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Playlist #128 vom 12.01.2014 - ROBERT REDFORD Special

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Robert Redford zählt nicht nur zu den bekanntesten Schauspielern seiner Generation, längst hat er sich auch als Regisseur und Umweltschützer einen Namen gemacht. Besonders produktiv ist er seit seinen ersten Fernsehauftritten im Jahr 1960 (in Serien wie „Maverick“, „Rescue 8“, „Playhouse 90“, „Perry Mason“ und „Tate“) allerdings nicht gewesen. Nachdem Redford 2007 mit „Von Löwen und Lämmern“ seinen letzten Film inszeniert hatte, meldete er sich erst 2012 mit dem Polit-Thrillerdrama „The Company You Keep“ zurück und ist aktuell in dem Abenteuer-Drama „All Is Lost“ in den deutschen Kinos zu sehen.
Der am 18. August 1936 im kalifornischen Santa Monica geborene Robert Redford wuchs in einfachen Verhältnissen auf, erhielt 1955 als herausragender Baseballspieler ein Stipendium der University of Colorado, doch brachen seine sportlichen und schulischen Leistungen nach dem Tod seiner Mutter ein. Nach dem Verlust seines Stipendiums jobbte Redford u.a. auf Ölfeldern und ging schließlich nach Europa, wo er in Paris und Florenz mehrere Kunstakademien besuchte. Nach seiner Rückkehr in die USA 1958 studierte Redford Theaterdesign am New Yorker Pratt Institute und entdeckte ab 1959 an der American Academy of Dramatic Arts seine Leidenschaft für die Schauspielerei. Während er auf den Theaterbühnen schnell Erfolge feiern konnte, entwickelte sich seine Filmkarriere eher schleppend. Nachdem er 1960 diverse Auftritte in TV-Serien hatte, konnte er 1962 in „Hinter feindlichen Linien“ sein Leinwanddebüt feiern, doch erst 1967 wurde er in „Barfuß im Park“ einem größeren Publikum bekannt und zwei Jahre später in George Roy Hills Westernkomödie „Zwei Banditen“ an der Seite von Paul Newman zum Superstar. Diesen Erfolg konnte das Trio 1973 mit der Gaunerkomödie „Der Clou“ wiederholen. Zu dieser Zeit begann auch Robert Redfords erfolgreiche Zusammenarbeit mit Regisseur Sydney Pollack. In „Jeremiah Johnson“ (1972) spielte Redford einen zivilisationsmüden Trapper, 1973 wurde das Liebesdrama „So wie wir waren“ ebenso zum Kassenschlager wie Pollacks Polit-Thriller „Die drei Tage des Condor“ (1975), womit Redford zum erfolgreichsten Filmstar avancierte. Fortan nutzte Redford seine Popularität, um Filme zu produzieren, die seine liberale politische Haltung reflektierten, wie z.B. „Die Unbestechlichen“ von Alan J. Pakula.
„Ob er als ‚Der große Gatsby‘ im pinkfarbenen Anzug vor den Herrenhäusern der Ostküste steht, sich in ‚Jenseits von Afrika‘ mit Jägerschlapphut an Löwen heranpirscht oder in ‚Die Unbestechlichen‘ mit hochgekrempelten Hemdsärmeln seine Enthüllungsartikel in die Schreibmaschine hackt – alle Redford-Figuren sind zunächst einmal Inkarnationen seiner selbst“, befand Katja Nicodemus in „Die Zeit“ (46/2007).
Mit „Der große Gatsby“ (1974) und „Tollkühne Flieger“ (1975) konnte der Womanizer zwar nicht mehr ganz an die vorangegangenen Erfolge anknüpfen, doch durch den von ihm erstmals produzierten Polit-Thriller „Die Unbestechlichen“ (1976), mit dem Regisseur Alan J. Pakula den durch die Journalisten Bob Woodward (Redford) und Carl Bernstein (Dustin Hoffman) aufgedeckten Watergate-Skandal thematisierte, war Redford wieder ganz oben.
Es folgten noch Auftritte in dem stargespickten Kriegsfilm „Die Brücke von Arnheim“ (1977) und in Sydney Pollacks „Der elektrische Reiter“ (1979), ehe Redford 1980 mit dem Sozialdrama „Eine ganz normale Familie“ sein Regiedebüt feierte und seinen ersten Oscar in Empfang nehmen konnte. 1980 gründete Redford in seiner Heimat Utah das Sundance Institute, das sich der Förderung unabhängiger Filmemacher und ihrer Werke verschrieb. Das 1984 erstmals ins Leben gerufene Sundance Film Festival ist längst zum wichtigsten Treffpunkt der amerikanischen Independent-Filmer avanciert.
In den 80er und 90er Jahren war Redford nur noch sporadisch auf der Leinwand zu bewundern. 1980 spielte er in „Brubaker“ einen idealistischen Gefängnisdirektor, 1985 folgte das von Sydney Pollack inszenierte Liebesdrama „Jenseits von Afrika“, ein Jahr später das romantische Thriller-Drama „Staatsanwälte küsst man nicht“, ehe 1990 mit „Havanna“ die sechste und letzte Zusammenarbeit mit Sydney Pollacküber die Bühne ging. In „Sneakers“ spielte Redford 1992 den Chef einer Bande von High-Tech-Einbruchsspezialisten, außerdem führte er nach „Eine ganz normale Familie“ und „Milagro – Der Krieg im Bohnenfeld“ (1988) bei dem Drama „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ zum dritten Mal Regie, die den Anfang der langjährigen Zusammenarbeit mit Komponist Mark Isham markierte, der auch Redfords„Quiz Show“ (1994), das Politdrama „Von Löwen und Lämmern“ (2007) und „Die Lincoln-Verschwörung“ (2010) vertonte. 1993 machte Redford Demi Moore„Ein unmoralisches Angebot“, 1996 mimte er neben Michelle Pfeiffer in „Aus nächster Nähe“ einen Fernsehjournalisten. 1998 führte er Regie bei der Bestseller-Verfilmung von „Der Pferdeflüsterer“, im Jahr 2000 bei dem Drama „Die Legende von Bagger Vance“.
Redford inszeniert seine Filme sehr entschleunigt und rhythmisch vielseitig. Dabei geht er sehr musikalisch vor.
„Ich komponiere meine Filme so, wie ich auch Musik höre. Ein Teil der Konzeption von ‚Ordinary People‘ war der Kanon von Pachelbel. In ‚The Horse Whisperer‘ war es das Dvorák-Concerto, das sich während der Montagesequenz über ein Gitarrenriff in ein Western-Stück verwandelt. Von den langen, arbeitsamen Tagen der Streichermusik zu den schnellen, dissonanten Klängen des Pferdetrainings“, erklärte Redford im Interview mit Daniel Kothenschulte („Nachbesserungen am amerikanischen Traum. Der Regisseur Robert Redford“, Schüren, S. 173). „Einige Filme wurden durch den Rhythmus des Sujets bestimmt. ‚Ordinary People‘ war so langsam und finster, die Langsamkeit, in der man die Mutter aus ihrer eingefahrenen Rolle stößt und die des Heilungsprozesses. Der Pachelbel-Kanon wird zu Beginn auf einem Finger gespielt. Am Ende, wenn es zur Konfliktlösung kommt, spielt dann das ganze Orchester.“ 
2002 erhielt Redford den Ehre-Oscar für sein Lebenswerk. Nun spielt er in J.C. Chandors Ein-Mann-Stück „All Is Lost“ einen Segler, der auf dem Indischen Ozean von einem Container gerammt wird und folglich auf seinem stark lädierten Schiff ums Überleben kämpft.

Filmographie: 
1960: Maverick (Fernsehserie, Folge 03x23)
1962: Hinter feindlichen Linien (War Hunt)
1965: Lage hoffnungslos, aber nicht ernst (Situation Hopeless…But Not Serious)
1965: Verdammte, süße Welt (Inside Daisy Clover)
1966: Dieses Mädchen ist für alle (This Property is Condemned)
1966: Ein Mann wird gejagt (The Chase)
1967: Barfuß im Park (Barefoot in the Park)
1969: Zwei Banditen (Butch Cassidy and the Sundance Kid)
1969: Blutige Spur (Tell Them Willie Boy Is Here)
1969: Schußfahrt (Downhill Racer)
1970: Stromer der Landstraße (Little Fauss and Big Halsy)
1972: Jeremiah Johnson
1972: Vier schräge Vögel (The Hot Rock)
1972: Bill McKay – Der Kandidat (The Candidate)
1973: Der Clou (The Sting)
1973: So wie wir waren (The Way We Were)
1974: Der große Gatsby (The Great Gatsby)
1975: Die drei Tage des Condor (Three Days of the Condor)
1975: Tollkühne Flieger (The Great Waldo Pepper)
1976: Die Unbestechlichen (All the President’s Men)
1977: Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far)
1979: Der elektrische Reiter (The Electric Horseman)
1980: Brubaker
1980: Eine ganz normale Familie (Ordinary People, Regie)
1984: Der Unbeugsame (The Natural)
1985: Jenseits von Afrika (Out of Africa)
1986: Staatsanwälte küsst man nicht (Legal Eagles)
1988: Milagro – Der Krieg im Bohnenfeld (The Milagro Beanfield War, auch Regie)
1990: Havanna (Havana)
1992: Sneakers – Die Lautlosen (Sneakers)
1992: Aus der Mitte entspringt ein Fluß (A River Runs Through It, Regie)
1993: Ein unmoralisches Angebot (Indecent Proposal)
1994: Quiz Show (Regie)
1996: Aus nächster Nähe (Up Close & Personal)
1998: Der Pferdeflüsterer (The Horse Whisperer, auch Regie)
2000: Die Legende von Bagger Vance (Bagger Vance)
2001: Die letzte Festung (The Last Castle)
2001: Spy Game – Der finale Countdown (Spy Game)
2004: Anatomie einer Entführung (The Clearing)
2005: Ein ungezähmtes Leben (An Unfinished Life)
2007: Von Löwen und Lämmern (Lions for Lambs, auch Regie)
2010: Die Lincoln Verschwörung (The Conspirator, Regie)
2012: The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company You Keep, auch Regie)
2013: All Is Lost

Playlist:
01. Alexander Ebert - The Invisible Man (All Is Lost) - 05:54
02. John Rubinstein & Tim McIntire - Overture/Spirits Landing/"Jeremiah Johnson" (Jeremiah Johnson) - 07:42
03. Dave Grusin - Condor! (Three Days of the Condor) - 03:33
04. David Shire - Finale and End Title (All the President's Men) - 02:48
05. Lalo Schifrin - Theme from Brubaker (Brubaker) - 03:47
06. John Barry - I Had A Farm (Out of Africa) - 03:12
07. John Barry - Main Theme (Indecent Proposal) - 04:40
08. Dave Grusin - Night-Walk (Havana) - 03:26
09. James Horner - "Too Many Secrets" (Sneakers) - 06:17
10. Mark Isham - Haunted By Waters (A River Runs Through It) - 04:18
11. Mark Isham - Televion On Trial (Quiz Show) - 03:06
12. Thomas Newman - Up Close (Up Close & Personal) - 02:45
13. Thomas Newman - Runaway Meadow (The Horse Whisperer) - 03:01
14. Rachel Portman - Savannah Needs A Hero (The Legend Of Bagger Vance) - 04:56
15. Harry Gregson-Williams - Su-Chou Prison (Spy Game) - 05:00
16. Craig Armstrong - The Clearing Main Theme - Orchestral Version (The Clearing) - 03:08
17. Thomas Newman - End Title (The Horse Whisperer) - 03:42
18. Deborah Lurie - Main Title (An Unfinished Life) - 03:29
19. Christopher Young - Unfinished Life (An Unfinished Life) - 03:27
20. Mark Isham - Last Shift (Lions For Lambs) - 04:58
21. Thomas Newman - Grace (The Horse Whisperer) - 03:05
22. Alexander Ebert - All Is Lost (All Is Lost) - 04:30
23. James Horner - Main Title (Sneakers) - 03:00
24. Cliff Martinez - Somewhere Someone Knows Something (The Company You Keep) - 04:25 
25. Harry Gregson-Williams - Operation Dinner Out(Spy Game) - 04:49
26. John Barry - Karen's Journey Starts(Out of Africa) - 03:41
27. Craig Armstrong - You Need A Sign Of Life (The Clearing) - 05:38

Soundtrack Adventures with ROBERT REDFORD @ Radio ZuSa 12-01-2014 by Dirk Hoffmann on Mixcloud


Playlist #129 vom 26.01.2014 - WOJCIECH KILAR Special

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Mit dem am 29. Dezember letzten Jahres verstorbenen Wojciech Artur Kilar verlor Polen einen seiner bedeutendsten Komponisten. International wurde der am 17. Juli 1932 in der damalig polnischen, nun in der der Ukraine liegenden Stadt Lwów geborene Kilar vor allem durch seine Filmmusiken für Francis Ford Coppolas„Bram Stoker’s Dracula“ und Roman Polanskis Werke „Der Pianist“, „Der Tod und das Mädchen“ und „Die neun Pforten“ bekannt.
Bereits während seiner Kindheit in Lwów erhielt Kilar privaten Musikunterricht. Nach dem Zweiten Weltkrieg, der für den Jungen mit mehreren Wohnortwechseln verbunden war, kam Kilar nach Rzeszów und Krakau, wo er seine musikalischen Studien bei Professor Boleslaw Woytowicz fortsetzte, ehe er zwischen 1950 und 1955 Klavier und Komposition an der Musikakademie Katowice studierte. Nach der Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik im Jahr 1957 absolvierte er ein Aufbaustudium am Konservatorium der Musikakademie Krakau.
Obwohl Kilar viel in der Welt herumreiste, um u.a. in Paris bei Nadia Boulanger zu studieren, blieb Katowice seine Wahlheimat und Ort künstlerischer Inspiration für viele Schaffensperioden. Diese lassen sich bei Kilar für gewöhnlich in drei Etappen einteilen:
Die neoklassische Musik von Igor Strawinski und Béla Bartók war für Kilar deshalb so prägend, weil er durch sie Disziplin, das kompositorische Handwerk und den Gebrauch der Folklore in der Musik erlernte. Dieser Einfluss erklärt vor allem die höhere Stellung der Form, die bis zuletzt Kilars Kompositionen auszeichnete.
In der nächsten Etappe begeisterte sich Kilar ab Mitte der 60er Jahre für die experimentelle Zwölftonmusik. Durch die Dynamik, Vielfalt und expressive Kraft der Werke, die er in dieser Zeit schuf, wurde Kilar in einem Atemzug mit Krzysztof Penderecki und Henryk Górecki genannt. Dabei ließ der Komponist nicht nur seine immerwährende Faszination für die Folklore einfließen, sondern auch Jazz-Elemente und einen sehr kreativen Umgang mit der menschlichen Stimme.
Seinen Durchbruch in der europäischen Musikszene feierte Kilar 1974 mit seinem Orchesterwerk „Krzesany“ (Bergsteigen). Seine Faszination für die Folklore wurde nun noch ausgeprägter, indem Kilar sich für die Volksmusik aus dem Tatra-Gebirge zu begeistern begann, womit eine Simplifizierung der Kompositionstechnik und eine Reduktion in der Anordnung der Hilfsmittel einhergingen. Diese dritte Etappe von Kilars Schaffen war auch durch eine Rückkehr zur Melodie gekennzeichnet. Die zahlreichen Werke mit geistlicher Musik reflektierten Kilars tiefe Religiosität und gleichsam seinen Mut, eine universelle und greifbare musikalische Sprache zu verwenden.
Seit den 70er Jahren machte sich Kilar vor allem in der Filmmusik einen Namen. Er entwickelte eine langjährige Zusammenarbeit mit den Filmemachern Kazimierz Kutz („Salz der schwarzen Erde”, „Eine Perle in der Krone”, „Wie Perlen im Rosenkranz”– die Schlesische Trilogie genannt), Tadeusz Konwicki, Krzysztof Zanussi („Struktur des Kristalls”, „Persona Non Grata”), Jerzy Hoffmann, Krzysztof Kieślowski und Andrzej Wajda („Das gelobte Land“, „Chronik von Liebesunfällen“). Darüber hinaus schuf er die bekannten Filmmusiken zu Coppolas barocken Vampir-Drama „Bram Stoker’s Dracula“ (1992), Tom Toelles„König der letzten Tage“ (1993) und Jane Campions „The Portrait of a Lady“ (1996). Er bekam sogar von Peter Jackson das Angebot, von 2001 bis 2003 die Musik zur „Der Herr der Ringe“-Trilogie zu komponieren, doch lehnte Kilar mit der Begründung ab, sich auf Musik konzentrieren zu wollen, die in Konzerthallen dargeboten wird. Seine letzte Filmmusik komponierte Kilar 2007 für James Grays Cop-Drama „Helden der Nacht“.
Zwar erhielt Wojciech Kilar nie die begehrte Oscar-Trophäe, wurde aber für seine Arbeit an Polanskis Holocaust-Drama „Der Pianist“ (2002) mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet und zwischen 2000 und 2006 gleich viermal mit dem Polnischen Filmpreis. 2012 erhielt Kilar schließlich die höchste Auszeichnung Polens, den Orden des Weißen Adlers.
Am 29. Dezember 2013 erlag Kilar im Alter von 81 Jahren seinem langjährigen Krebsleiden in seiner Heimatstadt Katowice. Waldemar Dabrowski, Direktor der Warschauer Oper, bezeichnete den Verstorbenen im polnischen Rundfunk als "eine der wichtigsten Persönlichkeiten der polnischen Kultur".

Filmographie (Auswahl):
1963: Entscheidung in den Wolken (Czerwone berety) – Regie: Paweł Komorowski
1964: Später Nachmittag (Późne Popołudnie) – Regie: Aleksander Ścibor-Rylski
1965: Die geheimnisvolle Exkursion (Wyspa złoczyńców) – Regie: Stanisław Jędryka
1966: Hölle und Himmel (Piekło i niebo) – Regie: Stanisław Różewicz 
1966: Bumerang – Regie: Leon Jeannot 
1967: Der Mörder hinterläßt Spuren (Morderca zostawia ślad) – Regie: Aleksander Ścibor-Rylski 1968: Wolfsecho (Wilcze echa) – Regie: Aleksander Ścibor-Rylski 
1969: Einsamkeit zu zweit (Samotność we dwoje) – Regie: Stanisław Różewicz 
1969: Struktur des Kristalls (Struktura kryształu) – Regie: Krzysztof Zanussi 
1970: Rejs – Regie: Marek Piwowski 
1970: Lokis – Regie: Janusz Majewski 
1971: Familienleben (Życie rodzinne) – Regie: Krzysztof Zanussi
1972: Eine Perle in der Krone (Perła w koronie) – Regie: Kazimierz Kutz
1973: Illumination (Iluminacja) – Regie: Krzysztof Zanussi
1974: Das gelobte Land (Ziemia obiecana) – Regie: Andrzej Wajda 
1975: Zwischenbilanz (Bilans kwartalny) – Regie: Krzysztof Zanussi 
1976: Die Schattenlinie (Smuga cienia) – Regie: Andrzej Wajda
1977: Tarnfarben (Barwy ochronne) – Regie: Krzysztof Zanussi
1978: Spirale (Spirala) – Regie: Krzysztof Zanussi 
1979: Der König und der Vogel (Le roi et l’oiseau) – Regie: Paul Grimault
1979: Wege in der Nacht – Regie: Krzysztof Zanussi
1979: Perlen eines Rosenkranzes (Paciorki jednego różanca) – Regie: Kazimierz Kutz 
1979: David – Regie: Peter Lilienthal 
1980: Die Braut sagt nein (Kontrakt) – Regie: Krzysztof Zanussi 
1981: Aus einem fernen Land (From a Far Country) – Regie: Krzysztof Zanussi 
1981: Der Zufall möglicherweise (Przypadek) – Regie: Krzysztof Kieślowski
1982: Die Unerreichbare – Regie: Krzysztof Zanussi 
1984: Ein Jahr der ruhenden Sonne (Rok spokojnego słońca) – Regie: Krzysztof Zanussi 
1985: Chronik von Liebesunfällen (Kronika wypadków miłosnych) – Regie: Andrzej Wajda 
1985: Paradigma – Regie: Krzysztof Zanussi 
1990: Das lange Gespräch mit dem Vogel – Regie: Krzysztof Zanussi
1990: Korczak – Regie: Andrzej Wajda
1991: Leben für Leben – Maximilian Kolbe – Regie: Krzysztof Zanussi 
1992: Bram Stoker’s Dracula (Dracula) – Regie: Francis Ford Coppola 
1993: König der letzten Tage – Regie: Tom Toelle
1994: Der Tod und das Mädchen (Death and the Maiden) – Regie: Roman Polański 
1996: Cwał – Regie: Krzysztof Zanussi 
1996: Portrait of a Lady (The Portrait of a Lady) – Regie: Jane Campion
1997: Die Farbe des Lebens (Our God's Brother) – Regie: Krzysztof Zanussi
1999: Die neun Pforten (The Ninth Gate) – Regie: Roman Polański 
1999: Pan Tadeusz – Regie: Andrzej Wajda
2002: Suplement – Regie: Krzysztof Zanussi 
2002: Der Pianist (The Pianist) – Regie: Roman Polański 
2002: Zemsta – Regie: Andrzej Wajda
2005: Persona Non Grata – Regie: Krzysztof Zanussi 
2007: Helden der Nacht (We Own the Night) – Regie: James Gray
Playlist: 
01. Wojciech Kilar - Agnus Die (König der letzten Tage) - 06:13
02. Wojciech Kilar - Part 1 (Land Of Promise) - 07:00
03. Wojciech Kilar - Witek et Alina (La Chronique des Évenements Amoureux) - 04:05
04. Wojciech Kilar - Balance (Film Music) - 08:03
05. Wojciech Kilar - Sortie du Port (La Ligne d'Ombre) - 03:06
06. Wojciech Kilar - Polaniecki Family (Film Music) - 05:49
07. Wojciech Kilar - Valse Romantique (La Terre de la Grande Promesse) - 04:05
08. Wojciech Kilar - Part 1 (Leper) - 07:06
09. Wojciech Kilar - Retour à la Maison (Bilan Trimestriel) - 05:16
10. Wojciech Kilar - Gloria - Die Wiedertäufer (König der letzten Tage) - 03:57
11. Wojciech Kilar - Grande Valse (La Lépreuse) - 05:04
12. Wojciech Kilar - La fantôme, son fils, son chauffeur et sa voiture (Fantôme avec Chauffeur) - 04:59
13. Wojciech Kilar - Paulina's Theme (Death and the Maiden) - 03:45
14. Wojciech Kilar - Moving To The Ghetto Oct. 31, 1940 (The Pianist) - 01:45
15. Wojciech Kilar - Exodus [excerpt] (The Best) - 06:10
16. Wojciech Kilar - Requiem Father Kolbe [excerpt] (Requiem Father Kolbe) - 05:30
17. Wojciech Kilar - Vampire Hunters (Bram Stoker's Dracula) - 03:05
18. Wojciech Kilar - Vocalize (The Ninth Gate) - 03:55
19. Wojciech Kilar - Meditation (From A Far Country) - 04:09
20. Wojciech Kilar - Prologue: My Life Before Me (The Portrait Of A Lady) - 04:08
21. Wojciech Kilar - Andante Con Moto (Piano Concerto) - 08:49
22. Wojciech Kilar - Angelus [excerpt] (The Best) - 08:35

Soundtrack Adventures #129 with WOJCIECH KILAR @ Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #130 vom 09.02.2014 - PHILIP SEYMOUR HOFFMAN Special

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Die Filmwelt trauert um Philip Seymour Hoffman. Der sympathische wie vielseitige Schauspieler verstarb am 02. Februar 2014 an einer Überdosis Heroin. Hoffman erhielt 2006 einen Oscar für seine Hauptrolle in „Capote“ und war zuletzt in „Die Tribute von Panem – Catching Fire“ zu sehen.
Der am 23. Juli 1967 in Fairport, New York, geborene Hoffman engagierte sich bereits auf der High School in Theatergruppen und besuchte die New York University’s Tisch School of Arts. Sein Filmdebüt gab er 1991 in der Independent-Produktion „Kreuzfahrt vor Manhattan“, ein Jahr später folgte sein Major-Debüt in „My New Gun“. Hoffman machte vor allem durch seine eindrücklichen Nebenrollen in Major-Filmen auf sich aufmerksam, bis er 1997 mit seiner Rolle in Paul Thomas Andersons Meisterwerk „Boogie Nights“ den Durchbruch schaffte. Bis auf „There Will Be Blood“ spielte Hoffman fortan in allen Anderson-Filmen mit, zuletzt in „The Master“, wofür er eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller bekam.
In der Zwischenzeit überzeugte Hoffman in verschiedenen Neben- und Zweit-Hauptrollen wie in Todd Solondz's„Happiness“ (1998), „Makellos“ (1999), „Der talentierte Mr. Ripley“ (1999), Paul Thomas Andersons„Magnolia“ (1999), „Almost Famous - Fast berühmt“ (2000) und „State and Main“ (2000). Dazu kamen Nebenrollen in Big-Budget-Produktionen wie „Roter Drache“ (2002), „Unterwegs nach Cold Mountain“ (2003) und „Mission: Impossible III“ (2006).
 2010 gab Hoffman mit der romantischen Komödie „Jack Goes Boating“ sein Debüt als Regisseur. Aber auch auf Theaterbühnen war Hoffman sehr aktiv. Am Broadway bekam er zwei Tony-Nominierungen, als bester Schauspieler in der Wiederaufführung von Sam Shepards„True West“ (2000) und in der Neuaufführung von Eugene O’Neills„Long Day’s Journey into Night“ (2003). Außerdem agierte er am New Yorker Theater in Mike Nichols‘„The Seagull“, in „Defying Gravity“, in Peter Sellars‘„The Merchant of Venice“, außerdem in “Shopping and F*@%ing” und“The Author's Voice”. Von März bis Juni 2012 trat Hoffman auf dem Broadway in Arthur Millers Schauspiel „Tod eines Handlungsreisenden“ auf.
Dass Hoffman am 2. Februar an einer Überdosis Heroin starb, verwundert nicht, da seine Drogenprobleme bekannt waren. Zwar erklärte er 2006 in einem Interview mit „60 Minutes“, dass er schon im Alter von 22 Jahren seine Drogen- und Alkohol-Probleme gemeistert hätte, aber 2013 nahm er an einem zehntägigen Rehabilitationsprogramm teil, nachdem er von verschreibungspflichtigen Pillen abhängig geworden war, was zur erneuten Heroin-Sucht führte.  

Filmographie: 
1991: Kreuzfahrt vor Manhattan (Triple Bogey on a Par Five Hole)
1992: Szuler
1992: My New Gun
1992: Der Schein-Heilige (Leap of Faith)
1992: Der Duft der Frauen (Scent of a Woman)
1993: Joey Breaker
1993: Mein Freund, der Zombie (My Boyfriend’s Back)
1993: Money for Nothing
1994: Getaway (The Getaway)
1994: Nobody’s Fool – Auf Dauer unwiderstehlich (Nobody’s Fool)
1994: The Yearling (Fernsehfilm)
1994: When a Man Loves a Woman – Eine fast perfekte Liebe (When a Man Loves a Woman)
1995: The Fifteen Minute Hamlet
1996: Last Exit Reno (Sydney)
1996: Twister
1997: Boogie Nights
1998: Culture
1998: The Big Lebowski
1998: Happiness
1998: Next Stop Wonderland
1998: Patch Adams
1998: Wiege der Angst (Montana)
1999: Der talentierte Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley)
1999: Magnolia
1999: Makellos (Flawless)
2000: Almost Famous – Fast berühmt (Almost Famous)
2000: State and Main
2002: 25 Stunden (25th Hour)
2002: Love Liza
2002: Punch-Drunk Love
2002: Roter Drache (Red Dragon)
2003: Unterwegs nach Cold Mountain (Cold Mountain)
2003: Owning Mahowny
2004: … und dann kam Polly (Along Came Polly)
2005: Capote
2005: Empire Falls
2006: Mission: Impossible III
2007: Tödliche Entscheidung – Before the Devil Knows You’re Dead (Before the Devil Knows You’re Dead)
2007: Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson’s War)
2007: Die Geschwister Savage (The Savages)
2008: Synecdoche, New York
2008: Glaubensfrage (Doubt)
2009: Radio Rock Revolution (The Boat That Rocked)
2009: Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet? (Mary and Max, Stimme)
2009: Lügen macht erfinderisch (The Invention of Lying)
2010: Jack in Love (Jack Goes Boating) (auch Regie)
2011: The Ides of March – Tage des Verrats (The Ides of March)
2011: Die Kunst zu gewinnen – Moneyball (Moneyball)
2012: The Master
2012: Saiten des Lebens (A Late Quartet)
2013: Die Tribute von Panem – Catching Fire (The Hunger Games: Catching Fire)
2014: A Most Wanted Man
2014: God’s Pocket
Playlist:
1 Mychael Danna - Not Much Time Left (Capote) - 03:04
2 The Beach Boys - God Only Knows (Boogie Nights) - 02:48
3 Simon & Garfunkel - America (Almost Famous) - 03:38
4 Sniff 'n' the Tears - Driver's Seat (Boogie Nights) - 04:00
5 Kenny Rogers & The First Edition - Just Dropped In (The Big Lebowski) - 03:20
6 Sinéad O'Connor - Cain's Mother, A Lullaby (The Talented Mr. Ripley) - 03:32
7 Thomas Newman - Park Ave. (Scent Of A Woman) - 04:29
8 Howard Shore - Sully (Nobody's Fool) - 03:00
9 Howard Shore - Accused (Doubt) - 02:38
10 Zbigniew Preisner - I Hit Her Hard (When A Man Loves A Woman) - 03:35
11 Gabriel Yared - Anthem (Cold Mountain) - 03:23
12 Gabriel Yared - The Talented Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley) - 03:28
13 Michael Giacchino - Reparations (Mission Impossible III) - 03:32
14 Mark Mancina - Wakita (Twister) - 05:00
15 Jon Brion - So Now Then (Magnolia) - 03:51
16 Jon Brion - Here We Go (Punch-Drunk Love) - 04:48
17 Carter Burwell - Father's Last Resort (Before The Devil Knows You're Dead) - 01:48
18 Danny Elfman - End Credits Suite (Red Dragon) - 05:47
19 Mychael Danna - The Streak (Moneyball) - 03:03
20 James Newton Howard - The Tour (The Hunger Games: Catching Fire) - 05:56
21 James Newton Howard - Turning The Tide (Charlie Wilson's War) - 08:33
22 Alexandre Desplat - Undercurrents (The Ides Of March) - 03:51
23 Aimee Mann - Nothing Is Good Enough [instrumental] (Magnolia) - 03:09
24 Angelo Badalamenti - Ouverture (A Late Quartet) - 02:52
25 James Newton Howard - I Need You (The Hunger Games: Catching Fire) - 03:58
26 Gabriel Yared - Ada and Inman (Cold Mountain) - 05:03
27 This Will Destroy You - The Mighty Rio Grande (Moneyball) - 11:15

Soundtrack Adventures #130 with PHILIP SEYMOUR HOFFMAN @ Radio ZuSa 2014-02-09 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #131 vom 23.02.2014 - NEUHEITEN 2014 (1) Special

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Das Filmmusikjahr 2014 beginnt vielversprechend. Einige der interessantesten Neuheiten präsentiere ich im ersten Neuheiten-Special dieses Jahres. Von feinsinnigen akustischen Klängen, die Mark Orton („Nebraska“), Gustavo Santaolalla („August: Osage County“, „The Last Of Us“) und Marcelo Zarvos („Enough Said“) komponiert haben, über ätherische elektronische Klänge der isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson („McCanick“) und Ólafur Arnalds („Gimme Shelter“) bis ganz klassischen Orchester-Arrangements, die Angelo Badalamenti („Stalingrad“) und Alexandre Desplat („The Monuments Men“) kreiert haben, gibt es in dieser Sendung eine bunte und spannende Mischung zu hören.
Den Anfang bestreitet dabei der hierzulande noch recht unbekannte Komponist Mark Orton mit seinem unaufdringlichen Score zum in mehreren Kategorien Oscar-nominierten Drama „Nebraska“ des preisgekrönten Filmemachers Alexander Payne („About Schmidt“, „Sideways“). Als Mitglied der in San Francisco beheimateten Experimental-Folk-Band Tin Hat, die auf illustre Gastmusiker wie Tom Waits und Willie Nelson verweisen kann, qualifizierte sich Orton für Filme wie „The Good Girl“ (2002) und steuerte Songs zu den Soundtracks von „Alles ist erleuchtet“ und „Buck“ bei.
Mit seinem Score zu „Nebraska“ begleitet Orton den leicht an Demenz neigenden und trinkfreudigen Woody Grant (Bruce Dern), der von seinem Wohnort in Montana nach Nebraska reisen will, um dort die eine Million Dollar abzuholen, die er in der Lotterie gewonnen zu haben glaubt.
„Ich hoffe, dass der Score neutral beginnt und gefühlvoller wird, je weiter der Film fortschreitet“, bringt Orton im Interview mit filmmusicmag.com zum Ausdruck. „Ich denke, das ist der Vorteil, wenn man mit einem mehr thematischen Score arbeitet, weil die Wiederkehr eines Themas etwas anderes bedeutet, wenn sich die Figuren entwickeln. Ich finde, es gibt auch eine Unschuld in Teilen des Scores, die gut mit Woodys Dementia-geschuldeten Kindheitsmomenten funktioniert. Aber zur gleichen Zeit ist er hoffnungsvoll.“
Musikalisch mit Orton mehr verwandt als mit typischen Vertretern der Hollywood-Filmmusikelite agiert auch der argentinische Komponist Gustavo Santaolalla („Babel“, „Brokeback Mountain“). Das nach dem Pulitzerpreis-gekrönten Theaterstück von Tracy Letts entstandene Familiendrama „Im August in Osage County“überzeugt mit einem All-Star-Ensemble und trotz schwieriger Themen wie Alkoholismus, Krebs und Inzest mit erfrischendem schwarzen Humor. Santaolalla komponierte auch zu dem Playstation-Action-Survival-Horror-Game „The Last of Us“ den Soundtrack, zu dem jetzt ein zweiter Teil veröffentlicht wurde. Im Gegensatz zu genre-üblichen Soundtracks, die sich auf den Horror und die Action der Handlung konzentrieren, reflektiert der zweifache Oscar-Gewinner in seinem gefühlvollen Score die Emotionen der Hauptfiguren.
Nach drei ähnlich emotionalen Stücken von Mark Mothersbaugh zu Jon Turteltaubs Altherren-Komödie „Last Vegas“, von David Torn zu der Ende April in Deutschland startenden Komödie „Für immer Single?“ und vom brasilianischen Komponisten Marcelo Zarvos zu Nicole Holofceners Beziehungskomödie „Genug gesagt“ begeben wir uns auf das kleine Inselreich Island, das die beiden außergewöhnlichen Komponisten Jóhann Jóhannsson und Ólafur Arnalds hervorgebracht hat.
Während Jóhannsson sich seit Anfang der 2000er Jahre einen hervorragenden Ruf als Komponist erworben hat, der klassische Musik, Ambient und experimentelle Sounds miteinander verbindet, ist Multi-Instrumentalist Arnalds durch seinen Mix aus Streichern, Piano, Ambient und Electro bekannt geworden. Beide Komponisten haben erst in den letzten Jahren zur Filmmusik und dort mit ihren ruhigen, melodischen Scores ihre eigene Nische gefunden, wie ihre neuen, von Milan Records veröffentlichten Werke „McCanick“ und „Gimme Shelter“ zeigen.
Nach diesem ruhigen wie ungewöhnlichen Auftakt wenden wir uns konventionelleren Werken zu, angefangen bei dem Biopic „Kill Your Darlings“, einem Film, der im Jahre 1944 angesiedelt ist und die Freundschaft zwischen den jungen Schriftstellern Allen Ginsberg, William Burroughs und Jack Kerouac thematisiert. Der amerikanische Komponist Nico Muhly, der vor allem auf dem Sektor der klassischen Musik tätig ist und dem deutschen Publikum erst durch die erfolgreiche Bestseller-Adaption von Bernhard Schlinks„Der Vorleser“ bekannt geworden ist, schuf zu „Kill Your Darlings“ einen recht minimalistischen, aber aufwühlenden Score.
Der vielbeschäftigte französische Komponist Alexandre Desplat kreierte bereits den grandiosen Score zu George Clooneys letzter Regiearbeit „The Ides Of March“ und wurde von dem bekannten Schauspieler/Regisseur auch für dessen neues Werk „The Monuments Men“ verpflichtet und hat dabei ebenso schöne Melodien im klassischen Gewand gefunden wie Angelo Badalamenti („Twin Peaks“, „Lost Highway“) zum zeitlich ähnlich positionierten russischen Kriegsdrama „Stalingrad“. Abwechslungsreich wird er dann mit den Scores von Theodore Shapiro zu Ben Stillers Road-Movie „The Secret Life Of Walter Mitty“, Steve Jablonskys rhythmischen Klängen zu Peter Bergs Kriegs-Action-Drama „Lone Survivor“ und den beiden Scores von Karl Preusser zur Dschungel-Komödie „Welcome To The Jungle“ und von Christopher Lennertz zur Black-Cop-Komödie „Ride Along“.Johnny Klimek und Reinhold Heil, die oft zusammen mit dem deutschen Filmemacher Tom Tykwer zusammenarbeiten, schufen zum Fantasy-Spektakel „I, Frankenstein“ einen wuchtigen Orchester-Score, der durch die Vocals von Lisa Gerrard („Gladiator“, „The Insider“) wunderbar ergänzt wird.
Mehr Action gibt es mit den folgenden Soundtracks zu hören: Der spanische Komponist Roque Baños vertonte Spike Lees Neuauflage des südkoreanischen Rachedramas „Oldboy“, der langjährige James-Bond-Komponist David Arnold („Tomorrow Never Dies“, „The World Is Not Enough“) kreierte mit Michael Price die Musik zur britischen Serie „Sherlock“, die bereits in die dritte Runde gegangen ist. Hans-Zimmer-Adept Ramin Djawadi schuf wieder einmal sehr elektronisch-rhythmische Klänge zur zweiten Staffel von „Person Of Interest“, während sein Kollege Ilan Eshkeri auch fernöstliche Klänge in seine Arbeit zur Neuauflage des Samurai-Klassikers „47 Ronin“ verwendete.
Überraschend actionlastig geht es auch in der bewährten Zusammenarbeit zwischen Regisseur Kenneth Branagh und Komponist Patrick Doyle zu. Nachdem beide Künstler durch ihre gemeinsamen Shakespeare-Filmadaptionen wie „Henry V“ und „Viel Lärm um Nichts“ bekannt geworden sind, wagten sich die beiden Briten erstmals an einen Action-Stoff und präsentieren mit „Jack Ryan: Shadow Recruit“ einen neuen Film um Tom Clancys Agenten-Helden.
Kenneth Branagh und ich wussten von den frühesten Diskussionen an, dass der Score für ‚Jack Ryan‘ so zeitgenössisch wie das Skript und natürlich Kenneth‘ Vision klingen muss. Ich hatte große Lust, eine frische Palette an elektronischen Sounds zu kreieren, die in dem Mix eher wie EDM (Electronic Dance Music) klingen würden, mit dem Orchester über die meiste Zeit in einer eher untergeordneten Rolle“, erklärt Doyle im Booklet zum Soundtrack-Release von Varese Sarabande. Schließlich ist auch noch Hans Zimmer zu hören. Während er zum Oscar-nominierten Sklaven-Drama "12 Years A Slave" einen eher unauffälligen Score beisteuerte, gefällt seine Zusammenarbeit mit Rupert Gregson-Williams an der märchenhaften Romanze „Winter’s Tale“ durch eindringliche Arrangements und schöne Melodien.

Playlist:
01. Mark Orton - New West (Nebraska) - 02:35
02. Gustavo Santaolalla - August: Osage County [complete] (August: Osage County) - 04:56
03. Gustavo Santaolalla - Left Behind (The Last Of Us Vol. 2) - 03:55
04. Mark Mothersbaugh - Sophie's Choice (Last Vegas) - 02:36
05. David Torn - Apology Drawn/Gramercy Park (That Awkward Moment) - 03:10
06. Marcelo Zarvos - Opening (Enough Said) - 02:24
07. Jóhann Jóhannsson - Payphone (McCanick) - 03:19
08. Ólafur Arnalds - The Apple Of My Eye (Gimme Shelter) - 04:46
09. Nico Muhly - The Murder (Kill Your Darlings) - 03:19
10. Alexandre Desplat - Claire & Granger (The Monuments Men) - 03:28
11. Angelo Badalamenti - Katya's Theme (Stalingrad) - 03:36
12. Theodore Shapiro - Cup Reminders (The Secret Life Of Walter Mitty) - 04:45
13. Steve Jablonsky - The Goat Herders (Lone Survivor) - 05:34
14. Karl Preusser - You Shall Die (Welcome To The Jungle) - 03:35
15. Christopher Lennertz - Strip Club Drama (Ride Along) - 03:07
16. Johnny Klimek + Reinhold Heil - Sacramentals (I, Frankenstein) - 02:36
17. Roque Baños - Destiny (Oldboy) - 05:33
18. David Arnold & Michael Price - Floating Dust (Sherlock Series Three) - 03:30
19. Ramin Djawadi - All In (Person Of Interest - Season 2) - 04:23
20. Ilan Eshkeri - Oishi's Tale (47 Ronin) - 06:44
21. Patrick Doyle - The United Nations (Jack Ryan: Shadow Recruit) - 02:42
22. Theodore Shapiro - Quintessence (The Secret Life Of Walter Mitty) - 03:55
23. Explosions In The Sky - Waking Up (Lone Survivor) - 04:51
24. Hans Zimmer - Nothing To Forgive (12 Years A Slave) - 03:32
25. Hans Zimmer & Rupert Gregson-Williams - Light As A Feather (Winter's Tale) - 07:41
26. Patrick Doyle - Stealing The Data (Jack Ryan: Shadow Recruit) - 07:59
27. Alexandre Desplat - Finale (The Monuments Men) - 09:18

Soundtrack Adventures #131 with new scores by Zimmer, Zarvos, Djawadi, Doyle @ Radio ZuSa 2014-02-23 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

DIE LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - JONATHAN ELIAS Special

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Der amerikanische Komponist Jonathan Elias machte Mitte der 80er Jahre erstmals durch seine synthetischen Scores zu den Horror-Streifen „Children of the Corn“ und „Vamp“ auf sich aufmerksam. Mittlerweile hat sich Elias sowohl auf Musik für Film, Fernsehen und Werbung als auch auf Konzeptalben spezialisiert.
Im Alter von sechs Jahren erhielt der 1956 in New York City geborene Elias seinen ersten Klavierunterricht, studierte später an der Eastman School of Music in Rochester und am Bennington College in Vermont. Er komponierte die Trailermusik zu Ridley Scotts„Alien“ (1979) und die elektronischen Scores zur Stephen-King-Verfilmung „Kinder des Zorns“ (1984) und zum Vampir-Thriller „Vamp“ (1986) mit Grace Jones in der Hauptrolle.
Als Produzent und Komponist half er schließlich Bands und Künstlern wie Duran Duran (beim 1988er Album„Big Thing“), Yes (u.a. beim 1991er Album „Union“) und Toni Childs aus, ehe er 1990 inspiriert von Edward S. Curtis‘ Fotografien sein erstes Solo-Album „Requiem fort he Americas: Songs from the Lost World“ veröffentlichte, für das er Künstler wie Jon Anderson, Toni Childs, Michael Bolton und Patti Scialfa gewinnen konnte. Elias produzierte die Soundtracks zu so unterschiedlichen Filmen wie „Tequila Sunrise“, „9 ½ Wochen“ und „The Singing Detective“, komponierte die Scores zum Erotik-Thriller „Two Moon Junction“ und zum Horrorfilm „Leprechaun 2“, ehe er 1999 mit der Choralsinfonie „The Prayer Cycle“ sein bis dato ambitioniertestes Werk präsentierte.
Künstler aus allen Teilen der Welt wie Alanis Morissette, James Taylor, Salif Keita, Nusrat Fateh Ali Khan, Ofra Haza und Mah Damba ließen sich von Gedichten inspirieren, die Elias zu einem sinfonischen Chorgebet vereinte.
„Es war eine Ehre, mit einer Gruppe von brillanten Künstlern zusammenzuarbeiten, die gewillt waren, gleich einige Grenzen zu überschreiten (einige in musikalischer, andere in kultureller Hinsicht)“, beschreibt der Komponist seine Eindrücke im Booklet zum Album. „Für ‚The Prayer Cycle‘ verwendeten die Künstler Gedichte, die ich als Inspiration für sie geschrieben hatte, interpretierten die Worte auf ihre eigene Art und Weise, in vielen verschiedenen Sprachen und Gesängen. Ihre Stimmen haben schon vieler Musik dieser Welt ihren Segen gegeben, und nun auch diesem Projekt.“
2011 folgte mit „Prayer Cycle 2: Path to Zero“ ein weiteres Album, das diesmal die Anti-Nuklear-Organisation Global Zero unterstützte und Künstler wie Sting, Jonathan Davis (Korn), Serj Tankian (System Of A Down) und Jon Anderson (Yes) vereinte.

Filmographie/Diskographie: 
1984: Kinder des Zorns (Children of the Corn)
1985: Tuff Turf
1986: Vamp
1986: 9½ Wochen (Titelsong)
1985: Nichts wie weg (Almost You)
1988: Two Moon Junction
1988: Blue Jean Cop (Shakedown)
1989: Pfui Teufel – Daddy ist ein Kannibale (Parents)
1989: Wilder Sand (Far from Home)
1989: Rude Awakening
1989: Forced March
1990: Geschichten aus der Gruft (TV-Serie, Episode The Sacrifice)
1990: Requiem for the Americas: Songs from the Lost World (Studio-Album)
1992: Chaplin (Titelsong)
1993: Morgen früh, so Gott will... (Morning Glory)
1994: Leprechaun 2
1994: Jailbait
1996: Recon
1999: The Prayer Cycle (Studio-Album)
1999: Pensacola – Flügel aus Stahl (Pensacola: Wings of Gold, TV-Serie)
1999: The Century: America's Time (TV-Serie)
2000–2002: Invisible Man – Der Unsichtbare (TV-Serie)
2004: American River (Studio-Album)
2006: Kids – In den Straßen von New York (A Guide to Recognizing Your Saints)
2007: Pathfinder – Fährte des Kriegers
2009: Fighting
2009: Children of the Corn (TV-Serie)
2011: Prayer Cycle 2: Path to Zero (Studio-Album)
2011: The Son of No One
Playlist: 
01. Jonathan Elias - Burning The Cornfield (Children Of The Corn) - 03:27
02. Jonathan Elias - Ear Of The Corn (Children Of The Corn, TV) - 03:06
03. Jonathan Elias - Katrina's Club (Vamp) - 05:26
04. Jonathan Elias - Forced March Titles (Music For Film) - 02:26
05. Jonathan Elias - Happy St. Patrick's Day (Leprechaun 2) - 02:37
06. Jonathan Elias - Camp Montage (Music For Film) - 02:01
07. Jonathan Elias - Return To Two Moon (Two Moon Junction) - 04:59
08. Jonathan Elias - Remembering (Pathfinder) - 02:28
09. Jonathan Elias - I've Not Forgotten You (Requiem For The Americas) - 03:41
10. Jonathan Elias - Innocence (The Prayer Cycle) - 05:58
11. Jonathan Elias - Devotion (Path To Zero) - 07:44
12. Jonathan Elias - Ice On The St. Laurence (American River) - 04:20
13. Jonathan Elias - Forgiveness (The Prayer Cycle) - 07:40
14. Jonathan Elias - Awakening (Path To Zero) - 08:52

The Long Night of Film Music 2014 with JONATHAN ELIAS @ Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

DIE LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - MADELEINE STOWE Special

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Nach ihrem letzten Kinofilm „Octane – Heißer Verdacht“ (2003) ist es richtig ruhig um die amerikanische Schauspielerin Madeleine Stowe geworden, nachdem sie 1987 mit der Krimi-Komödie „Die Nacht hat viele Augen“ ihren Durchbruch feiern durfte und vor allem in den 90er-Jahren große Erfolge für sich verbuchen konnte. Mit ihrer Rolle als Victoria Grayson in der erfolgreichen Fernsehserie „Revenge“ ist Madeleine Stowe allerdings wieder gut im Geschäft.
Eigentlich wollte die am 18. August 1958 in Los Angeles, Kalifornien, als älteste von drei Schwestern geborene Madeleine Stowe Konzertpianistin werden, doch nachdem ihr Klavierlehrer 1976 starb, studierte sie Film und Journalismus an der Universität von Südkalifornien. Sie brach das Studium aber bald ab und spielte am Theater Solaris in Beverly Hills, wo sie von einem Filmagenten entdeckt wurde, der ihr die ersten Rollen in Fernsehfilmen vermittelte.
Nach ihrem Fernsehdebüt „The Nativity“ (1978) und ihrem Kinoeinstand mit „Bis zum letzten Schuss“ (1981) folgten verschiedene Nebenrollen, ehe Stowe 1987 der Durchbruch in der Krimikomödie „Die Nacht hat viele Augen“ gelang. Es folgten Hauptrollen in Tony Scotts Rache-Drama „Revenge“ (1990), in dem Psychothriller „Fatale Begierde“ (1992) und in Michael Manns„Der letzte Mohikaner“ (ebenfalls 1992), außerdem in den beiden Psychothrillern „Blink“ und „China Moon“ (beide 1994).
Robert Altman engagierte die attraktive Darstellerin in seinem Episodendrama „Short Cuts“, Terry Gilliam besetzte sie als Psychiaterin in seinem Sci-Fi-Film „12 Monkeys“ an der Seite von Brad Pitt und Bruce Willis.Zwischen 1998 und 2002 war Stowe noch in so unterschiedlichen Werken wie dem Episoden-Liebes-Drama „Leben und lieben in L.A.“, dem Militär-Thriller „Wehrlos – Die Tochter des Generals“ und dem Kriegsdrama „Wir waren Helden“ zu sehen, danach wurde sie nur noch für vereinzelte Fernsehfilme engagiert, bis sie 2011 eine Hauptrolle in der Fernsehserie „Revenge“ angeboten bekam.

Filmographie: 
1978: The Nativity (Fernsehfilm)
1978: The Deerslayer (Fernsehfilm)
1980: Geliebtes Land (Beulah Land, Fernsehserie)
1980: Unsere kleine Farm (Little House on the Prairie, Fernsehserie, 1 Episode)
1981: The Gangster Chronicles (Fernsehserie)
1981: Bis zum letzten Schuss (Gangster Wars)
1984: Amazons (Fernsehfilm)
1986: Blut und Orchideen (Blood & Orchids, Fernsehfilm)
1987: Die Nacht hat viele Augen (Stakeout)
1989: Tropical Snow
1989: Drei Betten für einen Junggesellen (Worth Winning)
1990: Revenge – Eine gefährliche Affäre (Revenge)
1990: Die Spur führt zurück – The Two Jakes (The Two Jakes)
1991: Closet Land
1992: Fatale Begierde (Unlawful Entry)
1992: Der letzte Mohikaner (The Last of the Mohicans)
1993: Die Abservierer (Another Stakeout)
1993: Short Cuts
1994: Blink: Tödliche Augenblicke (Blink)
1994: China Moon (alternativ: Eine heiße Affäre)
1994: Bad Girls
1995: 12 Monkeys (Twelve Monkeys)
1998: Leben und lieben in L.A. (Playing by Heart)
1998: Wunsch & Wirklichkeit (The Proposition)
1999: Wehrlos – Die Tochter des Generals (The General’s Daughter)
2002: Impostor
2002: The Magnificent Ambersons (Fernsehfilm)
2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers)
2002: Avenging Angelo
2003: Octane – Grausamer Verdacht (Octane)
2005: Saving Milly (Fernsehfilm)
2006: Southern Comfort (Fernsehfilm)
2007: Raines (Fernsehserie, 6 Episoden)
2009: The Christmas Hope (Fernsehfilm)
2011-?: Revenge (Fernsehserie)
Playlist:
01. James Horner - End Credits (Unlawful Entry) - 04:22
02. Jack Nitzsche - Love Theme (Revenge) - 04:42
03. Stephen Endelman - The First Kiss (The Proposition) - 03:22
04. John Barry - Remembering Chet (Playing By Heart) - 04:07
05. Mark Isham - Opening Sequence (Impostor) - 03:58
06. Orbital - Through The Night (Octane) - 05:17
07. Brad Fiedel - Emma's Eyes (Blink) - 03:51
08. Carter Burwell - Exercise In Darkness (The General's Daughter) - 04:28
09. Jerry Goldsmith - Bank Job (Bad Girls) - 04:54
10. Trevor Jones - Promentory (The Last Of The Mohicans) - 06:13
11. Nick Glennie-Smith - End Credits (We Were Soldiers) - 06:34
12. iZler - I Am Amanda Clarke (Revenge) - 07:23

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DIE LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - PERSON OF INTEREST Special

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Das Trauma, das die Terroranschläge vom 11. September 2001 nicht nur in der amerikanischen Bevölkerung und Politik hervorgerufen hat, wird nicht nur in unzähligen Kinofilmen aufgearbeitet, sondern inspiriert auch diverse Serienschöpfer. Neben „Homeland“ macht momentan vor allem die auf RTL ausgestrahlte Serie „Person Of Interest“ von sich reden, deren dritten Staffel Ende März auch in Deutschland anläuft.
Der Milliardär Harold Finch (Michael Emerson) hat im Nachlauf der Terroranschläge vom 11. September 2001 für die US-Regierung ein streng geheimes System entworfen, das durch Zuhilfenahme modernster Technik seine Bürger rund um die Uhr ausspioniert. Mobiltelefone und das Internet gehören ebenso dazu wie Überwachungskameras. Durch die Auswertung der gesammelten Daten können zukünftige geplante, nicht spontane Ereignisse antizipiert werden. Die Rechtfertigung für diese Spionage ist die Prävention von terroristischen Anschlägen. Aufgrund der großen Anzahl an so ermittelten Gewaltverbrechen kategorisiert die Maschine diese in „relevante“ und „irrelevante“ Verbrechen, wobei „relevante“ Verbrechen nur solche sind, die eine große Anzahl an Todesopfern nach sich ziehen. Morde und Verbrechen an "normalen" Einzelpersonen werden von der Maschine als „irrelevant“ eingestuft. Während die „relevant“-Liste regelmäßig für weitere Ermittlungen an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben wird, wird die Liste der „irrelevanten“ Verbrechen täglich um Mitternacht unbeachtet gelöscht. Finch, der nicht mehr Teil der staatlichen Operation ist und sogar als tot gilt, lässt die Tatsache, dass auf diese Weise, obgleich mit Hilfe der Maschine möglich, eine große Zahl an Morden und Verbrechen nicht verhindert werden, keine Ruhe. Er hat sich eine Hintertür in das Programm eingebaut und erhält so jeden Tag eine oder mehrere Sozialversicherungsnummern von Personen zugeschickt, die in ein Gewaltverbrechen verwickelt sein werden. Ob als Täter oder Opfer, ist zunächst unklar. Um diese Verbrechen zu verhindern, holt er sich Hilfe von dem untergetauchten ehemaligen US-Agenten John Reese (James Caveziel). Reese heftet sich an die Fersen dieser „Person von Interesse“, um mehr über den möglichen Täter bzw. das mögliche Opfer herauszufinden. Reese bedient sich bei seinen Ermittlungen der polizeilichen Hilfe durch den korrupten New Yorker Detective Lionel Fusco (Kevin Chapman). Diesen hat er durch Erpressung eines Vorgesetzten Fuscos in die Abteilung von Detective Joss Carter (Taraji P. Henson) versetzen lassen, die Reese und Finch bei ihrer illegalen Verbrechensbekämpfung bereits auf der Spur ist. Während Reese von seiner Vergangenheit geplagt wird, in der er sich nicht für die Liebe zu seiner Freundin Jessica entscheiden konnte, kommen Reese und Finch der mysteriösen Unterweltgröße Elias auf die Spur, die die Fünf Familien vereinigen und die Russische Mafia vertreiben will.
Die Serie ist inspiriert von verschiedenen Filmen und Serien wie „Minority Report“, „The Fugitive“, „Akte X“, „The Terminator“ und „Memento“ und eine Schöpfung von Christopher Nolans („Inception“, „Batman Begins“) Bruder Jonah, und Chris war es auch gewesen, der den Komponisten Ramin Djawadi für die Serie ins Spiel brachte. Dwajadi arbeitete nicht nur eng mit Hans Zimmer an dem Score zu „Batman Begins“ zusammen, sondern überzeugte auch durch seine Arbeit an der Fernsehserie „Game Of Thrones“. Für „Person Of Interest“ kreierte er eine interessante Mischung aus elektronischen Soundscapes und Streicher-Einsätzen. Dazu sorgen Songs von Künstlern wie Massive Attack, UNKLE, Moby, The XX, DJ Shadow und Nina Simone für eine abwechslungsreiche Mischung auf der Sound-Ebene.
Playlist:
01. J.J. Abrams - Person Of Interest (Person Of Interest) - 00:53
02. Ramin Djawadi - Wathching With Ten Thousand Eyes (Person Of Interest) - 03:10
03. Massive Attack - Live With Me (Person Of Interest Season 1 Unofficial) - 04:51
04. DJ Shadow - Building Steam With A Grain Of Salt (Person Of Interest Season 2 Unofficial) - 06:41
05. The XX - Intro (Person Of Interest Season 1 Unofficial) - 02:08
06. Ramin Djawadi - Angel Of Death (Person Of Interest) - 02:15
07. Ramin Djawadi - The Man Who Sold The World (Person Of Interest Season 2) - 03:12
08. Ramin Djawadi - Do People Change (Person Of Interest) - 02:23
09. Mogwai - I Know You Are But What Am I (Person Of Interest Season 1 Unofficial) - 05:17
10. D.L.i.d feat Fink - Colour In Your Hands (Person Of Interest Season 3 Unofficial) - 06:33
11. Polica - Amongster (Person Of Interest Season 1 Unofficial) - 03:59
12. Ramin Djawadi - New Number (Person Of Interest Season 2) - 01:38
13. Ramin Djawadi - Listening With A Million Ears (Person Of Interest) - 03:20
14. Ramin Djawadi - Mi Familia (Person Of Interest Season 2) - 03:11
15. UNKLE - Lonely Soul (Person Of Interest Season 1 Unofficial) - 08:56

The Long Night of Film Music 2014 with PERSON OF INTEREST @ Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

DIE LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.2014 - DEBRA WINGER Special

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Mit ihren Rollen als Offiziersgeliebte in „Ein Offizier und Gentleman“ und als krebkranke Tochter in „Zeit der Zärtlichkeit“ wurde Debra Winger weltberühmt. Nach einer längeren Filmpause, in der sie sich auf ihre Rolle als Ehefrau und Mutter konzentrierte, kehrte Winger 2001 wieder auf die Kinoleinwand zurück, allerdings ausschließlich mit Nebenrollen in Independent-Produktionen wie „Rachels Hochzeit“ und „Lola gegen den Rest der Welt“.
Nachdem die am 16. Mai 1955 in Cleveland Heights, Ohio, geborene Tochter eines orthodoxen jüdischen Metzgers im Alter von 16 Jahren die Schule verlassen hatte, ging Winger nach Israel, um für drei Monate in der israelischen Armee zu dienen. Nach ihrer Rückkehr verletzte sie sich in einem Vergnügungspark so stark, dass sie ins Koma fiel und nach ihrer Genesung beschloss, Schauspielerin zu werden. 1976 feierte sie ihr Fernsehdebüt in der Serie „Wonder Woman“, ein Jahr später folgte der Einstand auf der Kinoleinwand mit „Slumber Party ´57“.
Sie spielte 1980 neben John Travolta in „Urban Cowboy“ und erhielt für ihre Rolle als engagierte Arbeiterin Paula Pokrifki in Taylor Hackfords „Ein Offizier und Gentleman“ (1982) ihre erste Oscar-Nominierung, die nächste folgte für ihre sentimental-berührende Darstellung als krebskranke Emma Horton in James L. Brooks‘ Drama „Zeit der Zärtlichkeit“, doch musste sie sich ihrer Schauspielpartnerin Shirley MacLaine geschlagen geben. Winger verlieh dem Außerirdischen „E.T.“ ihre Stimme und spielte neben Robert Redford und Daryl Hannah in „Staatsanwälte küsst man nicht“ (1986) und in dem Psycho-Thriller „Die schwarze Witwe“ (1987).
Am Set von Alan Rudolphs Fantasy-Komödie „Made In Heaven“ (1987) lernte sie ihren späteren Ehemann Timothy Hutton kennen, mit dem sie einen gemeinsamen Sohn hat. Die Ehe wurde aber 1990 wieder geschieden. 1996 heiratete sie den Regisseur Arliss Howard, der seine Frau 2001 bei ihrem Leinwand-Comeback in dem Film „Big Bad Love“ besetzte. Zuvor glänzte Winger noch in Bertoluccis Drama „Himmel über der Wüste“ (1990) und an der Seite von Anthony Hopkins in Richard Attenboroughs Historiendrama „Shadowlands“ (1993). Zurzeit steht sie neben Dustin Hoffman, Josh Lucas und Kathy Bates in François Girards Drama „Boychoir“ vor der Kamera.

Filmographie:
1977: Slumber Party 57
1978: Special Olympics
1978: Gottseidank, es ist Freitag (Thank God, it’s Friday)
1979: Wer geht denn noch zur Uni? (French Postcards)
1980: Urban Cowboy
1982: Ein Offizier und Gentleman (An Officer and a Gentleman)
1982: Straße der Ölsardinen (Cannery Row)
1982: E.T. – Der Außerirdische
1983: Zeit der Zärtlichkeit (Terms of Endearment)
1984: Mike’s Murder
1986: Staatsanwälte küsst man nicht (Legal Eagles)
1987: Die schwarze Witwe (Black Widow)
1987: Made in Heaven
1988: Verraten (Betrayed)
1990: Himmel über der Wüste (The Sheltering Sky)
1990: Everybody Wins
1992: Der Schein-Heilige (Leap of Faith)
1993: Die Sache mit dem Feuer (Wilder Napalm)
1993: Dangerous Woman
1993: Shadowlands
1995: Vergiß Paris (Forget Paris)
2001: Big Bad Love
2003: Sie nennen ihn Radio (Radio)
2004: Eulogy – letzte Worte (Eulogy)
2005: Als das Morden begann (Sometimes in April)
2008: Rachels Hochzeit (Rachel Getting Married)
2011: How It Ended
2011: In Treatment (TV-Serie)
2012: Lola gegen den Rest der Welt (Lola versus)
Playlist:
01. Michael Gore - End Titles (Terms Of Endearment) - 03:07
02. Elmer Bernstein - Legal Eagles Love (Legal Eagles) - 02:55
03. Jack Nitzsche - The Morning After Love Theme (An Officer And A Gentleman) - 03:09
04. Bill Conti - Another Way (Betrayed) - 02:16
05. Mark Isham - Warm Beginning (Everybody Wins) - 03:23
06. Michael Small - No Evidence (Black Widow) - 04:49
07. Ryuichi Sakamoto - Theme (The Sheltering Sky) - 05:18
08. John Williams - E.T.'s Halloween (E.T.) - 04:11
09. Joe Jackson - Breakdown (Mike's Murder) - 03:59
10. George Fenton - End Credits (Shadowlands) - 03:35
11. Marc Shaiman - Was He French (Forget Paris) - 02:34
12. James Horner - Radio's Day (Radio) - 04:19
13. Fall On Your Sword - Lola's Dream (Lola Versus) - 04:02
14. Richard Marvin - Oliver Week 1 (In Treatment) - 02:28
15. James Horner - Resignation (Radio) - 04:41
16. Fall On Your Sword - Opening Titles (Lola Versus) - 04:40

The Long Night of Film Music 2014 with DEBRA WINGER @ Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud


DIE LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - JÓHANN JÓHANNSSON Special

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Vor allem mit seinem beunruhigenden Score zu Denis Villeneuves Thriller „Prisoners“ hat der isländische Komponist Jóhann Jóhannsson auch außerhalb der postklassischen und experimentellen Musikszene auf sich aufmerksam machen können. Nun komponierte er den Score zu Josh C. Wallers Film „McCanick.“
„Die Leute scheinen Schubladen zu brauchen, aber sie können unnötig einschränkend sein“, findet Jóhannsson. Seit er im Alter von 18 Jahren anfing, in Reykjavik in Rockbands zu spielen, sucht der Komponist Wege, um aus rigiden Kategorien auszubrechen. Die Musik, die er für zeitgenössische Dance- und Theater-Produktionen, Film, Pop-Musiker und seine eigenen Werke schrieb, haben stets die Grenzen zwischen natürlichen akustischen Sounds und Electronics erforscht, um ihre Gegensätze herauszuarbeiten und miteinander zu vereinen.
„Musik ist wichtig für mich, aber das ist es nicht, wie ich definiere, was ich tue“, meint er. „Ich bin von der Textur von Klängen besessen und interessiere mich für minimale Formen, um Dinge so einfach wie möglich auszudrücken, um sie in ihrer ursprünglichen Form zu destillieren. Je einfacher der Ausdruck, desto einfacher sind Ideen zu kommunizieren.“ 
Jóhannsson begann im Alter von elf Jahren, Klavier und Posaune zu studieren, brach aber die formale Ausbildung in der Highschool ab, weil er sich von den Beschränkungen der akademischen Musik eingeengt fühlte. Nachdem er Literatur und Sprachen an der Universität studiert hatte, verbrachte er zehn Jahre damit, seine Musik in Indie-Rock-Bands zu spielen, wobei er sich darauf konzentrierte, mit mehreren Gitarren interessante vielschichtige Soundscapes zu kreieren.
„Als ich die Alben auf Enos Obscure Records Label aus den 70ern entdeckte, verlagerte sich mein Interesse zur Kreation von minimalistischen Ambient-Strukturen mit klassischen Instrumenten. Ich legte die Gitarre beiseite und begann, Musik für Streicher, Woodwinds und Kammer-Ensembles zu schreiben, indem ich akustische und elektronische Sounds miteinander verband.“
Indem er die Resonanzen von akustischen Instrumenten mit digitalem Processing verknüpfte, schuf Jóhannsson Musik, die akustische und elektronische Sounds zu etwas Einzigartigem und Neuem verband. „Mein Ideal ist Musik, bei der elektronische und akustische Klänge nahtlos miteinander verschmelzen.“
Im Jahre 2002 veröffentlichte das britische Touch-Label Jóhannssons Debütalbum „Englabörn“, das auf dem Theaterstück gleichen Namens basiert und klassische Streicher mit Electronics verbindet. „Ich nahm die Streicher auf, ließ sie durch digitale Filter laufen, um die Sounds zu extrahieren, und setzte diese neu zusammen. Ich mag es, zum mikroskopischen Kern der Musik vorzudringen, um die Essenz zu extrahieren und aus ihr Schichten von Klängen zu kreieren.“
Seine Arbeit für Theater- und Dance-Stücke führte Jóhannsson in die Welt der Filmmusik. Seine mehr als ein Dutzend umfassenden Credits beinhalten „Varmints“ (2008), „The Good Life“ (2010), „Mystery“ (2011) und „For Ellen“ (2012), ehe Denis Villeneuve den Komponisten für sein Kidnapping- und Rachedrama „Prisoners“ engagierte.
„Denis wollte die Musik als poetische Stimme etablieren, die als Gegenpol zur Handlung im Film agierte. Auch wenn der Film ein Thriller ist, ist die Musik lyrisch und schön, im starken Kontrast zum Horror, der Hässlichkeit und Grausamkeit in dem Film.“
Jóhannsson komponierte den Score, während er eine frühe Fassung des Films sah, und reagierte auf die verstörenden Bilder auf der Leinwand. Er schrieb die Musik für ein Orchester mit großen Streicher- und Woodwind-Sektionen und integrierte die Klänge von zwei eher unbekannten Instrumenten, dem Cristal Baschet, das einer Glas-Harmonika ähnelt, und dem Ondes Martenot, einem dem Theremin verwandten alten elektronischen Instrument.
Für das Krimi-Drama „McCanick“ wählte Jóhannsson wiederum einen gänzlich anderen Ansatz. „Es ist ein psychologisches Drama, also verwendete ich ein kleines Streichorchester als Percussion-Instrument. Ich nahm zwanzig Spieler auf, wie sie ihre Instrumente mit der Rückseite ihres Bogens schlugen, manipulierte diese Texturen und verwob sie mit elektronischen Klängen.“
In den vergangenen Jahren veröffentlichte Jóhannsson, der von Künstlern wie Kraftwerk, Steve Reich, Einstürzende Neubauten, Swans, Arvo Part, Ennio Morricone, Morton Feldman und Bernard Herrmann inspiriert wird, ganz unterschiedliche Werke. Sein 2004 ebenfalls bei Touch erschienenes Album „Virthulegu Forsetar“ ist eine einstündige Fanfare für Orgel und Blechbläser, mit „Fordlandia“ (2008) komponierte Jóhannsson eine Ode an die Stadt, die Henry Ford im Amazonas-Dschungel zu bauen versuchte, während „Copenhagen Dreams“ (NTOV) eine visuelle und musikalische Huldigung an seine aktuelle Heimatstadt und ihre Bewohner darstellt.
In der Vergangenheit hat Jóhannsson mit Künstlern wie Marc Almond, Barry Adamson, Pan Sonic, The Hafler Trio, Can-Drummer Jaki Liebezeit und vielen anderen zusammengearbeitet.
„Ich mag es, aus meinem Studio herauszukommen und mit anderen Leuten zu arbeiten. In einem Raum mit jemandem zu sein, der eine andere Herangehensweise verfolgt, inspiriert mich. Sich von jemand anderer Musikalität zu ernähren bringt immer interessante Resultate hervor.“

Diskographie: 
2002 Englabörn
2004 Dís
2004 Virðulegu Forsetar
2006 IBM 1401, A User’s Manual
2008 Fordlandia
2009 And In The Endless Pause There Came The Sound Of Bees
2010 Live Recordings
2011 The Miners’ Hymns
2012 Copenhagen Dreams
2012 Free The Mind
2013 Prisoners
2014 McCanick
Playlist: 
01. Jóhann Jóhannsson - Sálfræðingur (Englabörn) - 03:48
02. Jóhann Jóhannsson - Prisoners (Prisoners) - 06:59
03. Jóhann Jóhannsson - End [Snowing] (And In The Endless Pause There Came The Sound Of Bees) - 06:40
04. Jóhann Jóhannsson - IBM 1401 Processing Unit (IBM 1401, A User's Manual) - 08:33
05. Jóhann Jóhannsson - Bankok Norðursins (Dís) - 04:55
06. Jóhann Jóhannsson - A Memorial Garden On Enghavevej (Copenhagen Dreams) - 04:10
07. Jóhann Jóhannsson - Jarðaför (Dís) - 03:52
08. Jóhann Jóhannsson - The Rocket Builder (Fordlandia) - 06:26
09. Jóhann Jóhannsson - Love After Love (Free The Mind) - 05:37
10. Jóhann Jóhannsson - McCanick (McCanick) - 03:07
11. Jóhann Jóhannsson - IBM 729 Magnetic Tape Unit (IBM 1401, A User's Manual) - 07:17

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DIE LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.2014 - PHILIP GLASS Special

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Philip Glass ist fraglos einer der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart, der jenseits der engen Grenzen von E-Musik und U-Musik ein breites Feld musikalischer Ausdrucksformen wegweisend bearbeitet hat. Bereits als Kind mit Violine und Flöte vertraut, spielte Glass bereits als Zehnjähriger in Orchestern in seiner Heimatstadt Baltimore, studierte aber von 1952 bis 1956 zunächst Mathematik und Philosophie an der University of Chicago, wo er seinen Bachelor of Arts machte und sich schon intensiv mit der Zwölftontechnik befasste.
Von 1959 bis 1962 studierte Glass vor allem Klavier an der Juillard School of Music in New York, dann in Aspen bei Darius Milhaud. Er wandte sich von der Musik der Schönberg-Nachfolge ab und öffnete sich der gemäßigten amerikanischen Moderne, für die Komponisten wie Aaron Copland standen. Vor allem das ab 1964 durch ein Fulbright-Stipendium ermöglichte Studium bei Nadia Boulanger in Paris sollte Glass entscheidend prägen. Als er 1965 in Paris dem indischen Komponisten und Sitarspieler Ravi Shankar begegnete, als dieser Musik für den Film „Chappaqua“ aufnahm, kam Glass erstmals mit indischer Musik in Kontakt und war fasziniert von dem asiatischen Rhythmus- und Zeitverständnis. Glass reiste nicht nur nach Indien, sondern auch durch andere Länder Asiens, den Vorderen Orient und Afrika, wurde Buddhist und seit dem Treffen mit dem vierzehnten Dalai Lama ein wichtiger Unterstützer des tibetischen Freiheitsstrebens.
1965 schrieb Philip Glass die Musik für zwei Saxophone zu Samuel Becketts Stück „Play“ und gründete nach seiner Rückkehr in die USA das Philip Glass Ensemble. Da kein Orchester seine Werke spielen wollte, buchte er selbst für sein Ensemble Konzerthallen und Orte, an denen sonst keine zeitgenössische Musik stattfand. Zwar wurde seine Musik auf traditionellen Instrumenten gespielt, häufig jedoch elektronisch verstärkt und verfremdet. Das bedeutendste Werk dieser Jahre ist die vier Stunden lange Komposition„Music in Twelve Parts“, die Glass 1971 begann und bis 1974 immer wieder veränderte. Dieses Werk begann als einzelne Arbeit in Instrumentierungen für zwölf Instrumente, entwickelte sich dann aber zu einem Zyklus, der Glass' musikalische Entwicklung seit 1967 zusammenfasste.
Seinen Durchbruch feierte Glass 1976 mit der Uraufführung seiner Oper „Einstein on the Beach“, die in Zusammenarbeit mit Robert Wilson entstand. Es folgten die Opern„Satyagraha“ und „Akhnaten“, die die Trilogie der Opern über Männer, die die Welt gewaltfrei veränderten, vervollständigten. Seit dem Soundtrack zu „Koyaanisqatsi“ (1983) wurde Philip Glass auch außerhalb der Klassikgemeinde bekannt und schuf in der Folge die Musik zu so unterschiedlichen Filmen wie Martin Scorseses„Kundun“, „Die Truman Show“, „The Hours“ und „Candyman“. Glass' Musik hat stark die Alltagswelt durchdrungen. Zahllose Fernsehsoundtracks, Werbemusiken und Werbe-Jingles ahmen seinen Stil nach. Er selbst hat sich seine ganze Karriere lang offen für populäre Medien gezeigt. Seine Zusammenarbeit mit Robert Wilson, der ein Pionier der multimedialen Inszenierung von Musikwerken ist, belegt dies genauso wie seine häufige Tätigkeit als Filmkomponist auch für Mainstream-Filme. Literatur, Geschichte und Politik liefern Glass zahlreiche Anregungen für Kompositionen: Opern handeln von historischen Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Mahatma Gandhi, Echnaton, Christoph Kolumbus und behandeln die politische Situation Tibets; literarische Werke von Edgar Allan Poe, Franz Kafka und J. M. Coetzee liefern Vorlagen für Kompositionen; Musikstücke werden zu repräsentativen öffentlichen Anlässen komponiert wie etwa der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles; die Musik von David Bowie und Brian Eno wird zu zwei Sinfonien verarbeitet. Zuletzt erschienen von dem überaus produktiven Komponisten das Remix-Album „Rework“ und das Album „Visitors“.
Playlist: 
01. Philip Glass - Secret Agent (The Secret Agent) - 04:52
02. Philip Glass - A Brief History Of Time: Selections (Philip Glass Soundtracks) - 06:03
03. Philip Glass - Life In The Mountains (The Illusionist) - 04:32
04. Philip Glass - Notes On A Scandal: I Know Her (Philip Glass Soundtracks) - 03:03
05. Philip Glass - Seward Sanatorium (Dracula) - 02:57
06. Philip Glass - Dreaming Of Fiji (The Truman Show) - 01:55
07. Philip Glass - Duet (Stoker) - 02:46
08. Philip Glass - Buying The Boat (Cassandra's Dream) - 01:47
09. Philip Glass - La Belle Et La Bete: Ouverture (Philip Glass Soundtracks) - 03:56
10. Philip Glass - Dead Things (The Hours) - 04:25
11. Philip Glass - Pruit Igoe & Prophecies (Watchmen) - 08:38
12. Philip Glass - Main Titles Neverwas (Neverwas) - 04:07
13. Philip Glass - No Reservations: Combine (Philip Glass Soundtracks) - 03:02
14. Philip Glass - Thirteenth Dalai Lama (Kundun) - 03:23
15. Philip Glass - Floe 87 (Les Regrets) - 03:45

DIE LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - THE OSCARS Special

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Selten war der Ausgang der Oscar-Verleihung so offen wie in diesem Jahr. Sowohl Martin Scorseses Wall-Street-Satire „The Wolf of Wall Street“ als auch Steve McQueens Sklaven-Drama “12 Years A Slave” und Alfonso Cuaróns Weltraum-Spektakel “Gravity” buhlten um den begehrten Filmpreis. Am Ende wurde „12 Years a Slave“ als bester Film ausgezeichnet, doch den Großteil der Trophäen räumte „Gravity“ ab. In den ersten beiden Stunden der diesjährigen langen Nacht der Filmmusik auf Radio ZuSa lassen wir nicht nur die besten Filme des vergangenen Jahres Revue passieren, sondern natürlich vor allem die dazugehörige Filmmusik.
Alfonso Cuarón ist nicht nur der erste mexikanische Filmemacher, der mit einem Regie-Oscar ausgezeichnet worden ist, er hat auch einen extrem langen Atem bei der Verwirklichung seines 3D-Abenteuers „Gravity“ bewiesen. Seit 2006 hat Cuarón („A Little Princess“, „Harry Potter und Der Gefangene von Askaban“ und„Children Of Men“) keinen Kinofilm mehr realisiert, hatte bei der viereinhalbjährigen Produktion von „Gravity“ allerdings etliche Hürden zu überwinden.
Das Thriller-Drama, bei dem Cuorón nicht nur Regie führte, sondern auch für Drehbuch, Schnitt und Produktion verantwortlich zeichnete, erzählt die Geschichte der brillanten Bio-Medizinerin Medizinerin Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock), die mit Astronaut Matt Kowalski (George Clooney) einen Routineausflug ins All unternimmt, der allerdings in einer Katastrophe endet. Nach der Zerstörung des Shuttles befinden sich die beiden allein in den dunklen Tiefen des Weltraums und teilen sich ohne Aussicht auf Rettung den wenigen Sauerstoff, den sie noch haben.
Der britische Komponist Steven Price („The World’s End“) wurde für seinen zutiefst düsteren, beklemmenden Score mit einem Oscar ausgezeichnet.
„Die Idee war, dass die Musik dort oben im All war und wir machten es sehr eindringend und benutzten viele Elemente und Ebenen, so dass die Dinge sich immerzu um dich herum bewegen. Das Schreiben dieser Elemente und was sie waren, wurde immer davon beeinflusst, was Ryan fühlte und wo sie sich emotional in dieser ganzen Sache befand, auch davon, wo die Kamera war, wohin sich Dinge bewegten und was der Blickpunkt der Kamera war, ob sie entweder auf sie schaute oder durch ihre Augen sah“, erklärte Price sein Vorgehen im Interview mit rollingstone.com. „Einiges davon war melodisch und einiges davon war dazu bestimmt, eine Art emotionale Reise zu untermalen, und dann gab es viele Sounds, die den wahren Terror ausdrücken sollten. Es gab wirklich diese beiden Extreme, die wundervolle Natur auszudrücken, in der sie sich befanden, aber auch die absolut erschreckende Situation.“ 
Der ebenfalls aus Großbritannien stammende Fotograf und Video-Künstler Steve McQueen hat sich bereits mit seinen ersten beiden Werken, dem IRA-Gefängnis-Drama „Hunger“ und der provokativen Sexsucht-Story „Shame“ einen Namen machen können. Dass sein neues Werk „12 Years a Slave“ als bester Film mit einem Oscar prämiert worden ist, überrascht nicht. Die wahre Geschichte des in die Sklaverei entführten freien Mannes Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) hat McQueen als emotional aufwühlendes wie schwer verdauliches Historien-Drama inszeniert.
Steve McQueen setzt mit seiner Inszenierung deutliche Ausrufezeichen, ebenso wie die diesmal weniger bombastisch instrumentierte, aber dennoch aufwühlende Musik von Komponistenlegende Hans Zimmer (‚Inception‘). ‚12 Years A Slave‘ ist kein subtiler Film, sondern ein von tief empfundenem Mitgefühl und ehrlicher Empörung geprägtes Kino-Mahnmal“, befindet Björn Becher in seiner Filmkritik auf filmstarts.de.
"Ich widme diesen Preis allen Menschen, die jemals unter Sklaverei gelitten haben, und den 20 Millionen Menschen, die noch heute darunter leiden", proklamierte Oscar-Gewinner McQueen in seiner Dankesrede. „12 Years a Slave“ erhielt außerdem Oscars für die beste Nebendarstellerin (Lupita Nyong'o) und das beste adaptierte Drehbuch.
Gänzlich leer gingen dafür zwei andere Favoriten bei der Oscar-Verleihung aus: Weder die für zehn Oscars nominierte Gaunergeschichte „American Hustle“ mit ihrem wunderbaren 70er-Jahre-Touch noch Martin Scorseses verkokste Börsen-Satire „The Wolf of Wall Street“– immerhin in fünf Kategorien nominiert – bekamen auch nur eine Trophäe zugesprochen.
In der Kategorie „Beste Filmmusik“ setzte sich Steven Price immerhin gegen prominente Konkurrenz durch, nämlich gegen Altmeister John Williams, der die Bestseller-Verfilmung „The Book Thief“ gewohnt konventionell, aber eindringlich vertonte, den vielbeschäftigten Franzosen Alexandre Desplat, der Stephen Frears‘ herzergreifende und humorvolle Geschichte „Philomena“ mit einem einfühlsamen Score versorgte, und den oft nominierten, aber nie siegreichen Thomas Newman, der mit „Saving Mr. Banks“ einmal mehr für eine Walt-Disney-Komödie den stimmungsvollen Soundtrack komponierte. Dazu gesellten sich die beiden Arcade-Fire-Musiker William Butler und Owen Pallett mit dem sehr ruhigen Score zu Spike Jonzes Sci-Fi-Romanze „Her“.
Abgerundet wird die Sendung nicht nur mit Score-Auszügen und Songs aus weiteren aktuellen Oscar-nominierten Filmen wie „Dallas Buyers Club“, „American Hustle“, „Nebraska“, „Captain Phillips“, „The Wolf of Wall Street“ sowie die besten Filmsongs aus den Filmen „Ich – einfach unverbesserlich 2“, „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ und „Her“, sondern auch mit Musik aus früheren Oscar-prämierten Filmen wie "Der englische Patient", "Frühstück bei Tiffany", "Casablanca", "The King's Speech" und "The Artist".
Hier sind die wichtigsten Entscheidungen der 86. Academy Awards aufgelistet:

Bester Film:
12 Years a Slave
• American Hustle
• Captain Phillips
• Dallas Buyers Club
• Gravity
• Her
• Nebraska
• Philomena
• The Wolf of Wall Street

Beste Regie:
Alfonso Cuarón – Gravity
• Steve McQueen – 12 Years a Slave
• Alexander Payne – Nebraska
• David O. Russell – American Hustle
• Martin Scorsese – The Wolf of Wall Street

Beste Filmmusik:
Gravity – Steven Price
• Die Bücherdiebin (The Book Thief) – John Williams
• Her – William Butler und Owen Pallett
• Philomena – Alexandre Desplat
• Saving Mr. Banks – Thomas Newman

Bester Filmsong:
„Let It Go“ aus Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (Frozen) – Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez 
• „Happy“ aus Ich – Einfach Unverbesserlich 2 (Despicable Me 2) – Pharrell Williams
• „The Moon Song“ aus Her – Karen O und Spike Jonze
• „Ordinary Love“ aus Mandela – Der lange Weg zur Freiheit (Mandela: Long Walk to Freedom) – Paul Hewson, Dave Evans, Adam Clayton, Larry Mullen

Bester Hauptdarsteller:
Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club
• Christian Bale – American Hustle
• Bruce Dern – Nebraska
• Leonardo DiCaprio – The Wolf of Wall Street
• Chiwetel Ejiofor – 12 Years a Slave

Beste Hauptdarstellerin:
Cate Blanchett – Blue Jasmine
• Amy Adams – American Hustle
• Sandra Bullock – Gravity
• Judi Dench – Philomena
• Meryl Streep – Im August in Osage County

Bester Nebendarsteller:
Jared Leto – Dallas Buyers Club
• Barkhad Abdi – Captain Phillips
• Bradley Cooper – American Hustle
• Michael Fassbender – 12 Years a Slave
• Jonah Hill – The Wolf of Wall Street

Beste Nebendarstellerin:
Lupita Nyong’o – 12 Years a Slave
• Sally Hawkins – Blue Jasmine
• Jennifer Lawrence – American Hustle
• Julia Roberts – Im August in Osage County
• June Squibb – Nebraska

Bestes Originaldrehbuch:
Her – Spike Jonze
• American Hustle – Eric Warren Singer und David O. Russell
• Blue Jasmine – Woody Allen
• Dallas Buyers Club – Craig Borten und Melisa Wallack
• Nebraska – Bob Nelson

Bestes adaptiertes Drehbuch:
12 Years a Slave – John Ridley
• Before Midnight – Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke
• Captain Phillips – Billy Ray
• Philomena – Steve Coogan und Jeff Pope
• The Wolf of Wall Street – Terence Winter

Bester Animationsfilm:
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (Frozen) 
• Die Croods (The Croods)
• Ich – Einfach Unverbesserlich 2 (Despicable Me 2)

Bester fremdsprachiger Film:
La Grande Bellezza – Die große Schönheit (La grande bellezza) – Italien (Regie: Paolo Sorrentino) 
• The Broken Circle (The Broken Circle Breakdown) – Belgien (Regie: Felix Van Groeningen)
• Das fehlende Bild (L’image manquante) – Kambodscha (Regie: Rithy Panh)
• Die Jagd (Jagten) – Dänemark (Regie: Thomas Vinterberg)
• Omar – Palästinensische Autonomiegebiete (Regie: Hany Abu-Assad)

Beste Kamera:
Gravity – Emmanuel Lubezki
• The Grandmaster – Philippe Le Sourd
• Inside Llewyn Davis – Bruno Delbonnel
• Nebraska – Phedon Papamichael
• Prisoners – Roger Deakins

Bester Schnitt:
Gravity – Alfonso Cuarón und Mark Sanger 
• 12 Years a Slave – Joe Walker
• American Hustle – Jay Cassidy, Crispin Struthers und Alan Baumgarten
• Captain Phillips – Christopher Rouse
• Dallas Buyers Club – John Mac McMurphy und Martin Pensa
  
Beste visuelle Effekte:
Gravity – Tim Webber, Chris Lawrence, Dave Shirk und Neil Corbould 
• Der Hobbit – Smaugs Einöde (The Hobbit: The Desolation of Smaug)
• Iron Man 3
• Lone Ranger (The Lone Ranger)
• Star Trek Into Darkness
Playlist: 
01. Steven Price - Shenzou (Gravity) - 06:11
02. Hans Zimmer - Nothing To Forgive (12 Years A Slave) - 03:32
03. Henry Jackman - Safe Now (Captain Phillips) - 03:12
04. Demi Lovato - Let It Go (Frozen) - 03:44
05. The Nakes And The Famous - Following Morning (Dallas Buyers Club) - 05:03
06. Allen Toussaint - Cast Your Fate To The Wind (The Wolf Of Wall Street) - 03:19
07. Karen O - The Moon Song (Her) - 02:13
08. Pharrell Williams - Happy (Despiceable Me 2) - 03:53
09. Duke Ellington - Jeep's Blues (American Hustle) - 04:43
10. David Lang - World To Come IV (The Great Beauty) - 03:53
11. Alexandre Desplat - Birth (Philomena) - 03:01
12. Arcade Fire - Morning Talk/Supersymmetry (Her) - 04:16
13. John Williams - The Book Thief (The Book Thief) - 07:04
14. Louis Armstrong - Aunt Hagar's Blues (Blue Jasmine) - 04:58
15. Amy Winehouse - Back To Black (The Great Gatsby) - 03:21
16. Alexandre Desplat - The Heroic Weather-Conditions Of The Universe, Part 1 (Moonrise Kingdom) - 03:17
17. Alexandre Desplat - Scent Of Death (Argo) - 03:26
18. Johann Sebastian Bach - Aria From The Goldberg Variations (The English Patient) - 03:05
19. Ludwig Van Beethoven - Speaking Unto Nations, Symphony 7, 2 (The King's Speech) - 05:06
20. Ludovic Bource - George Valentin (The Artist) - 05:36
21. Tom Jones - Delilah (American Hustle) - 03:22
22. Dario Marianelli - Overture (Anna Karenina) - 03:20
23. Yann Tiersen - La Valse D'Amelie (Die fabelhafte Welt der Amelie) - 02:39
24. Howard Shore, Ed Sheeran - I See Fire (The Hobbit: The Desolation Of Smaug) - 05:01
25. Mark Orton - Bill (Nebraska) - 04:23
26. Thomas Newman - To My Mother (Saving Mr. Banks) - 03:44
27. Max Steiner - Suite (Casablanca) - 06:52

The Long Night of Film Music 2014 with THE OSCARS @ Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #132 vom 09.03.2014 - LIAM NEESON Special

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Seit seiner überragenden Darstellung des Industriellen Oskar Schindler in Steven Spielbergs Holocaust-Drama „Schindlers Liste“ im Jahr 1993 hat sich der irische Schauspieler Liam Neeson als vielseitiger Charakterdarsteller etabliert. Nach Hauptrollen in Filmen wie „Nell“, „Davor und danach“ und „Gangs of New York“ hat er sich in letzter Zeit aber eher auf das Action-Genre verlegt und ist ab Mitte März in dem Thriller „Non-Stop“ zu sehen.
Bevor sich der am 07. Juni 1952 im nordirischen Ballymena geborene Neeson der Schauspielerei zuwandte, gewann er in seiner Jugendzeit den nordirischen Meistertitel im Boxen, wollte zunächst Lehrer werden, brach aber das Studium in Mathematik, Physik, Informatik und Theaterwissenschaft an der Queen’s University of Belfast ab, um u.a. als Gabelstaplerfahrer in einer Guiness-Brauerei zu arbeiten. 1976 zog es Neeson zum Theater nach Belfast, wo mit dem Lyric Players‘ Theatre in Belfast sein Bühnendebüt in Joseph Plunketts Drama „The Risen People“ gab. Als er zwei Jahre später an das Abbey Theatre in Dublin wechselte, war Film-Regisseur John Boorman von Neesons Darstellung des Lennie in John Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“ so beeindruckt, dass er ihn für die Rolle des Ritters Gawain in seinem Fantasyfilm „Excalibur“ engagierte.
Neesons Filmkarriere führte zunächst über einige Nebenrollen, so an der Seite von Mel Gibson und Anthony Hopkins in „Die Bounty“ (1984), neben Jeremy Irons und Robert De Niro in „Mission“, neben Peter O’Toole und Daryl Hannah in der Fantasy-Romanze „High Spirits“ sowie in Woody Allens komödiantischen Drama „Ehemänner und Ehefrauen“ (1992), wo er sich in der illustren Gesellschaft von Kollegen wie Woody Allen selbst, Blythe Danner, Judy Davis, Mia Farrow, Juliette Lewis und Sydney Pollack befand.
So richtig zeigen, was in ihm steckt, konnte der Schauspieler dann in Spielbergs„Schindlers Liste“, als seine Darstellung der titelgebenden Figur, die im Dritten Reich rund 1200 Juden durch die Anstellung in seiner Fabrik das Leben rettete, mit Nominierungen für den Oscar, den Golden Globe und den BAFTA Award als Bester Hauptdarsteller bedacht worden ist. Anschließend folgten eindrucksvolle Hauptrollen in Michael Apteds Drama „Nell“ (1994), in der schottischen Robin-Hood-Variante „Rob Roy“ (1995), in Neil Jordans irischem Bürgerkriegsdrama „Michael Collins“ (1996), in Barbet Schroeders Justiz-Drama „Davor und danach“ (1996) und in der Literaturverfilmung von „Les Misérables“ (1998) durch Bille August.
Zwischenzeitlich kehrte Liam Neeson aber immer mal wieder auf die Theaterbühne zurück. Nach der Wiederaufführung von Eugene O’Neills„Anna Christie“ (1993) am Broadway heiratete er ein Jahr später seine Bühnenpartnerin Natasha Richardson, mit der er zwei Söhne zeugte, bevor Richardson 2009 verstarb. Außerdem war er in „The Judas Kiss“, „The Crucible“ und „The Play What I Wrote” (Regie: Kenneth Branagh) zu sehen.
Seinen nächsten großen Kinoauftritt hatte Neeson 1999 in „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“, wo er den Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn spielte, außerdem in Ridley Scotts Kreuzritter-Epos „Königreich der Himmel“ (2005) und in Christopher Nolans„Batman Begins“ (2005).
Seither nehmen die Engagements für Action-Kost zu, so in „96 Hours“ (2008), „Kampf der Titanen“ (2010), „Das A-Team“ (2010) und „Unknown Identity“ (2011). Zuletzt war er in „The Dark Knight Rises“ und „96 Hours – Taken 2“ (beide 2012) zu sehen.

Filmographie:
1979: Pilgrim's Progress
1979: Christiana
1981: Excalibur
1981: Des Lebens bittere Süße (A Woman of Substance, Fernsehminiserie)
1983: Krull
1984: Die Bounty (The Bounty)
1985: König Artus (Arthur the king)
1985: Merlin und das Schwert (Merlin And The Sword)
1986: Miami Vice (Staffel 3 / Folge 1 - Liebe und Tod)
1986: Cold Silence (Sworn to silence)
1986: Rache ist ein süßes Wort (If Tomorrow comes)
1986: Mission (The Mission)
1987: Flüchtige Liebe (Sweet as you are)
1987: Suspect – Unter Verdacht (Suspect)
1987: Auf den Schwingen des Todes (A Prayer for the Dying)
1988: High Spirits
1988: Satisfaction
1988: Der Preis der Gefühle (The Good Mother)
1988: Das Todesspiel (The Dead Pool)
1989: Big Man (The Big Man)
1989: Ruf nach Vergeltung (Next of Kin)
1990: Darkman – Der Mann mit der Gesichtsmaske (Darkman)
1991: Unter Verdacht (Under Suspicion)
1992: Ehemänner und Ehefrauen (Husbands And Wives)
1992: Der Schein-Heilige (Leap of faith)
1992: Wie ein Licht in dunkler Nacht (Shining Through)
1993: Ruby Cairo
1993: Ethan Frome
1993: Schindlers Liste (Schindler’s List)
1994: Nell
1995: Rob Roy
1996: Michael Collins
1996: Davor und danach (Before And After)
1998: Les Misérables
1999: Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace)
1999: Das Geisterschloss (The Haunting)
2000: Ein Herz und eine Kanone (Gun Shy)
2002: Gangs of New York
2002: Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (Stimme)
2002: K-19 – Showdown in der Tiefe (K-19 – The Widowmaker)
2003: Tatsächlich … Liebe (Love Actually)
2003: Coral Reef Adventure (Stimme)
2004: Kinsey – Die Wahrheit über Sex (Kinsey)
2005: Königreich der Himmel (Kingdom of Heaven)
2005: Batman Begins
2005: Breakfast on Pluto
2005: Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (Stimme)
2006: Seraphim Falls
2008: Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia (Stimme)
2008: 96 Hours (Taken)
2008: Der Andere (The Other Man)
2009: Five Minutes of Heaven
2009: After.Life
2009: Chloe
2010: Kampf der Titanen (Clash of the Titans)
2010: Das A-Team – Der Film (The A-Team)
2010: Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte (Stimme)
2010: 72 Stunden – The Next Three Days (The Next Three Days)
2011: Star Wars: The Clone Wars (Stimme)
2011: Unknown Identity (Unknown)
2012: The Grey – Unter Wölfen (The Grey)
2012: Zorn der Titanen (Wrath of the Titans)
2012: Battleship
2012: The Dark Knight Rises
2012: 96 Hours – Taken 2 (Taken 2)
2014: Non-Stop
Playlist:
01. John Ottman - Damaged Goods (Non-Stop) - 03:42
02. Trevor Jones - Alternate End Titles (Excalibur) - 03:31
03. Bill Conti - Main Title/In London (A Prayer For The Dying) - 06:29
04. Elliot Goldenthal - Elegy For A Sunday (Michael Collins) - 03:07
05. Ennio Morricone - On Earth As It Is In Heaven (The Mission) - 03:48
06. Vangelis - Opening Titles (Mutiny On The Bounty) - 04:16
07. Craig Armstrong - PM & Natalie (Love Actually) - 02:49
08. Basil Poledouris - Valjean's Journey (Les Misérables) - 06:08
09. John Williams - Immolation [With Our Lives, We Give Life] (Schindler's List) - 04:43
10. Howard Shore - Main Title (Before And After) - 04:03
11. Carter Burwell - Get A Million (Kinsey) - 05:32
12. Mark Isham - The Woman In Gray (Nell) - 03:34
13. Marc Streitenfeld - You're Gonna Die (The Grey) - 03:14
14. Danny Elfman - Rebuilding/Failure (Darkman) - 03:16
15. Carter Burwell - Home From The Hills (Rob Roy) - 02:45
16. Harry Gregson-Williams - A New World (Kingdom Of Heaven) - 04:21
17. Harry Gregson-Williams - Evacuating London (The Chronicles Of Narnia: The Lion, The Witch And The Wardrobe) - 03:38
18. John Williams - Anakin's Theme (Star Wars - Episode 1: The Phantom Menace) - 03:08
19. Ramin Djawadi - Written In The Stars (Clash Of The Titans) - 02:54
20. Javier Navarrete - Son Of Zeus (Wrath Of The Titans) - 05:21
21. Steve Jablonsky - The Beacon Project (Battleship) - 05:07
22. Hans Zimmer & James Newton Howard - Eptesicus (Batman Begins) - 04:19
23. Hans Zimmer - Gotham's Reckoning (The Dark Knight Rises) - 04:07
24. Danny Elfman - A Way In (The Next Three Days) - 03:36
25. John Ottman - Welcome To Berlin (Unknown) - 05:17
26. Nathaniel Mechaly - 96 Hours (Taken) - 06:07
27. Mychael Danna - Chardonnay (Chloe) - 05:06

Playlist #133 vom 23.03.2014 - KEANU REEVES Special

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Mit der spektakulär inszenierten „The Matrix“-Trilogie wurde Keanu Reeves Anfang der 2000er Jahre zum Action-Superstar. Doch seither ist es eher ruhig um den am 2. September 1964 in Beirut geborenen Schauspieler geworden, der sich bislang keinem Genre wirklich aufgedrängt hat und ebenso in romantischen Komödien, düsteren Comic-Verfilmungen und harten Action-Thrillern eine gute Figur macht. Nun meldet er sich gleich zweimal mit fernöstlichen Themen zurück, einmal als furcht- und herrenloser Samurai in „47 Ronin“ und mit seinem Regiedebüt „Man of Tai Chi“ als Martial-Arts-Liebhaber.
Keanu Reeves verbrachte einen Großteil seiner Kindheit in Australien und New York, bevor er mit 15 Jahren im kanadischen Toronto lebte und dort wegen mangelnder Disziplin immer wieder die High School wechseln musste. Zwar besuchte er auch die High School for the Performing Arts und entschloss sich nach der Teilnahme am Schauspielunterricht dazu, Schauspieler zu werden, doch mit 17 Jahren brach Reeves die Schule ab, jobbte als Schlittschuhschleifer, Koch und Gärtner, ehe er die ersten Fernseh- und Theaterrollen bekam.
Am Stadttheater von Toronto spielte Reeves vorwiegend in Shakespeare-Stücken, bevor er ab 1979 auch Rollen in Low-Budget-Produktionen für Film und Fernsehen bekam. Bereits mit seinem Filmdebüt in „Dream To Believe“ erhielt er die begehrte Union Card der Screen Actors Guild, ohne die im Showgeschäft kaum an gute Rollen zu kommen ist. 1986 zog Reeves in einem alten Volvo und mit 3000 US-Dollars in der Tasche zu seinem Stiefvater in die USA und feierte mit der Rolle des trotteligen Teenagers Ted in „Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit“ seinen Durchbruch in Hollywood, ein Star wurde er mit seiner Rolle als wagemutiger Polizist im Action-Thriller „Speed“ (1994), der auch Sandra Bullock den Durchbruch bescherte.
Da er auch Bassgitarre in der Grunge-Band Dogstar spielte, schlug Reeves die Fortsetzung „Speed 2“ aus und ging stattdessen auf Tour. Als Computer-Hacker Neo in der mehrfach Oscar-prämierten Sci-Fi-Trilogie „The Matrix“ katapultierte sich Reeves in die Riege der höchstbezahlten Hollywood-Stars und überzeugt seither auch in melodramatischen Stoffen wie „Sweet November“, „Dem Himmel so nah“ oder „Das Haus am See“.
Dass sich Keanu Reeves für fernöstliche Philosophien interessiert, hat er bereits früher thematisiert und in der Hauptrolle von Bernardo Bertoluccis Drama „Little Buddha“ auch filmisch umsetzen können. Nun zieht es Reeves wieder in den Fernen Osten. Mit dem Fantasy-Epos „47 Ronin“ greift auch Hollywood die Geschichte von den 47 Samurais auf, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts gegen eine Übermacht des Feindes antraten, um den Tod ihres Herren zu rächen. Allerdings floppte das 200 Millionen Dollar teure Kinodebüt des Werbefilmes Carl Erik Rinsch an den Kinokassen.
Für sein Regiedebüt „Man Of Tai Chi“ holte sich Keanu Reeves die Unterstützung von gleich zwei namhaften Martial-Arts-Spezialisten. Reeves freundete sich mit Stuntman Tiger Hu Chen während der Dreharbeiten an den beiden „The Matrix“-Fortsetzungen an und gab ihm die Hauptrolle in „Man Of Tai Chi“. Und Action-Regisseur Yuen Woo-ping („The Matrix“, „Kill Bill“, „Tiger & Dragon“) sorgt für wirklich beeindruckende Kampfszenen in dem Film, der sonst leider wenig zu bieten hat.

Filmographie:
1985: Frei für eine neue Liebe (Letting Go, Fernsehfilm)
1985: One Step Away
1986: Träume werden wahr (Flying – Dream To Believe)
1986: Bodycheck (Youngblood)
1986: Verraten und verkauft (Act Of Vengeance, Fernsehfilm)
1986: Young Again (Fernsehfilm)
1986: Under the Influence (Fernsehfilm)
1986: Abenteuer im Spielzeugland (Babes in Toyland, Fernsehfilm)
1986: Young Streetfighters (Brotherhood Of Justice)
1986: Das Messer am Ufer (River’s Edge)
1988: Der Prinz von Pennsylvania (Prince Of Pennsylvania)
1988: Gefährliche Liebschaften (Dangerous Liaisons)
1988: Eine verrückte Reise durch die Nacht (The Night Before)
1988: The Last Song (Permanent Record)
1988: Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit (Bill & Ted’s Excellent Adventure)
1989: Eine Wahnsinnsfamilie (Parenthood)
1989: Tiefe Wasser (Life Under Water, Fernsehfilm)
1990: Julia und ihre Liebhaber (Aunt Julia & The Scriptwriter)
1990: Ich liebe Dich zu Tode (I Love You to Death)
1991: My Private Idaho (My Own Private Idaho)
1991: Bill & Ted’s verrückte Reise in die Zukunft (Bill & Ted’s Bogus Journey)
1991: Gefährliche Brandung (Point Break)
1991: Providence
1992: Bram Stoker’s Dracula
1993: Little Buddha
1993: Freaks (Freaked)
1993: Viel Lärm um nichts (Much Ado About Nothing)
1993: Even Cowgirls Get the Blues
1994: Speed
1995: Dem Himmel So Nah (A Walk In The Clouds)
1995: Vernetzt – Johnny Mnemonic (Johnny Mnemonic)
1996: Minnesota (Feeling Minnesota)
1996: Außer Kontrolle (Chain Reaction)
1997: Im Auftrag des Teufels (The Devil’s Advocate)
1997: Wie ich zum ersten Mal Selbstmord beging (The Last Time I Committed Suicide)
1999: Me and Will
1999: The Matrix
2000: Helden aus der zweiten Reihe (The Replacements)
2000: The Gift – Die dunkle Gabe (The Gift)
2000: The Watcher
2001: Hardball
2001: Sweet November
2003: Was das Herz begehrt (Something’s Gotta Give)
2003: The Matrix: Reloaded
2003: The Matrix: Revolutions
2005: Thumbsucker
2005: Constantine
2005: Ellie Parker
2006: A Scanner Darkly – Der dunkle Schirm (A Scanner Darkly)
2006: Das Haus am See (The Lake House)
2008: Street Kings
2008: Der Tag, an dem die Erde stillstand (The Day the Earth Stood Still)
2009: Pippa Lee (The Private Lives of Pippa Lee)
2010: Henry & Julie (Henry’s Crime)
2011: Threesome – Eine Nacht in New York (Generation Um)
2013: Man of Tai Chi
2013: 47 Ronin
Playlist:
01. Chan Kwong Wing - Track 2 (Man Of Tai Chi) - 05:35
02. Mark Mancina - The Rescue (Speed) - 04:01
03. Graham Reynolds - Darkly Mix [by Jack Dangers] (A Scanner Darkly) - 03:38
04. Rob D - Clubbed To Death [Kurayamino Mix] (The Matrix) - 07:26
05. Linkin Park - Session (The Matrix Reloaded) - 02:23
06. Don Davis - Spirit Of The Universe (The Matrix Revolutions) - 04:48
07. Bono And The Edge - Alex Descends Into Hell For A Bottle Of Milk/Korova 1 (Johnny Mnemonic) - 03:36
08. John Debney - Football: Replacements Style (The Replacements) - 03:49
09. Mark Isham - Championship (Hardball) - 02:48
10. David Newman - Heaven (Bill & Ted's Bogus Journey) - 06:02
11. Christopher Young - She Was A Friend To Me (The Gift) - 03:52
12. Christopher Young - A Woman's Mystery (Sweet November) - 04:58
13. Maurice Jarre - Victoria (A Walk In The Clouds) - 07:29
14. Hans Zimmer - Beautiful Mom (Something's Gotta Give) - 02:28
15. Rachel Portman - Alex's Father (The Lake House) - 06:48
16. George Fenton - End Credits (Dangerous Liaisons) - 03:00
17. Klaus Badelt - Main Titles (The Time Machine) - 03:25
18. Patrick Doyle - Overture (Much Ado About Nothing) - 04:21
19. Wojciech Kilar - The Brides (Bram Stoker's Dracula) - 04:56
20. James Newton Howard - Lovemaking (Devil's Advocate) - 03:35
21. Marco Beltrami - Driven (The Watcher) - 03:26
22. Mark Isham - Skydive (Point Break) - 04:59
23. Graeme Revell - Ludlow Wakes Up (Street Kings) - 03:03
24. Jerry Goldsmith - Meet Eddie (Chain Reaction) - 04:52
25. Ilan Eshkeri - Return To Ako (47 Ronin) - 02:24
26. Ryuichi Sakamoto - Acceptance - End Credits (Little Buddha) - 08:58

Soundtrack Adventures #133 with KEANU REEVES @ Radio ZuSa 2014-03-23 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #134 vom 06.04.2014 - SCARLETT JOHANSSON Special

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Seit ihrer Golden-Globe-nominierten Rolle in Sofie Coppolas Meisterwerk „Lost In Translation“ hat die US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin Scarlett Johansson eine beeindruckende Karriere hingelegt. In letzter Zeit ist sie in so unterschiedlichen Produktionen wie Spike Jonzes„Her“,Joseph Gordon Lewitts Regiedebüt „Don Jon“, der Comic-Adaption „Captain America: The Winter Soldier“ sowie Jonathan Glazers Science-Fiction-Thriller „Under The Skin“ zu sehen gewesen bzw. noch zu sehen.
Den Wunsch, Schauspielerin zu werden, begann die am 22. November 1984 in New York City geborene Johansson bereits im Kindesalter zu verfolgen, als sie die Schauspielschule von Lee Strasberg besuchte und 2002 ihren Abschluss an der Professional Children’s School in Manhattan machte. 1992 startete sie ihre Karriere in dem Off-Broadway-Theaterstück „Sophistry“ an der Seite von Ethan Hawke. Auf der Leinwand debütierte sie 1994 mit einer Nebenrolle in „North“, worauf weitere kleine Engagements in Filmen wie „Im Sumpf des Verbrechens“, „Wenn Lucy springt“ und „Wieder allein zu Haus“ folgten. Für ihre erste Hauptrolle in „Manny & Lo“ (1996) wurde sie gleich mit einer Nominierung für einen Independent Spirit Award bedacht. Einen weiteren Karriereschub erlebte die damals 14-Jährige durch ihre Rolle als traumatisierte Grace MacLean in Robert Redfords Bestseller-Verfilmung von „Der Pferdeflüsterer“, für die sie mit einem Young Star Award ausgezeichnet wurde.
Nach kleineren Rollen in der Fantasy-Komödie „Immer Ärger mit Schweinchen George“, dem Coming-of-Age-Drama „Ghost World“, Coens Film noir „The Man Who Wasn’t There“ und der Horror-Komödie „Arac Attack“ gelang Scarlett Johansson an der Seite von Bill Murray der internationale Durchbruch in Sofia Coppolas„Lost In Translation“, der ihr zudem einen British Academy Film Award einbrachte sowie ihre erste Nominierung für einen Golden Globe.
Die nächsten Golden-Globe-Nominierungen ergaben sich für ihre Darstellung des Vermeer-Models Griet in Peter Webbers Historiendrama „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“, das auch den französischen Komponisten Alexandre Desplat bekannt machte, und für ihre Rolle in dem Drama „A Love Song For Bobby Long“.
Wie vielseitig die junge Schauspielerin ist, bewies sie in Michael Bays Science-Fiction-Thriller „The Island“. Woody Allen besetzte die charismatische Darstellerin in gleich Filmen - „Match Point“, „Scoop – Der Knüller“ und an der Seite von Javier Bardem und Penélope Cruz in „Vicky Cristina Barcelona“. In Brian De Palmas Neo-Noir-Thriller „The Black Dahlia“ und als Magier-Gehilfin in Christopher Nolans Vexierspiel „Prestige - Die Meister der Magie“ konnte Johansson ihren Marktwert weiter steigern. Neben Natalie Portman war sie 2008 in dem üppig ausgestatteten Historiendrama „Die Schwester der Königin“ als Mary Boleyn zu sehen, außerdem in den Comic-Verfilmungen „The Spirit“ und „Iron Man 2“ (2010).
Ihr Broadway-Debüt feierte die Schauspielerin in dem Drama „Blick von der Brücke“, wofür sie mit einem Tony Award geehrt wurde, 2012 war sie in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ am Richard Rodgers Theatre zu sehen. Sie spielte Janet Leigh in dem Biopic „Hitchcock“, buhlte mit Julianne Moore um die Gunst von Joseph Gordon Levitt in dessen Regiedebüt „Don Jon“ und lieh in Spike Jonzes Science-Fiction-Romanze „Her“ dem hochentwickelten Computer-System Samantha ihre Stimme.
Neben ihrer Schauspielkarriere agiert Johansson auch als Model und als Sängerin. Im Jahr 2006 war sie auf dem Album „Unexpected Dreams. Songs From The Stars“ mit dem Song „Summertime“ vertreten, bevor zwei Jahre später ihr Debütalbum „Anywhere I Lay My Head“ mit Coverversionen von Tom-Waits-Liedern erschien. 2009 folgte das Album „Break Up“, das sie zusammen mit Pete Yorn einsang.

Filmographie: 
1994: North – Eltern, nein danke! (North)
1995: Im Sumpf des Verbrechens (Just Cause)
1996: Wenn Lucy springt (If Lucy Fell)
1996: Manny & Lo
1997: Fall
1997: Wieder allein zu Haus (Home Alone 3)
1998: Der Pferdeflüsterer (The Horsewhisperer)
1999: Immer Ärger mit Schweinchen George (My Brother the Pig)
2001: Ghost World
2001: The Man Who Wasn’t There
2001: An American Rhapsody
2002: Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster (Eight Legged Freaks)
2003: Lost in Translation
2003: Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Girl with a Pearl Earring)
2004: Voll gepunktet (The Perfect Score)
2004: Lovesong for Bobby Long (A Love Song for Bobby Long)
2004: Good Woman – Ein Sommer in Amalfi (A Good Woman)
2004: Reine Chefsache (In Good Company)
2005: Die Insel (The Island)
2005: Match Point
2006: Scoop – Der Knüller (Scoop)
2006: The Black Dahlia
2006: Prestige – Die Meister der Magie (The Prestige)
2007: Nanny Diaries (The Nanny Diaries)
2008: Die Schwester der Königin (The Other Boleyn Girl)
2008: Vicky Cristina Barcelona
2008: The Spirit
2009: Er steht einfach nicht auf Dich (He’s Just Not That Into You)
2010: Iron Man 2
2011: Wir kaufen einen Zoo (We Bought a Zoo)
2012: Marvel’s The Avengers (The Avengers)
2012: Hitchcock
2013: Don Jon
2013: Under the Skin
2013: Her
2014: The Return of the First Avenger (Captain America: The Winter Soldier)

Playlist:
01. Air - Alone In Kyoto (Lost In Translation) - 04:37
02. Marc Shaiman - New York City (North) - 05:31
03. James Newton Howard - The Execution (Just Cause) - 03:44
04. Thomas Newman - The Rhythm Of The Horse (The Horse Whisperer) - 03:15
05. David Kitay - Theme From Ghost World (Ghost World) - 03:58
06. Carter Burwell - The Trial Of Ed Crane (The Man Who Wasn't There) - 03:52
07. Cliff Eidelman - An American Rhapsody (An American Rhapsody) - 03:40
08. Cliff Eidelman - End Credits (He's Just Not That Into You) - 03:04
09. John Ottman - Spider Shack (Arac Attack) - 04:22
10. Alexandre Desplat - Griet's Theme (Girl With A Pearl Earring) - 04:10
11. Paul Cantelon - Anne Returns (The Other Boleyn Girl) - 04:09
12. David Julyan - Colorado Springs (The Prestige) - 04:17
13. Scarlett Johansson - Who Are You (Anywhere I Lay My Head) - 04:49
14. Pete Yorn & Scarlett Johansson - Someday (Break Up) - 04:17
15. Nada Surf - Blonde On Blonde (Love Song For Bobby Long) - 04:52
16. Juan Queseda - Asturias (Vicky Cristina Barcelona) - 07:50
17. Danny Elfman - Explosion (Hitchcock) - 03:11
18. Steve Jablonsky - End Credits (The Island) - 06:06
19. David Newman - Spirit/Main Title (The Spirit) - 05:01
20. Alan Silvestri - A Promise (Marvel's The Avengers) - 03:34
21. Mark Isham - Nothing Stays Buried Forever (The Black Dahlia) - 06:28
22. Mica Levi - Love (Under The Skin) - 05:10
23. Arcade Fire - Dimensions (Her) - 05:42
24. Jonsi - Why Not? (We Bought A Zoo) - 04:51
25. Henry Jackman - Captain America (Captain America: The Winter Soldier) - 09:42

Playlist #135 vom 20.04.2014 - JOHNNY DEPP Special

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Durch die erfolgreiche Fernsehserie “21 Jump Street” wurde Johnny Depp Ende der 80er Jahre zum Teenie-Idol – ein Image, das er zum Glück durch geschickte Rollenwahl auf der großen Leinwand schnell ablegen und sich zu einem äußerst wandlungsfähigen Schauspieler entwickeln konnte. Der vielfach prämierte und dreimal für einen Oscar nominierte Depp zählt nach seinen Engagements als Captain Jack in der Blockbuster-Reihe “Fluch der Karibik” zu den höchstbezahlten Stars in Hollywood und ist ab dem 24. April in dem Science-Fiction-Thriller “Transcendence” zu sehen.
Als jüngstes von vier Kindern wuchs der am 9. Juni 1963 in Owensboro, Kentucky, geborene John “Johnny” Christopher Depp II in schwierigen familiären Verhältnissen auf, die zu selbstverletzendem Verhalten, Drogen- und Alkoholkonsum führten. Nach der Scheidung seiner Eltern im Jahr 1978 brach Depp die Highschool ab und strebte eine Karriere als Rockmusiker an. Mit seiner Band The Kids trat er u.a. im Vorprogramm von Iggy Pop oder The Pretenders auf. Durch den Kontakt zu Nicolas Cage ergaben sich erste Komparsen- und Nebenrollen, von denen die bekannteste die Opferrolle in Wes Cravens Horrorklassiker “A Nightmare on Elm Street” (1984) darstellt.
Bekannt wurde Depp durch seine Rolle als jugendlich unangepasster Undercover-Cop in der Serie “21 Jump Street”, die ab 1987 im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Auch wenn ihn diese Rolle international zum Teenie-Idol machte, lernte Depp nach seiner Nebenrolle in Oliver Stones Kriegsdrama “Platoon” die Möglichkeiten zu schätzen, die das Kino bot. Um sich von seinem Image als Teenie-Star zu lösen, suchte sich Depp seine Kinorollen mit großer Sorgfalt aus, wobei er seine Figuren mit einer Mischung aus Lee Strasbergs Method Acting, Wesenszügen von real existierenden Personen aus seiner Bekanntschaft und eigens ergänzten Marotten zusammensetzt.
In John Waters’ Musicalparodie “Cry-Baby” spielte Depp 1990 seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm und erhielt in seiner ersten Zusammenarbeit mit Tim Burton als “Edward mit den Scherenhänden” seine erste Golden-Globe-Nominierung.
Seine Wandlungsfähigkeit stellte Depp vor allem in den nächsten Projekten unter Beweis. Er spielte neben Mary Stuart Masterson 1993 den zurückhaltenden und phantasiebegabten Sonderling Sam in der melancholischen Liebeskomödie “Benny und Joon”, zu der Rachel Portman die berührende Filmmusik komponierte, brillierte unter der Regie von Emir Kusturica in “Arizona Dream” und an der Seite von Leonardo DiCaprio und Juliette Lewis in Lasse Hallströms Familiendrama “Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa”. 1994 war Depp als B-Movie-Regisseur Edward D. Wood in Tim Burtons Biopic “Ed Wood” zu sehen, wobei Burton erstmals die langjährige Zusammenarbeit mit seinem Stammkomponisten Danny Elfman unterbrach und Howard Shore mit der Filmmusik beauftragte. Nach seinem Auftritt in Jim Jarmusch kafkaesken Western “Dead Man” mimte Depp als vermeintlich psychisch Kranker in “Don Juan DeMarco” den größten Liebhaber der Welt.
Nebenbei verfolgte Depp immer mal wieder seine musikalischen Ambitionen. 1995 veröffentlichte er mit seiner Band P ein gleichnamiges Debütalbum, auf dem Red Hot Chili Peppers-Bassist Flea und Butthole Surfers-Sänger Gibby Haynes als Gastmusiker mitwirkten. 1997 spielte Johnny Depp neben Al Pacino in dem Mafia-Drama “Donnie Brasco” einen FBI-Agenten, dann versuchte er sich mit “The Brave” erstmals auch als Regisseur, wobei er auch die Hauptrolle des in Armut lebenden indianischen Familienvaters Raphael übernahm.
Es folgten so unterschiedliche Hauptrollen wie in der Literaturverfilmung “Fear and Loathing in Las Vegas” seines Freundes Hunter S. Thompson, als Antiquar in Roman Polanskis Mystery-Thriller “Die neun Pforten” (1999) und als schrulliger Detektiv in Tim Burtons Adaption der Gruselgeschichte “Sleepy Hollow”. Zumindest im Film kehrte Johnny Depp dann zu den Drogen zurück, zunächst als Kokaindealer George Jung in der Filmbiografie “Blow”, zu der Graeme Revell die verstörende Filmmusik beisteuerte, dann als rauschmittelsüchtiger Kommissar in der düsteren Alan-Moore-Comic-Verfilmung “From Hell” (2001), die dem Mythos um Jack The Ripper neue Nahrung verlieh und Trevor Jones einen seiner letzten renommierten Score-Aufträge bescherte.
Als kluge Wahl erwies sich Depps Engagement für die „Fluch der Karibik“-Reihe. Depp ließ sich für die Darstellung des Captain Jack vom Outfit des Rolling Stones-Gitarristen Keith Richards inspirieren, weil Depp zufolge Piraten die Rockstars ihrer Zeit gewesen seien und Richards der größte aller Rockstars. Der erste „Fluch der Karibik“-Film (2003) spielte über 654 Millionen US-Dollar ein und brachte Depp nicht nur eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller ein, sondern katapultierte den Schauspieler auch in die Reihe der Top-Verdiener in Hollywood. Die nächste Oscar-Nominierung erhielt Depp für seine Darstellung des„Peter Pan“-Autors J. M. Barrie in dem Melodram „Wenn Träume fliegen lernen“, für deren musikalischen Untermalung aber wenigstens der polnische Filmkomponist Jan A.P. Kaczmarek mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. In der Stephen King-Verfilmung „Das geheime Fenster“ (2004) mimte Depp den an einer multiplen Identitätsstörung leidenden Schriftsteller Mort Rainey. In „The Libertine“ spielte er schließlich den britischen, skandalumwitterten Dichter John Wilmot.
Auch in der vierten Zusammenarbeit mit Regisseur Tim Burton war Johnny Depp in einer Paraderolle zu sehen, diesmal als exzentrischer Fabrikinhaber Willy Wonka in „Charlie und die Schokoladenfabrik“ (2005), kurz darauf lieh Depp in Burtons Animationsfilm „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“ der Hauptfigur Victor seine Stimme. Die nächsten beiden Jahre gehörten wieder der „Fluch der Karibik“-Reihe, deren Teile 2 und 3 sich in die Reihe der erfolgreichsten Filme aller Zeiten einreihten. Danach war wieder Zeit für die nächsten Tim Burton-Projekte.
2007 war Johnny Depp als Hauptdarsteller in dessen Verfilmung des Musicals „Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street“ zu sehen, für die Burton auf die Originalmusik von Stephen Sondheim zurückgriff. 2010 spielte Depp in Burtons 3D-Verfilmung des Kinderbuchklassikers „Alice im Wunderland“ den Verrückten Hutmacher, wozu wie schon zuvor bei „Edward mit den Scherenhänden“, „Sleepy Hollow“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“ und „Corpse Bride“Danny Elfman die Filmmusik beisteuerte. Außerdem war Depp in der Literaturverfilmung „Public Enemies“ (2009) als Bankräuber John Dillinger und in Terry Gilliams „Das Kabinett des Dr. Parnassus“ (2010) zu sehen. Hier teilte er sich mit Jude Law und Colin Farrell die Hauptrolle, nachdem Heath Ledger während der Dreharbeiten verstorben war.
Nach dem launigen Spionage-Abenteuer „The Tourist“ (2010) mit Angelina Jolie stach Depp wieder als Jack Sparrow in See, bevor er in „The Rum Diary“ erneut in einer Verfilmung seines verstorbenen Freundes Hunter S. Thompson mitwirkte. Seit 2011 ist Depp auch immer wieder als Produzent aufgetreten. Sein Debüt feierte er mit Martin Scorseses wundersamem „Hugo Cabret“ (2011). Es folgten „The Rum Diary“ (2011), Tim Burtons„Dark Shadows“ und „Lone Ranger“ (2013), in denen Depp ebenso mitwirkte wie in dem für 2014 angekündigten Crime-Thriller „Mortdecai“. Weitere Zukunftsprojekte als Schauspieler sind das Musical „Into The Woods“ sowie die Sequels „Alice In Wonderland 2“ und „Pirates Of The Caribbean: Dead Men Tell No Tales“. Aktuell im Kino zu sehen ist Depp in dem Regiedebüt des Oscar-prämierten Kameramanns Wally Pfister („Inception“, „Dark Knight“-Trilogie).
In dem von Christopher Nolan co-produzierten Science-Fiction-Thriller „Transcendence“ schlüpft Depp in die Rolle von Dr. Will Caster, der als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz mit seiner Frau Evelyn (Rebecca Hall) kurz davor steht, ein vollkommen neuartiges Computersystem zu erschaffen – ein Elektronengehirn, das über menschliche Emotionen verfügt und selbstständig reflektieren kann. Eine Gruppe technikfeindlicher Extremisten will den Superrechner um jeden Preis verhindern und verübt ein Attentat auf Dr. Caster. Doch anstatt den Wissenschaftler zu stoppen, verhelfen sie ihm damit erst zum Erfolg. Denn Evelyn, hin und her gerissen zwischen Liebe und Forscherdrang, vollendet das Experiment gemeinsam mit Max Waters (Paul Bettany), einem engen Freund und Kollegen ihres Mannes. Sie verbinden das Gehirn des schwer verletzten Will mit dem Computer und lassen seinen Geist mit der Maschine verschmelzen. So entsteht ein hochintelligentes Wesen, das sich bald seiner ungeheuren Macht bewusst wird.

Filmographie: 
1984: Nightmare – Mörderische Träume (A Nightmare on Elm Street)
1985: Die Lady mit dem Colt (Lady Blue, Fernsehserie, Folge 1x04 Skalpell des Todes)
1985: Die Superaufreißer (Private Resort)
1986: Slow Burn (Fernsehfilm)
1986: Platoon
1987: Hotel (Fernsehserie, Folge 4x15 Unfinished Business)
1987–1990: 21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer (21 Jump Street, Fernsehserie, 80 Folgen)
1990: Cry-Baby
1990: Edward mit den Scherenhänden (Edward Scissorhands)
1991: Freddy’s Finale – Nightmare on Elm Street 6 (Freddy’s Dead: The Final Nightmare)
1993: Arizona Dream
1993: Benny und Joon (Benny & Joon)
1993: Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa (What’s Eating Gilbert Grape)
1994: Ed Wood
1995: Don Juan DeMarco
1995: Dead Man
1995: Gegen die Zeit (Nick of Time)
1996: Cannes Man
1997: Donnie Brasco
1997: The Brave
1998: Fear and Loathing in Las Vegas
1998: L.A. Without a Map
1999: Die neun Pforten (The Ninth Gate)
1999: The Astronaut’s Wife – Das Böse hat ein neues Gesicht (The Astronaut’s Wife)
1999: Sleepy Hollow (Sleepy Hollow)
1999: Die Beat Generation – Wie alles anfing (The Source)
2000: In stürmischen Zeiten (The Man Who Cried)
2000: Bevor es Nacht wird (Before Night Falls)
2000: Chocolat – Ein kleiner Biss genügt (Chocolat)
2001: Blow
2001: From Hell
2002: Lost in La Mancha
2003: Fluch der Karibik (Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl)
2003: Irgendwann in Mexico (Once Upon a Time in Mexico)
2004: Das geheime Fenster (Secret Window)
2004: Happy End mit Hindernissen (Ils se marièrent et eurent beaucoup d’enfants)
2004: Wenn Träume fliegen lernen (Finding Neverland)
2004: The Libertine
2005: Charlie und die Schokoladenfabrik (Charlie and the Chocolate Factory)
2005: Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche (Tim Burton’s Corpse Bride, Stimme)
2006: Wunder der Tiefe 3D (Deep Sea 3D, Stimme)
2006: Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest)
2007: Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt (Pirates of the Caribbean: At World’s End)
2007: Joe Strummer: The Future Is Unwritten (Dokumentation über den Sänger von The Clash)
2007: Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street (Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street)
2009: Public Enemies
2009: Das Kabinett des Dr. Parnassus (The Imaginarium of Dr. Parnassus)
2009: SpongeBob Schwammkopf (SpongeBob SquarePants, Fernsehserie, Folge 6x11 Die Welle zurück, Stimme)
2010: The Doors: When You’re Strange (When You’re Strange, Stimme)
2010: Alice im Wunderland (Alice in Wonderland)
2010: The Tourist
2011: Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten (Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides)
2011: The Rum Diary
2011: Jack und Jill (Jack and Jill)
2011: Rango (Stimme)
2012: 21 Jump Street
2012: Dark Shadows
2013: Lone Ranger (The Lone Ranger)
2014: Transcendence
Playlist:
01. Klaus Badelt - Underwater March (Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl) - 04:14
02. Danny Elfman - Castle On The Hill (Edward Scissorhands) - 06:25
03. Rachel Portman - Love Theme (Benny & Joon) - 03:08
04. Rachel Portman - The Story Of Grandmere (Chocolat) - 04:09
05. Howard Shore - Elmogambo (Ed Wood) - 03:20
06. Osvaldo Golijov - Close Your Eyes (The Man Who Cried) - 03:45
07. Michael Kamen - Doña Julía (Don Juan DeMarco) - 04:58
08. Salma Hayek - Siente Mi Amor (Once Upon A Time In Mexico) - 04:24
09. Patrick Doyle - Donnie & Lefty (Donnie Brasco) - 04:27
10. Jan A.P. Kaczmarek - The Park On Piano (Finding Neverland) - 05:25
11. Graeme Revell - End Titles (Blow) - 07:00
12. Wojciech Kilar - Opening Titles (The Ninth Gate) - 03:32
13. Philip Glass - Main Titles (Secret Window) - 02:01
14. Mychael Danna - Why Did You Lose Faith? (Transcendence) - 04:58
15. Hans Zimmer - Singapore (Pirates of the Caribbean: At World's End) - 03:39
16. Rodrigo y Gabriela - South of Heaven's Chanting Mermaids (Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides) - 05:50
17. Trevor Jones - In Memoriam (From Hell) - 07:03
18. Danny Elfman - Main Titles (Sleepy Hollow) - 03:09
19. Danny Elfman - The Indian Palace (Charlie and the Chocolate Factory) - 03:15
20. Danny Elfman - Alice's Theme (Alice In Wonderland) - 05:09
21. Elliot Goldenthal - Plane To Chicago (Public Enemies) - 03:25
22. Christopher Young - Mother Of Balls (The Rum Diary) - 04:01
23. Hans Zimmer - Rango Suite (Rango) - 06:00
24. James Newton Howard - Because I Kissed You (The Tourist) - 03:34
25. Danny Elfman - Dark Shadows - Prologue (Dark Shadows) - 07:52

Soundtrack Adventures #135 with JOHNNY DEPP @ Radio ZuSa 2014-04-20 by Dirk Hoffmann on Mixcloud


Playlist #136 vom 04.05.2014 - KATE WINSLET Special

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Sie zählt nicht nur zu den schönsten Frauen in der Filmwelt, sondern auch zu den besten, wie unzählige Oscar-, Golden-Globe-, Emmy-, Grammy- und andere Nominierungen und Auszeichnungen dokumentieren. Die britische Schauspielerin und Sängerin Kate Winslet wurde durch ihre Hauptrolle in James Camerons Blockbuster „Titanic“ weltberühmt, bekam für ihre Darstellung in der Literaturverfilmung von „Der Vorleser“ ihren ersten Oscar und ist ab dem 08. Mai in Jason Reitmans Drama „Labor Day“ als alleinerziehende Mutter zu sehen.
Winslet nahm 1986 im Alter von elf Jahren Schauspielunterricht an der Redroofs Theatre School in Maidenhead und hatte ihren ersten Auftritt in einem Werbespot für Frühstücksflocken. Auf ihr Fernsehdebüt in der Krankenhausserie „Casualty“ (1990) folgten weitere TV-Engagements in der Science-Fiction-Serie „Dark Season“ (1991), der Sitcom „Get Back“ (1992) und in der dreiteiligen Miniserie „Anglo-Saxon Attitudes“ (1992). Dazu gesellten sich Auftritte am Theater, u.a. in dem Musical „The Secret Diary Of Adrian Mole Aged 13 ¾“, als Miss Hannigan in „Annie“, als Wendy in „Peter Pan“, als Geraldine Barclay in „What The Butler Saw“ (1994) und als Sarah in „A Game Of Soldiers“ (1995).
Ihr Leinwanddebüt feierte die Britin 1994 in Peter Jacksons Drama „Heavenly Creatures“, ein Jahr später wurde sie durch ihre Rolle der Marianne Dashwood in Ang Lees Jane-Austen-Adaption „Sinn und Sinnlichkeit“ international bekannt. Nach Auftritten in Michael Winterbottoms Drama „Herzen in Aufruhr“ und Kenneth Branaghs Shakespeare-Verfilmung „Hamlet“ (beide 1996) landete sie mit ihrem ersten Hollywood-Engagement gleich den großen Coup. Dabei profitierte sie davon, dass sowohl Gwyneth Paltrow als auch Claire Danes die weibliche Hauptrolle in James Camerons „Titanic“ abgelehnt haben. An der Seite von Leonardo DiCaprio erhielt sie für ihre Darstellung der Rose DeWitt Bukater ihre erste Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin (nachdem sie für "Sinn und Sinnlichkeit"eine Nominierung als beste Nebendarstellerin erhalten hatte). Bei der Oscar-Verleihung erhielt der Film 1998 letztlich elf Trophäen, Winslet unterlag allerdings ihrer Kollegin Helen Hunt („Besser geht’s nicht“). Obwohl daraufhin lukrative Angebote auf sie warteten, wählte Winslet in der Folge kleinere Projekte wie Gillies MacKinnons„Marrakesch“ (1998), Jane Campions„Holy Smoke“ (1999) und Philip Kaufmans„Quills – Macht der Besessenheit“ (2000).
Als Kate Winslet 2001 in der Animations-Verfilmung von Charles Dickens‘„Ein Weihnachtsmärchen“ den Song „What If“ interpretierte, landete sie damit einen internationalen Top 10-Hit. Mit ihren nächsten Filmen sammelte Winslet weitere Oscar-Nominierungen ein, zunächst für ihre Darstellung der Schriftstellerin Iris Murdoch in jungen Jahren in „Iris“ (2001), dann in Michel Gondrys„Vergiss mein nicht!“. Damit war sie die erste Schauspielerin, die vor ihrem 30. Geburtstag vier Oscar-Nominierungen aufweisen konnte.
Nach hochgelobten Auftritten in dem Thriller-Drama „Das Leben des David Gale“ und „Wenn Träume fliegen lernen“ war die Schauspielerin 2006 in dem Polit-Thriller „Das Spiel der Macht“ zu sehen. Sie lieh der Ratte Tita in dem Animationsfilm „Flutsch und weg“ ihre Stimme und feierte in der Liebeskomödie „Liebe braucht keine Ferien“ ihren größten Erfolg seit „Titanic“.
Ihre nächste Oscar-Nominierung bekam Winslet 2007 für ihre Darstellung einer jungen Mutter in „Little Children“, wo sie sich in eine Affäre stürzt, als ihre Familie zu zerbrechen beginnt. Thomas Newman, der die wunderschöne Musik zu diesem Drama komponierte, schrieb auch die Musik zu „Zeiten des Aufruhrs“ (2007).
Die Verfilmung des Romans von Richard Yatesübernahm Winslets damaliger Ehemann Sam Mendes und vereinte die Schauspielerin erstmals seit „Titanic“ wieder mit Leonardo DiCaprio vor der Kamera. Winslet glänzte anschließend in einer weiteren Literaturverfilmung, diesmal in Bernhard Schlinks„Der Vorleser“ durch Stephen Daldry. Im sechsten Anlauf gewann sie endlich ihren ersten Oscar. Anschließend stand Winslet für die fünfteilige Miniserie „Mildred Pierce“ (2010) vor der Kamera, für Stephen Soderberghs Seuchen-Drama „Contagion“ und Roman Polanskis Adaption von Yasmina Rezas Theaterstück „Der Gott des Gemetzels“ (2011).
In diesem Jahr ist Kate Winslet nicht nur in dem Drama „Labor Day“ zu sehen, sondern seit April auch in der Science-Ficiton-Romanze „Die Bestimmung – Divergent“.

Filmographie:
1990: Shrinks (Fernsehserie)
1991: Dark Season (Fernsehserie)
1992: Get Back (Fernsehserie)
1992: Anglo Saxon Attitudes (Fernsehserie)
1993: Casualty (Fernsehserie)
1994: Heavenly Creatures
1995: Knightskater – Ritter auf Rollerblades (A Kid in King Arthur’s Court)
1995: Sinn und Sinnlichkeit (Sense and Sensibility)
1996: Herzen in Aufruhr (Jude)
1996: Hamlet (Kenneth Branagh’s Hamlet)
1997: Titanic
1998: Marrakesch (Hideous Kinky)
1999: Entführung ins Elfenreich (Faeries)
1999: Holy Smoke!
2000: Quills – Macht der Besessenheit (Quills)
2001: Enigma – Das Geheimnis (Enigma)
2001: Ein Weihnachtsmärchen (Christmas Carol: The Movie)
2001: Iris
2003: Plunge: The Movie
2003: Das Leben des David Gale (The Life of David Gale)
2004: Vergiss mein nicht! (Eternal Sunshine of the Spotless Mind)
2004: Pride – Das Gesetz der Savanne (Pride) (Fernsehfilm)
2004: Wenn Träume fliegen lernen (Finding Neverland)
2005: Romance & Cigarettes
2005: Extras (Fernsehserie)
2006: Das Spiel der Macht (All The King’s Men)
2006: Little Children
2006: Flutsch und weg (Flushed Away)
2006: Liebe braucht keine Ferien (The Holiday)
2008: Zeiten des Aufruhrs (Revolutionary Road)
2008: Der Vorleser
2011: Mildred Pierce (Miniserie)
2011: Contagion
2011: Der Gott des Gemetzels (Carnage)
2013: Movie 43
2013: Labor Day
2014: Die Bestimmung – Divergent (Divergent)
Playlist: 
01. Junkie XL - Tris (feat. Ellie Goulding) (Divergent) - 07:48
02. James Horner - Never An Absolution (Titanic) - 03:02
03. James Horner - The Portrait (Titanic) - 04:42
04. James Horner - Rose (Titanic) - 02:52
05. James Horner - Lament (Titanic) - 04:36
06. Angelo Badalamenti - Love Journey (Holy Smoke!) - 03:23
07. Stephen Warbeck - Dream Of Madeleine (Quills) - 04:42
08. Angelo Badalamenti - Montage Finale (Holy Smoke!) - 04:54
09. James Horner - Part 8 (Iris) - 04:47
10. Jon Brion - Strings That Tie To You (Eternal Sunshine Of The Spotless Mind) - 02:34
11. Jan A.P. Kaczmarek - Where Is Mr. Barrie? (Finding Neverland) - 03:33
12. George Fenton - Elephants (Pride) - 03:29
13. Patrick Doyle - My Father's Favourite (Sense And Sensibility) - 05:27
14. Patrick Doyle - Sweets To The Sweet - Farewell (Hamlet) - 04:39
15. Nico Muhly - Go Back To Your Friends (The Reader) - 05:22
16. John Barry - End Credits (Enigma) - 04:58
17. Hans Zimmer - Maestro (The Holiday) - 03:54
18. Carter Burwell - Veda's Window (Mildred Pierce) - 03:06
19. James Horner - Main Title (All The King's Men) - 04:28
20. Cliff Martinez - Handshake (Contagion) - 04:16
21. Thomas Newman - Pool Days (Little Children) - 01:50
22. Thomas Newman - Unrealistic (Revolutionary Road) - 02:49
23. Hans Zimmer - Definitely Unexpected (The Holiday) - 03:35
24. Thomas Newman - Revolutionary Road (Revolutionary Road) - 04:54
25. Thomas Newman - Be A Good Boy (Little Children) - 01:42
26. Rolfe Kent - Adele's Miscarriages (Labor Day) - 04:32
27. Cliff Martinez - They're Calling My Flight (Contagion) - 03:02
28. Thomas Newman - End Title (Little Children) - 07:40

Soundtrack Adventures #136 with KATE WINSLET @ Radio ZuSa 2014-05-04 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #137 vom 18.05.2014 - VANGELIS Special

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Seit Anfang der 70er zählt der griechische Künstler Evanghelos Odyssey Papathanassiou alias Vangelis nicht nur zu den Pionieren der elektronischen Musik, sondern hat seit seinem Oscar-prämierten Score zum Sportlerdrama „Die Stunde des Siegers“ 1982 für die Etablierung elektronischer Scores in Hollywood gesorgt. Seither schuf Vangelis so grandiose Scores wie zu Ridley Scotts Science-fiction-Klassiker „Blade Runner“, Roger Donaldsons„Die Bounty“ und Oliver Stones Historien-Epos „Alexander“.
Vangelis, geboren am 29. März 1943 in Volos, hat sich immer geweigert, traditionellen Musikunterricht zu nehmen, und verfügt bis heute über kein nennenswertes Notenwissen. Dessen ungeachtet fing er bereits im Alter von vier Jahren an, Musik zu komponieren, und war als Kind schon davon fasziniert, wie Dinge klangen, wenn man sie schlug.
In den 60ern gründete Vangelis seine Schulband The Forminx, die mit ihrem Beatles-Sound nationale Bekanntheit erwarb und Vangelis‘ Talent dokumentierte, eingängige Songs zu komponieren. Nachdem er mit einigen anderen griechischen Sängerinne wie Maria, Zoitsa ‚Zoe‘ Kouroukli und Aleka Kanellidou zusammengearbeitet hatte, gründete Vangelis mit The Papathanassiou Set seine eigene Band, zu der auch ‚Silver‘ Koulouris, Demis Roussos und Lucas Sideras zählten. Sie nahmen Singles mit George Romanos, Ricardo Credi und Vilma Lado auf, bis Vangelis, Demis und Lucas 1968 versuchten, in der britischen Musikszene ihr Glück zu machen. Allerdings blieben sie wegen Streiks im Flugverkehr in Paris hängen, wo sie die Progressive-Rock-Formation Aphrodite’s Child gründeten und mit ihrer ersten Single „Rain And Tears“ gleich einen Hit landeten.
1972 löste sich die Band zwar auf, aber Vangelis arbeitete später weiterhin immer wieder mal mit Demis Roussos zusammen. In der Zwischenzeit komponierte Vangelis 1969 für Regisseur Henry Chapiers Film „Sex Power“ seine erste Filmmusik. 1973 begann die langjährige Zusammenarbeit mit dem französischen Dokumentarfilmer Frédéric Rossif. Auf „L’Apocalypse des Animaux“ folgten u.a. „L’Opera sauvage“ (1979), „Pablo Picasso“ (1981), „Sauvage et beau“ (1984) und „Morandi“ (1989).
1971 entstand mit „Fais Que Ton Reve Soit Plus Long Que La Nuit”Vangelis‘ Solodebüt, das auf den Pariser Studentenrevolten im Mai 1968 basierte und das Ergebnis erster Experimente mit dem relativ neuen Synthesizer-Instrument darstellte. Nach dem Progressive-Rock-Album „Earth“ (1973) zog es Vangelis nach London, wo er mit „Nemo“ sein eigenes Studio errichtete. Mit „Heaven and Hell“ veröffentlichte Vangelis 1975 sein erstes Album für RCA und wurde damit zu einem Vorreiter in der elektronischen Musikszene. Es markierte auf der einen Seite den Anfang der Zusammenarbeit mit Yes-Sänger Jon Anderson, der den Text zu „So long ago, so clear“ beisteuerte und mit dem Vangelis später die Alben „Short Stories“ (1980), „The Friends of Mr. Cairo“ (1981),„Private Collection“ (1983) und „Page Of Life“ (1991) einspielte. Auf der anderen Seite wurde das Stück „Movement 3“ in Carl Sagans BBC-Serie „Cosmos“ als Titelthema eingesetzt.
Nach den ebenfalls bei RCA erschienen Alben „Albedo 0.39“ (1976), „Spiral“ (1977) und „Beaubourg“ (1978) wechselte Vangelis zu Polydor, wo er mit „China“ 1979 seinen Einstand feierte. In den 80er Jahren machte Vangelis gleich mit einer ganzen Reihe von eindrucksvollen Soundtrackarbeiten von sich reden. So komponierte er 1981 die Musik zu Hugh Hudsons vierfach Oscar-prämierten Drama „Die Stunde des Siegers“. Einen Oscar erhielt auch Vangelis für seinen Score, der die Filmmusik revolutionieren sollte. Raphael Preston, der seit 1977 für die Nemo-Studios arbeitete, bemerkte dazu: „,Chariots of Fire‘ war die erste Synthesizer-Filmmusik, die einen Oscar gewann. Das zeigte, dass Hollywood Synthesizer-Musik als etwas von echtem künstlerischen Wert ansah; es ebnete den Weg für eine ganze Generation von Komponisten und etablierte eine neue Herangehensweise an Filmmusik.“
Nach dem Score zu Costa-Gavras‘ Polit-Thriller „Vermisst“ (1981) arbeitete Vangelis mit Regisseur Ridley Scott an der Adaption von Philip K. Dicks Science-Fiction-Geschichte „Blade Runner“. Die Musik fing nicht nur die Isolation und Melancholie von Harrison Fords Figur Deckard ein, sondern wurde Teil der dystopischen Umgebung. Durch ein Missverständnis konnte der originale Soundtrack zu „Blade Runner“ lange Zeit nicht veröffentlicht werden. Stattdessen engagierte das Studio eine Gruppe von Musikern, um als The New American Orchestra die Musik für den offiziellen Soundtrack einzuspielen. Erst 1994 erschien eine erste, unvollständige CD mit Vangelis‘ Originalmusik, und nachdem etliche Bootlegs die Runde gemacht hatten, folgte zum 25-jährigen Filmjubiläum 2007 eine Box mit drei CDs, die neben dem 1994er Album eine CD mit unveröffentlichtem Material und eine CD mit neuer Musik enthielt, bei der sich Vangelis von „Blade Runner“ inspirieren ließ.
Schließlich komponierte Vangelis noch die Soundtracks zu „Antarctica“ (1983) und Roger Donaldsons Neuverfilmung des Abenteuer-Films „Die Bounty“ (1984). Nachdem Vangelis für den britischen Ballett-Regisseur Wayne Eagling die Musik zu „R B Sque“ (1983), „Frankenstein, a modern Prometheus“ (1985) und „Beauty and the Beast“ (1986) geschrieben hatte und zwischenzeitlich die Soloalben „Soil Festivities“ (1984), „Invisible Connections“ und „Mask“ (beide 1985) erschienen sind, veröffentlichte Vangelis mit „Direct“ (1988) ein einziges Album für Arista. 1990 zog es ihn zu East-West, die ab „The City“ (1990) die meisten Werke von Vangelis in den 90er Jahren veröffentlichten.
Sein bekanntestes Werk in dieser Zeit wurde der Soundtrack zu Ridley Scotts Historien-Epos „1492 – Die Eroberung des Paradieses“, vor allem als der Boxer Henry Maske das Stück „Conquest of Paradise“ beim Einmarsch in die Halle einsetzte. Es folgten die Soundtracks zu „The Plague“ und Roman Polanskis„Bitter Moon“, dann erschienen mit „Voices“ (1995) und „Oceanic“ (1996) noch zwei Soloalben, bevor Vangelis mit „Kavafis“ wieder einen Soundtrack produzierte. Die Compilation „Reprise 1990-1999“ beendete die Zusammenarbeit zwischen East-West und dem Künstler, der mittlerweile bei Sony unter Vertrag ist. Dort erschien im Jahre 2001 mit „Mythodea“ ein Album, das bereits 1993 geschrieben und aufgeführt wurde, wobei die NASA das Hauptmotiv für ihre Mars-Missionen verwendete.
Die letzten Jahre waren nicht mehr so produktiv. 2004 wurde Vangelis von Oliver Stone für die Musik zu seinem Historien-Epos „Alexander“ engagiert, wofür der Komponist sogar ein Orchester einsetzte, 2012 wurde das Titelthema von „Chariots of Fire“ bei den Olympischen Sommerspielen in London eingesetzt und der Soundtrack für das gleichnamige Bühnenstück neu eingespielt.

Diskographie/Filmographie (Auswahl) 
1970: Sex Power
1971: Fais Que Ton Reve Soit Plus Long Que La Nuit
1973: L'Apocalypse des Animaux
1973: Earth
1974: Crime & Passion
1975: Heaven and Hell
1975: Ignacio
1976: The Vangelis Radio Special
1976: Albedo 0.39
1976: La Fete Sauvage
1977: Ignacio
1977: Spiral
1978: Beaubourg
1978: La Fete Sauvage
1979: Opera Sauvage
1979: China
1980: Short Stories (als Jon & Vangelis)
1980: See You Later
1980: Cosmos
1981: Chariots of Fire (Die Stunde des Siegers)
1981: The Friends of Mr. Cairo (als Jon & Vangelis)
1982: Demis (als Vangelis & Demis Roussos)
1982: Blade Runner
1982: Missing (Vermißt)
1983: Antarctica (Taro und Jiro in der Antarktis)
1983: Private Collection (als Jon & Vangelis)
1984: Soil Festivities
1984: Sauvage et Beau
1984: Mutiny on the Bounty (Die Bounty)
1985: Mask
1985: Invisible Connections
1986: Splendeur Sauvage
1988: Direct
1989: Beaute Sauvage
1989: Franziskus
1990: De Nuremberg à Nuremberg
1990: The City
1991: Page of Life (als Jon & Vangelis)
1992: 1492: Conquest of Paradise (1492 – Die Eroberung des Paradieses)
1992: La Peste (The Plague)
1992: Bitter Moon
1994: Los Angeles 2019
1995: Voices
1996: Kavafis (Cavafy)
1996: Oceanic
1998: El Greco
2000: Cousteau's Dream
2000: Picasso
2001: Mythodea
2002: Anthem – 2002 FIFA World Cup Official Anthem – CD-Single
2004: Alexander
2007: El Greco Original Motion Picture Soundtrack
2008: Swiadectwo
2012: Chariots of Fire - The Play Stage Music

Playlist:
01. Vangelis - End Titles (Blade Runner) - 04:57
02. Vangelis - L'Enfant (Opera Sauvage) - 05:00
03. Vangelis - Heaven & Hell Third Movement (Cosmos) - 04:06
04. Vangelis - Main Theme (Missing) - 03:59
05. Vangelis - Main Theme (Sex Power) - 03:14
06. Vangelis - Theme From Antarctica (Antarctica) - 03:55
07. Vangelis - Life Of Antarctica (Antarctica) - 06:00
08. Vangelis - Opening Titles (The Bounty) - 04:16
09. Vangelis - Le Dieu Jaguar (Sauvage et Beau) - 03:37
10. Vangelis - La Petite Fille De La Mer (L'Apocalypse Des Animaux) - 05:51
11. Vangelis - Oriental Dance (Bitter Moon) - 04:15
12. Vangelis - Chariots Of Fire (Chariots Of Fire) - 03:31
13. Vangelis - Main Theme (Rivers Journey) - 02:35
14. Jon & Vangelis - I'll Find My Way Home (The Best of Jon & Vangelis) - 04:30
15. Vangelis - Wait For Me (Blade Runner) - 05:27
16. Vangelis - Perfume Exotico (Blade Runner) - 05:21
17. Vangelis - Rachel's Song (Blade Runner) - 04:45
18. Vangelis - Light And Shadow (1492 - Conquest Of Paradise) - 03:46
19. Vangelis - Procession (The City) - 09:33
20. Vangelis - Roxane's Dance/Eastern Path/Gardens Of Delight (Alexander) - 11:46
21. Vangelis - Mythodea - Special Edit (Mythodea) - 03:57
22. Vangelis - Pinta, Nina, Santa Maria (1492 - Conquest Of Paradise) - 13:19

Soundtrack Adventures #137 with VANGELIS @ Radio ZuSa 2014-05-18 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #138 vom 01.06.2014 - JOHN OTTMAN Special

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John Ottman zählt zu den wenigen Talenten in Hollywood, die in mehreren künstlerischen Disziplinen zuhause sind. So hat er nicht nur die Filmmusik zu Blockbustern wie „Die üblichen Verdächtigen“, „Superman Returns“, „Operation Walküre“ und „X-Men 2“ komponiert, sondern hat diese Filme auch als Cutter bearbeitet. Bei dem Horror-Sequel „Urban Legends 2“ war er zudem als Regisseur tätig. Nun hat er für seinen langjährigen Weggefährten Bryan Singer dessen „X-Men“-Sequel „Days Of Future Past“ vertont.
Der am 6. Juli 1964 im kalifornischen San Diego geborene Ottman begann schon im Kindesalter, Radiostücke zu schreiben und auf Cassetten aufzunehmen. Dabei sprach er viele der Rollen selbst, kreierte einige Soundeffekte und rekrutierte ein paar der Nachbarjungs für die zusätzlichen Rollen. Später spielte er Klarinette, konzentrierte sich aber zunehmend auf das Filmemachen. Ottman verwandelte die elterliche Garage in ein Filmstudio mit verschiedenen Sets, bis er auf der Highschool einstündige Produktionen ablieferte, die er mit seinen Lieblingsscores unterlegte. Er besuchte die USC Film School und lernte dort den damaligen Produktionsassistenten Bryan Singer kennen. Singer engagierte Ottman, einen Kurzfilm von ihm zu schneiden. Schließlich co-dirigierte Ottman den Film („Lion’s Den“) und übernahm das Sounddesign. Schließlich sollte er auch Singers ersten Langfilm „Public Access“ schneiden.
Als der Komponist absprang, übernahm Ottman auch diesen Job. Beim Sundance Film Festival gewann der Film 1993 den Großen Preis der Jury und er bedeutete für Singer und Ottman das Sprungbrett nach Hollywood. 1995 realisierten sie die Gauner-Komödie „Die üblichen Verdächtigen“ mit Kevin Spacey in der Hauptrolle. Seither haben sie gemeinsam an der Stephen-King-Adaption „Der Musterschüler“ (1998), an dem Kriegs-Drama „Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat“ (2008) sowie an den Comic-Verfilmungen „X-Men 2“ (2003) und „Superman Returns“ (2006) gearbeitet.
Dass Ottman nicht auch den ersten „X-Men“-Film von Singer schnitt und vertonte, war dem Umstand geschuldet, dass Ottman zu jener Zeit mit seinem eigenen Regieprojekt „Düstere Legenden 2“ (2000) beschäftigt gewesen ist.
Dem Horror-Genre blieb Ottman bis heute treu. Neben Filmen wie „Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster“ (2002), „Lake Placid“ (1999), der „Schneewittchen“-Adaption mit Sigourney Weaver in der Hauptrolle (1997), „Gothika“ (2003) und „House Of Wax“ (2005) vertonte Ottman auch das „Halloween“-Sequel „H20“, bei dem er John Carpenters berühmtes Thema in ein stimmungsvolles Orchestergewand steckte und mit Bernard Herrmanns„Psycho“-Klängen vermischte.
Als sein Score zum Thriller-Drama „Cruel Intentions“ abgelehnt wurde, nahm Ottman die Gelegenheit wahr, den Titel ironischerweise für eine Compilation zu verwenden, in der sein zurückgewiesener Score mit Auszügen aus Filmen wie „Incognito“, „The Cable Guy“, „Lake Placid“ und der Fernsehproduktion „Fantasy Island“ angereichert wurde. In den vergangenen Jahren komponierte Ottman sowohl die Horror-Thriller „Orphan – Das Waisenkind“ und „The Resident“ als auch die Liam-Neeson-Actioner „Unknown Identity“ (2011) und „Non-Stop“ (2014).

Filmographie:
1993: Public Access
1995: The Antelope Chess Game
1995: Die üblichen Verdächtigen (The Usual Suspects)
1995: I Have No Mouth, and I Must Scream (Video Game)
1996: Cable Guy – Die Nervensäge (Cable Guy)
1997: Schneewittchen (Snow White: A Tale of Terror)
1998: Goodbye Lover
1998: Halloween: H20 (Halloween H20: Twenty Years Later)
1998: Der Musterschüler (Apt Pupil)
1999: Lake Placid
2000: Düstere Legenden 2 (Urban Legends 2: Final Cut)
2001: Bubble Boy
2002: Pumpkin
2002: Spuren in den Tod (My Brother's Keeper)
2002: 24 Stunden Angst (Trapped)
2002: Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster (Eight Legged Freaks)
2003: X-Men 2 (X2)
2003: Gothika
2004: Imaginary Heroes
2004: Final Call – Wenn er auflegt, muss sie sterben (Cellular)
2005: Hide and Seek
2005: House of Wax
2005: Kiss Kiss, Bang Bang (Kiss Kiss Bang Bangalore)
2005: Fantastic Four
2006: Superman Returns
2007: Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer
2007: Invasion (The Invasion)
2008: Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat (Valkyrie)
2009: Orphan
2009: Astro Boy
2010: The Losers
2010: The Resident
2011: Unknown Identity
2012: Jack and the Giants (Jack the Giant Slayer)
2014: Non-Stop
2014: X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (X-Men: Days Of Future Past)

Playlist:
01. John Ottman - Hope [Xavier's theme] (X-Men - Days Of Future Past) - 04:48
02. John Ottman - Reprise (Public Access) - 03:34
03. John Ottman - The Forest Suite (Miscellaneous Projects) - 06:34
04. John Ottman - Passion's Death (Hope and Despair) - 03:03
05. John Ottman - Main Theme (The Usual Suspects) - 03:41
06. John Ottman - The Plane/The Tube (Fantasy Island - Pilot) - 03:39
07. John Ottman - Main Theme (Snow White - A Tale Of Terror) - 03:08
08. John Ottman - Surveillance Lesson (Kiss Kiss Bang Bang) - 03:22
09. John Ottman - Main Titles - Sandra's Theme (Goodbye Lover) - 02:44
10. John Ottman - Life Goes On/Dance Of The Cells (The Invasion) - 03:46
11. John Ottman - They'll Remember You (Valkyrie) - 04:20
12. John Ottman - Main Titles (Apt Pupil) - 03:25
13. John Ottman - Birth Of Bubble Boy (Bubble Boy) - 03:03
14. John Ottman - Spider-Mania (Arac Attack - Eight Legged Freaks) - 02:06
15. John Ottman - Metropolis (Cruel Intentions) - 04:18
16. John Ottman - Hide & Seek [Emily's Theme] (Hide And Seek) - 04:51
17. John Ottman - Theme [Reprise] (Incognito) - 03:26
18. John Ottman - Main Titles (Halloween H20) - 04:22
19. John Ottman - Meeting Trevor (Urband Legends - Final Cut) - 03:50
20. John Ottman - Main Titles (The Resident) - 03:43
21. John Ottman - Suite For Jessica And Max (Orphan) - 05:27
22. John Ottman - Silver Surfer Theme (Fantastic Four - Rise Of The Silver Surfer) - 04:24
23. John Ottman - Homecoming/Tell Me Everything/Stars In The Sky (Superman Returns) - 05:52
24. John Ottman - The New King/Stories (Jack And The Giant Slayer) - 04:17
25. John Ottman - Mumbai Max (The Losers) - 03:37
26. John Ottman - Damaged Goods (Non-Stop) - 03:42
27. John Ottman - Welcome To Berlin (Unknown) - 05:17
28. John Ottman - How Could You Leave Us? (Superman Returns) - 07:05

Playlist #139 vom 15.06.2014 - NEUHEITEN 2014 (2) Special

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In den vergangenen Wochen und Monaten sind wieder so viele interessante neue Soundtracks erschienen, die ich nicht in meinen obligatorischen Themen-Specials unterbringen konnte, dass es für eine weitere „Neuheiten“-Sendung Zeit wird. Es gibt prominente Namen wie Hans Zimmer („Son Of God“), Danny Elfman („The Unknown Known“), Alexandre Desplat („Godzilla“) und James Newton Howard („Maleficent“) ebenso zu hören wie vertraute Routiniers (Rolfe Kent, Christophe Beck, Rachel Portman, Gabriel Yared) und neue Scores zu den Fernsehserien „House Of Cards“ und „Strike Back“.
Gleich mehrere Cues gibt es aus Jeff Beals Soundtrack zur amerikanischen Neuauflage der britischen Polit-Serie „House Of Cards“ zu hören. Bereits zur ersten Staffel lieferte Varese Sarabande eine prall gefüllte Doppel-CD mit dem zweifach Emmy-nominierten Score von Jeff Beal, der bereits die Musik zu den Fernsehserien „Monk“, „Carnivale“ und „Rome“ komponierte. In der von David Fincher („Sieben“, „The Game“) produzierten Serie brillieren Kevin Spacey und Robin Wright als mit allen Wassern gewaschenes Polit-Ehepaar, das sich durch raffinierte Intrigen an die Spitze der US-Regierung kämpft und dabei von Jeff Bealsüberwiegend elektronisch-ruhigen, zart instrumentierten und mit Jazz-Elementen versehenen Score untermalt wird.
„Die Idee, dass deine Arbeit im Kopf des Hörers als ein Ganzes (wie die Durchschnittszeit bestätigt, die unser Publikum mit dem Verfolgen einer Staffel unserer Show verbringt) existieren kann, verleiht mir einen Sinn dafür, dass ich einen Score komponiere, der eine ausgiebige Linie darstellt, wie es ein Komponist für Opern tun würde. Die reichhaltigen Darstellungen von Willen, Kraft, Ambition, Verzweiflung und (am überraschendsten) Menschlichkeit in diesen Figuren bietet mir eine Fülle an kreativem und musikalischem Treibstoff“, schwärmt Jeff Beal im Booklet zum Soundtrack über die Arbeit an „House Of Cards“
James Newton Howard hat bereits einige schöne Disney-Filme vertont, am bekanntesten dürfte sein Score zu „Dinosaurs“ sein. Nun vertonte er mit "Maleficent" das Regie-Debüt vom Oscar-prämierten Produktionsdesigner Robert Stromberg („Avatar“, „Alice in Wonderland“), in dem Angelina Jolie die grünhäutige Hexe aus Disneys Animationsklassiker „Sleeping Beauty“ aus dem Jahre 1959 spielt. Howard komponierte dazu einen kraftvollen Score, der aber auch einige wunderschöne ruhige Momente mit eindrucksvollen Chor-Passagen enthält.
Rolfe Kent ist nicht nur durch seine phantastische Titelmelodie für die TV-Serie „Dexter“ bekannt, sondern vor allem für Komödien wie „About Schmidt“, „Sideways“ und „Männer, die auf Ziegen starren“. Entsprechend leichte Kost mit locker-fließenden Themen komponierte der produktive Amerikaner für Jason Batemans„Bad Words“ und Richard Shepards Gaunerkomödie „Dom Hemingway“, während er für Jason Reitmans romantisches Drama „Labor Day“ sehr gefühlvolle Melodien schrieb.
Kents Kollege Christophe Beck ist ebenfalls überwiegend in humorigen Gefilden unterwegs und schrieb jüngst die Musik zu Fredrik Bonds Thriller-Romanze „Charlie Countryman“ und Doug Limans Science-Fiction-Actioner „Edge Of Tomorrow“ mit Tom Cruise in der Hauptrolle.
Von der britischen Oscar-Preisträgerin Rachel Portman ("Emma", "Chocolat") sind ebenfalls zwei neue Arbeiten zu hören. In "Dido Elizabeth Belle" spielt Gugu Mbatha-Raw die uneheliche Tochter eines Admirals der Royal Navy und einer Sklavin, die von ihrem adligen Großonkel Lord Mansfield (Tom Wilkinson) und seiner Frau (Emily Watson) aufgezogen wird und sich in den idealistischen jungen Sohn eines Pfarrers verliebt. Im Gegensatz zu den verträumt-zarten Klängen, die Portman für den auf wahren Begebenheiten beruhenden Film komponierte, schuf sie zur romantischen Komödie „The Right Kind Of Wrong“ einen schwungvoll-lebendigen und fröhlichen Orchesterscore. Abgerundet wird die Sendung durch Auszüge aus Alexandre Desplats voluminösen „Godzilla“-Score, Gabriel Yareds ruhigen Arbeiten zu „Tom á la Ferme“ und „A Promise“, Paul Haslingers pulsierendem Action-Score zu „In The Blood“ und Patrick Cassidys mit irischen Elementen versehener Musik zu „Calvary“ („Am Sonntag bist du tot“). Dazu gesellen sich Danny Elfman mit verführerischen Klängen zu „The Unknown Known“ und das Komponisten-Duo Hans Zimmer und Lorne Balfe, die nach „The Bible“ mit „Son Of God“ ein weiteres Bibel-Filmprojekt vertont haben und sich dazu die Unterstützung von Lisa Gerrard („Gladiator“) holten.

Playlist: 
01. Jeff Beal - Freddie's World (House Of Cards - Season 2) - 03:00
02. James Newton Howard - Maleficent Flies (Maleficent) - 04:40
03. Armand Amar & Guillaume Begni - La Battue (Belle et Sébastien) - 05:31
04. Gabriel Yared - In Each Other's Arms (A Promise) - 04:55
05. Patrick Cassidy - Teresa (Calvary) - 03:09
06. Gabriel Yared - Jeu de Rôles (Tom à la Ferme) - 04:39
07. Rolfe Kent - The Panties Scam (Bad Words) - 03:16
08. Rolfe Kent - Adele's Miscarriages (Labor Day) - 04:32
09. Rolfe Kent - Love Is What You Make (Dom Hemingway) - 04:19
10. Rachel Portman - Three Beautiful Things (The Right Kind Of Wrong) - 02:13
11. Rachel Portman - Lord Mansfield Watches John (Belle) - 03:45
12. Marcelo Zarvos - Beach Chase (The Face Of Love) - 05:24
13. Christophe Beck - The End (Charlie Countryman) - 06:24
14. Christophe Beck - No Courage Without Fear (Edge Of Tomorrow) - 03:00
15. Paul Haslinger - Honeymoon (In The Blood) - 03:51
16. Danny Elfman - Marimba Foghorn (The Unknown Known) - 07:01
17. William Ross - The Kentucky Derby (50 to 1) - 03:26
18. Dickon Hinchliffe - Baby (Locke) - 03:46
19. William Ross - Second Dream (In My Dreams) - 04:08
20. Alexandre Desplat - Back To The Ocean (Godzilla) - 03:40
21. Hans Zimmer & Lorne Balfe - Promised King (Son Of God) - 04:33
22. Scott Shields - What Happened In Beirut (Strike Back) - 04:28
23. Jeff Beal - A Gift From Feng (House Of Cards - Season 2) - 04:29
24. Hans Zimmer & Lorne Balfe - I Am (Son Of God) - 03:44
25. Danny Elfman - Theme From Unknown (The Unknown Known) - 04:16
26. Jeff Beal - Mr. President (House Of Cards - Season 2) - 08:01

Soundtrack Adventures #139 with new scores from Zimmer, Beck, Kent, Portman @ Radio ZuSa 2014-06-15 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #140 vom 29.06.2014 - MASSIVE ATTACK + NEIL DAVIDGE Special

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Die Ende der 1980er Jahre im britischen Bristol gegründete Trip-Hop-Band Massive Attack zählt nicht nur zu den wegweisenden Künstlern im elektronischen Genre, sondern hat über die Jahre auch über verschiedene Kanäle ihre Spuren in der Filmmusik hinterlassen. Vor allem Craig Armstrong, der als Komponist für das zweite Album „Protection“ engagiert worden ist, und Produzent Neil Davidge haben sich mittlerweile als Filmkomponisten einen Namen gemacht, während verschiedene Songs aus dem Oeuvre von Massive Attack immer wieder Verwendung in Spielfilmen und Fernsehserien finden.
Die Band ging aus dem Künstlerkollektiv The Wild Bunch hervor, das sich seit 1983 vor allem als eine Art Reggae Sound System etabliert hatte und aus dem später auch Acts wie Tricky, Smith & Mighty und Produzent Nellee Hooper hervorgingen. Auf ihrem ersten Album „Blue Lines“ (1991) haben der ehemalige Graffitikünstlers und Punkzögling Robert "3D" Del Naja, Grant "Daddy G" Marshall und Andrew "Mushroom" Vowles eine nie gehörte Symbiose aus Musikstilen wie Soul, Punk, HipHop, Reggae, Dub und Klassik geschaffen, die entschleunigte Dance Music für den Kopf statt für die Füße präsentierte. Massive Attack etablierten sich eher als Kollektiv denn als traditionelle Band und experimentierten mit verschiedenen GastsängerInnen, Komponisten und Produzenten, um für jeden einzelnen Song das Ultimative herauszuholen. Shara Nelson steuerte zu den Songs „Unfinished Sympathy“ und „Safe from Harm“ den Gesang bei, dazu veredelten Samples aus dem Jazzrock die langsam groovenden Beats.
Für ihr zweites Album „Protection“ (1994) konnten Massive Attack Tracey Thorn (Everything But The Girl) und Horace Andy als GastsängerInnen gewinnen. Sie erweiterten ihren Sound um kinematographische Keyboardsounds und zwei Instrumentalstücke („Weather Storm“, „Heat Miser“), die Craig Armstrong komponierte, der zudem die Streicherarrangements des Songs „Sly“ in die Hand nahm. Trickyübernahm die Vocals bei „Karmacoma“ und beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Trio.
Mit ihrem 1997 veröffentlichten Album „Mezzanine“ sicherten sich Massive Attack die Gesangskünste von Liz Frazer (Cocteau Twins), Sara Jay und Horace Andy, fügten ihrem Sound E-Gitarren hinzu und präsentierten mit „Angel“ und „Teardrop“ zwei Hits, die in einer Vielzahl von Filmen und auf Soundtracks Verwendung fanden. Vowles wollte diese musikalische Entwicklung der Band aber nicht weiter mitgehen und verließ Massive Attack 1999.
Nach einer längeren Ruhepause erschien 2003 das Album „100th Window“, das Robert Del Naja und Produzent Neil Davidge nahezu im Alleingang einspielten, da sich Daddy G eine Auszeit nahm, um mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können. Das Album präsentierte die bereits vertrauten melancholisch-elektronischen Soundlandschaften, verzichtete aber erstmals auf Samples. Meistens übernahm Del Naja selbst den Gesang, dazu wirkten Sinéad O’Connor und wiederum Horace Andy als Gäste mit. Nachdem Massive Attack bereits mit etlichen Songs in einer Vielzahl von Filmen vertreten gewesen waren, komponierten sie zu Luc Bessons Spielfilm „Unleashed – Entfesselt“ (2005) erstmals einen kompletten Soundtrack. Der Einsatz von Massive-Attack-Tracks in TV-Serien und Filmen bleibt indes ungebrochen. So wurde das Stück "Angel" beispielsweise gleich in mehreren Filmproduktionen wie "Best Laid Plans", "Stay", "Firewall" und "Pi" eingesetzt, "Inertia Creeps" in "Stigmata" und "Taking Lives", "Unfinished Sympathy" im Erotikthriller "Sliver" und "Protection" in "Hackers" und "Sabrina". "Teardrop" wurde zum Titelthema der Fernsehserie "Dr. House", Live With Me" kam in der aktuellen Serie "Person Of Interest" zum Einsatz und "Paradise Circus" ist in der britischen Crime-Serie "Luther" zu hören.
Vor allem der frühere Grafik-Designer Neil Davidge hat sich mittlerweile einen eigenen Namen in der Soundtrackszene erarbeitet. So komponierte er die Scores zu den Dokumentationen „In Prison My Whole Life“ (2005) und „Battle In Seattle“ (2007).
„Wenn du Emotionen in einen Film oder ein Drama fließen lässt, kann es sein, dass du die Gefühle aufputschst, aber in ernsthaften Dokumentationen kann es wichtig sein, das zu tun“, erklärt Davidge die besondere Herausforderung bei der Arbeit an Dokus. „Dies sind wirkliche Menschen, die leiden, und in einer Zeit, in der ständige Katastrophenmeldungen uns immun gegen die Bilder der Zerstörung machen können, vermag Musik eine wichtige Rolle dabei zu übernehmen, die Menschen wieder mit der großen menschlichen Tragödie zu verbinden.“
Im Februar 2010 erschien mit „Heligoland“ das bislang letzte Massive-Attack-Album, an dem allerdings auch eine Vielzahl an Musikern, Sängern und Produzenten beteiligt gewesen ist. Der Track „Paradise Circus“ bildet die Titelmelodie der britischen Krimi-Serie „Luther“. Seither machen eigentlich nur noch Craig Armstrong und Neil Davidge aus dem Massive-Attack-Pool von sich reden. Armstrong ist seit seiner Zusammenarbeit mit den Regisseuren Baz Luhrmann („Moulin Rouge!“, „Der große Gatsby“) und Oliver Stone („World Trade Center“, „Wall Street: Geld schläft nicht“) eine feste Größe im Filmgeschäft. Davidge hat mit den Scores zu Paul McGuigans Fantasy-Action-Thriller „Push“ (2009) und zum Computer-Spiel „Halo 4“ (2012) seine bislang wichtigsten Solo-Arbeiten veröffentlicht. Jüngst ist sein erstes Solo-Album „Slo Light“ erschienen.

Massive Attack Diskographie:
1991 - Blue Lines
1994 - Protection
1995 - No Protection (Remix-Album)
1998 - Mezzanine
2003 - 100th Window
2004 - Danny The Dog (aka Unleashed – Soundtrack)
2006 - Collected (Best of)
2010 - Heligoland

Neil Davidge Diskographie: 
2009 – Push
2012 – Halo 4
2014 – Slo Light
Playlist:
01. Massive Attack - Safe From Harm [Perfecto Mix] (The Insider) - 05:19
02. Massive Attack - Angel (Best Laid Plans) - 06:19
03. Massive Attack - Unfinished Sympathy (Sliver) - 05:08
04. Massive Attack - Karmacoma (Fallen Angels) - 05:14
05. Massive Attack - Teardrop (Dr. House) - 05:28
06. Massive Attack - Paradise Circus (Luther) - 04:58
07. Massive Attack - End Title (Welcome To Sarajewo) - 05:52
08. Massive Attack - Live With Me (Person Of Interest) - 04:51
09. Massive Attack - Protection (Hackers) - 07:45
10. Massive Attack - Weather Storm [Alternative Mix] (Jam) - 05:15
11. Massive Attack - Dissolved Girl (The Matrix) - 06:07
12. Massive Attack - Polaroid Girl (Danny The Dog) - 03:00
13. Craig Armstrong - Lissa (Best Laid Plans) - 02:43
14. Craig Armstrong - As If You Said Nothing (Kiss Of The Dragon) - 04:36
15. Craig Armstrong - Prelude (The Bone Collector) - 04:30
16. Craig Armstrong - Rise (The Negotiator) - 03:11
17. Craig Armstrong - Hanging (Plunkett & Macleane) - 04:16
18. Craig Armstrong - Castle Went Dark (The Great Gatsby) - 05:28
19. Neil Davidge - Take An Umbrella (Push) - 03:13
20. Neil Davidge - Home From Home (Slo Light) - 05:06
21. Massive Attack - Bullet Boy (Bullet Boy) - 04:06
22. Neil Davidge - Haven (Halo 4) - 05:45
23. Neil Davidge - Discovering The Universe (Slo Light) - 09:00

Soundtrack Adventures #140 with Massive Attack, Craig Armstrong, Neil Davidge @ Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

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