Drama „The Saint of Fort Washington“. Darin mimte Dillon einen jungen, an Schizophrenie erkrankten Mann, der sich plötzlich in der Welt von Nachtasylen und Kleinkriminellen zurechtfinden muss und in dem von Danny Glover gespielten Vietnam-Veteranen Jerry einen Freund und Beschützer findet. Von einer ganz anderen Seite präsentierte er sich im gleichen Jahr in der romantischen Komödie „Mr. Wonderful“ von Anthony Minghella, mit der er und seine Filmpartnerin Annabella Sciorra Zuschauer und Kritiker für sich einnahmen. 
Dillon wirkte in den 1990er Jahren auch in zahlreichen Ensemblefilmen mit und arbeitete dabei mit Regisseuren wie Cameron Crowe („Singles – Gemeinsam einsam“), Ted Demme („Beautiful Girls“) und Allison Anders („Grace of My Heart“) zusammen. Einem breiteren Publikum bekannt wurde Matt Dillon 1998 als Privatdetektiv Pat Healy in der Erfolgskomödie „Verrückt nach Mary“. Ebenfalls 1998 spielte er in dem Erotikthriller „Wild Things“ den umschwärmten Sportlehrer Sam Lombardo, der eine unerwartet dunkle Seite offenbart. 
Erstmals selbst Regie führte Dillon, der 1999 bereits für eine Folge der HBO-Serie „Oz – Hölle hinter Gittern“ verantwortlich gezeichnet hatte, 2002 bei dem Filmdrama „City of Ghosts“, dessen Drehbuch er mitverfasste. In dem vor der exotischen Kulisse Kambodschas spielenden Thriller um einen Versicherungsbetrug übernahm Dillon auch die Hauptrolle. 
2005 überzeugte er neben Lili Taylor in der Charakterstudie „Factotum“ nach dem gleichnamigen Roman von Charles Bukowski in der Rolle des Henry Chinaski, einer Figur, die Bukowski nachempfunden ist. 
Für seine schauspielerische Leistung in Paul Haggis’ Episodenfilm-Drama „Crash“ gewann Dillon abermals einen Independent Spirit Award und wurde 2006 mit einer Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller bedacht. Der Part des Officer Ryan brachte ihm überdies Nominierungen bei den Golden Globe Awards, den britischen BAFTA Awards sowie den Screen Actors Guild Awards ein, bei denen er und seine Schauspielkollegen die Auszeichnung als Bestes Schauspielensemble entgegennehmen konnten. 
Im September 2006 wurde Matt Dillon beim Filmfestival in San Sebastián mit dem Donostia Award für sein künstlerisches Schaffen geehrt. Im Jahr 2024 porträtierte er Marlon Brando in der Filmbiografie „Maria“über die französische Schauspielerin Maria Schneider, wie sie mit Brando unter der Regie von Bernardo Bertolucci den Skandalfilm „Der letzte Tango in Paris“ drehte. 
Mit nun 60 Jahren ist Dillon jemand, der seit seiner Jugend im Rampenlicht steht. Als Erwachsener entwickelte er eine Karriere mit Höhen und Tiefen, erreichte aber nie den Status anderer Kollegen seiner legendären Generation, wie etwa Tom Cruise
„Ich bin nicht jemand, der das Rampenlicht sucht“, sagt er im Interview mit "El Pais". „Ich mache Werbung für mich, wenn es nötig ist – das ist Teil des Berufs –, aber ich habe trotzdem ein einfaches Leben geführt. Ich verstecke mich vor nichts. Ich gehe raus, ich treffe Leute, ich isoliere mich nicht. Ehrlich gesagt: Ich bin nicht aus Narzissmus oder Extrovertiertheit Schauspieler geworden. Viele Leute werden Schauspieler, weil sie auftreten wollen, aber für mich war das Wichtigste am Schauspielern, etwas zu vermitteln, dem Publikum etwas über die menschliche Natur zu zeigen. Ich war neugieriger auf die menschliche Natur und die Welt als auf die Schauspielerei. Natürlich trete ich gerne auf … aber mein Ding entspringt wirklich einer Neugier. Für mich ging es nicht um Ruhm.“ 
Zuletzt war Dillon in dem komödiantischen Drama „Land of Dreams“ neben Isabella Rossellini, Sheila Vand und Christopher McDonald ebenso zu sehen wie in der Fernsehserie „High Desert“ mit Patricia Arquette und in Wes Andersons Ensemble-Film „Asteroid City“

 Filmographie: 

1979: Wut im Bauch (Over the Edge) 
1980: Kleine Biester (Little Darlings) 
1980: Die Schulhofratten von Chicago (My Bodyguard) 
1982: Tex 
1982: Durchgebrannt aus Liebe (Liar’s Moon) 
1983: Die Outsider (The Outsiders) 
1983: Rumble Fish 
1984: Flamingo Kid (The Flamingo Kid) 
1985: Target – Zielscheibe (Target) 
1985: Rebel 
1986: Native Son 
1987: Dear America – Briefe aus Vietnam (Dear America: Letters Home from Vietnam; Stimme von Mike) 
1987: Chicago Blues (The Big Town) 
1988: Kansas 
1989: Drugstore Cowboy 
1989: Bloodhounds of Broadway 
1991: Der Kuss vor dem Tode (A Kiss Before Dying) 
1992: Singles – Gemeinsam einsam (Singles) 
1993: Streets of New York (The Saint of Fort Washington) 
1993: Mr. Wonderful 
1994: Golden Gate 
1995: To Die For 
1995: Frankie Starlight 
1996: Beautiful Girls 
1996: Grace of My Heart (Grace of My Heart) 
1996: Albino Alligator 
1997: In & Out 
1997: Pitch 
1998: Wild Things 
1998: Verrückt nach Mary (There’s Something About Mary) 
2001: Eine Nacht bei McCool’s (One Night at McCool’s) 
2002: Deuces Wild (Wild Boyz) 
2002: City of Ghosts (auch Drehbuch und Regie) 
2004: You’re Fired! (Employee of the Month) 
2004: L.A. Crash (Crash) 
2005: Factotum 
2005: Herbie Fully Loaded – Ein toller Käfer startet durch (Herbie: Fully Loaded) 
2005: Loverboy 
2006: Ich, Du und der Andere (You, Me and Dupree) 
2008: Nichts als die Wahrheit (Nothing But the Truth) 
2009: Armored 
2009: Old Dogs – Daddy oder Deal (Old Dogs) 
2010: Takers – The Final Job (Takers) 
2011: Fish Gun 
2011: Modern Family (Fernsehserie, Folge 2x15) 
2012: There Is No Place Like Home – Nichts wie weg aus Ocean City (Girl Most Likely) 
2013: Gangster Chronicles (Pawn Shop Chronicles) 
2013: Der Kunstraub (The Art of the Steal) 
2014: Bad Country 
2015: Wayward Pines (Fernsehserie, 10 Folgen) 
2017: Abgang mit Stil (Going in Style) 
2018: The House That Jack Built 
2018: Running for Grace 
2018: Head Full of Honey 
2019: Proxima – Die Astronautin (Proxima) 
2019: Nimic (Kurzfilm) 2020: Capone 
2020: El Gran Fellove (Dokumentarfilm, Regie) 
2021: Land of Dreams 
2022: American Dreamer
2023: High Desert (Fernsehserie, 7 Folgen)
2023: Asteroid City 
2024: Maria 
2024: Haunted Heart

Playlist:

01. James Newton Howard - End Titles (The Saint of Fort Washington) - 04:25 
02. Stewart Copeland - Our Mother Is Alive (Rumble Fish) - 04:20 
03. Howard Shore - Main Titles (A Kiss Before Dying) - 03:50 
04. Elliot Goldenthal - Bob's New Life (Drugstore Cowboy) - 02:51 
05. Elliot Goldenthal - Golden Gate (Golden Gate) - 03:36 
06. Danny Elfman - Finale (To Die For) - 03:53 
07. Elmer Bernstein - Jack and Bernadette (Frankie Starlight) - 03:47 
08. Marc Shaiman - Wedding Preparations (In & Out) - 05:29 
09. George S. Clinton - End Credits (Wild Things) - 05:15 
10. Charlie Clouser - Episode Three: Play Stay (Wayward Pines) - 02:01 
11. John Murphy - The End (Armored) - 03:21 
12. Larry Groupé - Intake (Nothing But The Truth) - 04:10 
13. Paul Haslinger - Lily's Lounge (Takers) - 03:23 
14. Mark Isham - Sense of Touch (Crash) - 06:44 
15. James Newton Howard - Rosario (The Saint of Fort Washington) - 04:41 
16. Alexandre Desplat - WXYZ-TV Channel 8 (Asteroid City) - 02:37 
17. Elmer Bernstein - Roofdance (Frankie Starlight) - 04:04 
18. Michael Brook - Tunnel (Albino Alligator) - 05:01 
19. Elliot Goldenthal - The Woman Cries (Golden Gate) - 03:34 
20. Rob Simonsen - I'm Sorry I Ruined Your Life (Girl Most Likely) - 03:08 
21. Danny Elfman - Main Titles (To Die For) - 04:10 
22. Larry Groupé - Erica VS CIA (Nothing But The Truth) - 03:14 
23. Marc Shaiman - Teacher of the Year/People/Wedding (In & Out) - 04:11 
24. Rob Simonsen - The Line Up (Going In Style) - 02:47 
25. James Newton Howard - Main Titles (The Saint of Fort Washington) - 04:44 
26. Marc Shaiman - End Credit Suite (One Night at McCool's) - 05:22 
27. Ryuichi Sakamoto - Reunion (Proxima) - 02:37 
28. Zbigniew Preisner - Blue Waves (Haunted Heart) - 02:09 
29. Mark Isham - Flames (Crash) - 07:59

Playlist #412 vom 15.12.2024 - AMY ADAMS Special

Die US-amerikanische Schauspielerin Amy Adams zählt seit dem Disney-Erfolg „Verwünscht“ (2007) und so unterschiedlichen Kassenschlagern wie „Sunshine Cleaning“, „Glaubensfrage“, „The Fighter“, „The Master“, „Man of Steel“, „American Hustle“ und „Her“ zu den bestbezahlten Schauspielerinnen in Hollywood und wurde bereits sechsmal für einen Oscar nominiert. Nun ist sie in dem schwarzhumorigen Body-Horror-Streifen „Nightbitch“ zu sehen. Zu hören gibt es in dieser Sendung Musik aus ihren bekanntesten Filmen – von Komponisten wie Hans Zimmer, Danny Elfman, Howard Shore, Alan Menken, John Williams u.v.a. 
Amy Adams kam am 20. August 1974 im italienischen Vicenza, wo ihr Vater als US-Soldat stationiert war, zur Welt, wuchs als mittleres von sieben Kindern einer mormonischen Familie im ländlichen Castle Rock im US-Bundesstaat Colorado auf und kam schon früh mit der Schauspielerei in Berührung. Ihr Vater, der selbst Schauspieler war, schrieb nämlich in seiner Freizeit Theaterstücke, die im Kreis der Familie aufgeführt wurden. Während ihrer Zeit an der Highschool im Douglas County nahm sie Ballettunterricht und spielte Theater. Nach ihrem Schulabschluss arbeitete sie in einem Dinner Theater (einem Restaurant, das die Mahlzeiten mit Theaterinszenierungen verbindet) in Denver, Colorado, sowie kurzzeitig als Hostess und Kellnerin bei der bekannten US-amerikanischen Systemgastronomiekette Hooters. Danach ersetzte Adams eine Kollegin in Minnesota und arbeitete im Chanhassen Dinner Theater, wo sie u. a. in einer Aufführung des Broadway-Musicals „Good News“ auftrat. Im Jahr 1999 feierte sie ihre erste Filmrolle an der Seite von Kirsten Dunst, Denise Richards und Kirstie Alley in der Satire „Gnadenlos schön“, wo sie in einer Nebenrolle als einfältige Cheerleaderin zu sehen ist. Daraufhin zog Adams nach Los Angeles, wo sie eine Hauptrolle in der Fernsehserie „Manchester Prep“ verkörperte. Allerdings wurde die Serie, die ein Prequel zum Thriller „Eiskalte Engel“ darstellte, wegen eines Rechtsstreits nach drei abgedrehten Folgen annulliert, neu geschnitten und als „Eiskalte Engel 2“ direkt auf Video veröffentlicht. 
Es folgten Nebenrollen in Robert Lee Kings Horrorkomödie „Psycho Beach Party“, in dem Sportlerdrama „Pumpkin“ und in der romantischen Komödie „Scheidung ist süß“
Im Jahr 2002 wurde die Casting-Direktorin Deborah Zane auf Adams aufmerksam und schlug sie Steven Spielberg für seinen Film „Catch Me If You Can“ vor, wo sie die Geliebte der von Leonardo DiCaprio dargestellten Hauptperson verkörpern durfte. 
Mit diesem Erfolg im Rücken folgten Hauptrollen in Jonathan Sagalls Tragikomödie „The Last Run“ und dem Drama „Standing Still – Blick zurück nach vorn“, ehe sie die wiederkehrende Rolle der Alice Doherty in der nach einem Jahr schon wieder abgesetzten CBS-Fernsehserie „Dr. Vegas“ ergatterte. Nach einer Rolle in der Komödie „Wedding Date“ spielte Amy Adams in Phil Morrisons Independentfilm „Junikäfer“ die hochschwangere und kindliche Ashley aus dem ländlichen North Carolina, die Besuch von ihrem kosmopolitischen Schwager nebst Gattin erhält und davon träumt, ihrem Baby den ausgefallenen Namen Junebug zu geben. 
Ihre überzeugende Darstellung wurde mit ihrer ersten Oscar-Nominierung, dem Spezialpreis der Jury auf dem Sundance Film Festival 2005 sowie den Auszeichnungen des Filmkritikerverbandes von San Francisco, der Southeastern Film Critics Association, der National Society of Film Critics und dem Independent Spirit Award, jeweils als beste Nebendarstellerin belohnt. 
Die rothaarige Adams war anschließend in Adam McKays Komödie „Ricky Bobby – König der Rennfahrer“ und Disneys romantischer Fantasykomödie „Verwünscht“ als Prinzessin zu sehen, die von einer bösen Hexe aus einem Cartoon ins New York der Gegenwart gezaubert wird. 
Immer wieder war Adams auch mit Gastauftritten in Fernsehserien wie „Buffy – Im Bann der Dämonen“ (2000),„Smallville“ (2001), „The West Wing – Im Zentrum der Macht“ (2002) und „The Office“ (2005–2006) vertreten. 
In den Jahren 2007/2008 zählte Amy Adams zu den am besten verdienenden Schauspielerinnen in Hollywood. Zwischen Juni 2007 und Juni 2008 erhielt sie Gagen in Höhe von 14,5 Mio. US-Dollar und rangierte hinter Cameron Diaz, Keira Knightley, Jennifer Aniston, Reese Witherspoon, Gwyneth Paltrow, Jodie Foster, Sarah Jessica Parker und Meryl Streep auf Platz neun. Ein Jahr später spielte sie in John Patrick Shanleys Theaterverfilmung „Glaubensfrage“ (2008) neben Meryl Streep und Philip Seymour Hoffman die Rolle einer jungen Nonne und Geschichtslehrerin an einer katholischen Schule, die mit Missbrauchsvorwürfen gegen den Geistlichen konfrontiert wird. Der Part der Schwester James brachte ihr erneut Nominierungen für die wichtigsten Filmpreise, darunter Golden Globe und Oscar, ein. 
2009 war sie in der Komödie „Nachts im Museum 2“ zu sehen, in der sie an der Seite von Ben Stiller und Owen Wilson die Flugpionierin Amelia Earhart verkörperte. Ebenfalls 2009 war sie in dem Film „Julie & Julia“ in der Rolle der Julie Powell zu sehen. 2010 folgte eine Nebenrolle in David O. Russells Boxer-Drama „The Fighter“ neben Mark Wahlberg, Christian Bale und Melissa Leo, wofür sie 2011 erneut eine Golden-Globe- und Oscar-Nominierung erhielt. 
Für Tim Burtons Spielfilm „Big Eyes“ bekam sie 2015 den Golden-Globe als beste Hauptdarstellerin. Bei den Golden Globe Awards 2017 war sie in derselben Kategorie für „Arrival“ von Denis Villeneuve nominiert. Mit „Nocturnal Animals“, „Justice League“ und „Vice – Der zweite Mann“ folgten weitere von Kritik und Publikum beachtete Filme. 2018 war sie auch in der Hauptrolle der von Jean-Marc Vallée inszenierten HBO-Miniserie „Sharp Objects“ nach dem Roman von Gillian Flynn zu sehen. Zuletzt spielte sie an der Seite von Glenn Close in Ron Howards komödiantischen Drama „Hillbilly-Elegie“ (2020), verkörperte in Joe Wrights Psychothriller „The Woman in the Widow“ eine in New York alleinlebende agoraphobische Frau, die beginnt, ihre neuen Nachbarn auszuspionieren, und war in „Zack Snyder’s Justice League“ ebenso präsent wie in der „Verwünscht“-Fortsetzung „Verwünscht nochmal“ (2022). 

Filmographie: 

1999: Gnadenlos schön (Drop Dead Gorgeous) 
2000: Psycho Beach Party 
2000: The Peter Principle (Fernsehfilm) 
2000: Die wilden Siebziger (That ’70s Show, Fernsehserie, Folge 2x15: Dumm und dümmer) 
2000: Charmed – Zauberhafte Hexen (Charmed, Fernsehserie, Folge 2x16: Murphy’s Luck) 
2000: The Chromium Hook (Kurzfilm) 
2000: Eiskalte Engel 2 (Cruel Intentions 2) 
2000: Buffy – Im Bann der Dämonen (Buffy the Vampire Slayer, Fernsehserie, Folge 5x06: Family) 2001: Smallville (Fernsehserie, Folge 1x07 Craving) 
2002: The Slaughter Rule 
2002: Pumpkin 
2002: Scheidung ist süß (Serving Sara) 
2002: Catch Me If You Can
2003: The West Wing – Im Zentrum der Macht (The West Wing, Fernsehserie, 1 Folge) 
2004: Standing Still – Blick zurück nach vorn (Standing Still) 
2004: The Last Run 
2004: Dr. Vegas (Fernsehserie, 5 Folgen) 
2005: Wedding Date (The Wedding Date) 
2005: Junikäfer (Junebug) 
2005–2006: The Office (Fernsehserie, 3 Folgen) 
2006: Ricky Bobby – König der Rennfahrer (Talladega Nights: The Ballad of Ricky Bobby) 
2006: Dein Ex – Mein Albtraum (Fast Track) 
2006: Kings of Rock – Tenacious D (Tenacious D in The Pick of Destiny) 
2007: Verwünscht (Enchanted) 
2007: Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson’s War) 
2007: Underdog – Unbesiegt weil er fliegt (Underdog) 
2008: Miss Pettigrews großer Tag (Miss Pettigrew Lives for a Day) 
2008: Sunshine Cleaning 
2008: Glaubensfrage (Doubt) 
2009: Nachts im Museum 2 (Night at the Museum 2: Battle of the Smithsonian) 
2009: Julie & Julia 
2010: Verlobung auf Umwegen (Leap Year) 
2010: The Fighter 
2011: Die Muppets (The Muppets) 
2012: On the Road – Unterwegs (On the Road) 
2012: The Master 
2012: Back in the Game (Trouble with the Curve) 
2013: Man of Steel 
2013: American Hustle 
2013: Her 
2014: Lullaby 
2014: Big Eyes 
2016: Batman v Superman: Dawn of Justice 
2016: Arrival 
2016: Nocturnal Animals 
2017: Justice League 
2018: Sharp Objects (Miniserie) 
2018: Vice – Der zweite Mann (Vice) 
2020: Hillbilly-Elegie (Hillbilly Elegy) 
2021: The Woman in the Window 
2021: Zack Snyder’s Justice League 
2021: Dear Evan Hansen 
2022: Verwünscht nochmal (Disenchanted) 
2024: Nightbitch 

Playlist: 

01. Alexandre Desplat - Starting Out (Julie & Julia) - 02:45 
02. Blake Neely - Invitation To A Wedding (The Wedding Date) - 04:59 
03. Danny Elfman - Opening (Big Eyes) - 04:00 
04. Alan Menken - Enchanted Suite (Enchanted) - 04:36 
05. Randy Edelman - Coming Together (Underdog) - 06:21 
06. James Newton Howard - Turning the Tide (Charlie Wilson's War) - 08:35 
07. Marco Beltrami - Wilson At Bat (Trouble With The Curve) - 03:12 
08. Howard Shore - Goodbye Sermon (Doubt) - 02:37 
09. John Williams - A Broken Home (Catch Me If You Can) - 04:26 
10. Hans Zimmer & David Fleming - Responsibility (Hillbilly Elegy) - 05:05 
11. Alan Silvestri - Amelia Says Goodbye (Night at the Museum 2) - 02:46 
12. Jóhann Jóhannsson - Heptapod B (Arrival) - 03:42 
13. Danny Elfman - The End (The Woman in the Window) - 04:53 
14. Hans Zimmer - Homecoming (Man of Steel) - 02:33 
15. Randy Edelman - Anna's Theme (Leap Year) - 02:55 
16. Christophe Beck - We Fail Together (The Muppets) - 03:40 
17. Danny Elfman - A New Hope (Justice League) - 04:36 
18. Hans Zimmer & Junkie XL - Beautiful Lie (Batman v Superman: Dawn of Justice) - 03:47 
19. Nicholas Britell - The Iraq War Symphony (Vice) - 02:48 
20. Jonny Greenwood - Alethia (The Master) - 04:05 
21. Alan Menken - Disenchanted Score Suite (Disenchanted) - 07:44 
22. James Newton Howard - Refugee Camp (Charlie Wilson's War) - 05:08 
23. Abel Korzeniowski - Mothers (Nocturnal Animals) - 02:31 
24. Nate Heller - Thorough Transfiguration (Nightbitch) - 03:11 
25. William Butler & Owen Pallett - Some Other Place (Her) - 03:39 
26. Michael Brook - It's My Life (The Fighter) - 02:26 
27. Gustavo Santaolalla - Lovin' It (On the Road) - 05:32 
28. John Williams - Learning the Ropes (Catch Me If You Can) - 08:44

Playlist #413 vom 29.12.2024 - Neuheiten 2024 (8)

01. Antonio Pinto & Gabriel Ferreira - Dietrich's Theme (Bonhoeffer - Pastor. Spy. Assassin) - 02:56 
02. Volker Bertelmann - They Are Not Like You (Dune: Prophecy - Volume 1) - 05:04 
03. Volker Bertelmann - The Concert (The Day of the Jackal) - 03:02 
04. Lorne Balfe - The Traveller (Carry-On) - 05:39 
05. Max Aruj & Steffen Thum - Sticks and Stones (Betrayal) - 03:24 
06. Harry Gregson-Williams - I'll Wait For You (Gladiator II) - 05:50 
07. John Coda - The Shining City Upon Hill (Reagan) - 04:12 
08. Martin Phipps - A Business of Codes (Black Doves) - 03:14 
09. Rob - La Sante (Une amie dévouée) - 05:17 
10. Trent Reznor & Atticus Ross - Main Title Theme [Extended] (The Franchise) - 08:30 
11. Marcel Barsotti - Equilibrium (Transformation) - 02:51
12. Atli Örvarsson - Solved the Code (SILO: Season 2) - 05:01 
13. Brian Tyler & Breton Vivian - Family Matters (Yellowstone - Season 5 Vol. 2) - 05:24 
14. Matti Bye - The Mine (End of Summer) - 02:28 
15. Dario Marianelli - El Dorado (Paddington in Peru) - 05:04 
16. Aaron Zigman - Finding Abram (The Six Triple Eight) - 04:26 
17. Alexandre Desplat - The Plantation (The Piano Lesson) - 05:30 
18. Mick Giacchino - Victor's Suite (The Penguin) - 04:19 
19. John Powell & Stephen Schwartz - Replacement Teacher (Wicked) - 03:48 
20. Rupert Gregson-Williams - Let Me Get This Straight (Dear Santa) - 03:08 
21. Pablo Pico - The Little Lynx (Animal Tale of Christmas Magic) - 02:46 
22. Guy Chambers - Queen (The Nightmare Before Christmas In Wonderland) - 03:00 
23. Gustavo Santaolalla - Páramo (Pedro Páramo) - 03:19 
24. Robin Carolan - Daybreak (Nosferatu) - 08:01 
25. Christopher Young - Dead Flowers (Nosferatu - A Symphony of Horror) - 05:27 
26. John Powell - Searching and Finding (That Christmas) - 09:28

Playlist #414 vom 12.01.2025 - BEST OF 2024

Mit dem Filmjahr 2024 geht auch ein ebenso faszinierendes Filmmusikjahr zu Ende. Und so unterschiedlich Filmemacher in der ganzen Welt unterschiedliche Sujets und Genres bedienten, so vielfältig sind die dazu entstandenen Soundtracks geworden. In der heutigen Sendung sind zwar auch einige vertraute Namen wie Hans Zimmer, Clint Mansell, Christopher Young, John Debney, Alberto Iglesias, Craig Armstrong, Trent Reznor & Atticus Ross und Daniel Pemberton vertreten, aber auch viele neue Namen, die mit oft unkonventionellen Ansätzen und instrumentalen Arrangements für spannende Momente im Kopfkino sorgen. 
Da Aaron Schimberg seit seiner Geburt eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte hat, konnte sich als Person nie mit typischen Kinofiguren identifizieren und ist deshalb dazu übergegangen, seine eigenen Filme zu schaffen, in denen Figuren Gesichtsdeformationen in den Hauptrollen zu sehen sind, so auch in seinem neuen Film „A Different Man“. Marvel-Star Sebastian Stan spielt darin Edward, einen Mann, der an Neurofibromatose erkrankt ist, wobei der Tumorwachstum im Nervengewebe bei ihm zu erheblichen Gesichtsdeformationen führt. Da Edward zu oft nicht nur angewiderten Blicken, sondern auch verachtendem Spott ausgesetzt ist, zieht er sich immer weiter zurück und ist regelrecht isoliert von anderen Menschen und der Welt. Als er sich jedoch mit seiner Nachbarin Ingrid (Renate Reinsve) anfreundet, die genau wie er Schauspielerin ist, keimt in ihm ungeahnt neue Hoffnung. Eines Tages bekommt er die Möglichkeit, durch einen riskanten rekonstruktiven Eingriff Normalität zu erlangen. Edward zögert nicht lange und ergreift die Chance, ein Leben ohne Urteil und aufdringliche Blicke zu führen. Dem italienischen Komponisten Umberto Smerilli, der bei den Aufnahmelegenden hinter den Soundtracks von Ennio Morricone und Nino Rota ausgebildet wurde, versteht es in seiner ersten Arbeit für einen amerikanischen Film, die emotionalen Tiefen des Dramas, das sowohl in eine absurde Komödie als auch in den Body-Horror abdriftet, wunderbar musikalisch auszuloten, wobei ein einfaches Klavierthema die Grundlage seiner vielschichtigen Komposition bildet. 
Hans Zimmer hat es in seiner langjährigen Hollywood-Karriere nicht von ungefähr zu einem der von Filmemachern begehrtesten Komponisten gebracht, hat er es doch seit den 1980er Jahren schon sehr gut verstanden, verschiedene Film-Genres zu bedienen und dabei musikalisch souverän von einfühlsamen World-Music-Klängen über progressive Electro-Soundscapes bis zu wuchtigen Wall-of-Sound-Brettern zu pendeln. Im vergangenen Jahr lieferte mit Zimmer auch zum zweiten Teil von Denis Villeneuves„Dune“-Neuverfilmung einen atmosphärisch dichten Score voller beunruhigender orchestraler und elektronischer Soundscapes mit arabisch anmutenden Vocals und atonalen Avantgardismen, die auch jenseits der Filmpräsentation lange nachwirken. 
Der englische Regisseur Steve McQueen („12 Years A Slave“) lässt seinen neuesten Film „Blitz“ im Spätsommer 1940 spielen, als die deutsche Luftwaffe einen Großangriff auf Großbritannien begann. Fast acht Monate lang wurde vor allem London permanent bombardiert, um die Bevölkerung zu demoralisieren und die Regierung zur Kapitulation zu zwingen. Diese Angriffe auf britischem Boden während des Zweiten Weltkrieg bilden aber nicht nur den historischen Hintergrund für eine beherzte Mutter-Sohn-Geschichte, sondern sorgen zugleich für einen unglaublich dynamischen Erzähl-Fluss im Film, immer wieder angetrieben von einer hervorragenden Saoirse Ronan („The Outrun“) und dem inzwischen elfjährigen Debütanten Elliott Heffernan. Entsprechend feinfühlig und melancholisch lässt Zimmer hierzu elegische Streicherklänge die orchestrale Komposition bestimmen, zu der übrigens auch sein versierter Kollege Nicholas Britell einige Cues beigesteuert hat. 
Spätestens seit ihrem Oscar-prämierten Score für David Finchers Mark-Zuckerberg-Biopic „The Social Network“ (2010) zählen Trent Reznor und Atticus Ross zu den außergewöhnlichsten Vertretern ihrer Zunft. Sie sind wie Hans Zimmer mit gleich zwei Soundtracks in meiner diesjährigen Best-of-Sendung vertreten. In Luca Guadagninos („Call Me By Your Name“) hocherotisch aufgeladenen romantischen Drama „Challengers“ baut Trainerin Tashi (Zendaya) nach ihrer eigenen Tennis-Karriere ihren Ehemann Art (Mike Faist) vom Durschnitts-Tennisspieler zu einem berühmten Profi auf, der ein Turnier nach dem anderen gewinnt. Doch als Art einen Karriereknick hat, meldet Tashi ihn für ein auf vergleichsweise niedrigerem Level stattfindenden „Challengers“-Event an, bei dem er sich wieder ein paar Siege und damit auch wieder mehr Selbstbewusstsein sichern soll. Als Gegner trifft er dort ausgerechnet auf Patrick (Josh O’Connor). Der war einst nicht nur Arts bester Freund, sondern dazu auch noch mit Tashi zusammen. Bald liegt deshalb nicht nur auf dem Tennisplatz ordentlich Spannung in der Luft… 
Reznor und Ross schufen dazu einen elektronisch pulsierenden Score, der den schweißtreibenden Wettkampf auf und neben dem Platz perfekt untermalt. Guadagnino hat mit „Queer“ noch einen weiteren Film in die Kinos gebracht, diesmal eine Adaption des gleichnamigen Romans von William S. Burroughs („Naked Lunch“). Darin spielt Daniel Craig Burroughs Alter ego William Lee, der wegen seiner Opiumsucht, die ihn ernsthafte Schwierigkeiten gebracht hat, in den 1940er Jahren aus den Vereinigten Staaten nach Mexico City geflohen ist, wo er seine Tage mit jeder Menge Alkohol, Drogen und der Suche nach unverbindlichem Sex verbringt. Eines Tages trifft er auf den sehr viel jüngeren Allerton (Drew Starkey) und fühlt sich sofort zu dem jungen Mann hingezogen. Lee gelingt es jedoch zunächst nicht, herauszufinden, ob Allerton ebenfalls Interesse an Männern hat. Und selbst nach einer gemeinsamen Nacht bleibt es für Lee fraglich, ob Allerton mit ihm ins Bett gegangen ist, weil er es wirklich wollte oder nicht deswegen, weil Lee ihm finanziell entgegenkommt. Bald darauf begibt sich Lee in die Tiefen des südamerikanischen Dschungels, um mithilfe einer bestimmten Lianenart Klarheit zu schaffen... Für diesen drogeninduziert-surrealen Trip, der vor allem intellektuell und ästhetisch stimuliert, haben Reznor und Ross einen faszinierend einfühlsamen, wunderbar sphärischen, dann aber auch pulsierend rhythmischen Score produziert, der sowohl die schwülstig-surrealen als auch sehr sinnlichen Komponenten des Films einfangen. 
Die britische Regisseurin Rose Glass („Saint Maud“) präsentiert mit ihrem US-Debüt „Love Lies Bleeding“ einen betörenden ebenso romantischen wie gewalttätigen Rausch um zwei unterschiedliche Frauen, die sich in einem verschlafenen Nest sofort ineinander verlieben. Zusammen träumen Jackie und Lou davon, in Kalifornien ein neues, besseres Leben beginnen zu können. Lou unterstützt Jackie deshalb beim Bodybuilding – und zwar, indem sie ihr Steroide beschafft. Und so ziehen immer dichtere Schatten über das Leben der beiden auf, bis sie schließlich komplett von einer düsteren Welle der Gewalt mitgerissen werden… Clint Mansell („Noah“, „The Fountain“) versorgte den blutgetränkten Thriller, der zudem eine pulsierende Romanze und einen atmosphärischer 80er-Jahre-Actionfilm mit psychedelischen Abstechern in den magischen Realismus darstellt, mit einem ebenso vielschichtigen elektronischen Score, der ganz ähnliche Qualitäten wie die Arbeiten von Trent Reznor und Atticus Ross aufweist. 
Nach der Mini-Serie „Patrick Melrose“, der Serie „Your Honor“ und der Literaturverfilmung „Im Westen nichts Neues“ stellt das Drama „Konklave“ eine weitere Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Filmemacher Edward Berger und Komponist Volker Bertelmann dar. Der Film thematisiert das Konklave nach dem Tod des Papstes. Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) hat alle Hände voll damit zu tun, das Prozedere zu leiten. Denn es geht hier nicht nur um einen seit Jahrhunderten geltenden Ablauf, sondern auch um knallharte Politik. Die Kardinäle schachern um Macht und Geld, während tausende Anhänger*innen auf dem Petersplatz auf weißen Rauch warten. Hinter den verschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle prallen derweil Welten aufeinander - verschiedene Kardinäle buhlen um die Spitzenposition mit. Indes versetzen Terroristen mit Autobomben die Welt außerhalb der Kapelle in Angst und Schrecken. Bertelmann komponierte eine lebendige, dramatische und eindringliche Musik, die das Ringen der Kardinäle um das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes perfekt untermalen. 
Ebenso wie Clint Eastwood („Erbarmungslos“) hat auch Kevin Costner maßgeblich zur Revitalisierung des Western-Genres beigetragen. Nach seinem Regiedebüt mit dem siebenfach Oscar-prämierten Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) legte er 2003 mit „Open Range“ nach und präsentierte 2024 nach dem von ihm mitproduzierten Serien-Hit „Yellowstone“ die ersten beiden Kapitel seiner epischen Western-Saga „Horizon“. Weiße Pioniere unternehmen 1861 in New Mexico den Versuch, das Gebiet der Apachen zu besetzen, stoßen dabei aber auf gewaltsame Gegenwehr. Aber auch unter den Siedlern, die allesamt auf der Suche nach einem neuen Zuhause in der als Zufluchtsort versprochenen Stadt Horizon sind, wachsen die Konflikte. Als der Vater der berüchtigten Sykes-Brüder Caleb (Jamie Campbell Bower) und Junior (Jon Beavers) getötet wird, sinnen die beiden auf Rache. Ihr Weg kreuzt sich dabei auch mit dem stoischen Reiter Hayes Ellison (Kevin Costner)... 
John Debney, der bereits zu einigen Filmen mit Costner in der Hauptrolle („Im Zeichen der Libelle“, „Swing Vote“, „Draft Day“) die Musik beigesteuert hat, untermalt „Horizon“ mit einem ebenso intimen wie epischen Score, der amerikanische Volkstraditionen, einheimische Blasinstrumente und eine Vielzahl von Schlaginstrumenten zu einer komplexen Komposition zusammenführt, die gleichermaßen majestätisch und ergreifend, heroisch und tragisch sowie harsch und lyrisch ist. 
Lisa Gerrard ist in der Musikszene vor allem als weibliche Hälfte des australischen Duos Dead Can Dance bekannt geworden, hat sich seit ihren populären Beiträgen zu Michael Manns„Insider“ (1999) und Ridley Scotts„Gladiator“ (2000) auch als Filmkomponistin und Sängerin einen Namen gemacht. In Mohit Ramchandanis Thriller-Drama „City of Dreams“ träumt ein mexikanischer Jugendlicher davon, ein professioneller Fußballer zu werden, doch als eine Mutter stirbt, wird er über die Grenze geschmuggelt mit dem Versprechen auf ein besseres Leben. Die Realität sieht jedoch anders aus. Lisa Gerrard komponierte dazu einen elektronisch-sphärischen Score, den sie wie schon bei vielen anderen Soundtracks zuvor mit ihrer ätherischen Stimme veredelte. 
Die beiden Brüder David und Nathan Zellner erzählen in „Sasquatch Sunset“ die Geschichte einer Familie von Sasquatches - möglicherweise die letzten ihrer Art -, die sich in den nebligen Wäldern Nordamerikas im Laufe eines Jahres auf eine absurde, epische und letztlich ergreifende Reise begibt. Diese zotteligen und edlen Riesen kämpfen ums Überleben, während sie sich auf Kollisionskurs mit der sich ständig verändernden Welt um sie herum befinden. Die Anfang der 2000er Jahre im texanischen Austin gegründete Band The Octopus Project verbindet in ihrer Musik Rock’n’Roll, vibrierende Electronics, surrealen Pop und ausufernde psychedelische Soundscapes, eine Mischung, die sich auch auf ihrem Soundtrack zu „Sasquatch Sunset“ bemerkbar macht. 

Playlist:

01. Umberto Smerilli - Melancholy (A Different Man) - 03:16 
02. Hans Zimmer - Only I Will Remain (Dune: Part Two) - 06:44 
03. Bryce Dessner - Auditions (Sing Sing) - 04:43 
04. Trent Reznor & Atticus Ross - L'oeuf (Challengers) - 04:00 
05. Clint Mansell - Red Light (Love Lies Bleeding) - 03:36 
06. Volker Bertelmann - Still No Result (Conclave) - 02:23 
07. John Debney - Seducing Hayes / Frances and Gephart (Horizon: An American Saga - Chapter 1) - 03:47 
08. Hans Zimmer - Never Let You Go Again (Blitz) - 03:57 
09. Trent Reznor & Atticus Ross - Love Would Shatter (Queer) - 04:40 
10. Lisa Gerrard - Birth (City of Dreams) - 03:33 
11. Tom Holkenborg - Wives' Quarters (Furiosa: A Mad Max Saga) - 04:00 
12. The Octopus Project - Shadow Valley (Sasquatch Sunset) - 02:51 
13. Robert Ouyang Rusli - Elizabeth's Voicemail (Problemista) - 03:48 
14. Christopher Young - Movement 2 (The Piper) - 07:33 
15. Robin Carolan - The First Night (Nosferatu) - 05:28 
16. Amelia Warner - Entering the Shallows (Young Woman and the Sea) - 03:31 
17. Eiko Ishibashi - Deer Blood (Evil Does Not Exist) - 05:48 
18. Gints Zilbalodis & Rihards Zalupe - Following (Flow) - 03:36 
19. Alex Somers - Lockets Closing (Nickel Boys) - 03:56 
20. Alberto Iglesias - Closing Credits (The Room Next Door) - 03:15 
21. Alex Heffes - Losing It (Knox Goes Away) - 02:19 
22. Toydrum - In Your Dreams (Timestalker) - 03:24 
23. Craig Armstrong - You Yearned To Meet My Standards (The Critic) - 03:50 
24. Alex G - Election Night (I Saw the TV Glow) - 02:38 
25. Daniel Pemberton - The Truth (Fly Me to the Moon) - 03:07 
26. Phosphorescent - An Uneasy Offering (Oh, Canada) - 03:28 
27. Nick Urata - Home (National Anthem) - 03:11 
28. Kris Bowers - You Don't Have To (The Wild Robot) - 03:05 
29. Topshe - Imagined Light (All We Imagine as Light) - 09:20

Playlist #415 vom 26.01.2025 - DAVID LYNCH (1946-2025) Special

Mit außergewöhnlichen, verschiedene Filmgenres miteinander verbindenden Werken wie „Eraserhead“, „Der Elefantenmensch“, „Blue Velvet“, „Lost Highway“, „Mulholland Drive“ und natürlich der wegweisenden Fernsehserie „Twin Peaks“ avancierte David Lynch zu einem der meistverehrten und einflussreichsten Filmemacher. Aber auch als Schauspieler, Maler, Fotograf, Komponist und zuletzt auch Möbeldesigner hinterließ der vielseitige Künstler seine Spuren. Nun starb der vierfach Oscar-nominierte und 2019 mit einem Ehrenoscar für sein Lebenswerk ausgezeichnete Lynch am 15. Januar 2025 im Alter von 78 Jahren. In der heutigen Sendung zum Gedenken an diesen vielschichtigen Künstler gibt es nicht nur die Musik zu seinen Kinofilmen und der großartigen Serie „Twin Peaks“ zu hören, sondern auch Auszüge aus seinen Soloarbeiten und Kollaborationen mit Künstlern wie Dean Hurley, Jocelyn Montgomery, Chrystabell, John Neff und Marek Zebrowski
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David Lynch © by Josh Telles
Der am 20. Januar 1946 in Missoula, Montana, als Sohn eines Agrarwissenschaftlers und einer Sprachlehrerin geborene David Keith Lynch wuchs mit seinen jüngeren Geschwistern John und Martha in kleinen Orten in Washington, North Carolina und Idaho auf und erlebte nach eigenen Angaben wohl eine unbeschwerte Kindheit.
Der engagierte Pfadfinder liebte das Leben in der Kleinstadt, Filme wie „Glut unter der Asche“ (1957) und die Filmmusiken von Henry Mancini („The Pink Panther“, „Wait Until Dark“). 1960 ließen sich die Eltern endgültig in Alexandria in Virginia nieder. Der 14-jährige Lynch wurde als Schüler der Francis C. Hammond High School Pfadfinder (Eagle Scout) und entwickelte nebenher bleibende Begeisterung für die Malerei. 
Trotz seines bayerischen Onkels, der als Maler in München tätig war, sah er darin jedoch keine aussichtsreiche Zukunft. Der Vater seines Schulfreunds Toby Bushnell Keeler brachte ihn schließlich auf andere Gedanken: Der professionelle Maler bot Lynch und dessen Freund Jack Fisk einen Raum in seinem Studio in Georgetown zur Untermiete an. Die beiden nahmen an und konnten ihrer Kreativität somit freien Lauf lassen. Während dieser Zeit pendelte Lynch am Wochenende nach Washington D.C., wo er Kurse an der Corcoran School of Art besuchte. Es sollte schließlich ein Buch sein, auf das ihn Bushnell Keeler aufmerksam gemacht hatte und das Lynch den Traum vom Künstlerdasein leben ließ: „The Art Spirit“ von Robert Henri
1964 schrieb sich David Lynch nach seinem Highschool-Abschluss an der Boston Museum School für ein Kunststudium ein. Es folgte ein Studium an der Pennsylvania Academy of Fine Arts (1965-1967), die Heirat mit seiner Kommilitonin Margret „Peggy“ Reavey (1967) und ein Jahr später die Geburt der Tochter Jennifer Chambers Lynch, die später selbst Filme drehen sollte („Boxing Helena“).
Aus Platzmangel zog die Familie in ein Haus, das Lynch für 3.500 US-Dollar erworben hatte, das jedoch äußerst heruntergekommen war und in einer sehr armen Wohngegend lag. Lynch wurde mit der Zeit bewusst, dass der Malerei zwei wichtige Elemente fehlten, nach denen er sich insgeheim sehnte: Bewegung und Ton. 
Zusammen mit seiner Familie und seinen Freunden Alan Splet und Jack Fisk zog er 1970 nach Los Angeles um, wo seine künstlerische Karriere Fahrt aufnahm. Während seines Studiums drehte Lynch mit „Six Figures Getting Sick“ (1967) seinen ersten, einminütigen Kurzfilm, auf den 1968 das vierminütige „The Alphabet“ folgte, einer Kombination von Trick- und Realfilm, in der Lynchs Frau Peggy eine Frau spielt, die die Buchstaben des Alphabets verschluckt und schließlich einen Schwall von Blut auf ein jungfräulich weißes Bett erbricht.
Nachdem 1969 seine Bilder als Maler in der Paley Library Galerie in Philadelphia ausgestellt wurden, begann Lynch einen Kurs am Center for Advanced Film Studies und drehte dort seinen nächsten Kurzfilm „The Grandmother“. Nach seiner erfolgreichen Aufnahme am American Film Institute (AFI) bekam Lynch für sein nächstes Projekt ein Budget von 10.000 US-Dollar zur Verfügung. Zum Filmteam gehörten der Sounddesigner Alan Splet, Produktionsleiterin Doreen G. Small und Kameramann Herbert Cardwell. Um Musik, Dekor, Szenenbild und Schnitt wollte sich Lynch selbst kümmern. 
Als 1972 mit den Dreharbeiten begonnen wurde, rechnete das Filmteam noch mit rund sechs Wochen, doch die Arbeit zog sich auch nach einem Jahr weiter hin. Nachdem Kameramann Cardwell aus finanziellen Gründen nach neun Monaten die Produktion verlassen musste, wurde er durch Frederick Elmes ersetzt. Als das Geld vom AFI aufgebraucht war, stellte man Lynch zwar weiterhin die technischen Mittel zur Verfügung, doch Lynch musste sich selbst um die weitere Finanzierung der Dreharbeiten. Lynch geriet daraufhin in tiefe Verzweiflung. 
Nach einjähriger Drehpause konnte die Produktion im Mai 1974 fortgesetzt werden, als es Lynch gelang, sich Geld von Freunden und Familie zu borgen. Als Lynch und Splet von dem AFI schließlich vor die Tür gesetzt wurden, richteten sie sich daraufhin ein Tonstudio in einer Garage ein, wo von Sommer 1975 bis Frühling 1976 am Ton und Soundtrack zu „Eraserhead“ gearbeitet wurde. „Eraserhead“ hatte schließlich 1977 Premiere und es dauerte nicht lange, bevor sich die albtraumhafte Story mit Jack Nance in der Hauptrolle zum veritablen Kultfilm entwickelte. „Eraserhead“ wurde maßgeblich von seinem Lebensgefühl geprägt, in armen Wohngegenden und ständiger Angst leben zu müssen.
Motiviert durch seine neue Frau Mary Fisk, reichte Lynch seinen Film bei dem Los Angeles Film Festival Filmex ein. Dort wurde „Eraserhead“ am 19. März 1977 in einer 108-minütigen Fassung uraufgeführt, die Lynch im Nachhinein auf 89 Minuten kürzte. Noch im selben Jahr im Herbst wurde der Film im Cinema Village in New York City aufgeführt. Nach einem beschwerlichen Start wurde „Eraserhead“ zu einem Mitternachts-Underground-Geheimtipp und lief bis 1982 in 17 US-amerikanischen Städten mit einer Anzahl von 32 Kopien. 
Die Rezensionen fielen überwiegend positiv aus und sahen in „Eraserhead“ einen „künstlerisch ambitionierte[n] Film“, der in der Tradition des europäischen Autorenkinos stehe und dem Surrealismus und Expressionismus nahe komme. Der Film bedeutete Lynchs künstlerischen Durchbruch und gilt heute als Kultfilm. 
Als Stuart Cornfeld, der von „Eraserhead“ begeistert war, geeignete Projekte für die von Mel Brooks neugegründete Produktionsfirma Brooksfilms suchte und auf das Drehbuch „The Elephant Man“ von Christopher De Vore und Eric Bergren stieß, schlug er Lynch vor, die Geschichte zu verfilmen, wovon Lynch sehr angetan war: 
„Dieser Stoff schien mir nicht nur als zweiter Film nach ,Eraserhead‘ ideal zu sein, sondern auch als Gelegenheit, im Mainstream Fuß zu fassen, ohne sofort größere Kompromisse machen zu müssen“. 
Die Dreharbeiten fanden von 1979 bis 1980 in den Lee-International-Studios in Wembley, London, mit einem Budget von 5 Millionen US-Dollar statt. Gefilmt wurde in Schwarzweiß und CinemaScope. 
„Der Elefantenmensch“ (1980) basiert auf der realen Geschichte von Joseph Merrick, der von Geburt an unter schweren Deformationen seines Körpers litt, die seine Gestalt und sein Gesicht völlig entstellten. Der Film feierte am 3. Oktober 1980 in New York City seine Weltpremiere und spielte allein in den USA mit 26 Millionen US-Dollar mehr als das Fünffache der Produktionskosten wieder ein. 
1981 wurde „Der Elefantenmensch“ für acht Oscars nominiert. Lynch galt folglich als eines der „vielversprechendsten neuen Talente des Hollywood-Establishments“. Anschließend wurde Lynch sowohl von George Lucas für „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ als auch von Dino De Laurentiis für eine Adaption des Science-Fiction Romans „Dune“ von Frank Herbert umworben, wofür sich Lynch entschied. 
Die Dreharbeiten begannen am 30. März 1983 und endeten Anfang Januar 1984. Für Lynch wurde „Der Wüstenplanet“ der erste Spielfilm in Farbe. Die Kosten für den zunächst dreieinhalb Stunden langen Science-Fiction-Film beliefen sich auf 52 Millionen US-Dollar, doch die Produzenten forderten Lynch auf, den Film auf etwa zwei Stunden zusammen zu schneiden: 
„Ich hatte ‚Dune‘ nicht im Griff. Ich machte den Film für die Produzenten, nicht für mich selbst. Deshalb ist das Recht auf den Final Cut so wichtig. Nur eine Person kann der Filter für das Ganze sein.“ Damals wurde „Dune“ von Kritikern weitgehend verrissen, seinen Ruf als Ausnahmeregisseur hatte Lynch so gut wie verloren. Damit stand auch die für Januar 1985 geplante Vorproduktion von „Blue Velvet“ auf der Kippe. Dino De Laurentiis ermöglichte ihm schließlich doch die Realisierung von „Blue Velvet“, nicht zuletzt, weil er in dem Drehbuch, das Lynch bereits drei Jahre zuvor geschrieben hatte, die Gelegenheit witterte, an dem Publikumserfolg von ebenso existentiell tiefsinnigen Filmen wie „The Outsider“ (1983) oder „Rumble Fish“ (1983) von Francis Ford Coppola anzuknüpfen. Er schlug Lynch vor, dessen Gehalt und Budget zu kürzen. Im Gegenzug überließe er ihm die künstlerische Kontrolle. Lynch akzeptierte und bekam so die ihm wichtige künstlerische Freiheit, das Recht auf den Endschnitt und die Zusage, dass sich die Produzenten nicht mehr einmischen würden. 
In„Blue Velvet“ spielt „Dune“-Star Kyle MacLachlan den jungen Collegestudenten Jeffrey Beaumont, der in der idyllischen Kleinstadt Lumberton ein abgetrenntes Ohr auf dem Rasen findet. Zusammen mit der adretten Polizistentochter Sandy (Laura Dern) begibt sich Jeffrey auf die Spurensuche und trifft auf die mysteriöse Nachtclubsängerin Dorothy (Isabella Rossellini) und den drogensüchtigen Sadisten Frank (Dennis Hopper).
,Blue Velvet‘ führt unter die Oberfläche einer amerikanischen Kleinstadt, aber es ist auch eine Reise ins Unterbewusstsein oder an einen Ort, wo man mit Dingen konfrontiert wird, denen man sich normalerweise nicht stellt. Einer der Tonleute meinte, der Film sei wie eine Mischung aus Norman Rockwell und Hieronymus Bosch. Die Reise führt so tief hinunter, wie es nur geht, und dann wieder hinauf an die Oberfläche“, gibt Lynch nicht nur seine Interpretation von „Blue Velvet“, sondern quasi von fast all seinen Filmen. 
„Blue Velvet“ war zugleich der Beginn der äußerst fruchtbaren, weit über das normale Regisseur-Komponisten-Arbeitsverhältnis hinausgehenden Zusammenarbeit zwischen David Lynch und dem 1937 geborenen Angelo Badalamenti, der erst über einige Umwege zur Filmmusik kam. 
David Lynch beschrieb die Zusammenarbeit mit seinem Hauskomponisten einmal so: „Angelo Badalamenti hat mich mit der Welt der Musik vertraut gemacht. Er schreibt die Musik und ich die Texte. Wir unterhalten uns über die Atmosphäre, die Worte beeinflussen die Melodie und umgekehrt. Das zählt zu den glücklichsten Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Es war, als bliebe die Zeit stehen. All diese Tätigkeiten - das Schreiben des Drehbuchs, die Regie, die Musik - hängen für mich zusammen, und jede davon liefert mir Ideen für die anderen. Aus der Arbeit an der Musik ziehe ich Inspiration für die Regie.“
Neben seinen Arbeiten am Film hatte er viel gemalt und gezeichnet. Bei den Dreharbeiten zu „Blue Velvet“ hatte er (Isabella Rossellini) kennengelernt, mit der er bis 1990 zusammen blieb. Sie mochte seine Bilder und gab den Anstoß für einige Ausstellungen zu Lynchs Werken: Zwischen 1987 und 1989 wurden dessen Gemälde in verschiedenen US-amerikanischen Galerien ausgestellt. Außerdem gestaltete Lynch 1987 die Statuette für den Rossellini Award und gab ab 1983 jede Woche einmal den Comic-Strip „The Angriest Dog in the World“ im Los Angeles Reader und anderen Zeitungen heraus. 
Darüber hinaus übernahm Lynch eine Nebenrolle als Liebhaber der von Rossellini verkörperten Hauptrolle in „Zelly and Me“ (1988) von Tina Rathborne
1986 lernten sich David Lynch und Mark Frost kennen und entwickelten nach einigen verworfenen Ideen zu einer Soap Opera, in der ein Mord die Grundlage für die ganze Geschichte bilden sollte. Handlungsort sollte eine Kleinstadt im Norden der USA sein, die laut einer Karte, die Frost zeichnete, zwischen zwei Bergen lag, so dass das Projekt den Namen „Twin Peaks“ bekam. Nach drei Monaten fruchtbarer Diskussion schrieben Lynch und Frost das Drehbuch für den Pilotfilm innerhalb von 10 Tagen. Der Fernsehsender ABC zeigte sich bereit, den Pilotfilm zu finanzieren, und ließ dabei den Schöpfern den nötigen Freiraum. Mit der 1989 begonnenen Fernsehserie entstand auch die erfolgreichste Zusammenarbeit zwischen David Lynch und Angelo Badalamenti
„David beschrieb die Stimmungen für ‚Twin Peaks‘: ‚Wir sind in den dunklen Wäldern, der Wind weht sehr mild, und außerhalb des Waldes hat das wunderschöne junge Mädchen eine Vision, und die Dunkelheit wandelt sich zu einer betörenden Melodie, die einen Höhepunkt erreicht, abschwillt und wieder in den dunklen Wäldern verschwindet.‘ Allein mit dieser Beschreibung setzte ich mich ans Keyboard, während David neben mir saß, und ich spielte ihm die ganze Einführung und das ‚Laura Palmer Theme‘ vor, Note für Note, allein auf seinen Worten basierend", erinnert sich Badalamenti, der seine Ausführungen stets mit einigen netten Anekdoten zu schmücken versteht. „Er sprach sehr langsam und weich, was eine Inspiration für mich war, und ich verstand, um was für eine Welt es sich handelte. Als David es hörte, meinte er, das wäre es. Ich hätte gerade eines der wichtigsten Themen für die ganze Serie komponiert. Das war der Grundstein für unsere Beziehung, dass wir uns einander verstanden. Ich war in der Lage, die Musik zu schreiben, die seinen Visionen entsprach.“

Einen wichtigen Beitrag zur erneut hypnotischen, überwiegend sphärisch-elektronischen Musik lieferte einmal mehr Julee Cruise, die die von Badalamenti (Musik) und Lynch (Text) geschriebenen Songs „The Nightingale", „Into The Night“, „Falling“, „The World Spins“ und „Rockin‘ Back Inside My Heart“ interpretierte, die in der Kultserie zum Einsatz kamen und vom Julee-Cruise-Album "Floating Into The Night" stammten, das Badalamenti und Lynch für die Sängerin schrieben und produzierten. Doch im Gegensatz zur häufigen Praxis, Songs im Film einzusetzen, um das Soundtrackalbum besser verkaufen zu können, das wiederum für den Film wirbt, haben Songs in David Lynchs Filmen eine ganz eindeutige dramaturgische Funktion. 
„Die Musik hat immer einen Bezug zu der Unschuld in solchen Szenen. Sie arbeitet immer gegen das, was eigentlich tatsächlich passiert“, erklärt Badalamenti.„Insofern spielt sie eine enorm wichtige Rolle. Ich denke, wir beide, David und ich, arbeiten musikalisch gern gegen das, was zu sehen ist. Das beste Beispiel dafür ist eine Szene in 'Twin Peaks', wo in einer ziemlich schäbigen Roadhouse-Bar, in der mit Whisky, Drogen und Prostitution gehandelt wird, ein Mädchen mit wundervoller, sanfter, langsamer Stimme den Song 'The World Spins' singt. Bei all den Konflikten, der Gewalt und der Rohheit ist diese Musik der totale Gegensatz zu dem, was gerade vorgeht. Für mich ist das sehr aussagekräftig, weil es die Gegensätze, die Positionen deutlich macht.“
Im September 1989 wurde der dreieinhalb Millionen US-Dollar teure Pilotfilm auf dem Filmfestival in Telluride in Colorado offiziell uraufgeführt. Als am 8. April 1990 der Film schließlich im US-amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, wurde klar, dass man einen Hit gelandet hatte: 35 Millionen Zuschauer verfolgten den Pilotfilm, was einem Anteil von 33 Prozent entsprach. Nach diesem anfänglichen Hoch wurden Mark Frost und David Lynch vom Sender ABC im Mai 1990 mit der Produktion einer weiteren Staffel bestehend aus einem zweiten Pilotfilm und zwölf Folgen beauftragt. Doch nach der Enthüllung des Mörders in Episode 16 sanken die Zuschauerzahlen drastisch und die Serie wurde nach Ende der zweiten Staffel 1991 eingestellt. 
David Lynch verfilmte zuvor Barry Giffords Roman „Wild at Heart: Die Geschichte von Sailor und Lula” zwar als klassisches Roadmovie, aber auch als Hommage an die Rebellenfilme der 50er Jahre und eine Verbeugung vor dem Klassiker „Der Zauberer von Oz“. Die leidenschaftliche Beziehung, die ihre Tochter Lula (Laura Dern) mit dem gerade aus dem Knast entlassenen Sailor (Nicolas Cage) unterhält, ist der aufbrausenden Marietta (Diane Ladd) ein so großer Dorn im Auge, dass sie gleich zwei Killer auf Sailor ansetzt. Dieser flüchtet mit seiner Geliebten in ihrem 65er Thunderbird quer durch Amerikas hitzeflimmernden Süden, wobei sie sich immer wieder ihren sexuellen Begierden widmen und Sailor sich zu einem Banküberfall mit fatalen Folgen überreden lässt. Als sie schließlich in dem kleinen Kaff Big Tuna in Texas landen, führt sie Sailors ehemalige Geliebte Perdita (Isabella Rossellini) geradewegs in die Hände von Mariettas Killer. David Lynch surreal anmutendes Splatter-Fantasy-Roadmovie fesselt durch seine tollen Darsteller, ein radikales Sounddesign, grandiose Bilder und einen energiegeladenen Soundtrack. 
Nach den Flops der beiden Fernsehproduktionen „On the Air – Voll auf Sendung“ (1992) zusammen mit Mark Frost und „Hotel Room“ (1993) gemeinsam mit dem Schriftsteller Barry Gifford, feierte Lynch seine Rückkehr ins Kino Ende der Neunziger mit zwei Filmen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten - zunächst mit „Lost Highway“ (1997), mit dem der Ausnahmeregisseur „die Linearität der Zeit, die Eindeutigkeit des dreidimensionalen Raumes, die logischen Kategorien der Modalität, Kausalität und Identität“ (Jürgen Felix und Andreas Rauscher in „Filmregisseure“, Reclam, 3. Auflage, S. 468) auflöste. Der eifersüchtige Fred (Bill Pullman) verdächtigt seine Frau Renee (Patrica Arquette) des Ehebruchs, da wird er auch schon unter dem Verdacht verhaftet, sie bestialisch ermordet zu haben. Als er im Gefängnis auf die Vollstreckung des Todesurteils wartet, verwandelt er sich auf mysteriöse Weise in Pete Dayton...
Voller Gegensätze ist auch der Soundtrack zu David Lynchs nächstem Film Lost Highway, der wie bei Wild at Heart (1990) speziell vom Regisseur ausgesuchte Songs und Teile des Instrumental-Scores von Angelo Badalamenti verbindet. Da gibt David Bowie zum Anfang und zum Ende zwei editierte Versionen von "I'm Deranged" zum besten, rocken Rammstein ("Rammstein", "Heirate mich"), Marilyn Manson ("Apple Of Sodom", "I Put A Spell On You") und Nine Inch Nails ("Perfect Drug") heftigst ab, während die Smashing Pumpkins mit dem säuselnden "Eye" einen ebenso sanften Gegenpol dazu bilden wie Barry Adamson mit seinen bluesigen Themen und eben Angelo Badalamenti mit seinen teils jazzigen ("Red Bats With Teeth"), teils sphärischen Synthi-Cues ("Police"). Dass der Soundtrack dennoch eine geschlossene Einheit bildet, liegt auch daran, dass die Stücke allesamt nahtlos ineinander übergehen, dass der Hörer/Zuschauer im Kino durch die verschiedenen emotionalen Dimensionen der erzählten Geschichte geführt wird.
David Lynch hat eine sehr enge Beziehung zur Musik und setzt die dementsprechend sehr bewusst in seinen Filmen ein. "Ich bin über die Malerei zum Film gekommen, und ich glaube, man kann sagen, dass ich über die Tongestaltung zur Musik gekommen bin. Als Maler hatte ich immer bestimmte Töne im Kopf, um mir die Stimmung für ein Bild vorzustellen", meint David Lynch, der viele der Musikstücke in seinen Filmen schon vor Drehbeginn aussucht. 
"Irgendwann möchte ich gerne so gut wie alle schon vorher ausgesucht haben, denn häufig schickt mir der Tonmann beim Drehen die Musik durch die Kopfhörer, und zwar so, dass ich als einziger gleichzeitig die Schauspieler ihre Dialoge sprechen hören und der Musik lauschen kann. Dann kann ich kontrollieren, ob die Stimmung der Dialoge mit der Musik übereinstimmt. Selbst bei Szenen, in denen nichts gesprochen wird, kann man sich, indem man der Musik zuhört, davon überzeugen, ob die Sache funktioniert oder nicht."
Was David Lynchs Filme bis dahin überwiegend auszeichnete, ist die unkonventionelle Erzählweise, das Spiel mit unbewussten Ängsten und nicht ausgelebten Wünschen, mit Visionen und Voyeurismus, mit fremden Welten und Metamorphosen, die seine oft gespaltenen, unbehausten Protagonisten durchmachen müssen.
Mit seinem nachfolgenden Film „The Straight Story“ (1999)überraschte Lynch einmal mehr, verzichtete auf vertrackte Bilderrätsel und präsentierte ein ruhig dahinfließendes Roadmovie, in dem der pensionierte Farmer Alvin Straight (Richard Farnsworth) sich mit seinem Sitzrasenmäher auf den langen Weg von Iowa nach Wisconsin macht, um sich mit seinem kranken Bruder Lyle auszusöhnen. Der störrische Mann verfügt nämlich nicht mehr über das beste Sehvermögen, und seine leicht zurückgebliebene Tochter (Sissy Spacek) kann ihn auch nicht fahren. Unterwegs hat er genügend Zeit, nette Menschen und skurrile Typen kennenzulernen und über das Leben zu sinnieren. „The Straight Story“ ist in vielerlei Hinsicht ein ungewöhnlicher Lynch-Film, mit einer kontinuierlichen Geschichte, klarer Aussage und freundlichen Gesten. Angelo Badalamenti komponierte zu diesem fast schon spirituellen Roadmovie einen wundervollen lyrischen Score, der die warmherzigen Emotionen, die Altersweisheit, die Landschaftspanoramen und die ruhige Inszenierung kongenial musikalisch untermalen.
In der Tradition seiner sensationell spannenden und seltsamen Klassiker Blue Velvet und Twin Peaks kehrte David Lynch mit „Mulholland Drive“ zur Atmosphäre von Wahnwitz und Geheimnissen unter der glatten Oberfläche des Alltags zurück. Der geheimnisvolle Thriller beginnt mit einer geheimnisvollen Schönheit, die sich Rita (Laura Elena Harring) nennt und nach einem grauenvollen Unfall das Gedächtnis verloren hat. Zufällig kommt ihr die freundliche wie naive Betty Elms (Naomi Watts) zu Hilfe, die gerade aus Kanada eingeflogen ist, um nichts weniger als ein Star zu werden. Doch während das Schicksal die beiden offenbar so ungleichen Frauen immer intimer zusammenschweißt und sie auf der Suche nach der Vergangenheit immer tiefer in den Untergrund der Gegenwart eintauchen, wird auch anderen der Boden der Realität unter den Füßen weggerissen. Ein fatalistischer Albträumer und ein mangelhaft begabter Auftragskiller werden ebenso den Weg der Frauen kreuzen wie ein Erfolgsregisseur (Justin Theroux), dessen fantastisches Leben von seinen bizarren Finanziers binnen Stunden zerstört wird. Die Antwort aller Rätsel mag ein bedrohlicher Mann im Hintergrund kennen, der sich nur "Cowboy" (Monty Montgomery) nennt - doch vielleicht laufen die Fäden des Netzes auch bei dem Auftraggeber im Rollstuhl zusammen, der als einziger Macht über schwarze Monstren und blaue Schlüssel zu verbotenen Räumen und Träumen zu besitzen scheint. Doch wo immer sich im Crescendo der Suspense die Wahrheit verbirgt - sie ist nicht von dieser Welt, möglicherweise... 
Sein nächster Kinofilm „Inland Empire“ präsentierte sich als Lynch-typisches Mystery-Drama in der Tradition von „Lost Highway“ und „Mulholland Drive“. Laura Dern, die für Lynch schon in „Blue Velvet“ und „Wild at Heart“ vor der Kamera stand, spielt darin die Schauspielerin Nikki Grace, die für den Regisseur Kingsley Stewart endlich wieder eine Hauptrolle übernehmen kann. Allerdings handelt es sich bei dem geplanten Film „On High In Blue Tomorrows“ nicht um ein Originaldrehbuch, sondern um ein Remake eines nie fertig gestellten Films. Die Dreharbeiten fanden im polnischen Lodz und in Los Angeles statt. Auch die Musik spielt eine zentrale Rolle im Film. Lynch wollte eine ähnliche Wirkung erzielen wie bei Godfrey Reggios Koyaanisqatsi”, eine treibende Verbindung zwischen Bild und Musik, die – nicht wie sonst Angelo BadalamentiDavid Lynch selbst komponierte. Es war quasi der Startschuss für sein eigenes Label David Lynch Music Company, die mittlerweile im Zentrum seiner Website steht.
„Das Kino von David Lynch beginnt dort, wo der gesunde Menschenverstand endet. Aber es bleibt auf ihn angewiesen. Lynch inszeniert vernünftig und verrückt zugleich. Er stürzt den Zuschauer in eine Welt voller unlösbarer Rätsel und unkontrollierbarer Energie. Und doch rechnet er mit einem Betrachter, der sich auf diese Welt einen Reim zu machen versucht; der verstehen möchte; der dem Geheimnis auf die Spur kommen will. Womöglich wird dieser Betrachter nie an sein Ziel kommen. Er wird sich im Dunkel verlieren, er wird aus der Kurve getragen, er bleibt unvermittelt stehen, wie hypnotisiert, und kostet den Schwindel aus“, beschreibt M. Worthmann in der Zeit. „Irgendwann wird er merken, dass er an des Rätsels Lösung kaum heranreicht – und dass er dem Geheimnis trotzdem sehr nahe gekommen ist. Denn sein unstillbares Verlangen selbst ist der Treibstoff des Lynchschen Kinos. Dem unvergleichlichen Glühen der Bilder, der immer wieder langsam sich in die Szene hineinsaugenden Kamera entspricht der Wunsch des Zuschauers, einmal bis in die entscheidende, innerste Wunderkammer des Films vorstoßen zu können. Diese Wunderkammer aber ist sein eigener Kopf.“
Nach diesem digitalen Filmexperiment konzentrierte sich Lynch wieder mehr aufs Malen und die Kreation von Möbeln, drehte wieder einige Kurzfilme und widmete sich der Musik. Nach dem Soundtrack zu „Inland Empire“ veröffentlichte er die beiden Alben „Crazy Clown Time“ (2011) und „The Big Dream“ (2013), bevor er doch noch die Möglichkeit bekam, eine dritte und letzte Staffel von „Twin Peaks“ zu inszenieren. Zuletzt veröffentlichte er zusammen mit der Sängerin/Musikerin Chrysta Bell das Album „Cellophane Memories“
Bemerkenswert war Lynchs Auftritt in Steven Spielbergs teilweise autobiografischen Drama „Die Fabelmans“, in dem er in einer Nebenrolle den Regisseur John Ford verkörpert. 

Filmographie: 

1967 – Six Figures Getting Sick (Kurzfilm) 
1970 – The Grandmother (Kurzfilm) 
1974 – The Amputee (Kurzfilm) 
1977 – Eraserhead 
1980 – Der Elefantenmensch (The Elephant Man) 
1984 – Der Wüstenplante (Dune) 
1986 – Blue Velvet 
1988 – Zelly & Me (Darsteller)
1988 – The Cowboy and the Frenchman (Kurzfilm) 
1990 – Industrial Symphony No. 1: The Dream of the Brokenhearted
1990 – Wild at Heart 
1990 – American Chronicles (TV-Serie) 
1990-2017 – Twin Peaks (TV-Serie) 
1992 – Twin Peaks – Der Film (Twin Peaks – Fire Walk With Me) 
1992 – On the Air (TV-Serie) 
1993 – Hotel Room (TV-Serie) 
1994 – Nadja (Produzent & Darsteller) 
1997 – Lost Highway 
1999 – Eine wahre Geschichte – The Straight Story (The Straight Story) 
2001 – Mulholland Drive 
2002 – Rabbits (Kurzfilm) 
2002 – DumbLand (Kurzfilm) 
2002 – Darkened Room (Kurzfilm) 
2006 – Inland Empire 
2007 – Absurda (Kurzfilm) 
2007 – Boat (Kurzfilm) 
2007 – Bug Crawls (Kurzfilm) 
2007 – More Things That Happened (Kurzfilm) 
2008 – Unter Kontrolle (Surveillance, Produzent) 
2009 – Ein fürsorglicher Sohn (My Son, My Son, What Have Ye Done, Produzent) 
2010 – Dream #7 (Kurzfilm) 
2010 – Lady Blue Shanghai (Kurzfilm) 
2015 – Pozar (FIre) (Kurzfilm) 
2017 – What Did Jack Do? (Kurzfilm) 
2017 – Lucky (Darsteller) 
2018 – Ant Head (Kurzfilm) 
2020 – The Story of a Small Bug (Kurzfilm) 
2020 – The Spider and the Bee (Kurzfilm) 
2022 – Die Fabelmans (The Fabelmans, Darsteller) 
2024 – We’ll Deliver ´em (Kurzfilm) 

Diskographie: 

1998: Lux Vivens (gemeinsam mit Jocelyn Montgomery
2001: BlueBob (gemeinsam mit John Neff
2007: The Air is on Fire: Soundscape 
2008: Polish Night Music (gemeinsam mit Mark Zebrowski
2011: This Train (gemeinsam mit Chrysta Bell
2011: Crazy Clown Time 
2013: The Big Dream 
2024: Cellophane Memories (gemeinsam mit Chrysta Bell)

Playlist: 


01. Angelo Badalamenti - Twin Peaks Theme (Twin Peaks) - 05:06 
02. David Lynch & Alan R. Splet - Pete's Boogie (Eraserhead) - 03:58 
03. John Morris - Recapitulation (The Elephant Man) - 05:36 
04. Angelo Badalamenti - Mysteries of Love (Blue Velvet) - 04:13 
05. Bluebob - Blue Horse (BlueBOB) - 07:22 
06. David Lynch & Dean Hurley - Imaginary Girl (Ghost of Love) - 04:14 
07. Angelo Badalamenti - Audrey's Dance (Twin Peaks) - 05:17 
08. Brian Eno - Prophecy Theme (Dune) - 04:21 
09. Toto - Desert Theme (Dune) - 05:31 
10. Barry Adamson - Mr. Eddy's Theme 1 (Lost Highway) - 03:31 
11. Angelo Badalamenti - Ending/Love Theme (Mulholland Drive) - 05:40 
12. Agnes Obel - Fuel to Fire [David Lynch Remix] (Aventine) - 04:31 
13. Jocelyn Montgomery & David Lynch - Lux Vivens (Lux Vivens) - 08:22 
14. Angelo Badalamenti - The Bookhouse Boys (Twin Peaks) - 05:13 
15. Angelo Badalamenti - Montage (The Straight Story) - 07:24 
16. David Lynch - I Want You (The Big Dream) - 03:47 
17. David Lynch - I Know (Good Day Today) - 04:06 
18. David Lynch - Walkin' on the Sky (Inland Empire) - 04:05 
19. Angelo Badalamenti - Cool Cat Walk (Wild at Heart) - 03:26 
20. Angelo Badalamenti - The Pine Float (Twin Peaks - Fire Walk With Me) - 04:03 
21. Johnny Jewel - Windswept [Reprise] (Twin Peaks) - 03:53 
22. Chrystabell & David Lynch - With Small Animals (Cellophane Memories) - 03:19 
23. David Lynch & Marek Zebrowski - Night - City Back Street (Polish Night Music) - 13:29

Playlist #416 vom 09.02.2025 - Neuheiten 2025 (1)

In der neune Netflix-Doku-Serie „Our Ocean“ fungiert niemand Geringeres als der ehemalige US-Präsident Barack Obama als Erzähler. Er entführt die Zuschauer auf eine 75.000 Meilen lange Kreuzfahrt über und unter die Wasseroberfläche der fünf Weltmeere. Dem Pazifik, dem Indischen Ozean, dem Atlantik, dem Arktischen Ozean und dem Südlichen Ozean ist jeweils eine Folge gewidmet, wobei die Serie modernste Forschung und neu entwickelte Unterwasserfilmtechnologie einsetzt, um neben beliebten Tieren wie Delfinen und Meeresschildkröten auch andere Meeresbewohner und Naturphänomene zu zeigen, die noch nie zuvor mit der Kamera eingefangen wurden. Neben der Titelmusik von Harry Gregson-Williams bekommt ihr in dieser Sendung neue Soundtracks auch von seinem Bruder Rupert Gregson-Williams, Siddhartha Khosla, Rachel Portman, Steven Price, Hanan Townshend, Antonio Pinto u.v.a. zu hören.
In der britischen Mini-Serie „The Crow Girl“ von Charles Martin und Rebecca Rycroft untersuchen die beiden Ermittler DCI Jeanette Kilburn (Eve Myles) und DI Lou Stanley (Dougray Scott) den Tod mehrerer junger Männer in einer Kleinstadt. Um den Täter zu fassen, ziehen sie die angesehene Psychotherapeutin Dr. Sophia Craven (Katherine Kelly) hinzu. Was als komplexer Mordfall beginnt, entwickelt sich zu einer schockierenden Reise in eine dunkle Welt aus illegalen Fight Clubs, skrupellosen Morden und tief verwurzeltem Missbrauch, der Jahrzehnte zurückreicht. Die Musik dazu stammt vom jungen britischen Komponisten Adam Price(„Curfew“, „Apartment 7A“), der bereits mit Lorne Balfe an „Mission: Impossible – Dead Reckoning“ zusammengearbeitet hat.
„Das Lesen von Erik Axl Sunds Roman ‚The Crow Girl‘ gab mir eine zusätzliche Gelegenheit, musikalisch zu experimentieren, bevor ich mich mit irgendeinem Aspekt der Serie selbst beschäftigte. Das Thema ‚Verlust der Unschuld‘ tauchte früh auf und ich habe es musikalisch erkundet. Wir begannen, die Stimme zu verwenden; die unmittelbarste, roheste Art, wie wir uns ausdrücken können“, rekapituliert Price seine Arbeit an „The Crow Girl“.„Die Regisseure Charles und Rebecca betonten, wie wichtig es sei, diesen emotionalen Kern in der Musik einzufangen und gleichzeitig in der brutalen, kompromisslosen Welt von ‚The Crow Girl‘ verwurzelt zu bleiben. Und natürlich war da Slash. Sein ikonischer Gitarrensound hob den Soundtrack auf Höhen, die wir uns nie hätten vorstellen können. Man hört seinen unverwechselbaren, rauen Sound schon in der ersten Einstellung – ein erdiger, absteigender Gitarren-Slide, der die Bilder widerspiegelt; ein irgendwie musikalischer tiefer Tauchgang in die Abgründe der Hölle.“
Gleich zwei neue Arbeiten gibt es von Steven Price(„Gravity“, „Fury“) zu hören. Für den Netflix-Film „Joy“ schrieb er eine einfühlsame, mit Streichern und Piano instrumentierte Musik, die die wahre Geschichte der Entwicklung zur künstlichen Befruchtung erzählt.
Im Jahr 1968 bewirbt sich die junge Krankenschwester und Embryologin Jean Purdy (Thomasin McKenzie) um eine Assistenzstelle in einem Labor der Cambridge-Universität. Dort arbeiten der Physiologe Dr. Robert Edwards (James Norton) und der Gynäkologe Patrick Steptoe (Bill Nighy) an einem Verfahren, das kinderlosen Paaren ihre Nachwuchswünsche erfüllen soll. Als Details über ihre Forschung in einem Labor nahe Manchester an die Öffentlichkeit dringen, weht dem Trio jedoch ein scharfer Wind ins Gesicht. Denn viele Menschen halten die Zeugung eines Kindes außerhalb des Mutterleibs für verbrecherisch und unchristlich. Als ihnen dann auch noch die Fördergelder gestrichen werden, setzen Steptoe, Edwards und Purdy ihre Hoffnungen vor allem auf eine Gruppe kinderloser Frauen, die sich bereit erklären, ihre Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Am Ende wird 1978 das erste Retortenbaby Louise Joy Brown geboren werden.
Weitaus wuchtiger geht es in dem ebenfalls historischen Kriegsdrama „William Tell“ zu, das Price mit großem Orchester vertont hat, wobei Streicher und Percussions eine prominente Rolle einnehmen. Der von Nick Hamm(„The Hole“, „Godsend“) inszenierte Film spielt im 14. Jahrhundert, in den letzten Tagen des Heiligen Römischen Reiches, als die europäischen Nationen heftig um die Vorherrschaft kämpfen und die ehrgeizigen Österreicher, die nach mehr Land streben, in die Schweiz eindringen, sieht sich Wilhelm Tell (Claes Bang), ein ehemals friedlicher Jäger, zum Handeln gezwungen, als seine Familie und sein Heimatland durch den unterdrückerischen österreichischen König und seine rücksichtslosen Kriegsherren bedroht werden. An der Spitze seiner Landsleute beginnt Tell eine mutige Rebellion, um ihre Freiheit zu verteidigen und sich gegen die tyrannischen Mächte zu stellen, die sie unterjochen wollen.
„Young Hearts“ erzählt die Geschichte des jungen Elias, der Gefühle für seinen neuen Nachbarn Alexander entwickelt und feststellt, dass er sich zum ersten Mal verliebt.

„Wir haben es geschafft, das Gefühl einer viel größeren Produktion mit einem relativ kleinen Ensemble und auf intelligente Weise nachzubilden: Das Fagott, das Ma’at-Streichquartett und das Klavier rufen die Nostalgie hervor, die Regisseur Anthony Schatteman suchte. Diese Streicher wurden auch in mehreren Schichten aufgenommen, sodass der Effekt einer wunderschönen ,Wolke‘ aus Musik entsteht. Aber auch andere einfallsreiche Techniken wie ungewöhnliche Metriken, die Konzentration auf Farben statt auf Themen sorgen dafür, dass man mit einem kleinen Ensemble ein großartiges Gefühl erzeugen kann, was wiederum zu der Herzerwärmung beiträgt, die der Film ausstrahlen möchte“, beschreibt Ruben de Gheselle die Arbeit an der eindringlichen Musik zu „Young Hearts“.

In dem Animationsfilm „Mariposas negras“ wird die Geschichte der drei Frauen Tanit, Valeria and Shaila erzählt, die aus verschiedenen Teilen der Welt kommen, aber ganz unmittelbar mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden, als sie wegen der Erderwärmung alles verlieren und gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen, um zu überleben. Der spanische Komponist Diego Navarro setzte für seine Musik eine Vielzahl von ethnischen Instrumenten und weibliche Stimmen ein.
„Ich war fasziniert von der Idee, durch meine Musik drei Realitäten zu erzählen, die so hart und tief sind wie die unserer Protagonisten. Es ist Musik mit einem intimen Ansatz, mit einer tiefen emotionalen Note aufgrund der transzendenten Botschaft, die der Film dem Publikum vermittelt. Außer mir, der Klavier und Keyboard spielt, sind die restlichen Hauptmusiker der Musikproduktion Frauen, als klare Anspielung auf die Geschichte“, erklärt Navarro. „Auf der Grundlage eines Streichquartetts, der Stimme unserer Solistin Aborá Cel im Hauptthema und vieler anderer ethnischer Stimmen aus der afrikanischen und indischen Folklore habe ich in dieser Partitur auch mit verschiedenen charakteristischen Instrumenten aus der Karibik, Afrika und Indien gearbeitet. Das Klavier, die elektronische Programmierung und eine kraftvolle Perkussionssektion waren unerlässlich, um eine der persönlichsten und intimsten Partituren zu schaffen, die ich je geschrieben habe.“
Playlist:
01. Harry Gregson-Williams - Series Opener (Our Oceans) - 03:04 
02. Rupert Gregson-Williams - To Libya (Lockerbie - A Search For Truth) - 04:21 
03. Adam Price - Loss (The Crow Girl) - 04:17 
04. Steven Price - 67481 Lesley Brown (Joy) - 03:34 
05. Siddhartha Khosla - Where Love Grows (No Good Deed) - 04:34 
06. Siddhartha Khosla - Preparations (Paradise) - 04:03 
07. Austin Wintory - Oria's Legacy (Eternal Strands) - 03:58 
08. Debbie Wiseman - New Found Lands (Wolf Hall - The Mirror and the Light) - 03:59 
09. Timothy Williams - Journey to Bethlehem (Mary)  - 03:47 
10. Antonio Pinto - Sorry (Flight Risk) - 03:29 
11. Rachel Portman - Forgive Me (The Return) - 03:59 
12. Evgueni Galperine & Sacha Galperine - Calypso (Kraven - The Hunter) - 04:30 
13. Explosions in the Sky - A Melancholy (American Primeval) - 04:06 
14. Daniel Blumberg - Library (The Brutalist) - 03:26 
15. Trent Reznor & Atticus Ross - Pure Love (Queer) - 04:34 
16. Steven Price - Let Us Believe Again (William Tell) - 06:31 
17. H. Scott Salinas - End Credits (Elevation) - 04:59 
18. Hanan Townshend - Final Judgement (Between Borders) - 04:39 
19. Ruben de Gheselle - Running Away (Young Hearts) - 02:46 
20. Raphaël Dargent - Sky Awakening (Lightfall) - 02:46 
21. Raphaël Dargent - Borealapelta (Why Dinosaurs?) - 02:29 
22. Christopher Lennertz - The Bakers (Back In Action) - 03:17 
23. Rob - Night Pool (Par Amour) - 03:09 
24. Atli Örvarsson - Long Beach (On Call) - 03:22 
25. Bear McCreary - What Awaits Us in Paradise (Outlander - Season 7) - 04:37 
26. Diego Navarro - Tema principal (Mariposas Negras) - 04:49 
27. Andrew Lockington - Sutherland (Lioness - Season 2) - 04:09 
28. Mick Giacchino - Paradise Lost and Finale (Star Wars: Skeleton Crew) - 04:31 
29. Benjamin Wallfisch - Wolf Man (Wolf Man) - 08:11

Playlist #417 vom 23.02.2025 - MICHELANGELO ANTONIONI (1912-2007)

Zusammen mit Filmemachern wie Roberto Rossellini, Luchino Visconti, Federico Fellini und Vittorio De Sica galt Michelangelo Antonioni als Mitbegründer des italienischen Neorealismus, entwickelte aber sehr schnell einen eigenen Stil, der das Thema der Unmöglichkeit funktionierender Beziehungen gerade im urbanen Umfeld auf visuell eindringliche Weise ästhetisierte und damit zu einem der profiliertesten und einflussreichsten Filmemacher der europäischen Autorenkinos avancierte. Nach Meisterwerken wie „Die mit der Liebe spielen“ (1960), „Die Nacht“ (1961), „Liebe 1962“ (1962) und „Rote Wüste“ (1964) sowie vieldiskutierten Werken wie „Blow Up“ (1966), „Zabriskie Point“ (1970) und „Beruf: Reporter“ (1975) starb Antonioni im Juli 2007 in Rom.
Michelangelo Antonioni wurde am 29. September 1912 als Sohn eines Gutsbesitzers in Ferrara geboren. Er schloss sein Studium an der Universität Bologna als Diplom-Volkswirt ab, arbeitete für kurze Zeit in einer Bank und verfasste Filmkritiken für den Corriere Padano. 1939 ging er nach Rom, „um sein Leben dem Film zu widmen“. Er schrieb für „L’Italia libera“, verfasste erste Entwürfe für Drehbücher und studierte Nahe der Filmstadt Cinecittà studierte am Centro Sperimentale di Cinematografia Filmtechnik. Hier traf Antonioni einige jener Künstler, mit denen er später zusammenarbeiten sollte, darunter Roberto Rossellini. Mit Rossellini arbeitete er 1942 am Script für dessen Film „Un pilota ritorna“ und assistierte bei Marcel Carnés„Die Nacht mit dem Teufel“.
Ebenfalls in Rom schrieb er für die Zeitschrift „Cinema“, eine von Mussolinis Sohn Vittorio herausgegebene, offizielle Filmzeitschrift, wurde aber wegen politischer Differenzen entlassen.
Mit seinen ersten, in den 1940er Jahren entstandenen Kurzfilmen dokumentierte Michelangelo Antonioni noch die armseligen Lebensbedingungen der am Po lebenden Menschen („Gente del Po“) oder die Arbeit von Straßenkehrern in Rom („N. U. – Nettezza urbana“), und obwohl er mit seinen Drehbüchern zu Roberto Rossellinis Frühwerk „Un pilota ritorna“ (1942) und zu Giuseppe De Santis‘„Caccia tragica“ (Die tragische Jagd, 1947) einen Beitrag zum italienischen Neorealismus leistete, erwies sich sein Langfilmdebüt „Chronik einer Liebe“ (1950) nicht nur als radikale Abkehr von den Motiven des Neorealismus, sondern auch als Hommage an den Film noir.
Antonioni arbeitete mit langen Einstellungen, fing elegant Bilder von Straßen ein und umkreiste die Figuren, ohne ihnen wirklich nahezukommen, so wie sie sich auch emotional nicht wirklich aneinanderbinden können. Mit Massimo Girotti hat Antonioni den Hauptdarsteller aus Viscontis
„Ossessione“ (1943) verpflichten können, der neben dem Film noir aus dem Hollywood der 1940er Jahre eine große Inspiration für Antonionis ersten Langfilm darstellte. Die weibliche Hauptrolle übernahm die damalige Miss Italy Lucia Bosè, die damals zwar noch über keine Schauspielerfahrung verfügte, ihren Part aber überzeugend spielte und anschließend u.a. auch in Antonionis„Die Dame ohne Kamelien“ (1953) und Fellinis„Satyricon“ (1969) zu sehen war.
Antonioni zeichnete ein Portrait Mailands, in deren Urbanität die Menschen verloren wirken, zu keinen echten Gefühlen fähig scheinen und deren Luxus derart oberflächlich bleibt, dass selbst die materialistische, verwöhnte und launenhafte Paola in ihrer Rolle unglücklich bleibt. Erst die Erkenntnis, dass ihr Mann nur dank seiner Rücksichtslosigkeit zu Erfolg und Reichtum gelangte, treibt sie in Guidos Arme. Antonioni schuf hier die Blaupause für seine späteren Werke, wenn er in elegant komponierten Bildern die unvereinbaren Gegensätze in der Liebe zwischen einer wohlhabenden, schönen Frau und einem armen Mann thematisierte. Indem er sich aus den Milieus der Arbeiter und Armen herausbewegte, rief Antonioni allerdings auch viel Kritik hervor.
Nach der dokumentarisch anmutenden Auftragsarbeit „Kinder unserer Zeit“ (1952) kehrte Antonioni mit „Die Dame ohne Kamelien“ (1953) wieder zu seinem bevorzugten Thema zurück: Der Entfremdung des urbanen Menschen von sich selbst und seinen Mitmenschen:
Die junge Verkäuferin Clara (Lucia Bosè) wurde wegen ihres Aussehens für den Film entdeckt. Zum Premierenpublikum gehören auch die Produzenten Ercolino (Gino Cervi) und Gianni (Andrea Cecchi), deren Autoren und ein Regisseur. Zwar halten die Filmschaffenden das seichte Melodram für eher mäßig, attestieren der Hauptdarstellerin aber Sexappeal, das entsprechend eingesetzt werden will.
Unerfahren und naiv wie Clara ist, lässt sie sich von ihrem Produzenten Gianni zu einer Hochzeit mit ihm drängen, worauf der bereits in Arbeit befindliche nächste Film abgebrochen wird: Gianni möchte seine Gattin nunmehr in seriösen Filmen sehen…
Eigentlich wollte Antonioni gern Gina Lollobrigida für die Rolle der Clara verpflichten, doch reagierte sie beleidigt, weil sie glaubte, die Rolle der Protagonistin sei ihrer eigenen nachempfunden, worauf der Filmemacher wieder auf Lucia Bosè zurückgriff, die sich bereits in seinem Debüt in der weiblichen Hauptrolle hervortat. Erneut verkörpert Bosè eine Frau, die aus einfachen Verhältnissen stammt und durch ihr attraktives Äußeres in die Welt der Reichen und Schönen aufsteigt, dort aber nicht glücklich wird. Nachdem ihre Ehe mit dem eitlen Gianni gescheitert ist und Konsul Nardo offenbar nur daran interessiert gewesen war, eine Affäre mit einem Filmsternchen zu genießen, vertraut sie sich schließlich ihrem erfahrenen Schauspielkollegen Lodi (Alain Cuny) an, der ihr raten soll, ob sie tatsächlich eine Karriere als Schauspielerin einschlagen soll. Auch wenn „Die Dame ohne Kamelien“ wie eine Seifenoper ohne große Gefühle daherkommt, gewährt die Anspielung auf die Karriere italienischer Filmdiven wie Gina Lollobrigida und Sophia Loren doch einen Einblick in die italienische Filmproduktion in den 1950er Jahren und beleuchtet die schäbige Seite der römischen Traumfabrik Cinecittà.
Nach seinem Beitrag zur Kurzfilmsammlung „Liebe in der Stadt“ (1953), bei dem sechs Regisseure (darunter Federico Fellini) die Liebe in der Ewigen Stadt thematisierten, feierte Antonioni mit der Verfilmung von Cesare Paveses Roman „Die Freundinnen“ (1955) nicht nur seinen künstlerischen Durchbruch, sondern er konnte sich diesmal hinsichtlich seines Lieblingsthemas, der Entfremdung des mondänen Menschen von sich selbst und seiner Umwelt und sinnentleerten Beschäftigungen, gleich an einem ganzen Haufen unglücklicher Menschen in der Großstadt austoben. Besser als der Filmtitel drückt der Romantitel „Die einsamen Frauen“ die Einsamkeit der Frauen aus, die sich angesichts fehlender emotionaler Bindungen mit oberflächlichen Beschäftigungen und losen Beziehungen beschäftigen. Dabei muss der Filmemacher gar nicht in die Tiefe gehen, die ohnehin nicht vorhanden ist, sondern fast wahllos scheint die Kamera über die ziellos umherschwirrenden Figuren zu kreisen, die sich letztlich nur für sich selbst interessieren und keiner Illusion nachhängen, das Glück in der Liebe zu finden. Allerdings fällt die Inszenierung auch sehr geschwätzig aus, verliert sich in allzu vielen, austauschbaren Schauplätzen, die die innere Leere der Frauen allerdings zusätzlich betonen.
Mit dem 1957 realisierten Drama „Der Schrei“ präsentierte Antonioni ein meisterhaftes Spätwerk des italienischen Neorealismus mit seiner bereits ausgeprägten stilisierten Bildsprache.
Wie schon in seinen Vorgängerwerken „Chronik einer Liebe“ und „Die Dame ohne Kamelien“ beschreibt Antonioni, der zusammen mit Elio Bartolini(„Die mit der Liebe spielen“, „Sonnenfinsternis“) und Ennio De Concini(„Unter glatter Haut“, „Scheidung auf Italienisch“) auch das Drehbuch verfasst hat, das Zerplatzen einfacher Träume von Glück und Liebe, bleibt aber diesmal bei den einfachen Leuten, die in der tristen Kargheit der Po-Ebene hart für ihren Lebensunterhalt schuften müssen. 
Drei Jahre später lieferte Antonioni mit „Die mit der Liebe spielen“ sein Magnum Opus ab, eine zweieinhalbstündige Tour de Force der Emotionen im topografischen Spannungsfeld zwischen kargen Inseln, tosendem Meer und bedrohlichem Himmel.
Mit „Die mit der Liebe spielen“ wechselt Antonioni nicht nur das Milieu und lässt damit endgültig den italienischen Neorealismus hinter sich, sondern perfektioniert erstmals im Breitbildformat auch das Zusammenspiel der emotional ausgehöhlten Figuren mit der Landschaft. Unter schwierigsten Produktionsbedingungen, bei denen die Crew wochenlang auf den Inseln festsaß, das Geld ausging und einige Crewmitglieder wegen ausbleibender Lohnzahlungen vorzeitig das Set verließen, entstand ein etwas überlanges Drama, das wie ein Krimi beginnt, dann aber zunehmend Sandros Sehnsucht nach schönen Frauen thematisiert und damit auch die Leere in seinem Leben. Mit der Affäre, die Sandro mit Annas ebenfalls wankelmütigen Freundin Claudia unterhält, verblasst die Suche nach Anna mit der Zeit und macht ganz der Lust Platz, die sich nicht nur in Sandros Verhalten äußert, sondern besonders eindringlich in einer Straßenszene, als Claudia auf der Straße von unzähligen Männern wie ein Sexobjekt begafft wird. Der Eros spielt auch in der Beziehung zwischen Giulia und dem siebzehnjährigen Künstler Goffredo eine gewichtige Rolle, malt der junge Mann doch nur nackte Frauen, was Giulia schließlich zu einem Tête à tête hinreißen lässt. Antonioni lässt in diesem eher melancholischen als lustvollen Reigen einmal mehr ausdrucksstarke Bilder mehr erzählen als die Figuren, die wie andere Objekte auch den Raum füllen und damit ihre innere Leere zum Ausdruck bringen, gerade im Zusammenspiel mit den kargen Felsen der Insel, dem Tornado, der aus dem Himmel auf das unruhige Meer trifft, und den austauschbaren Straßenszenen.
Nach dem Auf und Ab von Beziehungen, die sich in „Die mit der Liebe spielen“ entwickelt und aufgelöst haben, beschreibt Antonioni in „Die Nacht“ (1961) den Stillstand in einer langjährigen Beziehung, aber auch die Unmöglichkeit, neue sinnerfüllende und leidenschaftliche Beziehungen einzugehen. Aber auch der Tod wird anders behandelt.
Antonioni und seine Co-Autoren Ennio Flaiano(„8 ½“, „Das süße Leben“) und Tonino Guerra(„Amarcord“, „Blow Up“) beschränken die Handlung auf einen Tag und die darauffolgende Nacht.
Antonioni benutzt vor allem die moderne Architektur in Mailand, eine baufällige Großstadtkulisse mit verlassenen Hinterhöfen und rissigen Mauern, um das triste Innenleben seiner Figuren zu beschreiben, die er wie Objekte in seine streng durchkomponierten Bilder platziert, mit Gittern voneinander trennt, selbst wenn sie miteinander sprechen, und in ihrer Bewegungslosigkeit konstatieren sie letztlich auch die Unfähigkeit, ihre tatsächlichen Gefühle auszuleben.
Wie schon in den beiden Vorgängerfilmen „Die mit der Liebe spielen“ (1960) und „Die Nacht“ (1961) spielt Antonioni auch mit dem Trilogie-Abschluss „Liebe 1962“ meisterhaft mit der Empfindungslosigkeit seiner Figuren, kontrastiert ihre Einsamkeit diesmal nicht mit dem oberflächlichen Treiben auf einer Party wie „Die Nacht“, sondern mit der geschäftigen Hektik an der römischen Börse. Auf den Filmtitel stieß der Regisseur, als er in Florenz eine Sonnenfinsternis filmen wollte und in der Finsternis eine ungewöhnliche Stille wahrnahm, in der er auch vermeinte, dass die Gefühle zum Stillstand gekommen wären. Diese Empfindung kommt auch in „L’eclisse“ zum Ausdruck. Ganze zwei Minuten lang verlieren Riccardo und Vittoria kein Wort aneinander, wenn sie die vergangene Nacht in seiner bedrückend dunklen Wohnung Revue passieren lassen und Vittoria das Ende ihrer Beziehung konstatiert. Die emotionale Leere, die Vittoria empfindet, lässt Antonioni mit der Leere in den Straßen, der erdrückenden Architektur unpersönliche Betonbauten korrespondieren. Monica Vitti bringt ihre Langeweile, Orientierungslosigkeit und Unnahbarkeit großartig zum Ausdruck und stiehlt Alain Delon locker die Schau. Selbst wenn sich Vittoria scheinbar auf eine Liebelei mit dem gefühlskalten, leidenschaftslosen Piero einzulassen scheint, bricht sie seine Annäherungsversuche jäh ab, nachdem sie sich aber ohne sich zu wehren von ihm küssen ließ.
Antonioni bringt einmal mehr seine Einstellung zum Ausdruck, dass die moderne Zivilisation mit ihren unwirtlichen Lebensbedingungen in den Städten jeder menschlichen Beziehung abträglich ist. Das wird vor allem in der langen Schlusssequenz deutlich, wenn die Kamera scheinbar wahllos einsam auf den Straßen stehende Menschen einfängt, mit leerem Blick ins Nichts starrend.
Antonioni-Filme kennen keine Hierarchie zwischen Umwelt und Innenwelt, sie zeigen den Wandel der Gefühle im Wandel der Zeit. In ihnen gibt es keine einfachen, dauernden Beziehungen, weil eine solche Form des Zusammenseins nicht mehr der komplexer werdenden Welt entspricht“, konstatiert Nils Meyer in „Filme der 60er“ (Taschen, S. 140). „Mit ,Liebe 1962‘ und den beiden Vorgängern ,Die mit der Liebe spielen‘ (1960) und ,Die Nacht‘ (1961) hat Antonioni das Kino revolutioniert, vielleicht noch radikaler als die Nouvelle Vague, weil er sich nicht wie die Franzosen auf die Geschichte des Kinos selbst bezieht, sondern eine eigene, eine neue Form des filmischen Erzählens erfunden hat.“
Antonioni hat lange gewartet, bis er in Farbe gefilmt hat, und das hat natürlich seine guten Gründe. In Interviews verkündete der international verehrte Filmemacher immer wieder, dass er den Film bemalen wolle wie eine Leinwand und dabei Farbbeziehungen entwickeln und Gemütszustände formen möchte. Die Geschichte seines nächsten Films „Rote Wüste“ (1964) spielt inmitten der Hochöfen, Silos, Maschinenhallen und Hafenanlagen der Industriestadt Ravenna, und Antonioni benutzt vor allem ausgewaschene Farben, so dass die im Nebel verschwimmenden Industrieanlagen wie in einem Schwarzweiß-Film wirken. 
Monica Vitti, die bereits in Antonionis Trilogie der Entfremdung überzeugend die von ihrer Umwelt irritierten und losgelösten, von Bindungsängsten und Liebessehnsucht gezeichneten Protagonistinnen verkörperte, wirkt auch in „Rote Wüste“ glaubwürdig entrückt von den Befindlichkeiten des modernen Lebens in einer industrialisierten Gesellschaft.  
Michelangelo Antonioni ließ sich für „Blow Up“ (1966) von Julio Cortázars in Paris spielender und 1959 veröffentlichter Erzählung„Las Babas del Diablo“ inspirieren, die wiederum auf einer Geschichte basiert, die der Fotograf Sergio Larrain dem Autor erzählte. Den surrealistischen Charakter der Geschichte über einen französischen Übersetzer und Amateur-Fotografen, der seine Pariser Wohnung verlässt, um auf der Ile Saint-Louis ein Liebespaar unterschiedlichen Alters beobachtet und fotografiert, fängt Antonioni vor allem in grellen Blautönen ein, aber auch die poppigen Kleider, in denen Thomas seine Models fotografiert, tragen zur künstlichen Atmosphäre des Films bei. Einmal mehr drehte Antonioni in einer Großstadt, wobei London die Swinging Sixties mit den Beatles und der damit einhergehenden Mod-Kultur natürlich das lebendige Zentrum jener Zeit gewesen ist. David Hemmings(„Barbarella“, „Rosso – Die Farbe des Todes“) verkörpert den im Film namenlosen (Thomas heißt er nur im Drehbuch) Modefotografen als egozentrischen, aber auch coolen Lebemann, der von seinem Job (und den lustlosen Models) recht angeödet ist, aber nichts so recht zu Ende bringt, auch nicht sein ambitioniertes Fotobuch-Projekt, für das er immer neue Ideen entdeckt. Mit dem zufälligen Entdecken eines Mordversuchs hätte sich „Blow Up“ zu einem Krimi entwickeln könnte, wie es später Brian De Palmas von Antonionis Film inspirierter Thriller „Blow Out“ auch tat, doch so wie bei „Die mit der Liebe spielen“ verschwindet auch hier das Opfer. Schnell wird klar, dass es Antonioni nicht um die Aufklärung eines Mordes geht, sondern um verschiedene Arten der Wahrnehmung in einer wieder einmal entfremdeten urbanen Welt, in der der narzisstische Modefotograf nichts empfindet. Affären mit den hübschen Models interessieren ihn nicht, auch wenn sich die Fotosession mit Verushka (Veruschka von Lehndorff) wie eine sexuelle Verführung ausnimmt. Interessant sind die Zitate aus der Popkultur, der Drogenkonsum, der bei der Veränderung der Wahrnehmung eine gewichtige Rolle spielt, die Musik der Yardbirds im Club, die Beliebigkeit sexueller Begegnungen und die schrille Mode, die schnell ihren Reiz verliert.

„Der Film ist ein Kunstwerk. Meisterhaft in der Behandlung der Farbe, in der Führung der Handlung, vor allem aber im Erfassen der Londoner Jugend, der Popjugend mit Minirock und Marihuana und Beat, mit einer neuartigen Unbefangenheit und Unbelastetheit“, befand die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Nach dem künstlerischen wie kommerziellen Erfolg von Michelangelo Antonionis erster MGM-Produktion „Blow Up“ (1966) liefen die Dinge für seinen ersten in den USA gedrehten Film „Zabriskie Point“ (1970) alles andere als rund. Mit sieben Millionen US-Dollar an Produktionskosten verschlang Antonionis neues Werk nicht nur das Fünffache des Budgets von „Blow Up“, es entwickelte sich auch zu einem veritablen Flop, was nicht besonders überrascht, wenn man bedenkt, dass der italienische Autorenfilmer hier gegen alles schießt, was Amerika ausmacht. Dabei überzeugt „Zabriskie Point“ wie schon sein Vorgänger als ästhetisch perfekt inszeniertes Dokument einer spannenden Zeit, diesmal der Hippie-Bewegung.
Als Antonioni seinen Film „Blow Up“ in den USA vorstellte, fiel ihm ein Zeitungsartikel in die Hände, in dem über einen jungen Mann berichtet wurde, der ein Kleinflugzeug gestohlen hatte und beim Versuch, es in Phoenix (Arizona) zurückzugeben, erschossen worden war. Der Vorfall inspirierte den Regisseur zu einem Drehbuch-Entwurf, der von Sam Shepard, Franco Rossetti, Tonino Guerra und der britischen Autorin Clare Peploe, der späteren Ehefrau von Bernardo Bertolucci, weiterentwickelt wurde. Nach Art des cinéma vérité fangen Antonioni und sein Kameramann Alfio Contini(„Verliebt in scharfe Kurven“, „Der Nachtportier“) zunächst eine hitzige Debatte zwischen schwarzen und weißen StudentInnen ein und die Polizeibrutalität in Zusammenhang mit Demonstrationen. Auf der anderen Seite wird mit Daria eine junge, attraktive Frau vorgestellt, die sich von der Lebensweise der Hippies verabschiedet und sich dazu entschieden hat, einem geregelten Job bei einem Unternehmen anzunehmen, der Luxuswohnungen in abgeschiedenen Gegenden baut. Die Lebenswelten des alternativen und des bürgerlichen Lebensstils prallen im landschaftlich atemberaubenden Death Valley zusammen, wenn Mark und Daria die Zivilisation und ein Stück weit ihr Leben hinter sich lassen und sich auf eine leidenschaftliche Affäre einlassen, wobei Antonioni Schauspieler des in New York ansässigen Open Theatre den akrobatisch verspielten Liebesakt im Sand vervielfachte und damit den Einfluss der Drogen mitschwingen ließ. Im Vergleich zu dem hektischen Auftakt mit den Studentenunruhen in Los Angeles wirken die Cinemascope-Aufnahmen am Zabriskie Point berauschend schön. Zu den psychedelischen Klängen von Pink Floyd, Grateful Dead, Jerry Garcia und Kaleidoscope wird hier ein Lebensentwurf skizziert, der zum Scheitern verurteilt wird. Wenn Daria am Ende davon träumt, dass die Luxusvilla in der Wüste, wo ihr Chef gerade sein nächstes großes Projekt eintüten will, in die Luft gesprengt wird, geht damit auch das Ende einer Ära einher, die mit der Wahl Richard Nixons zum US-Präsidenten manifestiert wurde.
Auch wenn Michelangelo Antonionis„Zabriskie Point“ (1970) MGM einen enormen finanziellen Verlust bescherte, ließ das Studio den italienischen Ausnahmeregisseur den vereinbarten dritten Film,(„Blow Up“, 1966, war der erste innerhalb des MGM-Deals) drehen, allerdings einen anderen als vom Filmemacher vorgeschlagen. Statt ein Projekt namens „Tecnicamente Dolce (Technically Sweet)“ zu verwirklichen, das im Amazonas-Gebiet spielen sollte, adaptierte Antonioni erstmals einen fremden Stoff, eine Geschichte von Mark Peploe, dem Bruder von Antonionis Lebensgefährtin aus den 1960ern, Claire Peploe.
Dass Hollywood-Star Jack Nicholson für die Hauptrolle gewonnen werden konnte, erwies sich als Glücksgriff, nachdem „Zabrikie Point“ unter der Verwendung von Laiendarstellern gelitten hatte, die zwar hübsch anzusehen waren, aber ihren Rollen keine Tiefe verleihen konnten. „Beruf: Reporter“, im Original gefälliger „The Passenger“ betitelt, handelt einmal mehr von einer existentiellen Krise. Wie bei Antonioniüblich, treten die Figuren ohne Vorgeschichte in die Handlung ein. Der Zuschauer erfährt nicht, warum David Locke seines Lebens so überdrüssig ist, und auch von seiner Gefährtin erfahren wir nur, dass sie Architektur-Studentin ist. Maria Schneider ist zuvor durch Bertoluccis„Der letzte Tango in Paris“ bekannt geworden und wäre auch in einer Liebesszene mit Jack Nicholson zu sehen gewesen, wäre diese nicht hinausgeschnitten worden. Doch auch wenn das Setting die Form eines (Spionage-)Thrillers anzunehmen scheint, geht es Antonioni doch nicht um die Waffengeschäfte, in die der Reporter auf einmal involviert ist. Vielmehr handelt der Film vom Tod. Erst Robertsons Ableben ermöglicht David Lockes ersehnten Identitätstausch, und der Kreis schließt sich in einer der berühmtesten Schlussszene der Filmgeschichte: In einer einzigen langen, sieben Minuten langen Kamerafahrt, die mit einer 30 Meter hohen Krankonstruktion realisiert wurde, schwenkt die Kamera von Lockes Hotelbett durch das vergitterte Fenster auf die Plaza und nach den Ereignissen dort zurück in Lockes Zimmer. Antonioni findet in der Abbildung der kargen Wüste immer wieder eindrucksvolle Bilder und symbolträchtige Farben, um eine philosophische Meditation über Identität und Tod zu vollenden, die übrigens wie bei Antonioni üblich, mit sehr wenig Musik auskam.

„Ich war schon immer gegen den traditionellen musikalischen Kommentar, die einschläfernde Funktion, die man ihm üblicherweise zuteilt. Es ist diese Vorstellung von Bildern zur Musik, als ob man ein Opernlibretto schriebe, die ich nicht mag. Was ich ablehne, ist diese Weigerung, der Stille ihren Raum zu geben, diesen Drang, das, was man für Leere hält, unbedingt zu füllen“, wird Antonioni in „Michelangelo Antonioni. Sämtliche Filme“ (Hg. Seymour Chatman, Paul Duncan, Taschen Verlag, S. 149) zitiert.

Nicht nur das Publikum war überrascht, dass Michelangelo Antonioni fünf Jahre nach seinem großartigen Hollywood-Einstand mit „Beruf: Reporter“ (1975) ausgerechnet mit seinem ersten Kostümfilm zurückkehrte, sondern diesen auch für das Fernsehen produzierte. Auch Antonioni selbst bezeichnet die Umstände des Entstehens von „Das Geheimnis von Oberwald“ (1980) als Rätsel. Am einfachsten scheint die Erklärung, dass der Film auf Drängen von Monica Vitti entstanden ist, die Antonioni als Regisseur bei der Theaterproduktion von John van Drutens„I Am a Camera“ in den 1950er Jahren kennengelernt hatte und mit der er in den 1960er Jahren seine berühmte Tetralogie der Entfremdung („Die mit der Liebe spielen“, „Die Nacht“, „Liebe 1962“, „Rote Wüste“) realisierte.
Mit „Das Geheimnis von Oberwald“ adaptierte Antonioni Jean Cocteaus Stück „L‘Aigle à deux têtes“ (1946), das entfernt auf der Geschichte Ludwigs II. von Bayern und der Kaiserin Elisabeth von Österreich basiert und das Cocteau zu einer neuen Geschichte formte, der Antonioni aber zusammen mit seinem Co-Autor Tonino Guerra den historischen Kontext entzog. Geblieben ist ein ungewöhnlich dialoglastiges Kostümdrama, das Antonioni die Gelegenheit bot, mit elektronischen Kameras und Magnetbändern zu experimentieren, so dass er die Farben vor Ort mischen konnte. Ungewöhnlich erscheint vor allem der Gebrauch von extremen Farbfiltern, so dass die Burgmauern im Sturm grün erscheinen, der intrigante Graf und seine unmittelbare Umgebung blau eingefärbt wird und die Wiesen und Bäume am Tag in grell leuchtenden Gelb- und Grüntönen erstrahlen. Gewohnt souverän agiert Antonionis Muse Monica Vitti als lustwandelnde, halb trauernde, halb desillusionierte Regentin, die durch den Anarchisten Sebastian neuen Lebensmut schöpft. Das Ganze wird von klassischen Klängen untermalt, die Richard Strauss („Eine Alpensinfonie“, „Tod und Verklärung“, „Don Quijote“), Johannes Brahms („Sinfonie Nr. 1“) und Arnold Schönberg („Verklärte Nacht“) beigesteuert haben.
Nach diesem überraschend dialoglastigen, auf einem Stück von Jean Cocteau beruhenden Kostümdrama kehrte Antonioni 1982 mit „Identifikation einer Frau“ wieder mehr zu seinen ursprünglichen Themen zurück.
Michelangelo Antonioni thematisiert in „Identifikation einer Frau“ einmal mehr die Unmöglichkeit echter menschlicher Beziehungen, drückt dies aber im Gegensatz zu seiner Tetralogie der Entfremdung mehr in Worten als in Bildern aus, obwohl die Verwendung von ausdruckskräftigen Rot- und Blaufarben in leuchtendem Technicolor auf Antonionis symbolischer Farbdramaturgie hinweist, die er bereits in seinem ersten Farbfilm „Rote Wüste“ perfekt inszeniert hatte.
Zu den für Antonioni ungewöhnlich vielen Dialogen gesellt sich auch ein umfangreicher Soundtrack, was insofern überrascht, als Antonioni immer betont hat, auf traditionelle musikalische Kommentare in seinen Filmen verzichten zu wollen. Hier gesellen sich zum elektronischen Score des ehemaligen Ultravox-Frontmanns John Foxx noch Stücke von Tangerine Dream („Tangram“, „Ricochet“), Peter Baumann, Brian Eno, Orchestral Manoeuvres in the Dark, Japan, XTC und Gianna Nannini hinzu.
Durch einen Schlaganfall, den Michelangelo Antonioni 1985 erlitt, verlor der Filmemacher weitgehend sein Sprachvermögen und war rechtsseitig gelähmt. Dennoch konnte er zehn Jahre später mit dem Episoden-Drama „Jenseits der Wolken“ einen weiteren Film realisieren, der auf seinem eigenen Erzählband „Bowling am Tiber” basierte und wobei ihm Wim Wenders nicht nur als Unterstützung beiseite stand, sondern auch die Rahmenhandlung inszenierte.
Auch wenn mit Wim Wenders(„Paris, Texas“, „Himmel über Berlin“) ein renommierter Filmemacher über die Produktion wachte und selbst die Rahmenhandlung um den Regisseur auf der Suche nach Ideen für einen neuen Film inszenierte, trägt „Jenseits der Wolken“ doch eindeutig Antonionis Handschrift. Das liegt vor allem daran, dass das Drehbuch für die einzelnen Episoden recht genau den zugrundeliegenden Geschichten aus Antonionis Erzählband „Bowling am Tiber” folgte. Einmal mehr geht es um das (Nicht-)Zustandekommen von Beziehungen und Trennungen, es geht um überhöhte Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und Verlustängste, um Begehren und dem Verzicht sinnlicher Erfahrungen. Durch die episodenhafte Struktur kommen wir den einzelnen, oft namenlosen Figuren nie wirklich nahe, und so wirken die Geschichten wie reine Gedankenspiele des Filmemachers, inspiriert von den jeweiligen (stets verregneten oder regennassen) Schauplätzen in Ferrara, Portofino, Paris und Aix-en-Provence. Erwähnenswert ist die illustre Riege an Stars, die allerdings kaum die Möglichkeit finden, ihren Figuren Profil zu verleihen, und der Soundtrack mit Stücken von Van Morrison, Passengers (einem Projekt von Brian Eno und Mitgliedern der irischen Rockband U2) und Piano-Klängen von Wim Wenders‘ Komponisten Laurent Petitgand.
Nachdem Michelangelo Antonioni mit „Jenseits der Wolken“ (1995) einige Geschichten seines Erzählbandes „Bowling am Tiber“ verfilmt hatte, bekam der armenische, überwiegend in Frankreich arbeitende Produzent Stéphane Tchalgadjieff die Idee, eine Trilogie rund um den „Eros“, um Liebe und Begehren, zu realisieren, wobei neben Antonioni noch zwei Regisseure verpflichtet werden sollten, die Antonioni künstlerisch nahestanden. Neben Wong Kar-Wai(„In the Mood for Love“, „2046“) sollte zunächst Pedro Almodóvar(„Volver“, „Alles über meine Mutter“) das Trio abrunden, doch musste er wegen des Starts der Produktion seines eigenen Films „Schlechte Erziehung“ dann passen. Als Ersatz wurde Steven Soderbergh(„The Limey“, „Ocean’s Eleven“) verpflichtet, der vor allem aus dem Grund zusagte, seinen Namen auf einem Poster mit Antonioni zu sehen.
Am 30. Juli 2007 verstarb Antonioni im Alter von 94 Jahren in Rom - am gleichen Tag wie sein nicht minder legendärer Regie-Kollege Ingmar Bergman.

Filmografie

1943–47: Menschen am Po (Gente del Po, Kurzfilm)
1948: Straßenreinigung (N. U. – Nettezza urbana, Kurzfilm)
1949: L’amorosa menzogna (Kurzfilm)
1949: Aberglauben (Superstizione, Kurzfilm)
1949: Sette canne un vestito (Kurzfilm)
1950: La funivia del Faloria (Kurzfilm)
1950: La villa dei mostri (Kurzfilm)
1950: Chronik einer Liebe (Cronaca di un amore)
1953: Kinder unserer Zeit (I vinti)
1953: Die große Rolle (La signora senza camelie)
1953: Liebe in der Stadt (L’amore in città, Episode Tentato suicidio)
1955: Die Freundinnen (Le amiche)
1957: Der Schrei (Il grido)
1960: Die mit der Liebe spielen (L’avventura)
1961: Die Nacht (La notte)
1962: Liebe 1962 (L’eclisse)
1964: Die rote Wüste (Il deserto rosso)
1965: Drei Gesichter einer Frau (I tre volti, Episode Die Probeaufnahme)
1966: Blow Up (Blowup)
1970: Zabriskie Point
1972: Antonionis China (Chung Kuo Cina) (Dokumentarfilm)
1975: Beruf: Reporter (Professione: reporter)
1980: Das Geheimnis von Oberwald (Il mistero di Oberwald)
1982: Identifikation einer Frau (Identificazione di una donna)
1989: 12 registi per 12 città (Episode Rom)
1995: Jenseits der Wolken (Al di là delle nuvole)
1995: Ritorno a Lisca Bianca (Kurzfilm)
2004: Lo sguardo di Michelangelo (Kurzfilm)
2004: Eros (Episode Il filo pericoloso delle cose)

Playlist:
01. Herbie Hancock - The Naked Camera (Blow-Up) - 03:25 
02. Giovanni Fusco - Seq. 4 (Le amiche) - 05:01 
03. Giovanni Fusco - Tema attesa 4 (L'avventura) - 03:18 
04. Giovanni Fusco - L'eclisse Slow Vers. (L'eclisse) - 02:47 
05. Giovanni Fusco - Il surf della luna 3 (Il deserto rosso) - 03:01 
06. Giorgio Gaslini - Lettura della lettera (La notte) - 04:08 
07. Giovanni Fusco - Non lo saprai mai (Il grido) - 02:46 
08. Herbie Hancock - Jane's Theme (Blow-Up) - 05:05 
09. Pink Floyd - Love Scene Improvisation 6 (Zabriskie Point) - 06:43 
10. Passengers - Your Blue Room (Al di là delle nuvole) - 05:27 
11. Giovanni Fusco - Eclisse Twist (L'eclisse) - 02:50 
12. Giorgio Gaslini - Ballo di Lidia (La notte) - 03:06 
13. Ivan Vandor - End Credits (The Passenger) - 02:35 
14. Giovanni Fusco - Valzer 2 (L'avventura) - 03:02 
15. Giovanni Fusco - Il surf della luna 4 (Il deserto rosso) - 03:09 
16. Giorgio Gaslini - Voci dal fiume (La notte) - 05:57 
17. Giovanni Fusco - Commento (Il grido) - 02:14 
18. John Fahey - Dance of Death (Zabriskie Point) - 02:41 
19. Pink Floyd - Unknown Song (Zabriskie Point) - 06:00 
20. Giovanni Fusco - Titoli 5 (L'avventura) - 03:10 
21. Passengers - Beach Sequence (Al di là delle nuvole) - 03:34 
22. Japan - Sons of Pioneers (Identificazione di una donna) - 07:09 
23. Herbie Hancock - The Kiss (Blow-Up) - 04:16 
24. Peter Baumann - This Day (Identificazione di una donna) - 05:11 
25. Jerry Garcia - Love Scene Improvisation 2 (Zabriskie Point) - 08:00 
26. Tangerine Dream - Tangram - Set 1 [excerpt] (Identificazione di una donna) - 10:01

Playlist #418 vom 09.03.2025 - TAK FUJIMOTO Special

Seit seiner ersten Arbeit für einen Kinofilm, Terrence Malicks Klassiker „Badlands – Zerschossene Träume“ (1973) hat sich Tak Fujimoto als einer der versiertesten Kameramänner in Hollywood etabliert und ist vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Jonathan Demme(„Das Schweigen der Lämmer“, „Philadelphia“) und M. Night Shyamalan(„Signs“, „The Happening“) prominent geworden.
Takashi Fujimoto ist am 12. Juli 1939 in San Diego als Sohn japanischer Eltern geboren und machte 1957 seinen Abschluss an der San Dieguito High School. Anschließend studierte er an der University of California in Berkeley und an der London Film School, bevor Fujimoto als Kameraassistent für die Firma des Kollegen Haskell Wexler, Dove Films, Werbefilme drehte.
Seine erste Arbeit als Kameramann legte er mit der Musikdokumentation „Chicago Blues“ (1970) vor, die Musiker wie Dick Gregory, Buddy Guy und Muddy Waters portraitierte. Zusammen mit Steven Larner und Brian Probyn war Fujimoto für die Bildgestaltung bei Terrence Malicks Regiedebüt „Badlands – Zerschossene Träume“ (1973) verantwortlich. Es folgte eine Reihe von Low-Budget-Exploitation-Filmen für Roger Corman, darunter „Frankensteins Todesrennen“ und „Cannonball“. Nachdem er weitere Erfahrungen als Second Unit Cinematographer für den ersten „Star Wars“-Film „Episode IV – Eine neue Hoffnung“ (1977) sammeln konnte, entstanden längere Arbeitsbeziehungen zu aufstrebenden Filmemachern. 
Mit Jonathan Demme arbeitete Fujimoto beginnend mit „Caged Heat“ (1974) an insgesamt elf Filmen, darunter an Klassikern wie „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) und „Philadelphia“ (1993) sowie „Menschenkind“ (1998), „Die Wahrheit über Charlie“ (2002) und „Der Manchurian Kandidat“ (2004). Weitere Zusammenarbeiten ergaben sich mit Howard Deutsch(„Pretty in Pink“, „Der dritte Frühling“, „Helden aus der zweiten Reihe“) und vor allem mit M. Night Shyamalan(„The Sixth Sense“, „Signs“, „The Happening“). Zu seinen letzten Arbeiten zählen der Horror-Thriller „Devil – Fahrstuhl zur Hölle“ (2010), eine Folge der Serie „A Gifted Man“ (2011) und Marc Turtletaubs komödiantisches Drama „Gods Behaving Badly“ (2013), bevor sich Fujimoto zur Ruhe setzte. Seit 1997 gehört er der American Society of Cinematographers an.
Für „Das Schweigen der Lämmer“ wurde Fujimoto 1992 für einen ASC Award nominiert. Eine Nominierung für den BAFTA Award erhielt er 2000 für seine Arbeit an „The Sixth Sense“.

Filmographie:
1970: Chicago Blues (Dokumentation) 
1973: Badlands – Zerschossene Träume (Badlands) 
1974: Das Zuchthaus der verlorenen Mädchen (Caged Heat) 
1974: Black Deals (Bootleggers) 
1975: Frankensteins Todesrennen (Death Race 2000) 
1976: Das Monster von London (Dr. Black, Mr. Hyde) 
1976: Cannonball (Cannonball!) 
1977: Chatterbox! 
1977: Star Wars (Second Unit Photography) 
1977: Almo’s Man (Fernsehfilm) 
1977: Georgia Road – Die Unschlagbaren (Bad Georgia Road) 
1978: Du wirst noch an mich denken (Remember My Name) 
1978: Der schwarze Sheriff (Lawman Without a Gun, Fernsehfilm) 
1978: Stony Island 
1979: Some Kind of Miracle (Fernsehfilm) 
1979: Tödliche Umarmung (Last Embrace) 
1980: Blast – Wo die Büffel röhren (Where the Buffalo Roam) 
1980: Melvin und Howard (Melvin and Howard) 
1980: Der Grenzwolf (Borderline) 
1982: Scheidungskriege (Divorce Wars, Fernsehfilm) 
1983: … und wenn der letzte Reifen platzt (Heart Like a Wheel) 
1984: The Seduction of Gina (Fernsehfilm) 
1984: Swing Shift – Liebe auf Zeit (Swing Shift) 
1985: MacGyver (Fernsehserie, eine Folge) 
1985: Blackout – Bestie in Schwarz (Fernsehfilm) 
1986: Pretty in Pink 
1986: Ferris macht blau (Ferris Bueller's Day Off) 
1986: Gefährliche Freundin (Something Wild) 
1987: Final Night – Die letzte Nacht (Backfire) 
1988: Die Mafiosi-Braut (Married to the Mob) 
1988: Sweethearts Dance – Liebe ist mehr als nur ein Wort (Sweet Hearts Dance) 
1988: Cocoon II – Die Rückkehr (Cocoon II: The Return) 
1990: Miami Blues 
1991: Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs) 
1991: Zwischen Liebe und Haß (Crooked Hearts) 
1992: Fäuste – Du musst um Dein Recht kämpfen (Gladiator) 
1992: Singles – Gemeinsam einsam (Singles) 
1992: Die Nacht von Soho (Night and the City) 
1993: Philadelphia 
1995: Teufel in Blau (Devil in a Blue Dress) 
1995: Der dritte Frühling – Freunde, Feinde, Fisch & Frauen (Grumpier Old Men) 
1996: That Thing You Do! 
1997: Tausend Morgen (A Thousand Acres) 
1998: Menschenkind (Beloved) 
1999: The Sixth Sense 
2000: Helden aus der zweiten Reihe (The Replacements) 
2002: Signs – Zeichen (Signs) 
2002: The Truth About Charlie 
2004: The Final Cut – Dein Tod ist erst der Anfang (The Final Cut) 
2004: Der Manchurian Kandidat (The Manchurian Candidate) 
2007: Enttarnt – Verrat auf höchster Ebene (Breach) 
2008: Der große Buck Howard (The Great Buck Howard) 
2008: John Adams – Freiheit für Amerika (John Adams) (Miniserie, vier Folgen) 
2008: The Happening 
2010: Devil – Fahrstuhl zur Hölle (Devil) 
2011: A Gifted Man (TV-Serie, 1 Folge) 
2013: Gods Behaving Badly 

Playlist:
01. Richard Hartley - A Dollar An Acre (A Thousand Acres) - 03:23 
02. John Williams - Princess Leia's Theme (Star Wars: A New Hope) - 04:28 
03. James Horner - Returning Home (Cocoon: The Return) - 06:08 
04. Howard Shore - Main Title (The Silence of the Lambs) - 05:06 
05. Rachel Portman - You Your Best Thing (Beloved) - 03:11 
06. Rachel Portman - "I Am the Enemy, Major Marco" (The Manchurian Candidate) - 03:45 
07. Howard Shore - Senior Associate Andrew Beckett (Philadelphia) - 03:18 
08. James Newton Howard - Good Night, Malcolm (The Sixth Sense) - 04:44 
09. James Newton Howard - Throwing a Stone (Signs) - 05:47 
10. James Newton Howard - Be With You (The Happening) - 03:42 
11. Mychael Danna - Dangerous World (Breach) - 04:37 
12. Brian Tyler - The Final Cut Main Title (The Final Cut) - 03:55 
13. Rachel Portman - Lola Is Killed (The Truth About Charlie) - 03:06 
14. Elmer Bernstein - End Credits (Devil In A Blue Dress) - 03:01 
15. Paul Chihara - Love In the Afternoon (Death Race 2000) - 03:08 
16. Jerry Goldsmith - Romano's Dead (Gladiator) - 03:26 
17. Richard Hartley - Main Title (A Thousand Acres) - 04:58 
18. Jean-Michel Jarre - Ethnicolor (Something Wild) - 11:39 
19. Brian Tyler - Eye Touch (The Final Cut) - 03:06 
20. Mychael Danna - The Arrest (Breach) - 03:16 
21. Howard Shore - Lecter in Memphis (The Silence of the Lambs) - 05:44 
22. James Horner - Joe's Gift (Cocoon: The Return) - 08:07 
23. Alan Silvestri - Happily Ever After (Grumpier Old Men) - 04:14 
24. John Debney - Martel Crossed (The Replacements) - 04:02 
25. Jasper Van't Hof - Pili-Pili (Something Wild) - 14:59

Playlist #419 vom 23.03.2025 - WILL PATTON Special

Will Patton zählt fraglos zu den vielseitigsten Schauspielern in Hollywood, ist während seiner langen Karriere oft neben Kevin Costner(„Postman“, „Yellowstone“, „Horizon: Eine amerikanische Saga“) vor der Kamera zu sehen gewesen und machte in preisgekrönten Dramen wie„Silkwood“, „Ein Aufstand alter Männer“, „Everybody Wins“ und „Die Geschichte vom Spitfire Grill“ eine ebenso überzeugende Figur wie in Thrillern („Der Klient“, „No Way Out“, „Copykill“, „The November Man“) oder Horror-Schockern („The Mothman Prophecies“, „Halloween“). 
Er ist nicht nur aus populären Fernsehserien wie „Outer Range“, „Falling Skies“ „Silo“ und „Yellowstone“ bekannt, sondern fühlt sich auch auf Theaterbühnen zuhause und spricht seit 1986 mit wachsendem Erfolg Hörbücher von Autoren wie Stephen King, James Lee Burke, Annie Proulx, Al Gore, Jack Kerouac oder William Faulkner ein.
William Rankin Patton wurde am 14. Juni 1954 in Charleston, South Carolina, als ältester von drei Kindern geboren und wuchs auf einer Farm auf, wo seine Eltern ein Pflegeheim für schwer erziehbare Teenager führten. Den Sinn für die Schauspielerei hat er seinem Vater zu verdanken, der Stücke schrieb und als Schauspiel- und Regielehrer tätig war. Patton studierte an der North Carolina School of the Arts und am Actors Studio Schauspielerei. Seine erste größere Rolle hatte er 1982 in der Fernsehserie „Ryan’s Hope“.
Nach kleineren Rollen in Filmen wie „Silkwood“ (1983), „Susan … verzweifelt gesucht“ und „Die Zeit nach Mitternacht“ (beide 1985) hatte Patton seine erste größere Rolle in Roger Donaldsons Thriller „No Way Out“, seiner ersten Zusammenarbeit mit Kevin Costner. 1997 war er in der Rolle des General Bethlehem in „Postman“ (1997) erneut als Gegenspieler von Costner zu sehen. Er porträtierte Trainer Bill Yoast in „Gegen jede Regel“ (2000) und FBI-Agent Melvin Purvis in dem 1991 für das Fernsehen gedrehten Film „Dillinger“.
Spätere Produktionen, an denen er beteiligt war, sind „Der Klient“ (1994), „Copycat“ (1995), „The Spitfire Grill“ (1996), „Verlockende Falle“ (1999), Michael BaysArmageddon – Das jüngste Gericht“ (1998),„Nur noch 60 Sekunden“ (2000), „Die Mothman Prophezeiungen“ (2002), „The Punisher“ (2004), „Die vierte Art“ (2009), „Brooklyn‘s Finest“ (2010), „Minari“ (2020) und „The Forever Purge“ (2021) oder Rollen in den Fernsehserien „Numbers – Die Logik des Verbrechens“ und „24“. Darüber hinaus ist Patton regelmäßig am Theater tätig. Er erhielt zwei Obie Awards als Bester Schauspieler für seine Darstellungen in Sam ShepardsFool for Love“ und in dem Stück „What Did He See?“ von Richard Foreman. Von 2011 bis 2015 war er in der Rolle des Captain Weaver in der Science-Fiction-Serie „Falling Skies“ zu sehen.
Weitere Bekanntheit erreichte er durch die Hauptrolle des Officers Frank Hawkins, die er von 2018 bis 2022 in allen drei Filmen der von David Gordon Green inszenierten Trilogie der „Halloween“-Filmreihe spielte. Zuletzt stand Patton erneut mit Kevin Costner vor der Kamera, um an dessen Realisierung des ultimativen Western mitzuwirken. Die ersten beiden der insgesamt vier Teile von „Horizon: Eine amerikanische Saga“ sind bereits zu sehen. 

Filmographie:

1979: Minus Zero 
1981: Tod auf dem Campus (Kent State, Fernsehfilm) 
1982: Ryan’s Hope (Fernsehserie, 2 Episoden) 1983: Variety 
1983: King Blank 
1983: Silkwood 
1984–1985: Search for Tomorrow (Fernsehserie, 34 Episoden) 
1985: Susan … verzweifelt gesucht (Desperately Seeking Susan) 
1985: Die Zeit nach Mitternacht (After Hours)
1985: The Beniker Gang 
1987: No Way Out – Es gibt kein Zurück (No Way Out) 
1987: Ein Aufstand alter Männer (A Gathering of Old Men) 
1988: Stars and Bars – Der ganz normale amerikanische Wahnsinn (Stars and Bars) 
1988: Wildfire 
1989: Signs of Life 
1990: Everybody Wins 
1991: Dillinger – Staatsfeind Nr. 1 (Dillinger, Fernsehfilm) 
1991: Dunkle Erleuchtung (The Rapture) 
1993: Romeo Is Bleeding 
1993: The Paint Job 
1994: Tod in Bangkok (Natural Causes) 
1994: Der Klient (The Client) 
1994: Puppet Masters – Bedrohung aus dem All (The Puppet Masters) 
1995: Copykill (Copycat) 
1995–1997: VR.5 (Fernsehserie, 5 Episoden) 
1996: Fled – Flucht nach Plan (Fled) 
1996: Die Geschichte vom Spitfire Grill (The Spitfire Grill) 
1997: Postman (The Postman) 
1997: Die Abbotts – Wenn Hass die Liebe tötet (Inventing the Abbotts) 
1998: Armageddon – Das jüngste Gericht (Armageddon) 
1999: Breakfast of Champions – Frühstück für Helden (Breakfast of Champions) 
1999: Verlockende Falle (Entrapment) 
2000: Nur noch 60 Sekunden (Gone in Sixty Seconds) 
2000: Gegen jede Regel (Remember the Titans) 
2001–2003: The Agency – Im Fadenkreuz der C.I.A. (The Agency, Fernsehserie, 45 Episoden) 
2002: Die Mothman Prophezeiungen (The Mothman Prophecies) 
2004: The Punisher 
2004: The Last Ride (Fernsehfilm) 
2005: Into the West – In den Westen (Into the West, Fernseh-Mehrteiler) 
2006: Road House 2 
2006–2007: Numbers – Die Logik des Verbrechens (Numb3rs, Fernsehserie, 4 Episoden) 
2007: Code Name: The Cleaner 
2007: Ein mutiger Weg (A Mighty Heart) 
2008: Das Mädchen mit dem Diamantohrring (The Loss of a Teardrop Diamond) 
2008: American Violet 
2008: Wendy and Lucy 
2009: 24 (Fernsehserie, 5 Episoden) 
2009: Die vierte Art (The Fourth Kind) 
2009: The Canyon 
2010: Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest (Brooklyn’s Finest)
2010: Auf dem Weg nach Oregon (Meek’s Cutoff) 
2011: Knucklehead – Ein bärenstarker Tollpatsch (Knucklehead) 
2011–2015: Falling Skies (Fernsehserie, 52 Episoden) 
2012: The Girl 
2014: The November Man 
2016: Good Wife (The Good Wife, Fernsehserie, 4 Episoden) 
2016: American Honey 
2017: Sergeant Rex – Nicht ohne meinen Hund (Megan Leavey) 
2018: Halloween 
2019: Radioflash 
2019: Swamp Thing (Fernsehserie, 10 Episoden) 
2019: Blood on My Name (Blood on Her Name) 
2020: Minari – Wo wir Wurzeln schlagen (Minari) 
2020: Yellowstone (Fernsehserie, 10 Episoden) 
2021: The Forever Purge 
2021: Halloween Kills 
2022–2024: Outer Range (Fernsehserie) 
2022: Halloween Ends 
2023: Silo (Fernsehserie, 4 Episoden) 
2023: Janet Planet 
2024: Horizon: An American Saga

Playlist:

01. Maurice Jarre - Main Title (No Way Out) - 04:50 
02. Georges Delerue - Largo (Silkwood) - 03:13 
03. Thomas Newman - Leave Atlantic City (Desperately Seaking Susan) - 02:33 
04. Thomas Newman - In Jail (The Rapture) - 03:30 
05. Howard Shore - 6 AM (After Hours) - 03:16 
06. Mark Isham - Empty Chambers / Romeo Is Dreaming (Romeo Is Bleeding) - 06:52 
07. Christopher Young - Lay Me Down (Copycat) - 04:52 
08. Christopher Young - Thank God (Entrapment) - 04:04 
09. Graeme Revell - Main Title (Fled) - 02:30 
10. James Newton Howard - General Bethlehem (The Postman) - 06:55 
11. Mark Isham - Sympathy and Acknoledgement (Everybody Wins) - 08:19 
12. Michael Kamen - Doug and Pam (Inventing the Abbotts) - 05:37 
13. Howard Shore - I Know Where the Body's Buried (The Client) - 03:40 
14. Trevor Rabin & Harry Gregson-Williams - Leaving (Armageddon) - 02:31 
15. Trevor Rabin - The Field (Remember the Titans) - 03:33 
16. John Debney - White Eyes of the Changing World (Horizon) - 03:42 
17. Brian Tyler & Breton Vivian - The Hill (Yellowstone - Season 4) - 03:14 
18. Geoff Zanelli - Jacob and Thunder Heart Woman (Into the West) - 03:41 
19. Marco Beltrami - Natalia (The November Man) - 03:51 
20. Atli Örvarsson - Dr. Nichols (SILO - Season 1) - 03:46 
21. Atli Örvarsson - Flight To Nome (The Fouth Kind) - 03:07 
22. Marcelo Zarvos - Sal's Dilemma (Brooklyn's Finest) - 03:41 
23. Danny Bensi & Saunder Jurriaans - Good Luck Cowboy (Outer Range) - 02:32 
24. John Carpenter, Cody Carpenter & Daniel Davies - Halloween Triumphant (Halloween) - 07:28 
25. tomandandy - Movement 1 (The Mothman Prophecies) - 08:04 
26. James Horner - …Care of the Spitfire Grill (The Spitfire Grill) - 09:53

Playlist #420 vom 06.04.2025 - Neuheiten 2025 (2)

Es scheint eine zunehmend beliebtere Praxis zu sein, Höhepunkte im Schaffen populärer Komponisten in Zusammenstellungen neuer Arrangements zu präsentieren. So hat Sony Classical nach „The World of Hans Zimmer – A New Dimension“ nun einen zweiten Teil mit Arbeiten von Hans Zimmer in neuen Aufnahmen als Doppel-CD veröffentlicht, und auch die Deutsche Grammophon legt mit „Anthology – The Paris Concerts“ ein Doppel-Album mit Live-Aufnahmen der bekanntesten Arbeiten von Howard Shore vor. Ansonsten gibt es in der heutigen Neuheiten-Sendung wieder einen unterhaltsamen Mix aus elektronischen und Orchesterklängen mit Chören und exotischen Instrumenten zu hören. Komponisten wie Alexandre Desplat, Dominic Lewis, Jeff Russo, Volker Bertelmann, Jeff Beal, Paul Leonard-Morgan, Lorne Balfe und viele andere haben nicht nur neue Musik zu Serien wie „The Wheel of Time“ und „A Thousand Blows“ kreiert, sondern auch zu etlichen neuen Streaming- und Kinofilmen.
Nach Serien wie „Star Trek: Discovery“, „Star Trek: Picard“ und „Star Trek: Strange New Worlds“ kommt nun mit „Star Trek: Sektion 31“mal wieder ein „Star Trek“-Film ins Kino, der 23 Jahre nach „Star Trek: Nemesis“ der erste „Star Trek“-Film ist, der in der Zeitlinie der ursprünglichen Serien und Filme spielt.
Der Actionfilm mit Michelle Yeoh in der Hauptrolle ist ein Spin-off der Fernsehserie „Star Trek: Discovery“ und sollte ursprünglich die Pilotfolge einer neuen Serie werden. Yeoh spielt in dem Film, wie zuvor in der Serie, die ehemalige Imperatorin aus dem Spiegeluniversum, Philippa Georgiou. Sie schließt sich der titelgebenden geheimen Abteilung „Sektion 31“ der Sternenflotte an, welche die Mission hat, die Vereinigte Föderation der Planeten zu schützen. Die Musik dazu steuerte wie bereits zu den vorangegangenen „Star Trek“-Serien Jeff Russo bei.
Ein Wiedersehen gibt es auch mit dem Abenteuerklassiker „Der Graf von Monte Christo“, den „Die drei Musketiere“-Autor Alexandre Dumas 1846 veröffentlicht hat. Das dreistündige Epos von Matthieu Delaporte und Alexandre De La Patellière erzählt von dem jungen Seefahrer Edmond Dantès (Pierre Niney), der im Jahr 1815 nach langem Suchen endlich und endgültig das Glück gefunden zu haben scheint. Nicht nur wird er zum Kapitän eines Schiffs befördert, sondern es steht auch die langersehnte Heirat mit seiner großen Liebe Mercédès (Anaïs Demoustier) an. Doch platzen seine Träume von einem Moment auf den anderen, als Edmond von seinen Rivalen beschuldigt wird, Verbindungen zum abgesetzten Kaiser Napoleon zu haben. Ohne stichhaltige Beweise wird der Bezichtigte kurzerhand verhaftet und auf der Gefängnisinsel Chateau d’If in einen finsteren Kerker geworfen. Mithilfe seines Zellennachbarn Abbé Faria (Pierfrancesco Favino) gelingt ihm 14 Jahre später schließlich die waghalsige Flucht von der Insel, woraufhin er sich auf einen ausgeklügelten Rachefeldzug gegen all diejenigen begibt, die ihn damals durch falsche Anschuldigungen aus seinem Leben gerissen haben...
Den orchestralen Score komponierte Oscar-Gewinner Volker Bertelmann, der bereits mit seinen Engagements zu Produktionen wie „Der Name der Rose“, „War Sailor“ und „Im Westen nichts Neues“ Erfahrungen mit historischen Stoffen sammeln konnte.
„The Commoner“ von Vibeke Idsøe erzählt die Geschichte zweier junger, sehr verliebter Menschen, die neun Jahre lang warten mussten, um zu erfahren, ob sie ihr Leben miteinander teilen können. Das größte Hindernis war die norwegische Verfassung, die besagt, dass der König das letzte Wort darüber hat, wen der Kronprinz heiraten darf.

„Die Musik musste die Liebe, die Last der königlichen Pflicht, die Frustrationen, die öffentliche Angst und Wut darüber, dass diese Affäre die Monarchie gefährden könnte, und schließlich den endgültigen Sieg widerspiegeln. Da wir uns in einem königlichen Umfeld befinden, erschien es uns naheliegend, Hörner und Streicher als Hauptelemente der Partitur zu verwenden. Aber sowohl ich als auch die Regisseurin Vibeke Idsøe wollten die Geschichte zeitgenössisch erzählen, daher habe ich auch Synthesizer und Elektronik eingesetzt, mehr als ich es sonst tue“, erzählt Komponist Gaute Storaas von der Arbeit an der Musik, die auch einige Jazz-Einlagen bereithält.

Die Literaturverfilmung „The Safe House“ durch den Schweizer Filmemacher Lionel Baier erzählt von einem neunjährigen Jungen, dessen Eltern an den 1968er-Protesten in Paris teilnehmen, während er bei seinen Großeltern und Onkeln zurückbleibt. Inmitten der turbulenten Atmosphäre der Zeit nimmt das alltägliche Leben in der Wohnung seinen Lauf, geprägt von exzentrischen Gewohnheiten und lebhaften Diskussionen. Die Ankunft eines illustren Gastes bringt jedoch eine spürbare Veränderung mit sich. Die Dynamik innerhalb der Familie verschiebt sich, Allianzen werden auf die Probe gestellt, und der Junge erlebt hautnah, wie persönliche und gesellschaftliche Umbrüche miteinander verflochten sind.

„Der Film balanciert stets zwischen schräg/seltsam und wahrhaftig/ernst. Nachdem wir verschiedene musikalische Ansätze ausprobiert hatten, die immer wieder neue Ideen für eine straffere Schnittführung lieferten, endeten wir mit rasanten Drum-Grooves, ergänzt durch jazzige Solisten. An vielen Stellen genügten sehr reduzierte musikalische Texturen, gespielt von verschiedenen Live-Instrumenten. Um das schnelle Tempo von Schnitt und Dialog zu verstärken, nahmen wir verschiedene organische, stimmungsvolle Jazz-Drum-Grooves auf“, erzählen die drei Komponisten Diego Baldenweg, Nora Baldenweg und Lionel Baldenweg.„Für die intimeren Momente suchten wir nach Möglichkeiten, den Protagonisten so nahe wie möglich zu sein. Statt auf Elektronik oder ein komplettes Orchester zu setzen, entschieden wir uns, hauptsächlich mit Blasinstrumenten zu arbeiten, und baten die Musiker, mit den Bewegungen der Protagonisten musikalisch zu atmen. Basierend auf unseren musikalischen Arrangements und Noten baten wir um Interpretationen und lockere Improvisationen mit Trompete, Flöte, Bassflöte, Okarina, Klarinette, Bassklarinette, Kontrabass und Klavier. Die Verbindung der lebendigen, groovigen Drums mit den intimen, organischen Blasinstrumenten, gekleidet in warmen Vintage-Plattenhall, verlieh dieser Filmmusik eine fesselnde 70er-Jahre-Vibe.“

Mit „The World of Hans Zimmer – A New Dimension: Part II“ präsentiert Sony Classical die Fortsetzung der Compilation mit neu eingespielten Arrangements von Hans Zimmers bekanntesten Arbeiten, darunter Suiten aus den Scores zu „Man of Steel“, „Driving Miss Daisy“, „Dune II“, „The Lion King“, „Interstellar“, „No Time to Die“, „Sherlock Holmes“, „Inception“, „Gladiator“ und „Power of One“.
„Es gibt viele schreckliche Dinge, die man über Hollywood sagen kann, und alle davon sind wahr, aber die eine Sache, die man Hollywood nicht absprechen kann, ist, dass es wohl mehr orchestrale Musik in Auftrag gibt als jede andere Institution und so jeden Tag dafür sorgt, sowohl orchestrale Musik als auch die Orchester an sich am Leben zu erhalten“, schwärmt Hans Zimmer im ausführlichen Booklet zur neuen Album-Veröffentlichung zu den Möglichkeiten, seine Musik mit einem Orchester aufnehmen zu können. „Den Stolz, den ich angesichts dieses Konzerts empfinde, bezieht sich darauf, es mit euch zu teilen, nicht so sehr meine Musik, aber die Meisterschaft und Menschlichkeit der Musiker*innen. Ohne sie würde es nur Stille geben, und es ist eine Ehre, diese Stille mit der Exzellenz, Fähigkeit und Seele eines Orchesters zu durchbrechen.“
Entstanden ist „The World of Hans Zimmer – A New Dimension: Part II“ zudem mit einem herausragenden Ensemble von Solist*Innen, darunter die Sänger*Innen Lebo M, Lisa Gerrard, Gan-ya Ben-gur Akselrod und Nokukhanya Dlamini, der Multi-Holzbläser Pedro Eustache, Bassist Juan García-Herreros, Gitarrist Alexios Anest, Pianistin Eliane Correa, Cellistin Mariko Muranaka, Violinistin Rusanda Panfili sowie die Percussionisten Aleksandra Šuklar, Luis Ribeiro und Lucy Landymore. Diese spielen gemeinsam mit dem Odessa Orchestra & Friends und dem Nairobi Chamber Choir unter der Leitung von Dirigent Gavin Greenaway.
Ähnlich imposant ist die „Anthology – The Paris Concerts“ von Howard Shore ausgefallen, die die Deutsche Grammophon ebenfalls als Doppel-CD im Digipak mit ausführlichem Booklet veröffentlicht hat. Die Musik wurde 2023 im Rahmen des „Week-End Howard Shore“ von Radio France vom Gelblabel mitgeschnitten, ein mitreißendes Klangerlebnis unterschiedlichster Stile und Jahrzehnte mit Highlights seiner bekannten Soundtracks, darunter „The Fly“, „Naked Lunch“, „Ed Wood“, „Crash“, „Eastern Promises“ und natürlich „The Lord of the Rings“ oder „The Hobbit“, aber auch das zart verspielte Catania für Klavier solo. Das Orchestre Philharmonique de Radio France unter Leitung von Ludwig Wicki und Bastien Stil spielt die Orchesterwerke, Le Balcon unter Mike Schäperclaus die Kammermusik.

Playlist:

01. Jeff Russo - Philippa Returns (Star Trek: Section 31) - 03:16 
02. Volker Bertelmann - There Is No Time (The Count of Monte Christo) - 04:44 
03. Dominic Lewis - Desert Details (Love Hurts) - 04:16 
04. Dominic Lewis - Coat Check (Dope Thief) - 04:59 
05. Not A Robot - Moonlight (Jade) - 04:24 
06. Emilie Levienaise-Farrouch - I'm In Teheran (The Agency) - 03:41 
07. Alexandre Desplat - There Was Another Man (Lee) - 06:21 
08. Erez Koskas - Stop The Truck (The World Will Tremble) - 03:22 
09. Volker Bertelmann - Family Members (Delicious) - 03:11 
10. Alan Silvestri - The Dr. With the Glasses (The Electric State) - 04:25 
11. Federico Jusid - Indigo Jeremy Sends His Regards (A Thousand Blows: Season 1) - 04:01 
12. Paul Leonard-Morgan  - Cielo Drive (Chaos: The Manson Murders) - 03:58 
13. Paul Leonard-Morgan - Seoul Apartment (Inheritance) - 03:37 
14. Steven Price - Forgive Me (Los Frikis) - 02:32 
15. Lorne Balfe - Bring the Dawn (The Wheel of Time: Season 3) - 04:20 
16. Lorne Balfe & Andrew Kawczynski - Last Known Residence (Novocaine) - 03:55 
17. Trent Reznor & Atticus Ross - The Shivering World (The Gorge) - 04:16 
18. David Holmes - She's Not Selling She's Buying (Black Bag) - 03:01 
19. David Fleming - Circus (The Alto Knights) - 03:04 
20. Jeff Russo - Hard Truth (Zero Day) - 03:47 
21. Gaute Storaas - Dagny's Lament (The Commoner) - 05:16 
22. Jeff Beal - Finding Her Voice (Rule Breakers) - 03:01 
23. Zack Ryan - Presence (Presence) - 02:01 
24. Diego Baldenweg, Lionel Baldenweg & Nora Baldenweg - Revolution (La cache) - 03:30 
25. Dominik Scherrer - Farewell, Sister (Miss Austen) - 03:32 
26. Dustin O'Halloran - Memory Box (Bridget Jones: Mad About the Boy) - 03:09 
27. Hans Zimmer - Dune II Suite: Part 2 (A New Dimension - Part II) - 04:27 
28. Howard Shore - Esther Khan [Paris Suite] (Anthology - The Paris Concerts) - 03:32 
29. Marcelo Zarvos - Late Night Call (Good American Family) - 03:16 
30. Paul Leonard-Morgan  - Please Come Home (Last Breath) - 08:13

Playlist #421 vom 20.04.2025 - R.I.P. Val Kilmer (1959-2025)

Als Iceman in „Top Gun“, als Verkleidungskünstler ohne Namen in „The Saint“, als Batman in „Batman Forever“ oder als Frontmann Jim Morrison in Oliver Stones Biopic „The Doors“ hat Hollywood-Star Val Kilmer ebenso seine Spuren hinterlassen wie in Michael Manns Gangster-Epos „Heat“ oder Ron Howards Fantasy-Klassiker „Willow“. Am 1. April 2025 verstarb der zuvor bereits an Kehlkopfkrebs erkrankte Hollywood-Star im Alter von 65 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.
Val Edward Kilmer wurde am 31. Dezember 1959 in Los Angeles als Sohn eines Händlers für Raumfahrtausrüstung sowie Immobilienentwicklers und einer schwedisch-stämmigen Mutter geboren und besuchte zunächst die von der neuen religiösen Bewegung „Christian Science“ geführte Berkeley Hall School bis zur neunten Schulstufe, wechselte dann zunächst an die Chatsworth High School, an der er zusammen mit Kevin Spacey und Mare Winningham erste Schauspielerfahrungen sammelte, und später an die Hollywood Professional School, eine private Schauspielschule für Kinder und Jugendliche. 1977 begann Kilmer schließlich im Alter von 17 Jahren sein Studium an der Fakultät für Schauspiel („Drama Division“) der Juilliard School in New York City, das er 1981 abschloss.
Nachdem er den Orestes in „Electra und Orestes“ gespielt hatte sowie die Titelrollen in „Richard III.“ und „Macbeth“, fungierte er als Koautor des Theaterstücks „How It All Began“ nach der gleichnamigen Autobiografie des West-Berliner Linksterroristen Michael Baumann.
Sein Broadway-Debüt gab er 1983 in „Slab Boys“, wo er gemeinsam mit Sean Penn und Kevin Bacon auf der Bühne stand, wo man ihn darüber hinaus in „Heinrich IV., Erster Teil“ von William Shakespeare wie auch als Hauptdarsteller in „Wie es euch gefällt“ am Tyrone Guthrie Theatre in Minneapolis sah. Nach weiteren Theaterstücken gab Kilmer sein Spielfilm-Debüt im Jahr 1984 in der Komödie „Top Secret!“ von Jim Abrahams und Jerry Zucker, in der er eine Parodie auf Rock-’n’-Roll-Sänger und im Besonderen Elvis Presley ablegte. Es folgte die Rolle eines Studenten in der Komödie „Was für ein Genie“. Der Durchbruch gelang ihm dann 1986 als Kampfpilot Iceman, der Antagonist von Tom Cruise, in Tony Scotts Blockbuster-Erfolg „Top Gun“. Anschließend sah man ihn in Ron Howards Fantasy-Epos „Willow“ (1988), in John Dahls Erotik-Thriller „Kill Me Again“ (1989)und in Michael Apteds True-Crime-Mystery-Western „Halbblut“ (1992).
In Oliver Stones Biopic „The Doors“ (1991) verkörperte Kilmer die Rock-Legende Jim Morrison und sang alle Konzert-Sequenzen selbst. Nach Tony Scotts Gangster-Romantik-Thriller „True Romance“ (1993), Russell Mulcahys Thriller-Drama „Karen McCoy – Die Katze“ (1993) und dem Western „Tombstone“ (1993), agierte Kilmer auch als Hauptdarsteller in Joel SchumachersBatman Forever“ (1995) in der Rolle des gleichnamigen Comichelden.
Nach den Dreharbeiten zu Michael MannsHeat“ an der Seite von Robert De Niro und Al Pacino nahm KilmerJohn FrankenheimersDNA – Die Insel des Dr. Moreau“ (1996) und Stephen Hopkins‘ Abenteuer-Drama „Der Geist und die Dunkelheit“ (1996) in Angriff, in denen er beide Male die Hauptrollen spielte.
Nach den Flops mit der Leinwandadaption der Fernsehserie „The Saint“ (1997), dem romantischen Drama „Auf den ersten Blick“ (1999) und dem Science-Fiction-Drama „Red Planet“ (2000) wurde es wesentlich ruhiger um Val Kilmer. Er war entweder in Low-Budget-Produktionen wie „Hard Cash – Die Killer vom FBI“ (2002) oder „Blind Horizon“ (2003) zu sehen oder in Nebenrollen größerer Filme. So engagierte ihn unter anderem Ron Howard für eine Nebenrolle in seinem Westerndrama „The Missing“ (2003), und auch Oliver Stone arbeitete 2004 mit erneut mit Kilmer in seinem Historienfilm „Alexander“ zusammen, besetzte ihn in einer Nebenrolle als Filmvater von Hauptdarsteller Colin Farrell. 2004 spielte er Moses im Musical The Ten Commandments in Los Angeles. 2006 arbeitete Kilmer zudem ein weiteres Mal mit Tony Scott, mit dem er zu Beginn seiner Laufbahn schon Top Gun gedreht hatte, zusammen und übernahm eine größere Rolle in dessen Thriller „Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit“ (2006), wo er an der Seite von Hauptdarsteller Denzel Washington agierte.
Val Kilmer stand zunehmend für diverse Fernsehproduktionen vor der Kamera, darunter „The Man Who Broke 1000 Chains“ und „Gore Vidal’s Billy The Kid“. In den 2000er-Jahren war er zudem immer häufiger in Direct-to-DVD-Filmen wie „Spartan“ (2004), „Mindhunters“ (2004), „Played – Abgezockt“ (2006) und „Summer Love“ (2006) sowie Fernsehserien wie „Numb3rs – Die Logik des Verbrechens“, „Entourage“ und „Comanche Moon“ zu sehen. 2008 übernahm er die Synchronisation für K.I.T.T. in der Neuauflage der Fernsehserie „Knight Rider“.
Val Kilmer und seine Filmkarriere sind Gegenstand der 2021 veröffentlichten Dokumentation „Val“, die von Leo Scott und Tong Poo verantwortet wurde. Als Grundlage dienten Kilmers eigene Filmaufnahmen, die er während verschiedener Dreharbeiten anfertigte. Auch sein Gesundheitszustand wurde thematisiert.
In „Top Gun: Maverick“ (2022), dem Sequel von „Top Gun“, hat Kilmer einen kurzen Auftritt als Admiral Tom „Iceman“ Kazanski, der wie Kilmer an Kehlkopfkrebs leidet. Dies war sein letzter Aufritt in einem Film.

Filmographie:

1984: Top Secret! 
1985: Junge Schicksale (ABC Afterschool Specials, Fernsehserie, Folge 13x07) 
1985: Was für ein Genie (Real Genius) 
1986: Mord in der Rue Morgue (The Murders in the Rue Morgue, Fernsehfilm) 
1986: Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (Top Gun) 
1987: Escape – Die Flucht (The Man Who Broke 1,000 Chains, Fernsehfilm) 
1988: Willow 
1989: Billy the Kid: Gejagt bis in den Tod (Billy the Kid, Fernsehfilm) 
1989: Kill me again (Kill Me Again) 
1991: The Doors 
1992: Halbblut (Thunderheart) 
1993: True Romance 
1993: Karen McCoy – Die Katze (The Real McCoy) 
1993: Tombstone 
1995: Wings of Courage (Kurzfilm) 
1995: Batman Forever 
1995: Heat 
1996: DNA – Die Insel des Dr. Moreau (The Island of Dr. Moreau) 
1996: Der Geist und die Dunkelheit (The Ghost and the Darkness) 
1997: The Road of Excess (Dokumentarfilm, Kurzfilm) 
1997: The Saint – Der Mann ohne Namen (The Saint)
1997: Dead Girl 
1998: Der Prinz von Ägypten (The Prince of Egypt, Zeichentrickfilm, Stimme im Original) 
1999: Joe the King 
1999: Auf den ersten Blick (At First Sight) 
2000: Pollock 
2000: Red Planet 
2002: The Salton Sea 
2002: Hard Cash – Die Killer vom FBI 
2003: The Missing 
2003: Blind Horizon – Der Feind in mir (Blind Horizon) 
2003: Wonderland 
2003: Masked and Anonymous 
2004: Spartan 
2004: Mindhunters 
2004: Entourage (Fernsehserie, Folge 1x05) 
2004: Trudell 
2004: Stateside 
2004: Alexander 
2005: Champion 
2005: Kiss Kiss, Bang Bang 
2006: Streets of Philadelphia – Unter Verrätern (10th & Wolf) 
2006: Played – Abgezockt (Played) 
2006: Summer Love 
2006: The Ten Commandments: The Musical 
2006: Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit (Déjà Vu) 
2006: Moscow Zero – Eingang zur Hölle (Moscow Zero) 
2007: Numbers – Die Logik des Verbrechens (NUMB3RS, Fernsehserie, Folge 4x01) 
2007: Comanche Moon 
2007: Have Dreams, Will Travel 
2008: Columbus Day – Ein Spiel auf Leben und Tod (Columbus Day) 
2008: Conspiracy – Die Verschwörung (Conspiracy) 
2008: Felon 
2008: XIII – Die Verschwörung (XIII) 
2008: 2:22 
2008–2009: Knight Rider (Fernsehserie, K.I.T.T. im Original) 
2009: Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen (Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans) 
2009: Frozen – Etwas hat überlebt (The Thaw) 
2009: Streets of Blood 
2009: Double Identity (Fake Identity) 
2009: Das Chaos Experiment (The Steam Experiment) 
2009: Hardwired 
2009: Double Identity – Zur falschen Zeit am falschen Ort (Double Identity) 
2010: Bloodworth – Was ist Blut wert? (Bloodworth) 
2010: MacGruber 
2010: The Traveller – Nobody Will Survive (The Traveler) 
2010: Gun 
2011: Blood Out 
2011: Bulletproof Gangster (Kill the Irishman) 
2011: 5 Days of War 
2011: Twixt 
2012: The First Ride of Wyatt Earp (Wyatt Earp’s Revenge) 
2012: Deep in the Heart 
2012: Breathless – Immer Ärger mit Dale (Breathless) 
2012: 7 Below – Haus der dunklen Seelen (Seven Below) 
2013: Riddle – Jede Stadt hat ihr tödliches Geheimnis (Riddle) 
2013: Palo Alto 
2014: Psych (Fernsehserie, Folge 8x10) 
2014: Tom Sawyer und Huckleberry Finn (Tom Sawyer & Huckleberry Finn) 
2017: Song to Song 
2017: Schneemann (The Snowman) 
2017: The Super 
2019: Jay and Silent Bob Reboot 
2020: Paydirt 
2021: The Birthday Cake 
2021: Val (Dokumentarfilm) 
2022: Top Gun: Maverick

Playlist:

01. Hans Zimmer & Lorne Balfe - Time To Let Go (Top Gun: Maverick) - 04:44 
02. Harold Faltermeyer - Top Gun Theme (Top Gun) - 04:44 
03. Maurice Jarre - Happy Ending (Top Secret!) - 02:57 
04. James Horner - This Land Is Not For Sale / End Titles (Thunderheart) - 08:24 
05. James Horner - Elora Danan (Willow) - 09:50 
06. Hans Zimmer - You're So Cool / Main Title (True Romance) - 02:28 
07. Brad Fiedel - Off To Brazil (The Real McCoy) - 02:37 
08. Bruce Broughton - A Family (Tombstone) - 02:05 
09. Elliot Goldenthal - Finale (Heat) - 03:11 
10. Elliot Goldenthal - Memory Repressed / Love (Batman Forever) - 02:36 
11. Hans Zimmer - Setis Reprimand (The Prince of Egypt) - 04:43 
12. Jerry Goldsmith - First Time (The Ghost and the Darkness) - 04:02 
13. Gary Chang - The Serum (The Island of Dr. Moreau) - 02:38 
14. Graeme Revell - Alone (Red Planet) - 02:13 
15. Graeme Revell - Main Title (The Saint) - 06:27 
16. Mark Isham - You Don't See Me (At First Sight) - 03:38 
17. Mark Isham - Looking For Clues / Daryl Story (Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans) - 04:16 
18. Jeff Beal - Unfinished (Pollock) - 04:08 
19. Thomas Newman - One Red Hair (The Salton Sea) - 05:12 
20. James Horner - Lilly's Fate In These Hands (The Missing) - 06:43 
21. Tuomas Kantelinen - Mindhunters Theme II (Mindhunters) - 03:00 
22. Vangelis - Gardens Of Delight (Alexander) - 05:23 
23. John Ottman - Surveillance Lesson (Kiss Kiss Bang Bang) - 03:22 
24. Brian Tyler - Affirmations (Standing Up) - 03:45 
25. Marco Beltrami - Main Titles (The Snowman) - 03:29 
26. The Doors - The End (The Doors) - 11:43

Playlist #422 vom 04.05.2025 - VIOLA DAVIS Special

Viola Davis gehört zu den wenigen Künstlerinnen, die alle wichtigen Darstellerpreise in der amerikanischen Unterhaltungsindustrie erhalten haben – einen Emmy, einen Grammy, einen Oscar und zwei Tony Awards– und nach wie vor zu den vielseitigsten Darstellerinnen in Hollywood zählt. So ist sie in Dramaserien wie „How to Get Away with Murder“ ebenso zuhause wie in Dramen mit typisch afroamerikanischer Thematik wie „The Help“ und „Fences“ oder aktuell im Action-Thriller „G20“.
Viola Davis wurde am 11. August 1965 in Saint Matthews, South Carolina, auf der Farm ihrer Großmutter geboren, wuchs aber mit ihrer Schwester in Central Falls, Rhode Island, in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater arbeitete als Pferdepfleger sowie Trainer. Er war alkoholabhängig und galt als gewalttätig. Ihre Mutter war als Fabrikarbeiterin angestellt und engagierte sich als Aktivistin in der Bürgerrechtsbewegung. An der High School in Central Falls entdeckte Davis ihre Liebe für die Schauspielerei. 1988 schloss sie das Rhode Island College im Fach Theaterkunst ab, dem sich ein vierjähriges Schauspielstudium an der renommierten Juilliard School anschloss.
1992 startete Davis ihre professionelle Bühnenkarriere in der Off-Broadway-Produktion von Shakespeares Komödie „As You Like It“ an der Seite von Elizabeth McGovern am Delacorte Theatre.
Davis debütierte 1996 in der Nebenrolle der Vera in dem August-Wilson-Stück „Seven Guitars“ am New Yorker Broadway, für das sie sogleich für den wichtigsten Theaterpreis Tony nominiert wurde und einen Theatre World Award gewann.
Der afroamerikanische zweifache Pulitzer-Preisträger, der in seinen Stücken ganz normale Schwarze in den Mittelpunkt rückte, tauchte in ihrem Lehrplan nicht auf. „Bei ‚August‘ musste ich mich nicht verstecken“, erzählt Davis im Interview mit "Harper's Bazaar". „Es war so vertraut, dass es mich umhaute. Ich sah meinen Vater, meine Onkel, meine Mutter, meine Tanten, meine Schwestern. Sie sprangen mir entgegen. Ich fand ein Zuhause.“ Nach ihrer ersten professionellen Produktion in Wilsons„Joe Turners Come and Gone“ (1988) spielte Davis immer wieder in Theater- und Filmproduktionen nach Wilsons Vorlagen, von der Hausfrau der Fünfzigerjahre, die in „Fences“ unter der Last ihrer zerplatzten Träume zusammenbricht, bis zur werdenden Mutter, die Angst hat, ihr Kind vor dem Hintergrund der Waffengewalt großzuziehen, in „King Hedley II“.
Viola Davis gab 1996 im Filmdrama „The Substance of Fire“ an der Seite von Tony Goldwyn, Timothy Hutton und Sarah Jessica Parker in einer kleinen Nebenrolle ihr Filmdebüt. In der Fernsehkomödie „The Pentagon Wars“ (1998) spielte sie eine der größeren Rollen. Ihr Off-Broadway-Auftritt in Thulani Davis’ Theaterstück „Everybody’s Ruby: Story Of A Murder In Florida“ neben Phylicia Rashad wurde 1999 mit einem Obie Award prämiert, worauf 2001 ein Tony Award für die Nebenrolle der Tonya im Theaterstück „King Hedley II“ folgte.
Steven Soderbergh, der Viola Davis bereits in „Out of Sight“ (1998) und „Traffic – Die Macht des Kartells“ (2000) mit kleineren Rollen bedacht hatte, besetzte sie in seinem Science-Fiction-Film „Solaris“ (2002) an der Seite von George Clooney und Natascha McElhone, wofür sie 2003 eine Nominierung für den Black Reel Award erhielt, für ihre Rolle im Filmdrama „Antwone Fisher“ folgte eine weitere für den Independent Spirit Award.
2004/05 gewann sie für die Hauptrolle der Esther im Theaterstück „Intimate Apparel“ den Drama Desk Award, Obie Award und Los Angeles Drama Critics Circle Award.
In den Jahren 2005 und 2006 spielte sie den Gegenpart von Tom Sellecks Rolle in einer Serie von Fernsehfilmen, die auf den Romanen von Robert B. Parker basierten: „Jesse Stone: Stone Cold“, „Jesse Stone: Night Passage“ und „Jesse Stone: Death in Paradise“.
Im Filmdrama „The Architect“ (2006) übernahm sie neben Anthony LaPaglia, Isabella Rossellini und Hayden Panettiere eine der größeren Rollen. Für den Part einer verzweifelten Mutter in John Patrick Shanleys Theaterverfilmung „Glaubensfrage“ (2008), deren Sohn angeblich von einem katholischen Priester missbraucht wurde, erhielt sie den Preis des National Board of Review und Nominierungen für den Oscar und Golden Globe. In der Action-Komödie „Knight and Day“ mit Tom Cruise und Cameron Diaz spielte sie die Rolle einer CIA-Abteilungsleiterin. Nur wenige Monate später feierte der Erfolgsfilm „Eat Pray Love“ Premiere, in dem sie an der Seite von Julia Roberts, Javier Bardem und James Franco auftrat.
2011 spielte Davis die Hauptrolle im mehrfach Oscar-nominierten Rassismus-Drama „The Help“ von Tate Taylor. An der Seiet von Emma Stone, Octavia Spencer, Bryce Dallas Howard und Jessica Chastain spielte sie die schwarze Haushälterin Aibileen Clark zur Zeit der Rassentrennung der 1960er. Davis beschrieb ihre Darstellung im Film als eine Verkörperung ihrer Mutter und Großmutter und sagte:
„Ich habe das Gefühl, meine Mutter zum Leben erweckt zu haben; ich habe ihren Geist kanalisiert. Ich habe den Geist meiner Großmutter kanalisiert und ihnen sozusagen Tribut gezollt, wie sie zu meinem Leben und dem Leben so vieler Menschen beigetragen haben.“ 
Seitdem hat sie tiefes Bedauern darüber ausgedrückt, die Rolle übernommen zu haben; obwohl sie die Menschen, mit denen sie zusammengearbeitet hat, immer noch bewundert, glaubt sie nicht, dass die Geschichte oder die Darstellung das Leben der schwarzen Charaktere wahrheitsgetreu wiedergibt.
Davis wurde 2012 für den Oscar als Beste Hauptdarstellerin nominiert, musste sich aber Meryl Streep geschlagen geben, mit welcher Davis bereits im Film „Glaubensfrage“ zusammenspielte.
Es folgten die gewichtige Nebenrolle der Abby Black im ebenfalls Oscar-nominierten Drama „Extrem laut & unglaublich nah“ (2011), eine Hauptrolle in dem Drama „Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe“, das auf der gleichnamigen Buchreihe von Kami Garcia und Margaret Stohl beruht, sowie größere Rollen in Denis Villeneuves Mystery-Thriller „Prisoners“ und Gavin Hoods Sci-Fi-Thriller „Ender’s Game“ (beide 2013). 2015 gewann Davis für ihre Darstellung der ehrgeizigen Rechtsanwältin und Strafverteidigerin Annalise Keating in Shonda Rhimes’ Krimiserie „How to Get Away with Murder“ als erste afroamerikanische Schauspielerin den Emmy in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie. In ihrer Dankesrede kritisierte sie die Rollenauswahl für afroamerikanische Schauspielerinnen.
Seit 2016 ist Davis in mehreren Verfilmungen des DC Extended Universe zu sehen, in welchen sie Amanda Waller verkörpert. Diese spielte sie bisher in den Filmen „Suicide Squad“ (2016), „The Suicide Squad“ (2017) und „Black Adam“ (2022) sowie in der Fernsehserie „Peacemaker“ (ebenfalls 2022). In der Serie „Creature Commandos“ ist sie seit 2024 in dieser Rolle zu hören.
Obwohl als Hauptrolle angelegt, gewann Davis für ihre Leistung in Denzel Washingtons Verfilmung des Theaterstücks „Fences“ als langmütige Ehefrau und Mutter 2017 den Oscar als Beste Nebendarstellerin. Für den Part der Rose Maxson, den sie neben Washington bereits am Broadway gespielt hatte (u. a. Tony Award als Beste Hauptdarstellerin, 2010), gewann sie mit dem Golden Globe, Critics’ Choice Movie Award, Screen Actors Guild Award sowie BAFTA Award alle bedeutenden Filmpreise der Saison.
2020 übernahm Davis in dem Netflix-Musikfilm „Ma Rainey’s Black Bottom“ die Titelrolle der bekannten Bluessängerin Ma Rainey (1882–1939), der erneut auf einem Stück von August Wilson basiert. Allerdings übernahm den Gesang bis auf einen Song („Those Dogs of Mine“) die US-amerikanische Soul-Sängerin Maxayn Lewis. Für ihre Leistung wurde sie erneut für den Golden Globe Award und Oscar nominiert.
Im Jahr 2022 war Davis in dem nach wahren Begebenheiten inszenierten Drama „The Woman King“ als Generalin Nancisca zu sehen, die 1823 im westafrikanischen Königreich Dahomey die Elite-Einheit Agojie anführt, die nur aus Frauen besteht und für ihre außergewöhnliche Brutalität bekannt ist. Als sich der Konflikt zwischen Dahomey und seinen Besatzern zuspitzt, sieht Nancisca endlich ihre Chance gekommen, sich an dem Oyo-Krieger Oba Ade zu rächen, der sie einst vergewaltigte...

„So etwas habe ich noch nie gemacht. Schon als kleines Mädchen habe ich mir immer vorgestellt, in so einem Film mitzuspielen“, sagt sie im Interview mit "Harper's Bazaar". „Man sieht ,Gladiator‘ oder ,Wonder Woman‘ und sieht sich selbst darin, aber solche Drehbücher bekommt man nie zugeschickt. Eine Geschichte wie ,The Woman King‘ lässt einen wieder aufleben. Ich habe dunkle Haut und eine tiefe Stimme. Mein ganzes Leben lang wurde mir gesagt, ich sei zu stark, zu männlich. In diesem Film definieren wir neu, was es bedeutet, weiblich zu sein. Er hat mich befreit.“

Im April 2022 veröffentlichte sie ihre Autobiografie mit dem Titel „Finding Me“. Im Februar 2023 wurde sie für die Audio-Version dieses Buches mit einem Grammy-Award ausgezeichnet. Sie zählt damit zu den wenigen Personen, die Emmy, Grammy, Oscar und Tony Award gewonnen haben.
Zuletzt war Viola Davis in Ben Afflecks Sportdrama „Air – Der große Wurf“, in Francis LawrencesDie Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds and Snakes“ (beide 2013) sowie in dem von ihr produzierten Action-Thriller „G20“ zu sehen. Darin spielt sie die Präsidentin Sutton, die ihre Regierungs- und Militärerfahrung einbringt, um ihre Familie, ihr Unternehmen und die Welt zu verteidigen, die Terroristen bei der Übernahme des G20-Gipfels bedrohen. 

Filmographie: 

1996: The Substance of Fire 
1996: New York Cops: NYPD Blue (Fernsehserie, 1 Folge) 
1996: New York Undercover (Fernsehserie, 1 Folge) 
1998: Krieg im Pentagon (The Pentagon Wars) (Fernsehfilm) 
1998: Out of Sight 
1998: Grace & Glorie (Fernsehfilm) 
1998: Miss Apprehension and Squirt 
2000: Für alle Fälle Amy (Judging Amy) (Fernsehserie, 1 Folge) 
2000: City of Angels (Fernsehserie, 24 Folgen) 
2000: Traffic – Macht des Kartells (Traffic) 
2001: The Shrink is in – Wahnsinn auf zwei Beinen! (The Shrink Is In) 
2001: Kate & Leopold 
2001: Amy & Isabelle (Fernsehfilm) 
2001: The Guardian – Retter mit Herz (Fernsehserie, 1 Folge) 
2001: Ocean’s Eleven 
2001: Third Watch: Einsatz am Limit (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: Dem Himmel so fern (Far from Heaven) 
2002: Solaris 
2002: Antwone Fisher 
2002: Criminal Intent – Verbrechen im Visier (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: Lady Cops – Knallhart weiblich (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: CSI: Vegas (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: Father Lefty (Fernsehfilm) 
2003: Die Straßen von Philadelphia (Hack) (Fernsehserie, 1 Folge) 
2003: Practice: Die Anwälte (Fernsehserie, 1 Folge) 
2003–2008: Law & Order: Special Victims Unit (Fernsehserie, 7 Folgen) 
2004: Century City (Fernsehserie, 9 Folgen) 
2005: Nemesis: Der Angriff (Fernsehserie, 1 Folge) 
2005: Get Rich or Die Tryin‘ 
2005: Syriana 
2005: Jesse Stone: Eiskalt (Jesse Stone: Stone Cold) (Fernsehfilm) 
2006: Jesse Stone: Knallhart (Jesse Stone: Night Passage) (Fernsehfilm) 
2006: Jesse Stone: Totgeschwiegen (Jesse Stone: Death in Paradise) (Fernsehfilm) 
2006: The Architect 
2006: World Trade Center 
2006: Withour a Trace – Spurlos verschwunden (Fernsehserie, 1 Folge) 
2006: Life Is Not a Fairytale: The Fantasia Barrino Story (Fernsehfilm) 
2006: Laws of Chance (Fernsehserie, 1 Folge) 
2007: Disturbia 
2007: Jesse Stone: Alte Wunden (Jesse Stone: Seachange) (Fernsehfilm) 
2007: Traveler (Fernsehserie, 8 Folgen) 
2007: Fort Pit (Fernsehfilm) 
2008: Brothers & Sisters (Fernsehserie, 1 Folge) 
2008: Das Lächeln der Sterne (Nights in Rodanthe) 
2008: Glaubensfrage (Doubt) 
2008: Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All (The Andromeda Strain) 
2009: Gesetz der Rache (Law Abiding Citizen) 
2009: Madea Goes to Jail 
2009: State of Play – Stand der Dinge (State of Play) 
2010: Taras Welten (United States of Tara, Fernsehserie, 6 Folgen) 
2010: Knight and Day 
2010: Eat Pray Love 
2010: It’s Kind of a Funny Story 
2010: Trust 
2011: The Help 
2011: Extrem laut & unglaublich nah (Extremely Loud & Incredibly Close) 
2012: Um Klassen besser (Won’t Back Down) 
2013: Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe (Beautiful Creatures) 
2013: Prisoners 
2013: Ender’s Game – Das große Spiel (Ender’s Game) 
2014–2020: How to Get Away with Murder (Fernsehserie, 90 Folgen) 
2014: Das Verschwinden der Eleanor Rigby (The Disappearance of Eleanor Rigby: Them) 
2014: Get on Up 
2015: Blackhat 
2015: Lila & Eve – Blinde Rache (Lila & Eve) 
2016: Suicide Squad 
2016: Fences 
2018: Scandal (Fernsehserie, Folge 7x12) 
2018: Widows – Tödliche Witwen (Widows) 
2019: Troop Zero 
2020: Ma Rainey’s Black Bottom 
2021: The Suicide Squad 
2021: The Unforgivable 
2022: The First Lady (Fernsehserie, 10 Folgen) 
2022: The Woman King 
2022: Peacemaker (Fernsehserie, 2 Folgen) 
2022: Black Adam 
2023: Air: Der große Wurf (Air) 
2023: Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes (The Hunger Games: The Ballad of Songbirds and Snakes) 
2024: Kung Fu Panda 4 
2024-2025: Creature Commandos (Fernsehserie, Stimme) 
2025: G20

Playlist:

01. Howard Shore - Goodbye Sermon (Doubt) - 02:37 
02. David Holmes - The Trunk Scene (Out of Sight) - 04:44 
03. Cliff Martinez - The Police Won't Find Your Car (Traffic) - 03:58 
04. Jeff Beal - There's Something Else (Jesse Stone: The Ultimate Collection) - 03:27 
05. Rolfe Kent - Charlie Wins Patrice, Leopold Wins Kate (Kate & Leopold) - 03:41 
06. Elmer Bernstein - Revelation And Decision (Far From Heaven) - 04:23 
07. Mychael Danna - Mom & New Family (Antwone Fisher) - 04:32 
08. Craig Armstrong - Ethereal (World Trade Center) - 05:24 
09. Geoff Zanelli - Voyeurism (Disturbia) - 02:35 
10. Alex Heffes - Cal Connects The Evidence (State Of Play) - 04:34 
11. Brian Tyler - Unconfession (Law Abiding Citizen) - 06:20 
12. John Powell - June Spies (Knight And Day) - 03:29 
13. Dario Marianelli - The Augusteum (Eat Pray Love) - 04:19 
14. Thomas Newman - Ain't You Tired (The Help) - 03:36 
15. Alexandre Desplat - Syriana [Piano Solo] (Syriana) - 03:18 
16. Alexandre Desplat - Reconciliation (Extremely Loud and Incredibly Close) - 03:59 
17. Jóhann Jóhannsson - The Candlelight Vigil (Prisoners) - 05:10 
18. Son Lux - Almost Crossing (The Disappearance of Eleanor Rigby) - 02:42 
19. Harry Gregson-Williams - Love Scene (Blackhat) - 03:33 
20. Hans Zimmer - Perimeter Check (Widows) - 03:09 
21. Terence Blanchard - We Bring Tribute (The Woman King) - 02:59 
22. Hans Zimmer & David Fleming - Cells (The Unforgivable) - 03:07 
23. Branford Marsalis - The Story of Memphis Green (Ma Rainey's Black Bottom) - 04:19 
24. Marcelo Zarvos - Troy's Story (Fences) - 03:30 
25. Geoff Zanelli - I Have Used My Moment Well (The First Lady) - 04:36 
26. James Newton Howard - Snow Lands on Top (The Hunger Games: The Ballad of Songbirds & Snakes) - 03:29 
27. Hans Zimmer & Steve Mazzaro - A Different Path (Kung Fu Panda 4) - 03:12 
28. Joseph Trapanese - Family Mission (G20) - 02:22 
29. Cliff Martinez - Hi Energy Proton Accelerator (Solaris) - 10:51

Playlist #423 vom 18.05.2025 - TOM HARDY Special

Der britische Schauspieler Tom Hardy ist nicht erst durch seine erste Oscar-Nominierung in „The Revenant“ (2015) populär geworden, sondern hat vor allem durch seine Rollen in den drei Christopher-Nolan-Filmen „Inception“, „The Dark Knight Rises“ und „Dunkirk“ für Aufsehen gesorgt. Außerdem war er in Fernsehserien wie „The Virgin Queen“, „Taboo“ und „Peaky Blinders“ sowie den bislang drei Filmen der „Venom“-Horrorfilm-Reihe zu sehen. Aktuell verkörpert er in der Netflix-Produktion „Havoc“ den abgehalfterten Cop Walker. In der heutigen Sendung gibt es Musik aus den Soundtracks von Komponisten wie Hans Zimmer, Alberto Iglesias, Ryuichi Sakamoto, Jerry Goldsmith, Michael Kamen, Mark Isham, Dickon Hinchliffe und Max Richter zu hören.
Edward Thomas Hardy wurde am 15. September 1977 im Londoner Stadtteil Hammersmith als einziges Kind einer Künstlerin und eines Roman- und Comedy-Autors geboren und wuchs im Londoner Vorort East Sheen auf. Nachdem er Schule und College absolviert hatte, studierte Hardy an der Richmond Drama School und dem Drama Centre London, das heute Teil von Central Saint Martins ist. Er nannte Gary Oldman, mit dem er später an „Dame, König, As, Spion“ arbeitete, seinen „Helden“ und fügte hinzu, dass er während seiner Schauspielausbildung Szenen von Oldman nachgespielt habe. Nachdem er 1998 im Alter von 21 Jahren den „Find Me a Supermodel“-Wettbewerb von The Big Breakfast gewonnen hatte, verkörperte er die Rolle des US Army Private John Janovec in der HBO-BBC-Miniserie „Band of Brothers“. Sein Spielfilmdebüt gab er in Ridley Scotts Kriegsthriller-Drama „Black Hawk Down“ (2001). Während dieser Zeit arbeitete Hardy auch kurzzeitig als Rapper und Hip-Hop-Produzent mit seinem Freund Edward Tracy (unter dem Namen Tommy No 1 + Eddie Too Tall), mit dem er 1999 ein Mixtape namens „Falling On Your Arse“ aufnahm, das bis 2018 unveröffentlicht blieb.
Im Jahr 2002 spielte Hardy den remanischen Prätor Shinzon, einen Klon von USS Enterprise-Captain Jean-Luc Picard, in „Star Trek: Nemesis“. Im folgenden Jahr spielte er im Film „Ein gefährlicher Kuss“ mit und reiste anschließend nach Nordafrika für „Simon: An English Legionnaire“, eine Geschichte über die französische Fremdenlegion. Anschließend kehrte er nach Großbritannien zurück, um im Horrorfilm „LD 50 Lethal Dose“ (2003) mitzuspielen.
Hardy wurde 2003 mit dem London Evening Standard Theatre Award als herausragender Newcomer für seine Auftritte in „Blood“ und „In Arabia We'd All Be Kings“ ausgezeichnet, die im Royal Court Theatre und im Hampstead Theatre aufgeführt wurden. Außerdem wurde er 2004 für den Laurence Olivier Award als vielversprechendster Newcomer des Jahres 2003 in einem Society of London Theatre Affiliate für seine Darstellung des Skank in der bereits erwähnten Produktion von „In Arabia We'd All Be Kings“ nominiert. Hardy spielte zusammen mit Emilia Fox in der BBC-Miniserie „Elizabeth I – The Virgin Queen“ (2005) Robert Dudley, einen Jugendfreund von Elisabeth I.
Hardy war daraufhin in der BBC-Four-Adaption der Science-Fiction-Serie „A for Andromeda“ aus den 1960er-Jahren ebenso zu sehen wie in der auf einer wahren Begebenheit basierenden BBC-Two-Serie „Stuart: A Life Backwards“ (2007), als Bill Sikes in der BBC-Miniserie „Oliver Twist“, als drogenabhängiger Vergewaltiger im britischen Horrorthriller „WΔZ“ sowie in Guy Ritchies Londoner Gangsterfilm „Rock’n’Rolla“ (2008) und dem Gefängnisdrama „Bronson“.
Für seine Darstellung eines drogen- und alkoholabhängigen Gangsters in Martina Coles vierteiligem Fernsehdrama „The Take“ wurde Hardy bei den Crime Thriller Awards 2009 als Bester Schauspieler nominiert. Anschließend trat er in der ITV-Serie „Wuthering Heights“ in der Rolle des Heathcliff auf und verkörperte die Hauptrolle in dem von Philip Seymour Hoffman inszenierten Stück „The Long Red Road“ im Goodman Theatre in Chicago.
2010 spielte er die Rolle des Eames in Christopher Nolans Science-Fiction-Thriller „Inception“, für den er einen BAFTA Rising Star Award gewann. Hardy ersetzte Michael Fassbender in der Verfilmung von „Dame, König, As, Spion“ aus dem Jahr 2011, die bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Premiere feierte.
Im Jahr 2011 verkörperte Hardy in dem Film „Warrior“ Tommy Riordan, der von seinem Vater trainiert wird, um in einem Mixed-Martial-Arts-Turnier gegen seinen Bruder zu kämpfen, dann war er in der romantischen Komödie „Das gibt Ärger“ (2012) zu sehen. Er spielte den Superschurken Bane in Christopher Nolans„The Dark Knight Rises“ und einen Schwarzbrenner in John Hillcoats Krimidrama „Lawless“ (2012) sowie die Hauptrolle im Drama „Locke“ (2013).
2014 trat Hardy neben James Gandolfini im Kriminalfilm „The Drop“ auf und schloss sich auch der Besetzung der zweiten Staffel des BBC-Krimidramas „Peaky Blinders“ an. Er porträtierte Alfie Solomons (der auf einem realen jüdischen Gangster aus dem East End namens Alfred Solomon basiert), den Kopf einer jüdischen Gang mit Sitz in Camden Town im Norden Londons und Betreiber einer Brennerei, die sich als Bäckerei tarnt.
Tom Hardy war 2015 gleich in fünf Filmen zu sehen. In „Kind 44“, der in der Sowjetunion der 1950er Jahre spielt, verkörperte er einen sowjetischen Geheimagenten, der eine Reihe von Kindermorden untersucht. Anschließend spielte Hardy die Titelfigur Max Rockatansky im Actionfilm „Mad Max: Fury Road“, eine Doppelrolle als die Londoner Gangster Reggie und Ronnie Kray in dem Krimi-Thriller „Legend“ und an der Seite seines „Inception“-Co-Stars Leonardo DiCaprio in dem biografischen Western-Thriller „The Revenant“, was ihm seine erste Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller einbrachte.
In Christopher Nolans Kriegsdrama „Dunkirk“ (2017) war Hardy neben Mark Rylance, Kenneth Branagh, Cillian Murphy und Harry Styles als Kampfpilot der Royal Air Force in zu sehen. Hardy war außerdem Co-Produzent und Hauptdarsteller der achtteiligen BBC One-Fernsehserie „Taboo“.
2018 spielte Hardy in dem Marvel-Film „Venom“ den Comic-Helden Eddie Brock und den Symbionten Venom. 2019 fungierte Hardy als ausführender Produzent der dreiteiligen BBC/FX-Miniserie „A Christmas Carol“, bevor er die Hauptrolle in Josh Tranks Al-Capone-Biopic „Capone“ (2020) übernahm. Zuletzt war Hardy in „Venom: Let There Be Carnage“, „Venom: The Last Dance“ und in Guy Ritchies„MobLand“ - neben Pierce Brosnan und Helen Mirren - zu sehen.
In Gareth Evans‘(„The Raid“) Action-Thriller „Havoc“ spielt Hardy den korrupten, opportunistischen Polizist Walker, der eher halbherzig dabei ist, Geschenke für seine Tochter zu kaufen, und in einen Drogendeal verwickelt wird, der wenige Straße weiter brutal schief geht und eine fatale Kettenreaktion in Gang setzt: Ein Cop wird lebensbedrohlich verletzt, verfeindeten Fraktionen der Unterwelt reißt der Geduldsfaden und der bigotte Politiker Lawrence Beaumont (Forest Whitaker) muss um das Leben seines Sohnes sowie sein eigenes Saubermann-Image bangen.
Der bislang nach allen erdenklichen Seiten hin buckelnde Walker befindet sich mitten in diesem von Gewaltbereitschaft, Verzweiflung und Rachedurst befeuerten Interessenskonflikt und muss sich zwangsläufig zu irgendeiner Seite bekennen.

Filmographie: 

2001: Band of Brothers – Wir waren wie Brüder (Band of Brothers, Miniserie) 
2001: Black Hawk Down 
2002: Star Trek: Nemesis
2002: Legion of Honor 
2003: The Reckoning 
2003: LD 50 Lethal Dose 
2003: Ein gefährlicher Kuss (Dot the I) 
2004: Layer Cake (L4yer Cake) 
2004: EMR – Swallow Your Fear 
2005: Colditz – Flucht in die Freiheit (Colditz) 
2005: Gideon’s Daughter (Fernsehfilm) 
2005: Elizabeth I – The Virgin Queen (The Virgin Queen, Miniserie) 
2006: Minotaur 
2006: Sweeney Todd (Fernsehfilm) 
2006: A for Andromeda (Fernsehfilm) 
2006: Marie Antoinette 
2006: Scenes of a Sexual Nature 
2007: Die Flut – Wenn das Meer die Städte verschlingt (Flood) 
2007: WΔZ – Welche Qualen erträgst du? (WΔZ) 
2007: Meadowlands – Stadt der Angst (TV-Serie) 
2007: Wer war Stuart Shorter? (Stuart: A Life Backwards, Fernsehfilm) 
2007: The Inheritance 
2007: Oliver Twist (Miniserie) 
2008: Sucker Punch 
2008: Bronson 
2008: Rock N Rolla (RocknRolla) 
2009: Emily Brontë’s Sturmhöhe (Wuthering Heights, Miniserie) 
2009: The Code – Vertraue keinem Dieb (Thick as Thieves) 
2009: The Take – Zwei Jahrzehnte in der Mafia (The Take, Miniserie) 
2010: Inception 
2011: Warrior 
2011: Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy)
2012: Das gibt Ärger (This Means War) 
2012: Lawless – Die Gesetzlosen (Lawless) 
2012: The Dark Knight Rises 
2013: No Turning Back (Locke) 
2014: The Drop – Bargeld (The Drop) 
2014–2022: Peaky Blinders – Gangs of Birmingham (Peaky Blinders, Fernsehserie) 
2015: Kind 44 (Child 44) 
2015: Mad Max: Fury Road 
2015: Legend 
2015: London Road (Fernsehfilm) 
2015: The Revenant – Der Rückkehrer (The Revenant) 
2017: Taboo (TV-Serie) 
2017: Dunkirk 
2017: Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi, Cameo) 
2018: Venom 
2020: Capone 
2021: Venom: Let There Be Carnage 
2021: Spider-Man: No Way Home 
2023: The Bikeriders 
2024: Venom: The Last Dance 
2025: MobLand 
2025: Havoc

Playlist:
01. Aria Prayogi - Arrest Me (Havoc) - 04:07 
02. Hans Zimmer - Still (Black Hawk Down) - 04:48 
03. Jerry Goldsmith - A New Ending (Star Trek: Nemesis) - 08:36 
04. Ilan Eshkeri & Steve McLaughlin - Opening (L4yer Cake) - 05:11 
05. Adrian Johnston - Gideon's Youth (Gideon's Daughter) - 04:00 
06. Dustin O'Halloran - Opus 23(Marie Antoinette) - 03:08 
07. Hans Zimmer - Waiting For A Train [excerpt] (Inception) - 07:18 
08. Martin Phipps - A Legacy of Comfort (The Virgin Queen) - 03:55 
09. Ruth Barrett - She's a Savage (Wuthering Heights) - 03:25 
10. Alberto Iglesias - Tarr and Irina (Tinker Tailor Soldier Spy) - 05:11 
11. Carter Burwell - I Was the Message (Legend) - 03:02 
12. Mark Isham - Stop the Ship (Warrior) - 05:58 
13. Debbie Wiseman - High-Risk Plan (The Flood) - 08:46 
14. Lisa Gerrard - Aria (L4yer Cake) - 05:36 
15. Martin Phipps - I've Come For Her (The Virgin Queen) - 03:41 
16. Nick Cave & Warren Ellis - End Crawl (Lawless) - 04:00 
17. Dickon Hinchliffe - Baby (Locke) - 03:46 
18. Hans Zimmer - End Titles (Dunkirk) - 07:12 
19. Marco Beltrami - Deeds Is Dead (The Drop) - 03:23 
20. Max Richter - Song of the Dead (Taboo) - 05:18 
21. Ryuichi Sakamoto & Alva Noto - First Dream (The Revenant) - 03:05 
22. Hans Zimmer - The End (The Dark Knight Rises) - 03:30 
23. Michael Kamen - Discovery of the Camp (Band of Brothers) - 10:59