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Playlist #141 vom 13.07.2014 - TREVOR JONES Special

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Seine Hochzeit hat der am 23. März 1949 im südafrikanischen Kapstadt geborene Trevor Jones längst hinter sich, doch mit seinen in den 1980er und 1990er Jahren entstandenen Scores zu den Jim-Henson-Puppenfilmen „Der dunkle Kristall“ und „Die Reise ins Labyrinth“, zu Alan Parkers Thrillern „Mississippi Burning“ und„Angel Heart“ sowie zu Michael Manns edler Neuverfilmung des Klassikers „The Last of the Mohicans“ hat Jones ganz außergewöhnliche Arbeiten abgeliefert, die auch heute noch wunderbar anzuhören sind.
Jones stammt aus einer musischen Familie und äußerte bereits im Alter von fünf Jahren den Wunsch, Filmkomponist zu werden. 1967 ging er mit einem Stipendium an die Royal Academy of Music in London und rezensierte für die BBC fünf Jahre lang Film- und Fernsehmusik, ehe es ihn 1974 an die Universität York zog, wo er seinen Master in Film- und Medienmusik machte. Als er daraufhin an der National Film and Television School drei Jahre lang die Grundzüge des Filmemachens sowie Film- und Tontechniken studierte, steuerte er bereits die Musik für 22 Studentenprojekte bei.
Erstmals aufhorchen ließ Jones 1981 mit seiner Musik zu dem Oscar-prämierten Kurzfilm „The Dollar Bottom“ und für den Kurzfilm „The Black Angel“. Trevor Jones erregte die Aufmerksamkeit von John Boorman, der seine epische König-Arthur-Verfilmung „Excalibur“ (1981) zwar überwiegend mit klassischer Musik von Richard Wagner und Carl Orff unterlegte, aber auch einige originale und zeitgenössische Musik benötigte. Da das Filmbudget für einen bekannten Komponisten nicht ausreichte, wurde der junge Jones engagiert, der mit seiner Arbeit Puppenschöpfer Jim Henson neugierig machte.
Für seinen düsteren Fantasyfilm „Der dunkle Kristall“ (1982) suchte Henson einen jungen Komponisten, dem eine experimentelle, freie Arbeitsweise lag, wie sie der Filmemacher selbst bevorzugte. Trevor Jones lieferte mit seinem Score schließlich eine facettenreiche Arbeit, die das London Symphony Orchestra ebenso mit einbezog wie Fairlight- und Synclavier-Synthesizer. Dazu kamen alte und ungewöhnliche Instrumente wie Flageolett und Okema.  
Henson und Jones arbeiteten 1986 erneut zusammen, diesmal an dem Fantasy-Musical „Die Reise ins Labyrinth“ mit David Bowie in der Hauptrolle, der auch den Hit „Underground“ zum Soundtrack beisteuerte. Zwischen den beiden Henson-Engagements komponierte Jones die Musik zum Horror-Thriller „Teuflische Signale“ (1982) zum Piraten-Abenteuer „Nate and Hayes“ (1985) und zur Fernsehproduktion „The Last Place on Earth“ (1985).
Ab Mitte der 80er Jahre begann Jones wie seine prominenten Kollegen Maurice Jarre und Jerry Goldsmith vermehrt, elektronische Komponenten in seine Arrangements einzubauen, was gerade seinen populären Werken zu den beiden Alan-Parker-Filmen „Angel Heart“ (1987) und „Mississippi Burning“ (1988), Harold Beckers Erotik-Thriller „Sea of Love“ (1989) und Curtis Hansons Thriller-Drama „Todfreunde“ (1990) besonders auszeichnete.
Schwierig gestaltete sich die Arbeit an Michael Manns „The Last of the Mohicans“ (1992). Wie schon zu seinen früheren Filmen wie „Der Einzelgänger“, „Blutmond“ und „Die unheimliche Macht“ wollte Mann wieder einen elektronischen Score verwenden, doch recht spät wurde entschieden, dass zu diesem historischen Abenteuer doch eher ein orchestraler Score passen würde. Da Jones nicht nur den Score für ein Orchester umschreiben musste, sondern der Film auch immer wieder neu geschnitten wurde, bekam Jones Unterstützung durch Randy Edelman, der weniger wichtiger Szenen vertonen sollte, für die Jones keine Zeit mehr hatte. Durch diese Zusammenarbeit fiel der wunderschöne Score leider aus der Liste für die Oscar-Nominierungen heraus.
In den 1990er Jahren komponierte Jones die Musik zu verschiedenen Hallmark-Fernsehproduktionen wie „Gullivers Reisen“, „Merlin“ und „Cleopatra“, dazu kamen Renny Harlins Action-Thriller „Cliffhanger“ (1993), Jim Sheridans Drama „Im Namen des Vaters“ (1993), Ridley Scotts Soldaten-Drama „Die Akte Jane“ (1997) und Barbet Schroeders Thriller „Kiss of Death“ (1995) und „Desperate Measures“ (1998).
Seine Vielseitigkeit stellte Jones auch in den folgenden Jahren unter Beweis. So schuf er für Alex Proyas' Science-Fiction-Drama „Dark City“ einen dunkel-brodelnden Score, der wieder gekonnt elektronische und orchestrale Arrangements vereinte, für Roger Donaldsons„Thirteen Days“ (2000) präsentierte er einen üppigen Orchester-Score mit Americana-Elementen, während er für die Liebeskomödie „Notting Hill“ (1999) eine luftig-leichte Musik komponierte.
Seit 2005 ist es merklich ruhiger um Trevor Jones geworden. Nach dem Thriller „Chaos“ hat Jones nur alle paar Jahre etwas von sich hören lassen, zuletzt zur filmischen Adaption von Kate Mosses Historien-Thriller „Das verlorene Labyrinth“ (2012) als Fernseh-Zweiteiler.

Filmographie: 
1980: The Beneficiary
1980: Brothers and Sisters
1980: Black Angel (Kurzfilm)
1981: The Appointment
1981: Excalibur
1981: The Dollar Bottom (Kurzfilm)
1981: Time Bandits
1982: Joni Jones (TV Mini-Serie)
1982: Teuflische Signale (The Sender)
1982: Der dunkle Kristall (The Dark Crystal)
1983: One of Ourselves (Fernsehfilm)
1983: Insel der Piraten (Nate And Hayes)
1983: Those Glory Glory Days (Fernsehfilm)
1984: Aderyn Papur... and Pigs Might Fly (Fernsehfilm)
1984: This Office Life (Fernsehfilm)
1984: Die Tage von Pompeji (TV Mini-Serie)
1985: The Last Place on Earth (TV Mini-Serie)
1985: Express in die Hölle (Runaway Train)
1986: Die Reise ins Labyrinth (Labyrinth)
1987: Angel Heart
1988: Coppers (Fernsehfilm)
1988: Die Malteser des Falken
1988: Sweet Lies
1988: Dominick & Eugene (Dominick and Eugene)
1988: Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses (Mississippi Burning)
1989: Melodie des Todes (Sea of Love)
1989: Tödliche Galaxie (Fernsehfilm)
1990: Arachnophobia
1990: Todfreunde – Bad Influence (Bad Influence)
1991: Der Preis der Macht (True Colors)
1991: Gewalt der Straße
1992: Criss Cross - Überleben in Key West
1992: Irren ist mörderisch
1992: Freejack - Geisel der Zukunft
1992: Der letzte Mohikaner (The Last of the Mohicans)
1993: Cliffhanger – Nur die Starken überleben (Cliffhanger)
1993: Im Namen des Vaters (In the Name of the Father)
1993: Death Train - Express in den Tod (Fernsehfilm)
1995: Kiss of Death
1995: Hideaway - Das Böse
1995: Richard III. (Richard III)
1996: Gullivers Reisen (Gulliver's Travels) (Fernsehfilm)
1996: Nessie – Das Geheimnis von Loch Ness (Loch Ness)
1997: Brassed Off
1997: Die Akte Jane (G. I. Jane)
1997: Lawn Dogs – Heimliche Freunde (Lawn Dogs)
1997: Rosanna's Letzter Wille
1998: Dark City
1998: Desperate Measures – Jede Stunde zählt (Desperate Measures)
1998: Merlin (Fernsehserie)
1998: Talk of Angels
1998: Frontline - Zwischen den Fronten
1998: The Mighty – Gemeinsam sind sie stark (The Mighty)
1999: Cleopatra (Fernsehfilm)
1999: Molly
1999: Notting Hill
2000: Thirteen Days
2001: From Hell
2001: Der lange Weg zum Sieg
2002: Dinotopia (Fernsehserie)
2002: Not a Girl – Crossroads (Crossroads)
2003: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (The League of Extraordinary Gentlemen)
2003: I’ll Be There
2004: In 80 Tagen um die Welt (Around the World in 80 Days)
2005: Chaos
2005: Marvel Nemesis: Rise of the Imperfects (Video Game)
2005: Bôkoku no îjisu (Aegis)
2006: We Fight to Be Free
2006: Fields of Freedom
2006/07: Jozi-H (TV-Serie)
2008: 3 und raus! (Three and Out)
2010: Blood and Oil (Fernsehfilm)
2011: How to Steal 2 Million
2011: War Point (Kurzfilm)
2012: Das verlorene Labyrinth (Labyrinth)
2014: To Tokyo
Playlist: 
01. Trevor Jones - Main Title Theme (Sea Of Love) - 03:03
02. Trevor Jones - Theme from Excalibur (Excalibur) - 02:50
03. Trevor Jones - The Funerals/Jen's Journey (The Dark Crystal) - 05:23
04. Trevor Jones - Past Times (The Mighty) - 05:04
05. Trevor Jones - Harry Angel (Angel Heart) - 07:56
06. Trevor Jones - Justice In Mississippi (Mississippi Burning) - 04:20
07. Trevor Jones - Nicky Runs To Hospital (Dominick & Eugene) - 04:15
08. Trevor Jones - Walking The Circle (In The Name Of The Father) - 04:42
09. Trevor Jones - Main Theme (Bad Influence) - 03:18
10. Trevor Jones - Main Title (Freejack) - 02:30
11. Trevor Jones - Main Titles (Kiss Of Death) - 02:38
12. Trevor Jones - Promentory (The Last Of The Mohicans) - 08:11
13. Trevor Jones - Cliffhanger Theme (Cliffhanger) - 03:52
14. Trevor Jones - Threat To National Security (Aegis) - 06:02
15. Trevor Jones - Where The Cricket Sings (Three And Out) - 03:22
16. Trevor Jones - Will And Anna (Notting Hill) - 03:35
17. Trevor Jones - End Credits (CrissCross) - 03:11
18. Trevor Jones - Cue 3 (Crossroads) - 04:13
19. Trevor Jones - The Flight From Lilliput (Gulliver's Travels) - 03:42
20. Trevor Jones - Into The City (Dark City) - 04:48
21. Trevor Jones - One Demand Only (Chaos) - 06:00
22. Trevor Jones - In Memoriam (From Hell) - 07:03
23. Trevor Jones - And The Truth Shall Set You Free (Labyrinth) - 05:33
24. Trevor Jones - Into The Light (Hideaway) - 07:00

Soundtrack Adventures #141 with Trevor Jones @ Radio ZuSa 2014-07-13 by Dirk Hoffmann on Mixcloud


Playlist #142 vom 27.07.2014 (2) - EVA GREEN Special

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Ebenso wie ihr schottischer Kollege Gerard Butler ist die französische Schauspielerin Eva Green momentan in der Fortsetzung zur erfolgreichen Comic-Verfilmung „300“ zu sehen und dürfte dabei einen ähnlich nachhaltigen Eindruck hinterlassen wie in einer weiteren Adaption des Comic-Meisters Frank Miller, nämlich Robert Rodriguez’„Sin City 2“.
Die am 6. Juli 1980 in Paris geborene Tochter der französischen Schauspielerin Marlène Jobert und des schwedischen Zahnarztes Walter Green absolvierte zunächst ein Schauspielstudium in Paris und London, ehe sie erste Bühnenerfahrungen sammelte und gleich in ihrem freizügigen Spielfilmdebüt „Die Träumer“ (2003) von Bernardo Bertulucci die Filmwelt begeisterte.
Ridley Scott engagierte sie daraufhin in seinem epischen Historiendrama „Königreich der Himmel“ (2005), wo sie an der Seite von Orlando Bloom und Liam Neeson ebenso geheimnisvoll agierte wie in dem James-Bond-Film „Casino Royale“, wo sie sich als Buchhalterin Vesper Lynd in den Agenten verlieben durfte. Mit Daniel Craig stand sie auch in der Kinderbuch-Verfilmung von „Der goldene Kompass“ (2007) vor der Kamera. Ebenso wie Gerard Butler, der momentan für das Hugo-Boss-Parfüm „Boss Bottled“ eine Kampagne dreht, ist auch Eva Green ein beliebtes Gesicht in der Werbung, drehte 2007 unter der Regie von Wong Kar-Wai einen Clip für den Dior-Duft „Midnight Poison“ und machte auch für Montblanc Werbung.
In den letzten Jahren war Eva Green in eher kleineren Produktionen zu sehen, so in dem Mystery-Drama „Franklyn – Die Wahrheit trägt viele Masken“ (2008), in dem Thriller-Drama „Cracks“, in der Sci-Fi-Thriller-Romanze „Womb“ (beide 2009) sowie in dem romantischen Sci-Fi-Drama „Perfect Sense“ (2011).
Nach der zehnteiligen Fernsehserie „Camelot“ stand sie für Tim Burtons„Dark Shadows“ (2012) vor der Kamera und zeigt nun in den Großproduktionen „300 – Rise of an Empire“ und Robert Rodriguez‘„Sin City 2“ wieder verstärkte Leinwandpräsenz.

Filmographie:
2003: Die Träumer (The Dreamers)
2004: Arsène Lupin – Der König unter den Dieben (Arsène Lupin)
2005: Königreich der Himmel (Kingdom of Heaven)
2006: James Bond 007: Casino Royale (Casino Royale)
2007: Der Goldene Kompass (The Golden Compass)
2008: Franklyn – Die Wahrheit trägt viele Masken (Franklyn)
2009: Cracks
2009: Womb
2011: Perfect Sense
2011: Camelot (Fernsehserie)
2012: Dark Shadows
2014: 300: Rise of an Empire
2014: Penny Dreadful (Fernsehserie)
2014: Sin City 2

Playlist:
01. Max Richter - Sorrow Atoms (Perfect Sense) - 03:14
02. Antoine Duhamel - Pierrot Le Fou (The Dreamers) - 07:47
03. Harry Gregson-Williams - A New World (Kingdom Of Heaven) - 04:21
04. Alexandre Desplat - Ragnar Sturlusson (The Golden Compass) - 06:19
05. David Arnold - City Of Lovers (Casino Royale) - 03:30
06. Joby Talbot - Meanwhile City (Franklyn) - 04:25
07. Javier Navarrete - Open Water (Cracks) - 04:43
08. Mychael & Jeff Danna - Drowning Of Excalibur (Camelot) - 03:50
09. Danny Elfman - Prologue (Dark Shadows) - 07:52
10. Junkie XL - History Of The Greeks (300: Rise Of An Empire) - 07:07
11. Harry Gregson-Williams – The Pilgrim Road (Kingdom Of Heaven) – 04:07
12. Max Richter – A Lovers Complaint (Perfect Sense) – 03:35

Soundtrack Adventures #142 (2) with EVA GREEN @ Radio ZuSa 2014-07-27 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #142 vom 27.07.2004 (1) - GERARD BUTLER Special

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Die heutige Sendung bietet ausnahmsweise mal zwei Themen zu Schauspielern, die aber für das jetzt auf DVD/Blu-ray veröffentlichte laufende Sequel „300 – Rise of an Empire“ gemeinsam vor der Kamera standen: In der ersten Stunde widmen wir uns den Soundtracks zu den Filmen des schottischen Darstellers Gerard Butler, in der zweiten Hälfte geht es mit seiner Filmpartnerin Eva Green weiter.
Für Butler war eigentlich eine Karriere in der Welt der Justiz vorgesehen. Nach seinem Jura-Studium an der Universität Glasgow absolvierte er eine Ausbildung in einer angesehenen Glasgower Kanzlei, wo aber wegen zu vieler Fehlzeiten entlassen wurde. Um seine Alkoholprobleme in den Griff zu bekommen, zog er nach London und rührte keinen Tropfen mehr an. In einem Londoner Café wurde Butler schließlich von Schauspieler Steven Berkoff angesprochen, der ihm eine Rolle in dem Stück „Coriolanus“ vermittelte, worauf die Darstellung des Renton in der Bühnenversion von Irvine Welshs Romans „Trainspotting“ folgte.
„Ich wollte schon als Kind Schauspieler werden. Immer wenn ich mir Filme anschaute, war ich so in die Geschichten vertieft, dass ich immer dabei sein wollte, Teil dieser Romanze oder jener Fantasy, oder ich wollte der Krieger sein oder die kämpfende Seele, die alles zum Guten führte“, sagte Butler einmal im Interview.
Nach seinem Filmdebüt in „Ihre Majestät Mrs. Brown“ (1997) schlossen sich Nebenrollen in dem James-Bond-Sequel „Der Morgen stirbt nie“ (1997) und Russell Mulcahys„Thalos, die Mumie“ (1998) an, ehe er mit der Hauptrolle in der Mini-Serie „Attila“ im Jahre 2000 seinen Durchbruch feierte, obwohl die Produzenten der Serie eigentlich einen bekannten Namen haben wollten.
Ähnlich lief es beim Casting von Wes Cravens Auffrischung des bekannten „Dracula“-Stoffes, wo sich Butler durchsetzen konnte. Seither kann sich der Schotte vor Angeboten kaum retten. So stand er in der Fantasy-Produktion „Die Herrschaft des Feuers“ (2002) neben Christian Bale und Matthew McConaughey vor der Kamera, dann neben Angela Jolie und Til Schweiger in dem Archäologie-Actioner „Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens“ (2003).
In der Adaption von Michael Crichtons„Timeline“ (2003) verkörperte er einen Archäologen, der mit einigen Studenten durch die Zeit reist, um einen Kollegen zu retten, ehe er Ende 2004 auch in Joel Schumachers Verfilmung von Andrew Lloyd Webbers Musical „Das Phantom der Oper“überzeugen konnte. Die körperbetonte Hauptrolle in Zack Snyders Adaption von Frank Millers Comic-Novelle „300“ (2006) bedeutete einen weiteren Schub in Gerard Butlers Karriere.
Um sein künstlerisches Portfolio zu vergrößern, war Butler in der Folge vermehrt in Romantik-Komödien wie „P.S. Ich liebe dich“ (2008), „Die nackte Wahrheit“ (2009) und „Der Kautions-Cop“ (2010) zu sehen, doch blieb er dem Action-Genre in Filmen wie „Gamer“ und „Gesetz der Rache“ (beide 2009) weiterhin treu. Derzeit ist Butler nicht nur in „300 – Rise of an Empire“ in verschiedenen Rückblenden als König Leonidas zu sehen, sondern leiht auch in dem Animationsspaß „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ erneut Haudrauf der Stoische seine Stimme.

Filmographie:
1997: Ihre Majestät Mrs. Brown (Mrs. Brown)
1997: James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies)
1998: Fast Food
1998: Talos – Die Mumie (Tale of the Mummy)
1998: Little White Lies (Fernsehfilm)
1998: The Young Person’s Guide to Becoming a Rock Star (Fernsehserie)
1999: Bitte! (Kurzfilm)
1999: Lucy Sullivan Is Getting Married (Fernsehserie)
1999: One More Kiss (Fernsehfilm)
1999: The Cherry Orchard
2000: Harrison’s Flowers
2000: Wes Craven präsentiert Dracula (Wes Craven Presents Dracula 2000)
2001: Jewel of the Sahara (Kurzfilm)
2001: Attila – Der Hunne (Atilla, Miniserie)
2002: Shooters – Loser haben keine Chance (Shooters)
2002: The Jury (Miniserie)
2002: Die Herrschaft des Feuers (Reign of Fire)
2003: Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens (Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life)
2003: Timeline
2004: Lieber Frankie (Dear Frankie)
2004: Das Phantom der Oper (The Phantom of the Opera)
2005: The Game of Their Lives
2005: Beowulf & Grendel
2006: Guilty Hearts
2007: Spiel mit der Angst (Butterfly on a Wheel)
2007: 300
2007: P.S. Ich liebe Dich (P.S. I Love You)
2008: Die Insel der Abenteuer (Nim’s Island)
2008: Rock N Rolla (RocknRolla)
2009: Die nackte Wahrheit (The Ugly Truth)
2009: Gamer
2009: Gesetz der Rache (Law Abiding Citizen)
2010: Der Kautions-Cop (The Bounty Hunter)
2010: Drachenzähmen leicht gemacht (How to Train Your Dragon, Stimme)
2011: Coriolanus
2011: Machine Gun Preacher
2012: Mavericks – Lebe deinen Traum (Chasing Mavericks)
2012: Kiss the Coach (Playing for Keeps)
2013: Movie 43
2013: Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr (Olympus Has Fallen)
2014: Drachenzähmen leicht gemacht 2 (How to Train Your Dragon 2, Stimme)
2014: 300: Rise of an Empire

Playlist:
01. Stephen Warbeck - The Walk On The Moors (Her Majesty Mrs. Brown) - 02:43
02. David Arnold - Company Car (Tomorrow Never Dies) - 03:08
03. Alan Silvestri - Journey To The Cradle Of Life (Lara Croft: Tomb Raider - The Cradle Of Life) - 06:24
04. Brian Tyler - Mysterioso (Timeline) - 02:45
05. Cliff Eidelman - I Only Photograph Flowers (Harrison's Flowers) - 04:56
06. John Powell - Make Up Kisses (P.S. I Love You) - 03:02
07. Patrick Doyle - Nim's Island (Nim's Island) - 03:57
08. Asche & Spencer - We're Staying (Machine Gun Preacher) - 03:17
09. Brian Tyler - Mechanical Mind (Law Abiding Citizen) - 03:42
10. Chad Fischer - Suite (Chasing Mavericks) - 05:57
11. John Powell - The Vikings Have Their Tea (How To Train Your Dragon) - 02:04
12. John Powell - Valka's Dragon Sanctuary (How To Train Your Dragon 2) - 03:17
13. Tyler Bates - Xerxes' Tent (300) - 03:20
14. Junkie XL - Queen Gorgo (300: Rise Of An Empire) - 04:02
15. Trevor Morris - Day Break/We Will Rise/End Credits (Olympus Has Fallen) - 05:06

Soundtrack Adventures #142 (1) with GERARD BUTLER @ Radio ZuSa 2014-07-27 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #143 vom 10.08.2014 - TOM WILKINSON Special

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Der britische Schauspieler Tom Wilkinson kann bereits auf eine langjährige Fernseh- und Kino-Karriere zurückblicken, doch erst ab Mitte der 90er Jahre ist er vor allem durch amerikanische Filmproduktionen einem größeren Publikum bekannt geworden und kann bislang zwei Oscar-Nominierungen für seine Hauptrolle in „In The Bedroom“ (2001) und seine Nebenrolle in „Michael Clayton“ (2007) für sich verbuchen. Derzeit ist er im Sklavendrama „Dido Elizabeth Belle“ in den Kinos zu sehen.
Wilkinson wurde am 5. Februar 1948 in Leeds, West Yorkshire, als Sohn einer über Generationen gewachsenen Farmerfamilie geboren, doch zwangen ökonomische Zwänge die Familie, nach Kanada umzusiedeln, als Wilkinson noch ein Kind war. Nach seiner Rückkehr in seine englische Heimat studierte er an der University of Kent in Canterbury, wo er einen Abschluss in Englischer und Amerikanischer Literatur machte und der T24 Drama Society angehörte, bevor er die Royal Academy of Dramatic Art besucht hat.
Bereits in den Mittsiebzigern trat er in Film- und vor allem Fernsehproduktionen auf, es folgten kurze Auftritte in „Sinn und Sinnlichkeit“ (1995) und „Der Geist und die Dunkelheit“ (1996), doch erst ab 1997 gelang ihm der internationale Durchbruch in dem Oscar-nominierten Film „Ganz oder gar nicht“, in dem er einen der sechs beschäftigungslosen Stahlarbeiter mimte, die gegen Bares ihre Hüllen fallen ließen. Für seine bemerkenswerte Darstellung erhielt Wilkinson einen BAFTA als bester Nebendarsteller, worauf sehenswürdige Auftritte in den historischen Dramen „Oscar and Lucinda“ und „Oscar Wilde“ (beide 1997), „Shakespeare in Love“ (1998) und schließlich in Roland Emmerichs Blockbuster „Der Patriot“ (2000) folgten, wo er neben Mel Gibson als General Cornwallis zu sehen war.
Als griesgrämiger Vater in dem Familiendrama „In The Bedroom“ (2001) heimste Wilkinson seine erste Oscar-Nominierung ein und spielte fortan in einer Vielzahl ganz unterschiedlicher Blockbuster und charmanter Indie-Produktionen wie „Vergiss mein nicht“ (2004), „Batman Begins“ (2005), „Der Exorzismus von Emily Rose“ (2005), „Operation Walküre - Das Stauffenberg-Attentat“ (2008), „Duplicity - Gemeinsame Geheimsache“ (2009), „Der Ghostwriter“ (2010), „Eine offene Rechnung“ (2010) und „Best Exotic Marigold Hotel“ (2011) mit.
Vor allem in dem siebenfach Oscar-nominierten Meisterwerk „Michael Clayton“ (2007) von Tony Gilroy brillierte Wilkinson als ebenso brillanter wie erfolgreicher Anwalt Arthur Edens, der nach einem Nervenzusammenbruch alles daran setzt, dem Chemikalienhersteller U/North zuzusetzen, für den Edens‘ Kanzlei Kenner, Bach & Ledeen’s gerade eine Drei-Milliarden-Dollar-Klage abwenden soll. Nachdem er für seine eindrückliche Performance seine zweite Oscar-Nominierung erhielt, gewann Wilkinson einen Emmy für seine Darbietung des Benjamin Franklin in der HBO-Mini-Serie „John Adams – Freiheit für Amerika“ (2008), dazu kamen Emmy-Nominierungen für seine Rollen in dem HBO-Fernsehfilm „Recount – Florida zählt nach“ (2008) und der Fernseh-Mini-Serie „Die Kennedys“ (2011).
In Amma Asantes Historiendrama „Dido Elizabeth Belle“ spielt Wilkinson Lord Mansfield, der von seinem auf See befindlichen Neffen Sir John Lindsay gebeten wird, dessen Tochter aufzuziehen. Als sich das Baby schließlich zu einer schönen Frau schwarzer Hautfarbe entwickelt, passt sie weder zum adligen Haushalt des Anwesens, noch zur schwarzen Dienerschaft.
In diesem Jahr war Wilkinson noch in Wes Andersons„Grand Budapest Hotel“ zu sehen und hat die Arbeiten an den Filmen „Good People“, „Jenny’s Wedding“ und „Little Boy“ abgeschlossen.

Filmographie: 
1976: Die Schattenlinie (Smuga cienia)
1979: Crime and Punishment (Fernsehserie)
1983: Spyship (Fernsehserie)
1984: Parker
1984: Squaring the Circle (Fernsehfilm)
1984: Strangers and Brothers (Fernsehfilm)
1984: Sakharov (Fernsehfilm)
1985: Sylvia
1985: Wetherby
1985: Miss Marple – Das Geheimnis der Goldmine (A Pocket Full of Rye) (Fernsehfilm)
1986: Sharma and Beyond
1986: First Among Equals (Fernsehserie)
1988: König ihres Herzens (The Woman He Loved) (Fernsehfilm)
1988: Mein Leben mit Anne Frank (The Attic: The Hiding of Anne Frank) (Fernsehfilm)
1988: Shake Hands Forever (Fernsehfilm)
1989: First and Last (Fernsehfilm)
1990: Vorsicht Arzt (Paper Mask)
1991: Heißer Verdacht (Prime Suspect) (Fernsehfilm)
1992: Underbelly (Fernsehfilm)
1992: Resnick: Lonely Hearts (Fernsehfilm)
1993: Im Namen des Vaters (In the Name of the Father)
1993: An Exchange of Fire (Fernsehfilm)
1993: Resnick: Rough Treatment (Fernsehfilm)
1994: All Things Bright and Beautiful
1994: Prince of Jutland
1994: Liebe und andere Geschäfte (A Business Affair)
1994: Der Priester (Priest)
1994: A Very Open Prison (Fernsehfilm)
1994: Measure for Measure (Fernsehfilm)
1994: Martin Chuzzlewit (Fernsehserie)
1995: Sinn und Sinnlichkeit (Sense and Sensibility)
1996: Der Geist und die Dunkelheit (The Ghost and the Darkness)
1996: Crossing the Floor (Fernsehfilm)
1996: Cambridge Fieber (Eskimo Day) (Fernsehfilm)
1997: Jilting Joe
1997: Fräulein Smillas Gespür für Schnee (Smilla’s Sense of Snow)
1997: Ganz oder gar nicht (The Full Monty)
1997: Oscar Wilde (Wilde)
1997: Oscar und Lucinda (Oscar and Lucinda)
1997: Cold Enough for Snow (Fernsehfilm)
1998: The Governess
1998: Rush Hour
1998: Shakespeare in Love
1999: Molokai (Molokai: The Story of Father Damien)
1999: Wer mit dem Teufel reitet (Ride with the Devil)
1999: David Copperfield (Fernsehfilm)
2000: Der Patriot (The Patriot)
2000: Gangsters – The Essex Boys (Essex Boys)
2000: Chain of Fools
2001: In the Bedroom
2001: Another Life
2001: Ritter Jamal – Eine schwarze Komödie (Black Knight)
2002: Churchill – The Gathering Storm (The Gathering Storm, Fernsehfilm)
2002: Ernst sein ist alles (The Importance of Being Earnest)
2003: Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Girl with a Pearl Earring)
2003: Eine Frage der Liebe (Normal) (Fernsehfilm)
2004: Piccadilly Jim
2004: If Only
2004: Vergiss mein nicht! (Eternal Sunshine of the Spotless Mind)
2004: Stage Beauty
2004: Good Woman – Ein Sommer in Amalfi (A Good Woman)
2005: Batman Begins
2005: Der Exorzismus von Emily Rose (The Exorcism of Emily Rose)
2005: Geliebte Lügen (Separate Lies)
2005: Ripley Under Ground
2006: The Night of the White Pants
2006: Der letzte Kuss (The Last Kiss)
2007: Dedication
2007: Michael Clayton
2007: Cassandras Traum (Cassandra’s Dream)
2008: Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat (Valkyrie)
2008: Recount
2008: John Adams – Freiheit für Amerika (John Adams, Miniserie)
2008: Rock N Rolla (RocknRolla)
2009: Duplicity – Gemeinsame Geheimsache (Duplicity)
2009: 44 Inch Chest
2010: Der Ghostwriter (The Ghost Writer)
2010: Die Lincoln Verschwörung (The Conspirator)
2010: Burke & Hare
2010: Eine offene Rechnung (The Debt)
2011: Das Grüffelokind (The Gruffalo’s Child)
2011: The Green Hornet
2011: Mission: Impossible – Phantom Protokoll (Mission: Impossible – Ghost Protocol)
2011: Die Kennedys (The Kennedys, Miniserie, acht Folgen)
2011: Best Exotic Marigold Hotel (The Best Exotic Marigold Hotel)
2012: Der Samariter – Tödliches Finale (The Samaritan)
2013: Lone Ranger (The Lone Ranger)
2013: Grand Budapest Hotel (The Grand Budapest Hotel)
2014: Dido Elizabeth Belle (Belle)
2014: Jenny’s Wedding
2014: Good People
2015: Little Boy

Playlist:
01. Patrick Doyle - My Father's Favourite (Sense and Sensibility) - 05:27
02. Jerry Goldsmith - The Bridge (The Ghost And The Darkness) - 04:10
03. Thomas Newman - End Title (Oscar and Lucinda) - 02:49
04. Edward Shearmur - Salome (The Governess) - 04:06
05. Stephen Warbeck - The End (Shakespeare In Love) - 05:05
06. Mychael Danna - Opening Credits (Ride with the Devil) - 03:02
07. John Williams - The Patriot (The Patriot) - 06:38
08. Thomas Newman - End Title (In The Bedroom) - 04:32
09. Alexandre Desplat - A New Life (Girl with a Pearl Earring) - 03:03
10. Hans Zimmer & James Newton Howard - Eptesicus (Batman Begins) - 04:19
11. James Newton Howard - Security Meeting (Duplicity) - 02:49
12. James Newton Howard - Times Square (Michael Clayton) - 03:38
13. Philip Glass - Cassandra's Dream Finale (Cassandra's Dream) - 02:40
14. Edward Shearmur - Christmas Theme (Dedication) - 02:29
15. Angelo Badalamenti - Clayton's Cocktails (44 Inch Chest) - 04:33
16. Alexandre Desplat - Pr Paul Emmett (The Ghost Writer) - 05:39
17. James Newton Howard- 25 Dollars Worth (Michael Clayton) – 06:25
18. Rachel Portman - You Would Be My Wife (Belle) - 02:19
19. Thomas Newman - Ending End Title (The Debt) - 08:37
20. Trevor Jones - Passage of Time (In the Name of the Father) - 05:52
21. Thomas Newman - Long Old Life (The Best Exotic Marigold Hotel) - 03:33
22. Alexandre Desplat - Mr. Moustafa (The Grand Budapest Hotel) - 03:05
23. Christopher Young - For Anneliese Michel (The Exorcism of Emily Rose) - 05:29
24. James Newton Howard - The Formula (Duplicity) - 05:50
25. James Newton Howard - I'm Not The Guy You Kill (Michael Clayton) - 06:57

Soundtrack Adventures #143 with TOM WILKINSON @ Radio ZuSa 2014-08-10 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #144 vom 24.08.2014 - SPACE NIGHT Special

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So manch einer wird noch das von einem Nerv tötenden Piepton untermalten Testbild kennen, das noch vor 20 Jahren zu sehen war, wenn die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ihr Abendprogramm beendet hatten. Der Bayrische Rundfunk kam 1994 auf die Idee, statt des unansehnlichen Testbildes Aufnahmen aus dem Weltraum zu zeigen und diese mit elektronischer Musik zu untermalen. Seit dem 1. Juni 1994 präsentierte der BR zunächst Bilder, die der deutsche Satellit Astro-Spas im Weltraum gemacht hat, doch um etwas mehr Abwechslung in den nächtlichen Bilderreigen zu bringen, fragte der BR bei der NASA, der ESA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) weiteres Material an.

© Bayrisches Fernsehen
Innerhalb der „space night – All-tag nachts“– so der vollständige Titel der nächtlichen Sendung, die nun in das Nachtprogramm von ARD-alpha übergegangen ist, haben verschiedene Sendungen Eingang gefunden, so die vom Physiker Harald Lesch moderierte Wissenschaftssendung „Alpha-Centauri“ oder die Sendung „Alpha bis Omega“, in der Lesch mit dem Theologen Thomas Schwartz diskutiert. Dazu gibt es Bilder von Städten und Menschen am Morgen („Die Erde erwacht“), Bilder von Mondspaziergängen („Moonwalks“) oder Satellitenbilder von unterschiedlichsten Regionen („Earth Views“), Aufnahmen von Korallenriffen („Waternight“) oder mit „New Frontiers“ Dokumentationen von Reisen zu den Weltraumstationen „Mir“, „Gemini“, „Mercury“ oder „Apollo“. Was die Sendereihe „Space Night“ so außergewöhnlich machte und schließlich zum Kult avancieren ließ, war die elektronische Musik, mit der diese Bilder unterlegt wurden und die auf bislang 12 Compilation-CDs veröffentlicht worden ist.
Nachdem die „Space Night“-Bilder auch gern auf Rave-Partys im Hintergrund auf Bildschirmen gezeigt worden sind und die perfekte Kulisse für den Chill-Out boten, reagierten auch die Fernsehproduzenten auf den Hype und ließen die Soundtracks zum Nachtprogramm vom Chill-Out-DJ Alex Azary zusammenstellen, der im Frankfurter Club „XS“ federführend für die immer populärer werdende Musik-Richtung war. So finden sich – abgesehen von den aus den Rahmen springenden Compilations „Space Night Vol. 1“ mit Popmusik, „Space Night Vol. 10“ mit Jazz und „Space Night Vol. 12“ mit klassischer Musik – auf den regulären Releases prominente Electro-Acts wie Moby, Anthony Rother, Groove Armada, Tosca, Index ID, Thievery Corporation und Future Sound Of London.
Nach der letzten GEMA-Tarifreform wollte der Bayrische Rundfunk zum Jahreswechsel 2012/2013 wegen der explodierten Tantiemen das Programm nicht mehr fortsetzen, doch das Engagement der Zuschauer ließ „Space Night“ fortbestehen, allerdings unter Verwendung GEMA-freier Musik, die die Künstler auf der Webseite von SpaceNight.de hochladen können.
So wurden zum Relaunch der Serie zum Beispiel Lounge-Musik, Elektro oder Ethno aus dem Creative-Commons-Bereich für die Folge "Earth View 2" ausgewählt.
"Die Space Night hat Kultcharakter. Damit dies so bleibt, testen wir verschiedene Sound- und Musik-Varianten", erläuterte Andreas Bönte, Leiter des Bereichs Planung und Entwicklung des Bayerischen Fernsehens. "Wir haben uns sehr gefreut über die großartige Resonanz. Die neue Space Night ist zu einem Team-Projekt geworden. Im Internet hat sich eine Community gebildet, die uns unterstützt. Wir setzen weiter auf die Kreativität unserer Fans. Schickt uns Eure Ideen!"
Playlist:
01. Dagobert - Inharmonic Whispers (Space Night Vol. IV) - 03:19
02. Leftfield - Song Of Life [Underworld Remix] (Space Night Vol. II) - 04:34
03. Chin Chillaz - Konkret (Space Night Vol. VIII) - 06:00
04. Groove Armada - Lazy Moon (Space Night Vol. VIII) - 06:18
05. David Sylvian - Words With The Shaman (Space Night Vol. III) - 05:13
06. Syrinx 2600 - Passage (Space Night Vol. III) - 05:55
07. Index ID - Planisphäre (Space Night Vol. VI) - 05:01
08. Wondabraa - Starfish (Space Night Vol. VI) - 07:19
09. Azure Taint - Glasrauch (Space Night Vol. VI) - 05:06
10. Sofa Surfers - Sofa Rockers [Richard Dorfmeister Rmx] (Space Night Vol. V) - 04:34
11. William Orbit - Millennium (Space Night Vol. V) - 06:09
12. Nightmares On Wax - Les Nuits (Space Night Vol. V) - 05:20
13. The Herbalizer - Moon Sequence (Space Night Perry Rhodan) - 06:16
14. Nihilist - Aurorix (Space Night Perry Rhodan) - 05:39
15. Sounds From The Ground - Drugstore (Space Night Perry Rhodan) - 06:46
16. Skylash - Dream De Menthe (Space Night Perry Rhodan) - 07:24
17. Waldeck - Dub Ploitation [First Impression Dub] (Space Night Vol. IX) - 06:07
18. Chris Coco - Only Dub (Space Night Vol. IX) - 04:13
19. Chris Zippel - Surface [Genuine Remix] (Space Night Vol. IX) - 05:53
20. Moby - Summer (Space Night Perry Rhodan) - 03:21
21. Audiodrop - Lonesoft (Space Night Perry Rhodan) - 10:07

Playlist #145 vom 07.09.2014 - STEPHEN WARBECK Special

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Nachdem der britische Komponist Stephen Warbeck einige Jahre für das britische Fernsehen und Kino gearbeitet hat, feierte er mit dem vielfach Oscar-prämierten Meisterwerk „Shakespeare In Love“ (1998) seinen bislang größten Erfolg, heimste er doch mit seinem Score seinen bislang einzigen Oscar ein. Seither ist er ein international gefragter Komponist, der mit seinem ausgeprägten Gespür für World-Music-Elemente sowohl für französische, spanische als auch nach wie vor britische und vermehrt amerikanische Produktionen arbeitet.
Zwar kam Stephen Warbeck bereits im Alter von vier Jahren in den Genuss von Unterricht in Klavier und Komposition, doch sein Herz schlug für die Schauspielerei, weshalb er an der University of Bristol Theaterwissenschaft und Französisch studierte. Dabei komponierte er Musik für Uni-Inszenierungen und ab 1985 auch für die Royal Shakespeare Company, für das Royal Court, für das Gate und das Nationaltheater. 1990 fing Warbeck an, für das Fernsehen zu arbeiten, vor allem für die Crime-Serie „Heißer Verdacht“. Er unterhielt die beiden Bands Kippers und Metropolitan Water Board, konzentrierte sich aber seit Mitte der 90er Jahre ganz auf die Welt der Filmmusik. Zwar ist Warbeck vor allem für romantische und klassisch geprägte Scores wie „Shakespeare in Love“ und „Charlotte Gray“ bekannt, aber sein musikalisches Spektrum reicht viel weiter.
„Natürlich ist meine Musik auf der einen Seite von klassischen Komponisten geprägt, aber genauso verwende ich die Vorteile, die mir Genres wie Rock, Jazz und andere Stile bieten. Vielleicht ist die Art von Musik, die mehr heraussticht, das, was man klassisch oder romantisch nennt, aber nur die Hälfte meiner Produktionen passt in dieses Konzept. Es ist nicht die Verwendung eines Orchesters, die sie klassisch macht.“
In diesem Zusammenhang zählt sein ethnisch angehauchter Score zum Indianer-Drama „Dreamkeeper“ (2003) zu den interessantesten Werken des Komponisten: „Zunächst reisten der Music Editor und ich nach Nordamerika und nahmen einige Sessions mit indianischen Musikern auf. Dann nahmen wir einige andere indianische Instrumente und ein Orchester auf. Am Ende hatten wir eine Mixtur aus einigen echten nordamerikanischen Indianern, die echte ethnische Instrumente spielten, und als Ergänzung dazu unsere moderne Interpretation davon, wie diese Musik aus unserer Perspektive klingen könnte. Es war ein sehr interessantes Projekt.“

Filmographie:
1991-96: Heißer Verdacht (Prime Suspect, TV-Serie)
1994: Bambino mio
1994: Sister My Sister
1995: Im Auftrag des Teufels (Devil's Advocate)
1995-97: Bramwell (TV-Serie)
1995: Nervous Energy
1996: Brothers in Trouble
1996: Der kleine Unterschied (Different for Girls)
1996: Element of Doubt
1996: Lügenspiele (Truth or Dare)
1997: Bright Hair
1997: Ihre Majestät Mrs. Brown (Mrs Brown)
1997: My Son the Fanatic
1997: The Student Prince
1998: Shakespeare in Love
1999: A Christmas Carol – Die Nacht vor Weihnachten (A Christmas Carol)
1999: Mystery Men
1999: Fanny und Elvis (Fanny and Elvis)
1999: Heart - Jeder kann sein Herz verlieren (Heart)
1999: Toy Boys (Kurzfilm)
2000: Billy Elliot – I Will Dance (Billy Elliot, auch Orchestrator)
2000: Quills – Macht der Besessenheit (Quills, auch Orchestrator)
2001: Gabriel & Me 2001: Very Annie Mary
2001: Birthday Girl – Braut auf Bestellung (Birthday Girl)
2001: Corellis Mandoline (Captain Corelli’s Mandolin)
2001: Die Liebe der Charlotte Gray (Charlotte Gray)
2002: Deseo
2002: Mystics - Gangster, Geister und ihr Meister (Mystics)
2003: Totgemacht – The Alzheimer Case (De Zaak Alzheimer)
2003: Blackball
2004: Eine italienische Hochzeit (Love’s Brother)
2004: Zwei Brüder (Two Brothers / Deux Frères)
2004: Verrat in Venedig (Secret Passage)
2004: Pour le plaisir
2004: Oyster Farmer
2005: Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn (Proof)
2005: Alpha Male
2005: Mickybo and Me
2005: On a Clear Day
2005: Opa!
2005: Travaux, on sait quand ça commence
2006: Goal II – Der Traum ist real! (Goal II – Living the Dream!)
2006: Das Fest des Ziegenbocks (La fiesta del chivo)
2006: Cargo
2007: Flawless
2008: Der Andere (The Other Man)
2011: Poliezei (Polisse)
2012: Gallowwalkers
2013: Eine Hochzeit und andere Hindernisse (Des gens qui s’embrassent)
Playlist:
01. Stephen Warbeck - Pelagia's Song (Captain Corelli's Mandolin) - 04:11
02. Stephen Warbeck - Love & The Rehearsal (Shakespeare In Love) - 04:19
03. Stephen Warbeck - Princess Of Nowhere (Princess Ka'iulani) - 03:51
04. Stephen Warbeck - La Fin (Polisse) - 04:00
05. Stephen Warbeck - Brown And The Poney (Her Majesty Mrs Brown) - 03:34
06. Stephen Warbeck - The Beginning (Love's Brother) - 04:40
07. Stephen Warbeck - The Village (Charlotte Gray) - 05:27
08. Stephen Warbeck - Track 4 (Billy Elliot) - 02:09
09. Stephen Warbeck - The End: A New Manuscript (Quills) - 07:48
10. Stephen Warbeck - Wandering Ghosts (A Christmas Carol) - 02:45
11. Stephen Warbeck - Enemigos (Deseo) - 04:14
12. Stephen Warbeck - Eagle Boy (Dreamkeeper) - 03:23
13. Stephen Warbeck - The Airport (Proof) - 05:48
14. Stephen Warbeck - The Beginning (Killing Bono) - 02:31
15. Stephen Warbeck - Goodbye (Two Brothers) - 07:00
16. Stephen Warbeck- The Aftermath (Captain Corelli's Mandolin) - 06:47
17. Stephen Warbeck - The Play [Part II] (Shakespeare In Love) - 03:57
18. Stephen Warbeck - My Name Is Charlotte Gray (Charlotte Gray) - 05:01
19. Stephen Warbeck - Dream Of Madelaine (Quills) - 04:42
20. Stephen Warbeck - The End (Princess Ka'iulani) - 03:23
21. Stephen Warbeck - Line By Line (Proof) - 07:52
22. Stephen Warbeck - Tema De Amor (Deseo) - 03:55
23. Stephen Warbeck - The Search For Kumal (Two Brothers) - 05:26
24. Stephen Warbeck - Rosetta (Love's Brother) - 04:31
25. Stephen Warbeck - Queen Victoria And John Brown (Her Majesty Mrs Brown) - 08:19

Playlist #146 vom 21.09.2014 - NEUHEITEN 2014 (3) Special

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Zum dritten Mal in diesem Jahr stelle ich in meiner Sendung neue Soundtracks aus den vergangenen Wochen vor, diesmal mit einer bunten Mischung aus bemerkenswerten Re-Releases (von Ennio Morricone, Georges Delerue und Angelo Badalamenti), interessanten Soundtracks zu neuen Fernsehserien („Houdini“, „The Knick“, „Bates Motel“) und neuen Kinoproduktionen mit vertrauten wie neuen Namen („The Giver“, „The Equalizer“, „The Expendables 3“).
Den Anfang macht der neue Thriller von Antoine Fuqua („King Arthur“, „Shooter“), der erstmals seit seinem Hollywood-Durchbruch mit „The Replacement Killers“ (1998) bei „The Equalizer“ wieder mit Harry Gregson-Williams zusammengearbeitet hat. Ähnlich wie in seinen Arbeiten zu den Filmen von Tony Scott („Déjà vu“, „The Taking of Pelham 123“) hat Gregson-Williams eine pulsierende Symbiose aus groovenden elektronischen Klängen und einfühlsamen Orchester-Arrangements kreiert, die Hauptdarsteller Denzel Washington in der Rolle als „The Equalizer“ dabei unterstützt, für Gerechtigkeit zu sorgen.
In eine ganz ähnliche Rolle schlüpft Liam Neeson („96 Hours“, „Non-Stop“) in Scott Franks„Ruhet in Frieden – A Walk Among The Tombstones“, wenn er als Privatermittler tief in die Unterwelt von New York eintauchen muss, um einer Serie von tödlichen Gewalttaten ein Ende zu bereiten. Den Score komponierte Carlos Rafael Rivera, der den bekannten Songwriter und Komponisten Randy Newman während seines Kompositionsstudiums an der Thornton School der USC kennenlernte und bislang als Gitarrist in Soundtracks wie „Crash“ und „Dragonfly“ zu hören war. Sein unheimlicher Score fasziniert vor allem durch den Einsatz der Celesta in Verbindung mit den akzentuiert auftretenden Stimmen.
Ein Name, der in Zukunft vielleicht öfter in den Credits auf der Kinoleinwand auftauchen wird, ist John Paesano, der nach seinem Kompositionsstudium in Paris in Boston seine Studien fortgesetzt und sich dabei auf das Komponieren für Film und Fernsehen konzentriert hat. In den vergangenen Jahren arbeitete er vor allem für die Fernsehserien „Die Drachenreiter von Berk“ und „Crisis“. Nun ist er gleich mit zwei Kinoproduktionen vertreten, wobei das Sportler-Drama „When The Game Stands Tall“ sehr konventionell vertont worden ist, während das Science-Fiction-Abenteuer „The Maze Runner“ schon exotischere Klänge aufweist.
Sehr produktiv waren in letzter Zeit auch die vielbeschäftigten Hollywood-Stars Marco Beltrami und Brian Tyler. Vor allem Beltramis Kompositionen zu dem Science-Fiction-Thriller „Snowpiercer“ und Phillip Noyces Science-Fiction-Drama „Hüter der Erinnerung – The Giver“ sind dabei sehr bemerkenswert ausgefallen, während Brian Tyler zu dem Tornado-Spektakel „Into The Storm“ und dem Action-Kracher „The Expendables 3“ vertraut wuchtige Orchester-Arrangements präsentiert.
Interessanter erscheinen da schon die verschiedenen Arbeiten, die in letzter Zeit fürs Fernsehen entstanden sind. So kreierte Routinier John Debney („Jobs“, „End Of Days“) zu dem Fernsehzweiteiler „Houdini“ mit Adrien Brody in der Hauptrolle des legendären Entfesselungskünstlers einen überwiegend elektronisch brodelnden und sehr rhythmischen Score, während Cliff Martinez zu „The Knick“, einer Serie über New Yorks Knickerbocker-Krankenhaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts, seinen ebenfalls elektronischen Score eher meditativ gehalten hat. Der Dritte im Bunde elektronischer Klangerzeuger für Fernsehproduktionen ist Chris Bacon, der seinen Durchbruch mit dem Score zum Psycho-Thriller „Source Code“ feiern durfte, und nun in „Bates Motel“ die Vorgeschichte des späteren Massenmörders Norman Bates und seiner manipulativen Mutter Norma mit einer abwechslungsreichen Mixtur aus spannungsgeladenen und düsteren Klängen untermalt. Einzig Abel Korzeniowski spielte zur Showtime-Serie „Penny Dreadful“, in der klassische Horrorfiguren wie Dorian Gray, Dr. Frankenstein und Figuren aus „Dracula“ das viktorianische London bevölkern, einen orchestralen Score ein, der die schaurigen Momente der Gothic-Serie adäquat unterstreicht.
Abgerundet wird das heutige Programm mit zwei neuen Arbeiten des Oscar-Preisträgers A.R. Rahman („Slumdog Millionaire“) zu dem Disney-Werk „Million Dollar Arm“ und Lasse Hallströms Drama „Madame Mallory und der Duft von Curry“ sowie den Re-Releases des Music Box Labels zu Angelo Badalamentis elegischem Score zu „Tough Guys Don’t Dance“, Ennio Morricones klassischer Arbeit zu dem Jean-Paul-Belmondo-Actioner „Der Profi“ und Georges DeleruesLa Revolution française. Bei Intrada ist zudem Delerues Score zu „Her Alibi“ aus dem Jahre 1989 neu veröffentlicht worden.
Playlist:
01. Harry Gregson-Williams - On A Mission (The Equalizer) - 03:51
02. John Paesano - Brothers For Life (When The Game Stands Tall) - 03:11
03. John Paesano - Finale (The Maze Runner) - 04:17
04. Marco Beltrami - Take My Place (Snowpiercer) - 05:56
05. Marco Beltrami - Rosebud (The Giver) - 04:33
06. Marco Beltrami - This Is The Beginning (Snowpiercer) - 04:00
07. A.R. Rahman - Hassan Learns French Cooking (The Hundred-Foot Journey) - 06:10
08. A.R. Rahman - The Final Pitch (Million Dollar Arm) - 05:05
09. A.R. Rahman - New Beginnings (The Hundred-Foot Journey) - 04:40
10. Angelo Badalamenti - Main Title (Tough Guys Don't Dance) - 03:03
11. Ennio Morricone - Le vent, le cri [premier thème] (Le Professionnel) - 05:20
12. Georges Delerue - Hymne à la Liberté (La Revolution française) - 03:53
13. Georges Delerue - Déclaration des Droits de l'Homme (La Revolution française) - 04:46
14. Georges Delerue - End Credits (Her Alibi) - 05:08
15. Chris Bacon - What Really Happened (Bates Motel) - 03:59
16. Cliff Martinez - Aortic Aneurysm junior (The Knick) - 03:57
17. John Debney - Bess Goodbye/No Escape (Houdini - Volume 2) - 04:14
18. John Debney - Ringing Kremlin Bells (Houdini - Volume 1) - 03:44
19. John Debney - Houdine Suite (Houdine - Volume 2) - 03:35
20. Abel Korzeniowski - Allegiance (Penny Dreadful) - 03:39
21. Cliff Martinez - Goodnight Nurse Elkins (The Knick) - 03:21
22. Abel Korzeniowski - Closer Than Sisters (Penny Dreadful) - 03:14
23. Cliff Martinez - You Can't Spend Two Hours (My Life Directed By Nicolas Winfrid Refn) - 03:38
24. Brian Tyler - Too Much Faith (The Expendables 3) - 02:37
25. Brian Tyler - Providence (Into The Storm) - 03:12
26. Carlos Rafael Rivera - Aftermath/Reprise (A Walk Among The Tombstones) - 04:44
27. Harry Gregson-Williams - The Equalizer (The Equalizer) - 06:39

Playlist #147 vom 05.10.2014 - PHILLIP NOYCE Special

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Seit seinem internationalen Durchbruch mit dem Psychothriller „Todesstille“ (1989) hat der australische Regisseur Phillip Noyce eine beachtliche Karriere in Hollywood hingelegt und dabei mit Stars wie Harrison Ford („Die Stunde der Patrioten“, „Das Kartell“), Sharon Stone („Sliver“), Angelina Jolie und Denzel Washington („Der Knochenjäger“) und Michael Caine („Der stille Amerikaner“) zusammengearbeitet. In den letzten Jahren ist es allerdings etwas ruhiger um Noyce geworden. Nach einigen Arbeiten fürs Fernsehen kehrt er nun mit „Hüter der Erinnerung - The Giver“ wieder auf die Kinoleinwand zurück.
Der am 29. April 1950 in Griffith in New South Wales geborene Noyce zog als Zwölfjähriger nach Sydney und begann im Alter von 18 Jahren, erste Kurzfilme zu drehen, bevor er ab 1973 an der Australian Film, Television and Radio School studierte. Bereits sein früher Dokumentarfilm „Castor and Pollux“ erhielt die Auszeichnung „Bester Australischer Kurzfilm des Jahres“. Nach seinem Spielfilmdebüt mit „Backroads“ (1977) räumte sein zweiter Film „Nachrichtenkrieg“ (1978) zahlreiche australische Filmpreise ab. Es folgten „In der Hitze des Zorns“ (1981) mit Judy Davis und „Schatten eines Pfaus“ (1987), ehe er mit dem Psychothriller „Todesstille“ die allesamt noch recht unbekannten Schauspieler Nicole Kidman, Sam Neill und Billy Zane vor der Kamera vereinte. Das beklemmende Survival- und Erotik-Drama auf hoher See machte nicht nur die Darsteller und den Regisseur bekannt. Auch Komponist Graeme Revell, der für den Score zu „Dead Calm“ auf den Titel „In Flagrante Delicto“ zurückgriff, den er mit seiner Industrial-Band SPK für deren Album „Zamia Lehmanni“ kreiert hatte, folgte wie sein Regisseur dem Ruf Hollywoods und arbeitete dort mit ihm erneut an dem Action-Abenteuer „The Saint – Der Mann ohne Namen“ (1997) zusammen.
Seinen Einstand in Hollywood feierte Noyce allerdings mit der Tom-Clancy-Verfilmung „Die Stunde der Patrioten“ (1992) mit Harrison Ford in der Hauptrolle des ehemaligen Marineinfanteristen Jack Ryan, wozu der prominente Komponist James Horner einen packenden Orchester-Score mit irischen und elektronischen Elementen beisteuerte. Der schnörkellos inszenierte Agenten-Thriller war an den Kinokassen so erfolgreich, dass Noyce nicht nur zwei Jahre später mit „Das Kartell“ ein ähnlich starkes Genre-Stück abliefern durfte, sondern zwischendurch noch den Erotik-Thriller „Sliver“ (1993) inszenierte, der mit einem Soundtrack aufwartete, der angesagte Electro-Acts wie Massive Attack, Enigma, Heaven 17, Fluke und The Young Gods vereint.
1999 produzierte Noyce mit „Der Knochenjäger“ eine weitere Romanverfilmung, diesmal den gleichnamigen Psycho-Thriller von US-Autor Jeffery Deaver mit Angelina Jolie und Denzel Washington in den Hauptrollen eines kongenialen Ermittler-Duos. Die düsteren Bilder des Serienkiller-Thrillers untermalt Komponist Craig Armstrong mit einem entsprechend atmosphärisch-eindringlichen Score. Noyce und Armstrong arbeiteten drei Jahre später auch an der Graham-Greene-Verfilmung „Der stille Amerikaner“ zusammen. Noyce zog schließlich nach Australien zurück, wo er 2002 das Aborigines-Drama „Long Walk Home“ inszenierte, zu dem Peter Gabriel („Birdy“, "The Last Temptation of Christ") eine seiner seltenen Arbeiten für den Film beisteuerte.
In den nachfolgenden Jahren wurde es ruhiger um den Regisseur, der 2006 das biographisch geprägte Polit-Drama „Catch A Fire“ realisierte und je zwei Folgen für die Fernsehserien „Brotherhood“ und „Revenge“ ablieferte. Im Jahre 2010 kehrte Noyce aber mit dem Angelina-Jolie-Actioner „Salt“ lautstark und bildgewaltig auf die große Leinwand zurück.
„Regisseur Phillip Noyce drückt gehörig aufs Tempo und serviert ein Action-Dauerfeuer-Gewitter, das in seiner hohen Konzentration mächtig Laune macht“, befindet filmstarts.de. „Old School ist derzeit schwer angesagt in Hollywood (siehe auch: ‚The Expendables‘, ‚Predators‘, ‚Das A-Team‘). Auf dieser Schiene fährt ‚Salt‘ zwar zumindest mit seiner ‚Jason Bourne‘-auf-Speed-Inszenierung überhaupt nicht, widmet sich aber einem anderen Anachronismus. Denn Regisseur Noyce dekonstruiert ganz nebenbei den Entspannungsprozess der Supermächte USA und Russland und hetzt die Kalten Krieger im Jahr 2011 wieder aufeinander los. So dicht am Atomkrieg balancierte schon lange kein groß budgetierter Blockbuster mehr.“
Nach den beiden Fernsehfilmen „Americana“ und „Mary und Martha“ hat es Noyce wieder zum Kino zurückgezogen. Mit der Verfilmung von Lois Lowrys Kinderbuch „Hüter der Erinnerung“ knüpft Noyce thematisch an die Erfolge von „Die Tribute von Panem“ und „Die Bestimmung - Divergent“ an und erzählt die Geschichte des 16-jährigen Jonas (Brenton Thwaites), der in einer von Kriegen, Hunger und Leid, aber auch von Leidenschaften befreiten Welt lebt. Als er von der Vorsitzenden des Ältestenrats (Meryl Streep) zum "Hüter der Erinnerung" ernannt wird und von seinem Amtsvorgänger (Jeff Bridges) alles Wissen und die Erinnerungen aus der Zeit vor der Gleichheit vermittelt bekommt, will er die unterdrückten Emotionen rehabilitieren. Marco Beltrami („Snowpiercer“, „The Expendables“) hat den sorgfältig ausgestatteten und thematisch ansprechenden Science-Fiction-Film mit einem sensibel orchestrierten, melodischen Score versehen und unterstreicht damit vor allem die durch Jeff Bridges ausgedrückte Sehnsucht nach Freiheit.

Filmographie: 
1977: Backroads
1978: Nachrichtenkrieg (Newsfront)
1979: Bali: Islands oft he Gods
1980: Fact and Fiction (Fernsehfilm)
1981: In der Hitze des Zorns (Heatwave)
1983: The Dismissal (TV-Miniserie)
1984: The Hitchhiker (TV-Serie, 5 Folgen)
1987: Schatten eines Pfaus (Shadow of the Peacock, auch Echoes of Paradise)
1988: Blinde Wut (Blind Fury)
1989: Todesstille (Dead Calm)
1992: Die Stunde der Patrioten (Patriot Games)
1993: Sliver
1994: Das Kartell (Clear and Present Danger)
1997: The Saint – Der Mann ohne Namen (The Saint)
1999: Der Knochenjäger (The Bone Collector)
2002: Der stille Amerikaner (The Quiet American)
2002: Long Walk Home (Rabbit-Proof Fence)
2006: Catch a Fire
2010: Salt
2011: Revenge (TV-Serie, 2 Folgen)
2012: Americana (Fernsehfilm)
2013: Mary und Martha (Fernsehfilm)
2014: Hüter der Erinnerung – The Giver (The Giver)

Playlist:
01. Marco Beltrami - Main Titles (The Giver) - 03:08
02. Graeme Revell - Storm Is Coming, Back To John (Dead Calm) - 06:20
03. James Horner - Main Title (Patriot Games) - 02:58
04. Massive Attack - Unfinished Sympathy (Sliver) - 05:12
05. Enigma - Carly's Song (Sliver) - 03:43
06. James Horner - Main Title / A Clear And Present Danger (Clear And Present Danger) - 05:24
07. Clannad - Harry's Game (Patriot Games) - 02:30
08. James Horner - Truth Needs A Soldier / End Title (Clear And Present Danger) - 05:48
09. Graeme Revell - Shelley Monument (The Saint) - 02:16
10. Craig Armstrong - The City Awakes (The Bone Collector) - 02:47
11. Graeme Revell - Love Theme Finale (The Saint) - 05:27
12. Craig Armstrong - The Quiet American (The Quiet American) - 05:57
13. Peter Gabriel - Jigalong (Long Walk Home) - 04:03
14. Craig Armstrong - Do You Still Miss Him? (The Quiet American) - 05:04
15. Peter Gabriel - Running To The Rain (Long Walk Home) - 03:19
16. Craig Armstrong - New York City [orchestral version] (The Bone Collector) - 02:53
17. iZler - Requiem For Amanda (Revenge) - 04:56
18. Peter Gabriel - Gracie's Recapture (Long Walk Home) - 04:40
19. James Newton Howard - Prisoner's Exchange (Salt) - 04:10
20. James Horner - The Hit (Patriot Games) - 08:07
21. Marco Beltrami - Rosebud (The Giver) - 04:32
22. iZler - The Marriage Of Jack And Fauxmanda (Revenge) - 03:12
23. James Newton Howard - You're My Greatest Creation (Salt) - 04:14
24. Marco Beltrami - End Credits (The Giver) - 03:48
25. James Newton Howard - Orlov's Story (Salt) - 04:43
26. Graeme Revell - End Of The Killer (Dead Calm) - 04:17

Playlist #148 vom 19.10.2014 - ZBIGNIEW PREISNER Special

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Zwar hat der polnische Komponist Zbigniew Preisner seit einiger Zeit keinen neuen Soundtrack mehr produziert, aber die kürzlich vom spanischen Label Quartet Records veröffentlichten Soundtracks zu Claude Millers„Ein Geheimnis“ und Krisztina Deáks„Aglaja“ sind ein schöner Anlass, um den neben Wojciech Kilar fraglos bekanntesten Filmmusik-Komponisten aus Polen einmal ausführlicher vorzustellen.

© by Anna Wloch
Der am 20. Mai 1955 im polnischen Bielsko-Biala geborene Zbigniew Kowalski hat nach seiner Hochzeit den Namen seiner Frau angenommen und hat seitdem als Zbigniew Preisner internationale Bekanntheit erlangt. Interessanterweise studierte Preisner zwar in Krakau Geschichte und Philosophie, doch das Komponieren hat er sich autodidaktisch beigebracht, indem er Noten vom Hören von Schallplatten aufschrieb.
Seit 1985 verband ihn eine enge Freundschaft mit dem Filmemacher Krzysztof Kieślowski, für den er u.a. die Musik zu „Ohne Ende“ (1985), „Dekalog“ (1987), „Ein kurzer Film über das Töten“ und „Ein kurzer Film über die Liebe“ (beide 1988) sowie die „Drei Farben“-Trilogie (1993/94) komponierte. Nach dem Tod seines Freundes Kieślowski komponierte Preisner sein erstes filmunabhängiges Werk „Requiem for a Friend“ (1998), das Terrence Malick auch in seinem Film „The Tree Of Life“ verwendete.
International bekannt wurde Preisner, der sich vor allem auf romantische Wurzeln bezieht und in seinen Werken neben dem Piano und Streicher-Ensembles auch immer wieder ungewöhnliche Instrumente einsetzt, aber vor allem durch seine Musik zu den Filmen der polnischen Filmemacherin Agnieszka Holland („Hitlerjunge Salomon“, „Der geheime Garten“), zu Louis Malles„Verhängnis“ und Luis Mandokis„When a Man Loves a Woman“. So gewann er je einen César für seine Musik zu Kieślowskis„Drei Farben: Rot“ und zu Jean Beckers„Elisa“ (1996) sowie einen Silbernen Bären für seine Arbeit zu „The Island on Bird Street“ (1997). Preisner schrieb nicht nur die Titelmusik für die 26-teilige BBC-Dokumentation „People’s Century“ (1998), sondern war auch für die Orchesterarrangements auf David Gilmours Album „On An Island“ (2006) verantwortlich.
1999 entstand mit „10 Easy Pieces for Piano“ ein Album, das einen totalen Gegensatz zu dem Kieślowski-Requiem, aber auch zu Preisnersüblichen Filmarbeiten darstellt. Während seine Werke zuvor durch ihre wunderschönen Orchestrierungen überzeugten, reduzierte Preisner seine musikalischen Mittel auf das Wesentliche.
„Ich liebe den Kontrast. Und nachdem ich Musik von solch monumentalen Ausmaßen kreiert habe, wollte ich nun etwas Simples machen. Ich mag auch das Piano. Mir schien, dass eine Form der Musik, die sowohl einfach als auch komplex sein könnte, Musik für ein einzelnes Piano ist“, wird Preisner auf seiner Website zitiert. Eingespielt wurde das Album schließlich von Leszek Mozder, mit dem der Komponist bereits an Louis Malles„Verhängnis“ und der BBC-Serie „People’s Century“ zusammengearbeitet hatte, nur wollte Preisner dem Pianisten diesmal mehr Raum zur Interpretation geben.
2007 veröffentlichte Preisner sein zweites Orchester-Werk „Silence, Night and Dreams“, das auf Texten aus dem Alten Testament basiert und für Orchester, Chor und Solisten konzipiert worden ist. Die Weltpremiere der Aufführung fand am 4. September 2007 im Herodion Theater auf der Akropolis in Athen statt. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Preisner auf seinem eigenen Label das Album „Diaries of Hope“, das von Tagebüchern und Gedichten polnischer Kinder inspiriert wurde, die Opfer des Holocaust waren. Dabei übernahm Lisa Gerrard, die neben ihrer Karriere bei Dead Can Dance mittlerweile auch als Solokünstlerin erfolgreich ist und beispielsweise mit Hans Zimmer an den Soundtracks zu „Gladiator“ und „Die Bibel“ gearbeitet hat, den Part der führenden Singstimme.

Filmographie/Diskographie:
1981: Wettervorhersage (Regie: Antoni Krauze)
1985: Ohne Ende (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1986: Wenn Vampire lieben (Regie: Grzegorz Warchol)
1986: Przez dotyk (Regie: Magdalena Łarzarkiewicz)
1987: The Lullabye (Regie: Federo Sevella)
1987: Ucieczka (Regie: Tomasz Szadkowski)
1987: Dekalog (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1988: Der Priestermord (zusammen mit Georges Delerue) (Regie: Agnieszka Holland)
1988: Ein kurzer Film über das Töten (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1988: Ein kurzer Film über die Liebe (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1988: Kocham kino (Regie: Piotr Łazarkiewicz)
1988: Dziewczynka z hotelu Excelsior (Regie: Antoni Krauze)
1988: Sami dla siebie (Regie: Stanisław Jędryka)
1989: Das letzte Klingelzeichen (Regie: Magdalena Łarzarkiewicz)
1990: Hitlerjunge Salomon (Regie: Agnieszka Holland)
1990: Utolsó hajó (Regie: Béla Tarr)
1991: Die zwei Leben der Veronika (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1991: At Play in the Fields of the Lord (Regie: Hector Babenko)
1991: Total Control (Regie: John Irvin)
1992: Verhängnis (Regie: Louis Malle)
1992: Olivier, Olivier (Regie: Agnieszka Holland)
1992: Zwolnieni z życia (Regie: Waldemar Krzystek)
1993: Fluchtpunkt (Regie: Fernando Lopes)
1993: Drei Farben: Blau (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1993: Der geheime Garten (Regie: Agnieszka Holland)
1994: Kouarteto se 4 kiniseis (Regie: Loukia Rikaki)
1994: Im Zug der Leidenschaft (Regie: Léa Pool)
1994: Drei Farben: Weiß (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1994: When a Man Loves a Woman – Eine fast perfekte Liebe (Regie: Luis Mandoki)
1994: Drei Farben: Rot (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1995: Élisa (Regie: Jean Becker)
1995: Eine Sommernachtsliebe (zusammen mit Rachel Portman) (Regie: Christopher Menaul)
1995: People's Century (Dokumentarfilmserie von BBC)
1995: De Aegypto (Regie: Jolanta Ptaszynska)
1995: Radetzkymarsch (Regie: Axel Corti)
1995: Preisner's Music (Compilation)
1996: Corazón iluminado
1997: Fremde Wesen (Regie: Charles Sturridge)
1997: Die Insel in der Vogelstraße (Regie: Søren Kragh-Jacobsen)
1997: Migrations (als Van den Budenmayer) (Regie: Constantin Chamski)
1998: Liv (Regie: Edoardo Ponti)
1998: Meine Liebe zu Joseph Lees (Regie: Eric Styles)
1998: Requiem For My Friend (Krzysztof Kieślowski gewidmet)
1999: 10 łatwych utworów na fortepian (Klaviersoli von Leszek Możdżer)
1999: The Last September (Regie: Deborah Warner)
2000: Aberdeen Regie: (Hans Petter Moland)
2001: Weiser (Regie: Wojciech Marczewski)
2002: Zwischen Fremden (Between Strangers) (Regie: Edoardo Ponti)
2003: Effroyables jardins (Regie: Jean Becker)
2003: It's All About Love (Regie: Thomas Vinterberg)
2003: Kolysanka (Regie: Efraim Sevela)
2003: SuperTex (Regie: Jan Schütte)
2003: Kieślowski/Preisner (Compilation)
2004: The Beautiful Country (Regie: Hans Petter Moland)
2005: Harrys döttrar (Regie: Richard Hobert)
2006: Sportsmann des Jahrhunderts (Regie: Mischa Alexander)
2007: Ein Geheimnis (Regie: Claude Miller)
2007: Silence, Night & Dreams (zusammen mit Tereza Salgueiro)
2008: Menachem & Fred (Regie: Ofra Tevet und Ronit Kertsner)
2008: Anonyma - Eine Frau in Berlin (Regie Max Färberböck)
2010: Das Begräbnis (Regie: Thomas Vinterberg, Burgtheater Wien)
2012: Aglaja (Regie: Krisztina Deák)
2013: Diaries of Hope (mit Lisa Gerrard)
Playlist: 
01. Zbigniew Preisner - Ghost Apparition (Un Secret) - 04:07
02. Zbigniew Preisner - Dekalog II - Part 2 (Dekalog) - 03:56
03. Zbigniew Preisner - Finale (At Play In The Fields Of The Lord) - 09:40
04. Zbigniew Preisner - The Last Time (Damage) - 03:01
05. Zbigniew Preisner - Fashion Show I (Rouge) - 04:46
06. Zbigniew Preisner - Main Title (The Secret Garden) - 03:33
07. Zbigniew Preisner - Joliane et Sabina (Mouvements au Desir) - 03:13
08. Zbigniew Preisner - The Triumphant Hordes (Anonyma) - 02:59
09. Zbigniew Preisner - Road (Aberdeen) - 04:15
10. Zbigniew Preisner - I Hit Her Hard (When A Man Loves A Woman) - 03:35
11. Zbigniew Preisner - Lacrimosa (Requiem For A Friend) - 03:22
12. Zbigniew Preisner - Ransacking The Memory (Weiser) - 06:11
13. Zbigniew Preisner - End Credits (Between Strangers) - 03:49
14. Zbigniew Preisner - The Beck (Fairy Tale) - 03:13
15. Zbigniew Preisner - Conversation With Father (The Beautiful Country) - 03:22
16. Zbigniew Preisner - A Tune A Day (10 Easy Pieces For Piano) - 04:30
17. Zbigniew Preisner - First Night Together (It's All About Love) - 03:45
18. Zbigniew Preisner - Epitaph (Diaries Of Hope) - 07:20
19. Zbigniew Preisner - Theme From People's Century (People's Century) - 03:22
20. Zbigniew Preisner - Silence, Night & Dreams (Silence, Night & Dreams) - 07:00
21. Zbigniew Preisner - Au Revoir (Menachem & Fred) - 03:57
22. Zbigniew Preisner - Song For The Unification Of Europe [Patrice's Version] (Bleu) - 05:13
23. Zbigniew Preisner - Dramatic Departure (Damage) - 03:19
24. Zbigniew Preisner - The Appointed (Weiser) - 07:58
25. Zbigniew Preisner - Uganda (It's All About Love) - 03:10
26. Zbigniew Preisner - Birth (Aglaja) - 07:17

Playlist #149 vom 02.11.2014 - DARIO MARIANELLI Special

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Der italienische Filmkomponist Dario Marianelli hat sich vor allem durch seine preisgekrönten Soundtracks zu Literaturverfilmungen wie „Stolz und Vorurteil“, „Abbitte“ und „Jane Eyre“ einen Namen gemacht. Nun schuf er den Score zu dem Fantasy-Animations-Abenteuer „The Boxtrolls“.
Marianelli, am 21. Juni 1963 in Pisa geboren, studierte zunächst Klavier und Komposition in Florenz und London, bevor er ein Jahr an der Londoner Guildhall School of Music and Drama als Komponist tätig gewesen ist, wo er die Contemporary Music Society leitete. Einige Stipendien ermöglichten ihm die Teilnahme an Kursen bei Judith Weir und Lloyd Newson, zwischen 1994 und 1997 studierte er schließlich an der National Film and Television School in Beaconsfield bei London.
Ab 1994 begann Marianelli, an Filmprojekten zu arbeiten. Nach dem Kurzfilm „Models Required“ (1994) folgten vor allem weitere Kurzfilme und Dokumentationen, und schon 1997 wurde er mit dem Benjamin Britten Composition Prize ausgezeichnet.
Seine erste Soundtrackveröffentlichung erschien zum 2001 inszenierten britischen Comedy-Drama „Happy Now“, dessen unterhaltsamer Orchesterscore schon die Qualitäten präsentierte, die Jahre später seine Arbeit zu Terry Gilliams„The Brothers Grimm“ (2005) auszeichnen und Marianellis internationalen Durchbruch markieren sollte. Noch im selben Jahr erschienen außerdem seine bemerkenswerten Soundtracks zu so unterschiedlichen Filmen wie die düstere Comic-Adaption „V wie Vendetta“, die mit einer Oscar-Nominierung bedachte Musik zu Joe Wrights Verfilmung von Jane Austens„Stolz und Vorurteil“. Wright wollte eine Musik, die zu der Zeit passen würde, in der sein Film angesiedelt ist. 1797 war das Jahr, in dem Jane Austen den ersten Entwurf zu „Stolz und Vorurteil“ schrieb, und die Musik sollte so klingen, als könnte sie die Autorin damals selbst gehört oder gespielt haben, Musik, die nicht für den Film geschrieben wurde, sondern vom Leben inspiriert worden ist. Marianelli wurde nicht nur von Komponisten der damaligen Zeit inspiriert, sondern auch von Tänzen, Kammerstücken und Beethovens Piano-Sonaten. Er verwendete für seinen Score nie mehr als drei oder vier Instrumente auf einmal, die vom französischen Pianisten Jean-Yves Thibaudet und dem English Chamber Orchestra gespielt wurden. Ebenfalls 2005 entstand die außergewöhnliche Musik zu dem britischen Drama „Beyond The Gates“, das außerhalb der USA unter dem Titel „Shooting Dogs“ in den Kinos lief. Der Film von Regisseur Michael Caton-Jones thematisierte den fürchterlichen Genozid in Ruanda, wo 1994 innerhalb von hundert Tagen 800.000 Menschen getötet wurden. Der Soundtrack enthält neben Marianellis orchestraler Arbeit auch afrikanische Songs vom Chorale de Kigale und den Stimmen der Kicukiro in Ruanda.
Bei seinen Recherchen für seine Musik entdeckte Marianelli, dass zur Zeit des Genozids viele Tutsis Songs von Cecile Kayirebwa, die die Stimme ihres Leids wurde.
„Die Kraft der Bilder und der Wahrheit dahinter schrie nach etwas Einfachem und Direktem, und ich dachte, dass wenn ich die richtige weibliche Stimme finden könnte, würde das einen sehr direkten emotionalen Eindruck hinterlassen“, meint Marianelli und fand in der Stimme von Cecile Kayirebwa den rechten Haken, um den Score in dem tatsächlichen Leiden dieser Zeit zu verankern.
Zwei Jahre später arbeiteten Regisseur Wright und Marianelli nach „Stolz und Vorurteil“ an einer weiteren Literaturverfilmung zusammen, diesmal an Ian McEwans„Abbitte“, die dem italienischen Komponisten seine erste und bislang einzige Oscar-Trophäe einbrachte.
„Wenngleich Marianelli hier und da recht einfache Ostinati (von Klavier und Streichern) verwendet, gelingt ihm insgesamt eine betörend subtile Musik, in der er sehr geschickt mit den genannten Themen arbeitet. Seine Vertonung funktioniert zwar - der Einsatz der Schreibmaschine mag dabei eine Frage des individuellen Geschmacks sein - auch ohne Bilder vorzüglich. Ihren großen Erfolg (der Gewinn des Golden Globes und beste Oscarchancen) verdankt sie aber wohl erst der herausragenden Wirkung im Film. Erfreulicherweise zählt ‚Atonement‘ in beiderlei Hinsicht zu den besten Filmmusiken des Jahrgangs 2007“, findet der Rezensent auf filmmusik2000.de
Seither hat sich Marianelli in ganz verschiedenen Genres ausprobiert. Er komponierte die düsteren Scores zu den Horrorfilmen „The Return“ (2006) und „Shrooms“ (2007), kehrte für „Goodbye Bafana“ (2007) musikalisch nach Afrika zurück, begleitete Jodie Foster auf ihrem Rachefeldzug in „Die Fremde in dir“ (2007), beschäftigte sich immer wieder mit historischen Stoffen („Agora – Die Säulen des Himmels“, „Jane Eyre“, „Anna Karenina“) und machte auch im Action-Genre („Redemption“) und mit komödiantischen Dramen („Eat Pray Love“, „Lachsfischen im Jemen“) eine gute Figur.
Nun setzt er sich in „Die Boxtrolls“ mit dem Animations-Film auseinander. Die unter den Straßen der Stadt Cheesebridge hausenden Boxtrolls werden von den menschlichen Bewohnern der Oberfläche gefürchtet. Da die in Pappkartons lebenden Monster nur nachts ihre unterirdische Heimat verlassen, um in den Abfällen der Menschen nach allerlei Interessantem zu suchen, ranken sich viele Schauergeschichten um die Boxtrolls, die von dem verschlagenen Archibald Snatcher (Originalstimme: Ben Kingsley) befeuert werden. Der möchte die kleinen Trolle ausrotten, um sich als Retter feiern lassen zu können und sich in der Oberschicht der Gesellschaft zu etablieren. In Wirklichkeit handelt es sich bei den scheuen Kreaturen allerdings um zwar nicht sehr reinliche, dafür aber umso liebenswürdigere Gesellen, die vor Jahren sogar den Waisenjungen Eggs (Isaac Hempstead-Wright) bei sich aufgenommen haben. Als der die Bürgermeistertochter Winnifred (Elle Fanning) kennenlernt, wollen die Kinder die Erwachsenen von Cheesebridge darüber informieren, was Snatcher im Schilde führt, aber der setzt alle Hebel in Bewegung, um das zu verhindern...

Filmographie:
1994: Ailsa
1994: Models Required (Kurzfilm)
1995: The Long Way Home
1996: I Don't (Kurzfilm)
1997: The Sheep Thief (Kurzfilm)
1997: Tough Boys - Zwei rechnen ab
1999: Preserve (Kurzfilm)
1999: Southpaw: The Francis Barrett Story (Dokumentarfilm)
1999: The Funeral of the Last Gypsy King (Kurzfilm)
2000: Being Considered
2000: Pandaemonium
2000: Private Lives of the Pharaohs (TV Dokumentar-Mini-Serie)
2001: Hand in Hand mit dem Tod (Happy Now)
2002: In This World – Aufbruch ins Ungewisse (In This World)
2004: Passer By (Fernsehfilm)
2005: Brothers Grimm
2005: Sauf le respect que je vous dois
2005: Shooting Dogs (Beyond The Gates)
2005: Stolz & Vorurteil (Pride & Prejudice)
2005: V wie Vendetta (V for Vendetta)
2006: 9/11: The Falling Man (TV-Dokumentarfilm)
2006: Opal Dream
2006: We Are Together (Thina Simunye) (Dokumentarfilm)
2006: The Return
2007: Abbitte (Atonement)
2007: Die Fremde in dir (The Brave One)
2007: Far North
2007: Goodbye Bafana
2007: Shrooms
2008: Trancity (Kurzfilm)
2008: Uneternal City (Dokumentarfilm)
2008: My World (Kurzfilm)
2009: Agora - Die Säulen des Himmels (Agora)
2009: Der Solist (The Soloist)
2009: Everybody's Fine
2010: Eat Pray Love
2010: Tick Tock Tale (Kurzfilm)
2011: Jane Eyre
2011: Lachsfischen im Jemen (Salmon Fishing in the Yemen)
2012: Quartett (Quartet)
2012: Anna Karenina
2013: Redemption - Stunde der Vergeltung (Hummingbird)
2013: Third Person
2014: A Long Way Down
2014: Die Boxtrolls (The Boxtrolls)
2014: Wild Card
Playlist: 
01. Dario Marianelli - Look What You Did (The Boxtrolls) - 03:45
02. Dario Marianelli - Cue 1 (This Little Life) - 03:06
03. Dario Marianelli - Happy Now (Happy Now) - 04:52
04. Dario Marianelli - I Am Going To Stay Here (I Capture The Castle) - 04:33
05. Dario Marianelli - Cue 1 (In This World) - 02:58
06. Dario Marianelli - Epilogue (I Went Down) - 03:01
07. Dario Marianelli - Cue 1 (Pandemonium) - 04:11
08. Dario Marianelli - Remember Us (Beyond The Gates) - 05:13
09. Dario Marianelli - La voie ferrée (Sauf Le Respect Que Je Vous Dois) - 04:03
10. Dario Marianelli - Credits (Pride & Prejudice) - 04:54
11. Dario Marianelli - Red Riding Hood (The Brothers Grimm) - 03:58
12. Dario Marianelli - Sea Horses (The Return) - 03:49
13. Dario Marianelli - Elegy For Dunkirk (Atonement) - 04:21
14. Dario Marianelli - Awaken (Jane Eyre) - 04:25
15. Dario Marianelli - With My Own Eyes (Atonement) - 04:43
16. Dario Marianelli - My Edward And I (Jane Eyre) - 03:51
17. Dario Marianelli - Opening (Anna Karenina) - 03:21
18. Dario Marianelli - Lust At The Abbey (V For Vendetta) - 03:17
19. Dario Marianelli - Funeral Speech (Opal Dream) - 04:04
20. Dario Marianelli - The Medicine Man (Eat Pray Love) - 02:20
21. Dario Marianelli - To The Yemen (Salmon Fishing In The Yemen) - 04:08
22. Dario Marianelli - The Sky Do Not Fall (Agora) - 04:10
23. Dario Marianelli - Why Did You All Lie To Me? (Everybody's Fine) - 04:22
24. Dario Marianelli - The Tunnel (The Brave One) - 03:51
25. Dario Marianelli - Joey's Career (Hummingbird) - 04:51
26. Dario Marianelli - The Harbour (Goodbye Bafana) - 03:47
27. Dario Marianelli - Prologue (Salmon Fishing In The Yemen) - 04:00
28. Dario Marianelli - Hummingbirds (Hummingbird) - 05:31

Soundtrack Adventures #149 with DARIO MARIANELLI @ Radio ZuSa 2014-11-02 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #150 vom 16.11.2014 - ROBIN WRIGHT Special

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Mit ihrer prämierten Darstellung in der von David Fincher produzierten Polit-Serie „House Of Cards“ ist die amerikanische Schauspielerin Robin Wright momentan in aller Munde. Dabei hat sie in den letzten Jahren vor allem in anspruchsvollen Dramen wie „Moneyball“, „Die Lincoln-Verschwörung“ und „The Congress“ glänzen können.
Aufgewachsen im kalifornischen San Diego, begann Robin Wright bereits im Alter von 14 Jahren als Model in Paris und Japan zu arbeiten, doch wollte sie nach ihrem Schulabschluss ins Schauspielfach wechseln. Nach ihrem Debüt in der Pilotfolge der Fernsehserie „The Yellow Rose“ (1983) wirkte sie von 1984 bis 1988 in der Seifenoper „California Clan“ mit und wurde für ihre Rolle der Kelly Capwell mit drei Emmy-Nominierungen bedacht.
Auch der Start ins Filmgeschäft ließ sich gut an. Ihre erste Hauptrolle erhielt Wright an der Seite von Peter Falk und Billy Crystal in Rob Reiners Märchenfilm „Die Braut des Prinzen“ (1987), dann spielte sie neben Jason Patric in dem Drama „Denial“ (1990) eine junge Frau, die ihre schwierige Vergangenheit hinter sich zu lassen versucht. Größere Bekanntheit erreichte Wright an der Seite von Ed Harris, Gary Oldman und ihres späteren Ehemanns Sean Penn in Phil Joanous harten Cop-Thriller „Im Vorhof zur Hölle“ (1990), zu dem Ennio Morricone die Musik beitrug.
In dem Drama „Die Playboys“ mit Aidan Quinn spielte sie eine junge Irin, die in den 1950er Jahren mit ihrem unehelichen Kind für einen Skandal in ihrem Dorf sorgt.
Der internationale Durchbruch gelang Wright schließlich 1994, als sie in der Rolle der Jenny Curran die Freundin des von Tom Hanks verkörperten Protagonisten in Robert Zemeckis' Kassen- und Publikumserfolg „Forrest Gump“ mimte und mit einer Golden-Globe-Nominierung bedacht wurde. Unter der Regie von Sean Penn, den sie ein Jahr später ehelichen sollte, war sie 1995 in einer Nebenrolle in dem Kriminal-Drama „Crossing Guard“ zu sehen, dann spielte sie die Titelrolle in der Verfilmung von Daniel Dafoes Drama „Moll Flanders“ (1996), bevor sie in der Adaption von Nicholas Sparks‘ Bestseller „Message In A Bottle“ (1999) neben Kevin Costner die weibliche Hauptrolle verkörperte.
Auch in den 2000er Jahren konnte sich die grazile Darstellerin in abwechslungsreichen Rollen beweisen, in M. Night Shyamalans Mystery-Thriller „Unbreakable“ (2000) mit Bruce Willis und Sean Penns neuer Verfilmung von Dürrenmatts Krimi-Klassiker „Das Versprechen“ (2001) ebenso wie in dem Gefängnis-Drama „Die letzte Festung“ mit Robert Redford oder dem Frauen-Drama „Weißer Oleander“, zu dem Thomas Newman den Score beisteuerte. Es folgten Independent-Produktionen wie „Ein Zuhause am Ende der Welt“ (2004), „Nine Lives“ (2005) und „Sorry, Haters“ (2005), bevor sie in den beiden Robert-Zemeckis-Animationsfilmen „Die Legende von Beowulf“ (2007) und „Disneys Eine Weihnachtsgeschichte“ (2009) wieder vor größerem Publikum agierte.
Zuletzt war sie in David Finchers Remake des skandinavischen Krimi-Erfolgs von Stieg Larssons„Verblendung“ (2011) und Ari Folmans„The Congress“ (2013) zu sehen, das der Regisseur als Mischung aus Real- und Animationsfilm konzipiert hat. Robin Wright spielt sich selbst als Schauspielerin in den Mittvierzigern am Ende ihrer Karriere, nachdem sie immerzu die falschen Entscheidungen in ihrem Leben getroffen hat, wie ihr Agent Al (Harvey Keitel) betont. Ihr einziger Ausweg aus der Misere scheint ein Vertrag zu sein, den ihr Miramount-Studiochef Jeff (Danny Huston) offeriert: Für eine erkleckliche Summe willigt Robin ein, ihren Körper, ihre Mimik und Gestik sowie ihre Gefühle abscannen zu lassen, damit das Studio für einen Zeitraum von zwanzig Jahren jeden erdenklichen Film mit Robins digitalem, nicht alterndem Abbild produzieren kann. Folman spinnt seine kritischen Überlegungen zum Star- und Studiosystem Hollywoods weiter zu philosophischen Fragen zu Identität, Fantasiewelten und Jugendwahn, wobei er durchaus halluzinatorische Bilder kreiert und immer wieder die Filmgeschichte und Popkultur zitiert. Stark gespielt und stimmungsvoll musikalisch von Max Richter („Disconnect“) untermalt, bietet „The Congress“ ein visuell außergewöhnliches und thematisch vielschichtiges Filmvergnügen, dessen philosophische Fragen lange nachwirken.
Derzeit sorgt Robin Wright in der Serie „House Of Cards“ des Streaming-Anbieters Netflix für Furore. In der amerikanischen Adaption der gleichnamigen britischen Fernsehserie spielt Kevin Spacey den von Rache und Ehrgeiz getriebenen Kongressabgeordneten Frank Underwood, der keinen Humor, sondern nur den eisernen Willen zum Erfolg kennt. Mit einem ungewohnt fetten Budget von viereinhalb Millionen Dollar pro Folge ausgestattet, bietet „House of Cards“ alles auf, was die Filmwelt zu bieten hat. Neben Kevin Spaceyüberzeugt Robin Wright als Underwoods Ehefrau, die mit ihrer Wohltätigkeitsorganisation erfolgreich auf eigenen Füßen steht und ebenfalls über Leichen geht, um ihre Ziele zu erreichen. Die einzelnen Folgen zeichnen sich durch gut durchdachte, letztlich aber immer viel zu glatt verlaufende Intrigen aus, die aber immer nur kleine Erfolge bis zum großen Ziel zeitigen. Schließlich wird man nicht von einem Tag auf den anderen so einfach Präsident der mächtigsten Nation der Welt. Mit Emotionen wird dabei sparsam umgegangen. Bei „House of Cards“ regiert allein das Kalkül, der unbedingte Wille zur Macht. Renommierte Regisseure wie David Fincher („Sieben“, „The Game“) und Joel Schumacher („Flatliners“, „Falling Down“), eine exquisite Kameraarbeit und ein stimmungsvoller Score von Jeff Beal („Rome“, „Monk“) runden die höchst unterhaltsame Polit-Serie ab, die eigentlich nur auf zwei Staffeln ausgelegt war, nach dem regen Publikums- und Kritikerzuspruch aber weiter produziert wird.
Vor kurzem war Robin Wright als CIA-Agentin in Anton Corbijns düster-pessimistischen Spionage-Thriller „A Most Wanted Man“ zu sehen, zu dem Corbijns Freund Herbert Grönemeyer den Soundtrack komponierte.

Filmographie:
1984–1988: California Clan (Santa Barbara, Fernsehserie)
1986: Hollywood Vice Squad
1987: Die Braut des Prinzen (The Princess Bride)
1990: Im Vorhof zur Hölle (State of Grace)
1992: Die Playboys (The Playboys)
1992: Toys – Tödliches Spielzeug (Toys)
1994: Forrest Gump
1995: Crossing Guard – Es geschah auf offener Straße (The Crossing Guard)
1996: Moll Flanders
1997: Mißbrauchte Liebe (Loved)
1997: Alles aus Liebe (She’s So Lovely)
1998: Hurlyburly
1999: Message in a Bottle – Der Beginn einer großen Liebe (Message in a Bottle)
1999: Ein Sommernachtstraum (A Midsummer Night’s Dream)
2000: Unbreakable – Unzerbrechlich (Unbreakable)
2001: Das Versprechen (The Pledge)
2001: Die letzte Festung (The Last Castle)
2002: Weißer Oleander (White Oleander)
2003: The Singing Detective
2003: Virgin
2004: Ein Zuhause am Ende der Welt (A Home at the End of the World)
2005: Nine Lives
2005: Empire Falls
2005: Sorry, Haters
2005: Max
2006: Breaking and Entering – Einbruch & Diebstahl (Breaking and Entering)
2006: Room 10
2007: Hounddog
2007: Die Legende von Beowulf (Beowulf)
2008: Inside Hollywood (What Just Happened?)
2009: Pippa Lee (The Private Lives of Pippa Lee)
2009: State of Play – Stand der Dinge (State of Play)
2009: Disneys Eine Weihnachtsgeschichte (A Christmas Carol)
2009: New York, I Love You
2010: Die Lincoln Verschwörung (The Conspirator)
2011: Die Kunst zu gewinnen – Moneyball (Moneyball)
2011: Rampart – Cop außer Kontrolle (Rampart)
2011: Verblendung (The Girl with the Dragon Tattoo)
2013: Tage am Strand (Adore)
2013: The Congress
seit 2013: House of Cards (Webserie)
2014: A Most Wanted Man
Playlist:
01. Jeff Beal - Main Title Season Two (House Of Cards - Season Two) - 03:19
02. Ennio Morricone - Terry And Kate (State Of Grace) - 03:27
03. Mark Knopfler - Once Upon A Time … Storybook Love (The Princess Bride) - 04:00
04. Hans Zimmer - Let Joy And Innocence Prevail (Toys) - 05:05
05. Alan Silvestri - Suite From Forrest Gump (Forrest Gump) - 06:33
06. Mark Mancina - Moll Of Flanders (Moll Flanders) - 04:18
07. Gabriel Yared - Dear Catherine (Message In A Bottle) - 07:04
08. James Newton Howard - The Wreck (Unbreakable) - 03:45
09. Hans Zimmer & Klaus Badelt - The Angler (The Pledge) - 05:24
10. Thomas Newman - Oleander Time (White Oleander) - 04:21
11. Herbert Grönemeyer- They're Closing In (A Most Wanted Man) - 03:15
12. Underworld & Gabriel Yared - St. Pancras (Breaking And Entering) - 04:25
13. Marcelo Zarvos - Landfill Chase (What Just Happened?) - 03:13
14. Mychael Danna - The Streak (Moneyball) - 03:03
15. Alan Silvestri - Do You Believe In Ghosts? (The Polar Express) - 05:02
16. Alan Silvestri - I Am Beowulf (Beowulf) - 04:33
17. Antony Partos - Time And Tide (Adore) - 03:11
18. Max Richter - All Your Joys, All Your Pain (The Congress) - 04:51
19. Trent Reznor & Atticus Ross - The Heretics (The Girl With The Dragon Tattoo) - 05:20
20. Alex Heffes - Conspiracy At The Highest Level (State Of Play) - 05:52
21. Max Richter - On The Road To Alabama, Pt. 1 (The Congress) - 04:13
22. Jeff Beal - A Gift From Feng (House Of Cards - Season Two) - 04:29
23. James Newton Howard - Mr. Glass/End Title (Unbreakable) - 07:39
24. Jeff Beal - Mr. President (House Of Cards - Season Two) - 08:01

Playlist #151 vom 30.11.2014 - CHRISTOPHER NOLAN Special

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Seit seinem Langfilmdebüt „Following“ zählt der Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Christopher Nolan zu der jüngeren Generation von Filmemachern, die sich mit Aufsehen erregenden Independent-Filmen dafür qualifizieren, imposante Blockbuster-Produktionen zu verwirklichen. Nachdem Nolan bereits mit seinem zweiten Film „Memento“ (2000) seine Eintrittskarte nach Hollywood lösen konnte, hauchte er dem kränkelnden „Batman“-Franchise mit seiner „The Dark Knight“-Trilogie neues Leben ein und präsentiert nun mit dem Science-Fiction-Drama „Interstellar“ einmal mehr großes Kino.
Der am 30. Juli 1970 in London als Sohn einer britischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geborene Christopher Nolan besitzt zwei Staatsbürgerschaften und wuchs während seiner Kindheit auch abwechselnd in beiden Ländern auf. Nolan begann sich früh, für das Filmemachen zu interessieren, drehte schon als Kind mit der Super-8-Kamera seines Vaters Kurzfilmchen, studierte nach der Schule aber zunächst Englische Literatur am University College of London. An der Film Society der UCLA machte er erste Erfahrungen mit dem 16mm-Format.
Nach seinem surrealistischen Kurzfilm „Tarantella“ (1989), der sogar im Fernsehen ausgestrahlt wurde, war der Kurzfilm „Doodlebug“ (1996) auf dem Cambridge Filmfestival zu sehen. Sein Langfilmdebüt feierte Nolan 1998 mit dem ganz in rauen Schwarz-Weiß-Tönen gedrehten Film-noir-Drama „Following“.
Im Mittelpunkt des Films steht der Einzelgänger Bill, der willkürlich fremde Menschen unter dem Vorwand, als Schriftsteller zu recherchieren, verfolgt, doch zunehmend wird Bill von voyeuristischer Neugier getrieben. Als er eines Tages von dem Einbrecher Cobb deshalb zur Rede gestellt wird, gehen die beiden eine ungewöhnliche Liaison ein: Bill beginnt Cobb bei seinen Raubzügen zu begleiten, denn Cobb geht es nicht allein darum, die Wohnungen auszurauben, sondern er genießt die Macht, in den persönlichen Dingen seiner Opfer zu stöbern und in ihr Leben einzudringen. Kompliziert wird die Sache für Bill, als er sich in die attraktive Geliebte einer Unterweltsgröße verliebt.
„Bereits in seinem Erstlingswerk zeigt sich die Vorliebe des Künstlers für verschachtelte Erzählstrukturen, düstere Atmosphäre und doppelbödige Geschichten. Perfekt beherrscht der Regisseur die Zeitmaschine Film, liefert eine spannende a-chronologische Erzählung und kunstvolle Montage ab, setzt stimmungsvoll auf klassische Schwarz-Weiss-Fotografie und verführt den Zuschauer konsequent zu eigenem Denken“, heißt es dazu auf film-zeit.de.
Noch verstörender präsentierte sich Nolans nächstes Werk „Memento“ (2000), in dem Guy Pierce den ehemaligen Versicherungsagenten Leonard Shelby spielt, der nach einem traumatischen Erlebnis sein Kurzzeitgedächtnis verlor: Er musste mit ansehen, wie seine Frau Catherine (Jorja Fox) vergewaltigt und anschließend ermordet wurde. An alles, was davor geschah, kann sich er erinnern, was danach auch passiert, vergisst Leonard spätestens nach 15 Minuten wieder, dann sind seine Erinnerungen gelöscht. Um überhaupt seinen Alltag zu organisieren, nimmt er Polaroid-Fotos auf und macht sich Notizen. Doch sein Leben dient nur noch einem Zweck. Er will Rache für seine geschändete Frau. In akribischer Kleinarbeit zeichnet er den Kriminalfall nach, denn die Polizei glaubt ihm nicht, dass es bei dem Überfall einen zweiten Täter gegeben hat, während er den anderen erschossen hat. Mit Hilfe des zwielichtigen Teddy (Joe Pantoliano) und der ebenso undurchschaubaren Kellnerin Natalie (Carrie-Ann Moss) versucht Leonard Licht ins Dunkel zu bringen. Die bedeutsamsten Fakten, die er mühsam gesammelt hat, ließ er sich auf den Körper tätowieren...
Nolan, der das Drehbuch nach einer Kurzgeschichte seines Bruders Jonathan schrieb, kümmert sich nicht um die Konventionen des kommerziellen Kinos. Er dreht die Zeitlinie einfach um. ‚Memento‘ beginnt mit dem Schluss und arbeitet sich ‚von hinten nach vorne voran‘ – in kleinen Etappen von fünf bis zehn Minuten. Parallel dazu verläuft eine zweite, in schwarz-weiß gehaltene Handlungsebene gradlinig nach vorn, um am Ende bei der Auflösung auf die Hauptebene zu treffen. Hört sich kompliziert an, ist es auch teilweise. Jedenfalls solange, bis man sich an Nolans extravagante Erzählstruktur gewöhnt hat“, begeistert sich filmstarts.de und hält „Memento“ für den „cleversten Film Noir der letzten Jahre“. 
Der nur 4,5 Millionen Dollar teure Film startete seinen Siegeszug bei seiner Premiere beim Sundance Filmfestival, stieg nach acht Wochen Spielzeit in die Top 10 ein und hatte nach 23 Wochen in den Top 30 eindrucksvolle 26 Millionen Dollar eingespielt.
Nach diesem imponierenden Clou war der Weg für Nolan geebnet, auch mit echten Stars zu arbeiten. Für das 2002 inszenierte Remake „Insomnia“ des gleichnamigen Thrillers des Norwegers Erik Skjoldbjaerg aus dem Jahre 1997 vereinte Nolan die drei Oscar-Preisträger Al Pacino, Robin Williams und Hilary Swank vor der Kamera.
Pacino ist dabei in der Rolle der Cop-Legende Will Dormer zu sehen, der in der Einöde Alaskas der unerfahrenen Polizistin Ellie Burr (Hilary Swank) bei der Aufklärung des Mordes an einer 17-jährigen Schülerin zu helfen. Allerdings hat er mit seinem Partner Hap Eckhart (Martin Donovan) jemanden an der Seite, der mit der Abteilung für Innere Angelegenheiten einen Deal abschließen will, der Dormer wegen eines Fehlverhaltens die Karriere kosten würde, während Eckhart selbst seine Haut retten könnte. Als die beiden Ermittler dem Täter auf die Spur kommen und im Nebel stellen wollen, kommt es zur Katastrophe, aus der sich Dormer mit einer Lüge zu retten versucht. Doch der Krimi-Autor Walter Finch (Robin Williams) kennt den wahren Ablauf der Ereignisse und will mit Dormer einen Handel eingehen …
Pacino torkelt begnadet pointiert durch die Szenerie, jedoch zu lange alleine. Denn ‚Insomnia‘ hätte großartig sein können, wenn Robin Williams früher ins Spiel gekommen wäre. Das ist aber erst nach fast der Hälfte der Fall, wodurch die Begegnungen der beiden Kontrahenten etwas zu kurz kommen. Immerhin sind diese Szenen des psychologischen Seilziehens wirklich eindringlich und im unverzichtbaren Showdown um die obligaten Actionelemente ergänzt. Enorm versiert spielt Williams bis dahin gegen sein Weichwäscherimage an gibt sich mit Pacino auf gleicher künstlerischer Höhe. Über melancholischen Stimmungen und eleganter Fotografie hätte ‚Insomnia‘ letztlich die Spannungskurve straffen sollen. Aber auch so ist Christopher Nolans erst dritter Film ein reifes Werk“, befindet Flemming Schock in seiner Rezension auf filmspiegel.de.
Auch wenn „Insomnia“ nicht den Aha-Effekt der beiden Vorgänger hervorrief, riss sich Hollywood fortan um das Wunderkind Nolan. Ihm wurde die Herkules-Aufgabe zugesprochen, den dahinsiechenden Batman-Mythos, der durch die bislang letzten Verfilmungen zu einem harmlosen Pop-Spektakel verkommen war, mit neuem Leben zu füllen.
Dies gelang ihm 2005 bereits mit „Batman Begins“, einem Film, der rekapituliert, wie Bruce Wayne (Christian Bale) dazu gekommen ist, im Fledermauskostüm für die Gerechtigkeit in seiner korrupten Heimatstadt Gotham City zu kämpfen. Nachdem er als Kind den Mord an seinen wohlhabenden Eltern mitansehen musste, sucht der Millionenerbe Wayne weiterhin nach Antworten und landet schließlich im tibetischen Tempel von Ra’s Al Ghul (Ken Watanabe), wo er von dem mysteriösen Lehrmeister Henri Ducard (Liam Neeson) ausgebildet wird. Statt sich jedoch auf den blutigen Pfad der Schattenkrieger zu begeben, kehrt Wayne nach Gotham zurück und beginnt, das Verbrechen in der Stadt im Fledermauskostüm und mit Hilfe von High-Tech-Waffen aus der Rüstungsfirma seines Vaters zu bekämpfen. Dabei steht ihm der aufrechte Cop Jim Gordon (Gary Oldman) zur Seite. Mit dem Unterweltboss Carmine Falcone (Tom Wilkinson) und dem Super-Schurken Scarecrow (Cillian Murphy) haben Batman und Gordon gleich zwei harte Nüsse zu knacken …
Nolan verwendet viel Zeit darauf, die leitmotivische Angst zu etablieren, die Bruce Wayne gefangen hält, seit er den Mord an seinen Eltern mitansehen musste. Doch die Mixtur aus sorgsam inszenierten Initiationsriten, dem esoterisch-therapeutischen Vokabular und der rationalen Action-Ästhetik wurde von der Kritik durchaus gespalten aufgenommen.
Während vor allem Christian Bale („American Psycho“, „Equilibrium“) glaubhaft alle Facetten seiner Rolle abdeckt und sich das Drehbuch von Nolan und David S. Goyer („Blade“, „Dark City“) originell an den Comic-Vorlagen orientiert, konnte der Film als Ganzes nur die wenigsten Kritiker überzeugen.
„Spürbar ist, wie sehr Nolan und Goyer um ein ernsthaftes Psychogramm ihrer Figur und einen harten Realismus gekämpft haben. Design und Ausstattung des Films wirken düster und verwittert, Gotham City erscheint als postkapitalistische Hölle, in der es nur Elend, Luxus und Verbrechen gibt. Am Ende bekommt es Batman erneut mit der Ninja-Sekte zu tun, die den Sündenpfuhl Gotham vernichten will. Eine idealistische Terrorgruppe, die der westlichen Dekadenz den Kampf ansagt, das ist durchaus zeitgemäß. Auch eine leise Kritik am radikalen Spiel der neoliberalen Kräfte zieht sich durch den Film, zum Beispiel wenn Rutger Hauer schön eiskalt als Shareholder-freundlicher Boss des Wayne-Imperiums auftritt. Am Ende freilich versinkt alles in einem abstrusen Finale aus Bombast, Lärm und Getöse“, resümiert Andreas Borcholte auf spiegel.de
„Batman Begins“ war die erste Zusammenarbeit zwischen Christopher Nolan und dem Star-Komponisten Hans Zimmer, der sich für den Score zu „Batman Begins“ noch die Unterstützung seines ebenfalls prominenten Freundes und Kollegen James Newton Howard holte.
„James und ich haben seit einer Ewigkeit davon gesprochen, mal etwas zusammen zu machen. Das hat bislang nie geklappt, weil immer einer von uns gerade mit einem Film beschäftigt gewesen ist – das Timing hat nie gepasst. Als ‚Batman Begins‘ anstand, sprach Chris [Nolan] mit mir ausführlich über den Film und über die Dualität des Charakters, aber das war zu einer Zeit in meinem Leben, als ich wirklich keinen großen Orchestral-Score produzieren wollte, da ich schon einige gemacht hatte und lieber einige schräge, elektronische Sachen geplant hatte. Aber ich wusste, dass er auch das große orchestrale Ding benötigte. Schließlich geht es immer noch darum, dass Bruce Wayne dem Tag gehört und Batman der Nacht, also handelt es sich um eine gespaltene Persönlichkeit. Irgendwann fragte ich Chris: ‚Hast du etwas dagegen, wenn ich meinen Freund James einlade und wir es zusammen angehen?‘ Es ist nicht so, dass wir Themen oder Ähnliches aufgeteilt hätten“, gab Hans Zimmerign.com zu Protokoll. „Wir arbeiteten tatsächlich an jedem Cue gemeinsam. Ich meine, es gibt keinen einzigen Cue, der nicht von uns beiden stammt.“
Bevor Christopher Nolan mit Hans Zimmer und James Newton Howard mit „The Dark Knight“ die Fortsetzung inszenierte, schob er mit 2006 das Thriller-Drama „Prestige – Die Meister der Magie“ nach, bei dem er wieder mit David Julyan kollaborierte, der vor „Batman Begins“ alle Filme von Nolan vertont hatte. Die Leinwandadaption von Christopher Priests gleichnamigen Roman erzählt von dem unerbittlichen Konkurrenzkampf zwischen den beiden aufstrebenden Zauberkünstlern Robert Angier (Hugh Jackman) und Alfred Borden (Christian Bale) am Ende des 19. Jahrhunderts. Die Auseinandersetzung fordert mit Angiers Frau Julia (Piper Parabo) bald ein erstes Todesopfer, die als Assistentin bei einem von Bordens waghalsigen Tricks auf der Bühne ums Leben kommt.
Nolan ist der Faszination für die modernen Maschinen, die die aufkommende Industrialisierung hervorbrachte, erlegen. Denn auch er ist ein Illusionist, ein brillanter Blender und Trickser. Ihn interessiert die Mechanik der Illusion, so wie er über seine vertrackten, teilweise doppelt verschraubten Flashback-Erzählungen und rückläufigen Handlungsstränge auch die Ordnungslogik konventioneller Erzählweisen offen legt. Nolan will beides, die Illusion und ihre Rationalisierung. Darum hat es Sinn, dass ‚Prestige‘ in jenem historischen Augenblick spielt, in dem das naive Staunen der Faktizität der modernen Wissenschaften weichen musste“, schwärmt Andreas Busche auf taz.de. „Das Tolle an ‚Prestige‘ ist, dass die Mechanik von Nolans Illusion genauso fasziniert wie die Illusion selbst. Sie mag fragil sein wie einer von Méliès durch Dutzende von Klebestellen zusammengehaltener Filmstreifen, aber am Ende geht der Trick immer auf unsere Kosten.“ 
2008 geht Christopher Nolan mit bewährtem Team in die zweite Runde seiner „The Dark Knight“-Trilogie. Diesmal bekommt es Batman mit einem besonders niederträchtigen Schurken in Gotham zu tun.
Der Joker (Heath Ledger) setzt mit brillantem Verstand und grotesk geschminktem Gesicht alles daran, Batmans (Christian Bale) Revier ins Chaos zu stürzen. Dem nihilistischen Clown geht es nicht um Reichtümer oder Macht, er will Anarchie. Und er möchte, dass Gothams Bewohner tatkräftig dabei mithelfen. Deswegen hat er es auf Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhardt) abgesehen, einen strahlenden Helden, dessen tadellose Gesinnung der Joker ihm auszutreiben versucht. Dent arbeitet mit Batman und Lieutenant Gordon (Gary Oldman) an einem Plan, die Straßen von Gotham endgültig vom Abschaum zu befreien. Darüber hinaus ist Dent auch Bruce Waynes größte Hoffnung, sein Alter Ego Batman endlich hinter sich lassen und ein normales Leben mit seiner Angebeteten Rachel Dawes (Maggie Gyllenhaal) führen zu können. Der Joker aber wird diese Hoffnungen platzen lassen. Sein perfides Spiel führt dazu, dass bald Harvey und Rachel in Lebensgefahr schweben...
„So ist denn ‚The Dark Knight‘ ein potenter Blockbuster mit spektakulären Action-Einlagen und tollen Effekten – und zugleich ein Autorenfilm, der sich trotz allen Comic-Späßen so ernsthaft mit individueller Ethik und gesellschaftlicher Moral, Recht und Gerechtigkeit, Terror und Antiterror, Wahrheit und Mythos auseinandersetzt wie kaum eine zweite Hollywoodproduktion der letzten Jahre“, meint Michael Bodmer auf nzz.ch.
„The Dark Knight“ spielte nicht nur weltweit mehr als eine Billion Dollar an den Kinokassen ein, sondern wurde auch mit acht Oscar-Nominierungen bedacht. Je eine Trophäe ging letztlich an das Sound Editing von Richard King und posthum an Joker-Darsteller Heath Ledger als bester Nebendarsteller.
Für seinen Science-Fiction-Thriller „Inception“ schrieb Christopher Nolan selbst das Drehbuch und griff auf sein bewährtes Team mit Wally Pfister als Kameramann, Lee Smith als Cutter und Hans Zimmer als Komponist zurück. Und auch vor der Kamera sind einige bekannte Gesichter aus früheren Nolan-Filmen wiederzusehen.
Dom Cobb (Leonardo DiCaprio) ist der beste Extraktor, den man bekommen kann. In den Träumen seiner Opfer fahndet er nach Wirtschaftsgeheimnissen, um sie dann gewinnträchtig weiterzuverkaufen. Das Problem: Seine riskanten Methoden haben ihn auf die Abschussliste diverser Konzerne gebracht, sodass er sich nirgendwo mehr sicher wähnen kann. Die Heimkehr in die USA bleibt ihm verwehrt, wo seine kleinen Kinder auf ihn warten. Der Großindustrielle Saito (Ken Watanabe) heuert Cobb für einen letzten Job an - einen, der ihm den lang ersehnten Weg nach Hause ebnen könnte, sollte er Erfolg haben. Bloß, diesmal ist auch die Aufgabe ungleich schwieriger. Cobb und sein Dreamteam sollen keine Idee stehlen, sondern eine im Unbewussten eines Konzern-Erben (Cillian Murphy) einpflanzen, dessen Unternehmen zur Gefahr für Saito geworden ist. Akribisch bereiten sich Cobb und seine Mannschaft auf den Zugriff vor, doch eine Variable bleibt unkalkulierbar: Das psychische Echo von Cobbs toter Ehefrau (Marion Cotillard)...
„Nimmt sich die Handlungsstruktur von ‚Inception‘ durchaus komplex aus, so zeichnet sich seine Dramaturgie durch klassische Elemente aus. Dazu gehört etwa, dass trotz sorgfältiger Planung in der Ausführung etwas schief läuft, was das ganze Unternehmen in Gefahr bringt. Noch mehr Gefahr geht allerdings von einem ebenfalls klassischen Aspekt aus: Der Held birgt ein Geheimnis in sich, das sich als der stärkste Feind herausstellen wird. Dass‚Inception‘ visuell und dramaturgisch immer wieder an etliche Filme erinnert, spricht in keiner Weise gegen seine Originalität. Denn Regisseur Christopher Nolan verknüpft all diese Elemente auf höchst eigenwillige Art und Weise miteinander, so dass das Ergebnis absolut eigenständig ist“, urteilt José García auf textezumfilm.de.
Und Carsten Baumgart schwärmt auf filmstarts.de: „Christopher Nolans surreales Meisterwerk ‚Inception‘ ist eine virtuose Symbiose aus Kunst und Kommerz in bombastischen Dimensionen, die den Zuschauer mit purer handwerklicher Perfektion attackiert. Eines ist jedoch glasklar: Wer sich nicht auf den Zelluloid-Irrgarten von ‚Inception‘ einlässt, sitzt definitiv im falschen Film. Wem dieser Eintritt in eine fremde Welt hingegen gelingt, der wird mit dem originellsten und komplexesten Stück Big-Budget-Kino der vergangenen Jahre entlohnt und setzt mit dem Kauf einer Kinokarte ein deutliches Zeichen gegen die Blockbuster-Gleichmacherei Hollywoods.“
Der 160 Millionen Dollar teure Film spielte weltweit über 825 Millionen Dollar ein und erhielt vier Oscars (u.a. für die Kameraarbeit, die Visuellen Effekte und das Sound Editing) von doppelt so vielen Nominierungen.
2012 brachte Christopher Nolan mit „The Dark Knight Rises“ seine „Batman“-Frischzellen-Kur zu Ende. Nach acht Jahren wird Batman (Christian Bale) aus seinem selbst erwählten Exil geholt, nachdem er sich für Harvey Dents (Aaron Eckhart) Tod verantwortlich gefühlt hatte. Immerhin ging der Plan von Bruce Wayne (Christian Bale) und Commissioner Gordon (Gary Oldman) auf, die Kriminalität in Gotham einzudämmen und das organisierte Verbrechen auszurotten. Doch mit der mysteriösen Selina Kyle (Anne Hathaway), die als Catwoman nachts ihr Unwesen treibt, und mit dem maskierten Knochenbrecher Bane (Tom Hardy) brechen wieder düstere Zeiten in Gotham an. „Anstatt Dynamik zu erzeugen, häuft der Film Szenen an und verliert sich immer wieder in Nebenplots. Die Erzählung drängt beständig auf Bedeutsamkeit“, meint Dominik Kamalzadeh auf derstandard.at. „Nolans Finale der Trilogie versucht viel zu angestrengt, All- inclusive-Kino zu bieten: Er glaubt daher, jeden schattigen Winkel der Fledermaushöhle mit Relevanz füllen zu müssen. Daraus ist eine überlange Kraftanstrengung geworden, vor der man kapituliert.“
2013 entwickelte Christopher Nolan zusammen mit David S. Goyer die Geschichte für das „Superman“-Reboot „Man Of Steel“, das er auch produzierte, die Regie übernahm allerdings Zack Snyder („300“).
Nun kehrt er mit dem Science-Fiction-Drama „Interstellar“ wieder auf den Regiestuhl zurück.
Was Wissenschaftler, Politiker und Aktivisten seit Jahrzehnten prophezeien, ist eingetreten: Die Menschheit steht kurz davor, an einer globalen Nahrungsknappheit zu Grunde zu gehen. Die einzige Hoffnung der Weltbevölkerung besteht in einem von der US-Regierung finanzierten Projekt eines findigen Wissenschaftlers (Michael Caine), dem Kip Thornes Theorie der Wurmlöcher zugrunde liegt. Der Plan sieht vor, eine Expedition in ein anderes Sternensystem zu starten, wo bewohnbare Planeten, Rohstoffe und vor allem Leben vermutet werden. Der Wissenschaftler Cooper (Matthew McConaughey) und die Astronautin Brand (Anne Hathaway) bilden die Besatzung, die sich auf eine Reise ins Ungewisse begibt. Wurmlöcher sind so gut wie unerforscht und niemand kann mit Sicherheit sagen, was die Crew auf der anderen Seite erwartet. Ebenso ist unsicher, ob und wann Cooper und Brand wieder auf die Erde zurückkehren. Zuhause wartet Coopers kleine Tochter Murph (Mackenzie Foy), die das Shuttle mit ihrem Vater davonfliegen sah…
Wie zuvor bei der „The Dark Knight“-Trilogie, „Inception“ und „Man Of Steel“ ist es erneut Hans Zimmer gewesen, der den Score zu „Interstellar“ komponierte. Zwar ist es eine bekannte Tatsache, dass Christopher Nolan höchste Sicherheitsvorkehrungen walten lässt, was die Umsetzung seiner Projekte angeht, aber interessant ist auch die Art und Weise, wie er mit Zimmer zusammenarbeitet. Als Vorbereitung zu seiner Arbeit ließ Nolan dem Komponisten nämlich nicht das Drehbuch zukommen, sondern nur einen sehr persönlichen Text: “Die eine Seite, die Chris an diesem Tag für mich schrieb, hatte eigenartigerweise kaum etwas mit dem Film zu tun. Es war ein sehr persönlicher Text, der eher auf meine eigene Geschichte abzielte. Er weiß, wie er mich berühren kann“, erklärte der gebürtige Hesse in einem Interview.

Filmographie: 
1997: Doodlebug (Kurzfilm)
1998: Following
2000: Memento
2002: Insomnia – Schlaflos (Insomnia)
2005: Batman Begins
2006: Prestige – Die Meister der Magie (The Prestige)
2008: The Dark Knight
2010: Inception
2012: The Dark Knight Rises
2013: Man Of Steel (Story, Produktion)
2013: Transcendence (Produktion)
2014: Interstellar

Playlist: 
01. Hans Zimmer - Stay (Interstellar) - 06:52
02. David Julyan - Confessions (Following) - 03:45
03. Thievery Corporation - Focus On Sight (Memento) - 03:40
04. David Julyan - How Can I Heal? (Memento) - 05:16
05. Monc - Stone (Memento) - 03:16
06. David Julyan - Call To Hap's Widow (Insomnia) - 03:30
07. Peace Orchestra - Who Am I (Memento) - 04:22
08. Hans Zimmer - Detach (Interstellar) - 06:42
09. David Julyan - Closing Titles (Insomnia) - 04:05
10. Hans Zimmer & James Newton Howard - Lighten Up (Batman Begins) - 05:05
11. Hans Zimmer & James Newton Howard - Masks/Rebuilding/Never Have To (Batman Begins) - 05:04
12. Hans Zimmer & James Newton Howard - Fatefull Night (Batman Begins) - 02:49
13. David Julyan - The Price Of A Good Trick (The Prestige) - 05:08
14. Hans Zimmer & James Newton Howard - Harvey Two Face (The Dark Knight) - 06:18
15. Hans Zimmer & James Newton Howard - Why So Serious? [The Crystal Method Remix] (The Dark Knight) - 05:32
16. Hans Zimmer - En Route (Inception) - 03:30
17. Hans Zimmer - To The Complex (Inception) - 03:24
18. Hans Zimmer - Dust (Interstellar) - 05:41
19. Hans Zimmer - Nothing Out There For Me (The Dark Knight Rises) - 03:08
20. Hans Zimmer - Gordon To Foley (The Dark Knight Rises) - 03:50
21. Hans Zimmer - This Is Clark Kent (Man Of Steel) - 03:36
22. Mychael Danna - Why Did You Lose Faith? (Transcendence) - 04:58
23. Hans Zimmer - I Have So Many Questions (Man Of Steel) - 03:21
24. Hans Zimmer - Not An Ordinary Citizen (The Dark Knight Rises) - 04:47
25. Hans Zimmer - Where We're Going (Interstellar) - 07:41

DIE LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - THE OSCARS Special

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Selten war der Ausgang der Oscar-Verleihung so offen wie in diesem Jahr. Sowohl Martin Scorseses Wall-Street-Satire „The Wolf of Wall Street“ als auch Steve McQueens Sklaven-Drama “12 Years A Slave” und Alfonso Cuaróns Weltraum-Spektakel “Gravity” buhlten um den begehrten Filmpreis. Am Ende wurde „12 Years a Slave“ als bester Film ausgezeichnet, doch den Großteil der Trophäen räumte „Gravity“ ab. In den ersten beiden Stunden der diesjährigen langen Nacht der Filmmusik auf Radio ZuSa lassen wir nicht nur die besten Filme des vergangenen Jahres Revue passieren, sondern natürlich vor allem die dazugehörige Filmmusik.
Alfonso Cuarón ist nicht nur der erste mexikanische Filmemacher, der mit einem Regie-Oscar ausgezeichnet worden ist, er hat auch einen extrem langen Atem bei der Verwirklichung seines 3D-Abenteuers „Gravity“ bewiesen. Seit 2006 hat Cuarón („A Little Princess“, „Harry Potter und Der Gefangene von Askaban“ und„Children Of Men“) keinen Kinofilm mehr realisiert, hatte bei der viereinhalbjährigen Produktion von „Gravity“ allerdings etliche Hürden zu überwinden.
Das Thriller-Drama, bei dem Cuorón nicht nur Regie führte, sondern auch für Drehbuch, Schnitt und Produktion verantwortlich zeichnete, erzählt die Geschichte der brillanten Bio-Medizinerin Medizinerin Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock), die mit Astronaut Matt Kowalski (George Clooney) einen Routineausflug ins All unternimmt, der allerdings in einer Katastrophe endet. Nach der Zerstörung des Shuttles befinden sich die beiden allein in den dunklen Tiefen des Weltraums und teilen sich ohne Aussicht auf Rettung den wenigen Sauerstoff, den sie noch haben.
Der britische Komponist Steven Price („The World’s End“) wurde für seinen zutiefst düsteren, beklemmenden Score mit einem Oscar ausgezeichnet.
„Die Idee war, dass die Musik dort oben im All war und wir machten es sehr eindringend und benutzten viele Elemente und Ebenen, so dass die Dinge sich immerzu um dich herum bewegen. Das Schreiben dieser Elemente und was sie waren, wurde immer davon beeinflusst, was Ryan fühlte und wo sie sich emotional in dieser ganzen Sache befand, auch davon, wo die Kamera war, wohin sich Dinge bewegten und was der Blickpunkt der Kamera war, ob sie entweder auf sie schaute oder durch ihre Augen sah“, erklärte Price sein Vorgehen im Interview mit rollingstone.com. „Einiges davon war melodisch und einiges davon war dazu bestimmt, eine Art emotionale Reise zu untermalen, und dann gab es viele Sounds, die den wahren Terror ausdrücken sollten. Es gab wirklich diese beiden Extreme, die wundervolle Natur auszudrücken, in der sie sich befanden, aber auch die absolut erschreckende Situation.“ 
Der ebenfalls aus Großbritannien stammende Fotograf und Video-Künstler Steve McQueen hat sich bereits mit seinen ersten beiden Werken, dem IRA-Gefängnis-Drama „Hunger“ und der provokativen Sexsucht-Story „Shame“ einen Namen machen können. Dass sein neues Werk „12 Years a Slave“ als bester Film mit einem Oscar prämiert worden ist, überrascht nicht. Die wahre Geschichte des in die Sklaverei entführten freien Mannes Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) hat McQueen als emotional aufwühlendes wie schwer verdauliches Historien-Drama inszeniert.
Steve McQueen setzt mit seiner Inszenierung deutliche Ausrufezeichen, ebenso wie die diesmal weniger bombastisch instrumentierte, aber dennoch aufwühlende Musik von Komponistenlegende Hans Zimmer (‚Inception‘). ‚12 Years A Slave‘ ist kein subtiler Film, sondern ein von tief empfundenem Mitgefühl und ehrlicher Empörung geprägtes Kino-Mahnmal“, befindet Björn Becher in seiner Filmkritik auf filmstarts.de.
"Ich widme diesen Preis allen Menschen, die jemals unter Sklaverei gelitten haben, und den 20 Millionen Menschen, die noch heute darunter leiden", proklamierte Oscar-Gewinner McQueen in seiner Dankesrede. „12 Years a Slave“ erhielt außerdem Oscars für die beste Nebendarstellerin (Lupita Nyong'o) und das beste adaptierte Drehbuch.
Gänzlich leer gingen dafür zwei andere Favoriten bei der Oscar-Verleihung aus: Weder die für zehn Oscars nominierte Gaunergeschichte „American Hustle“ mit ihrem wunderbaren 70er-Jahre-Touch noch Martin Scorseses verkokste Börsen-Satire „The Wolf of Wall Street“– immerhin in fünf Kategorien nominiert – bekamen auch nur eine Trophäe zugesprochen.
In der Kategorie „Beste Filmmusik“ setzte sich Steven Price immerhin gegen prominente Konkurrenz durch, nämlich gegen Altmeister John Williams, der die Bestseller-Verfilmung „The Book Thief“ gewohnt konventionell, aber eindringlich vertonte, den vielbeschäftigten Franzosen Alexandre Desplat, der Stephen Frears‘ herzergreifende und humorvolle Geschichte „Philomena“ mit einem einfühlsamen Score versorgte, und den oft nominierten, aber nie siegreichen Thomas Newman, der mit „Saving Mr. Banks“ einmal mehr für eine Walt-Disney-Komödie den stimmungsvollen Soundtrack komponierte. Dazu gesellten sich die beiden Arcade-Fire-Musiker William Butler und Owen Pallett mit dem sehr ruhigen Score zu Spike Jonzes Sci-Fi-Romanze „Her“.
Abgerundet wird die Sendung nicht nur mit Score-Auszügen und Songs aus weiteren aktuellen Oscar-nominierten Filmen wie „Dallas Buyers Club“, „American Hustle“, „Nebraska“, „Captain Phillips“, „The Wolf of Wall Street“ sowie die besten Filmsongs aus den Filmen „Ich – einfach unverbesserlich 2“, „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ und „Her“, sondern auch mit Musik aus früheren Oscar-prämierten Filmen wie "Der englische Patient", "Frühstück bei Tiffany", "Casablanca", "The King's Speech" und "The Artist".
Hier sind die wichtigsten Entscheidungen der 86. Academy Awards aufgelistet:

Bester Film:
12 Years a Slave
• American Hustle
• Captain Phillips
• Dallas Buyers Club
• Gravity
• Her
• Nebraska
• Philomena
• The Wolf of Wall Street

Beste Regie:
Alfonso Cuarón – Gravity
• Steve McQueen – 12 Years a Slave
• Alexander Payne – Nebraska
• David O. Russell – American Hustle
• Martin Scorsese – The Wolf of Wall Street

Beste Filmmusik:
Gravity – Steven Price
• Die Bücherdiebin (The Book Thief) – John Williams
• Her – William Butler und Owen Pallett
• Philomena – Alexandre Desplat
• Saving Mr. Banks – Thomas Newman

Bester Filmsong:
„Let It Go“ aus Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (Frozen) – Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez 
• „Happy“ aus Ich – Einfach Unverbesserlich 2 (Despicable Me 2) – Pharrell Williams
• „The Moon Song“ aus Her – Karen O und Spike Jonze
• „Ordinary Love“ aus Mandela – Der lange Weg zur Freiheit (Mandela: Long Walk to Freedom) – Paul Hewson, Dave Evans, Adam Clayton, Larry Mullen

Bester Hauptdarsteller:
Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club
• Christian Bale – American Hustle
• Bruce Dern – Nebraska
• Leonardo DiCaprio – The Wolf of Wall Street
• Chiwetel Ejiofor – 12 Years a Slave

Beste Hauptdarstellerin:
Cate Blanchett – Blue Jasmine
• Amy Adams – American Hustle
• Sandra Bullock – Gravity
• Judi Dench – Philomena
• Meryl Streep – Im August in Osage County

Bester Nebendarsteller:
Jared Leto – Dallas Buyers Club
• Barkhad Abdi – Captain Phillips
• Bradley Cooper – American Hustle
• Michael Fassbender – 12 Years a Slave
• Jonah Hill – The Wolf of Wall Street

Beste Nebendarstellerin:
Lupita Nyong’o – 12 Years a Slave
• Sally Hawkins – Blue Jasmine
• Jennifer Lawrence – American Hustle
• Julia Roberts – Im August in Osage County
• June Squibb – Nebraska

Bestes Originaldrehbuch:
Her – Spike Jonze
• American Hustle – Eric Warren Singer und David O. Russell
• Blue Jasmine – Woody Allen
• Dallas Buyers Club – Craig Borten und Melisa Wallack
• Nebraska – Bob Nelson

Bestes adaptiertes Drehbuch:
12 Years a Slave – John Ridley
• Before Midnight – Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke
• Captain Phillips – Billy Ray
• Philomena – Steve Coogan und Jeff Pope
• The Wolf of Wall Street – Terence Winter

Bester Animationsfilm:
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (Frozen) 
• Die Croods (The Croods)
• Ich – Einfach Unverbesserlich 2 (Despicable Me 2)

Bester fremdsprachiger Film:
La Grande Bellezza – Die große Schönheit (La grande bellezza) – Italien (Regie: Paolo Sorrentino) 
• The Broken Circle (The Broken Circle Breakdown) – Belgien (Regie: Felix Van Groeningen)
• Das fehlende Bild (L’image manquante) – Kambodscha (Regie: Rithy Panh)
• Die Jagd (Jagten) – Dänemark (Regie: Thomas Vinterberg)
• Omar – Palästinensische Autonomiegebiete (Regie: Hany Abu-Assad)

Beste Kamera:
Gravity – Emmanuel Lubezki
• The Grandmaster – Philippe Le Sourd
• Inside Llewyn Davis – Bruno Delbonnel
• Nebraska – Phedon Papamichael
• Prisoners – Roger Deakins

Bester Schnitt:
Gravity – Alfonso Cuarón und Mark Sanger 
• 12 Years a Slave – Joe Walker
• American Hustle – Jay Cassidy, Crispin Struthers und Alan Baumgarten
• Captain Phillips – Christopher Rouse
• Dallas Buyers Club – John Mac McMurphy und Martin Pensa
  
Beste visuelle Effekte:
Gravity – Tim Webber, Chris Lawrence, Dave Shirk und Neil Corbould 
• Der Hobbit – Smaugs Einöde (The Hobbit: The Desolation of Smaug)
• Iron Man 3
• Lone Ranger (The Lone Ranger)
• Star Trek Into Darkness
Playlist: 
01. Steven Price - Shenzou (Gravity) - 06:11
02. Hans Zimmer - Nothing To Forgive (12 Years A Slave) - 03:32
03. Henry Jackman - Safe Now (Captain Phillips) - 03:12
04. Demi Lovato - Let It Go (Frozen) - 03:44
05. The Nakes And The Famous - Following Morning (Dallas Buyers Club) - 05:03
06. Allen Toussaint - Cast Your Fate To The Wind (The Wolf Of Wall Street) - 03:19
07. Karen O - The Moon Song (Her) - 02:13
08. Pharrell Williams - Happy (Despiceable Me 2) - 03:53
09. Duke Ellington - Jeep's Blues (American Hustle) - 04:43
10. David Lang - World To Come IV (The Great Beauty) - 03:53
11. Alexandre Desplat - Birth (Philomena) - 03:01
12. Arcade Fire - Morning Talk/Supersymmetry (Her) - 04:16
13. John Williams - The Book Thief (The Book Thief) - 07:04
14. Louis Armstrong - Aunt Hagar's Blues (Blue Jasmine) - 04:58
15. Amy Winehouse - Back To Black (The Great Gatsby) - 03:21
16. Alexandre Desplat - The Heroic Weather-Conditions Of The Universe, Part 1 (Moonrise Kingdom) - 03:17
17. Alexandre Desplat - Scent Of Death (Argo) - 03:26
18. Johann Sebastian Bach - Aria From The Goldberg Variations (The English Patient) - 03:05
19. Ludwig Van Beethoven - Speaking Unto Nations, Symphony 7, 2 (The King's Speech) - 05:06
20. Ludovic Bource - George Valentin (The Artist) - 05:36
21. Tom Jones - Delilah (American Hustle) - 03:22
22. Dario Marianelli - Overture (Anna Karenina) - 03:20
23. Yann Tiersen - La Valse D'Amelie (Die fabelhafte Welt der Amelie) - 02:39
24. Howard Shore, Ed Sheeran - I See Fire (The Hobbit: The Desolation Of Smaug) - 05:01
25. Mark Orton - Bill (Nebraska) - 04:23
26. Thomas Newman - To My Mother (Saving Mr. Banks) - 03:44
27. Max Steiner - Suite (Casablanca) - 06:52

The Long Night of Film Music 2014 with THE OSCARS @ Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #152 vom 14.12.2014 - MIKE NICHOLS Special

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Bereits für seinen zweiten Film „Die Reifeprüfung“, der Dustin Hoffman zum Star machte, erhielt Regisseur Mike Nichols den Oscar für die beste Regie und wurde damit zu einem Mitbegründer des New Hollywood. Am 19. November verstarb der Filmemacher, dessen letzter Film die Politsatire „Der Krieg des Charlie Wilson“ mit Tom Hanks und Julia Roberts in den Hauptrollen gewesen ist, im Alter von 83 Jahren, weshalb ich ihm zu Gedenken diese Sendung widme.
Mike Nichols wurde unter dem Namen Michail Igor Peschkowsky am 6. November 1931 als Sohn jüdischer Eltern in Berlin geboren. Sein Vater war als Arzt nach der Oktoberrevolution aus Russland eingewandert und emigrierte mit seiner Familie 1938 aus Deutschland, um am Central Park in New York unter dem Namen Paul Nichols eine Praxis zu eröffnen. Sein Sohn Mike begann ab 1950 zunächst Psychologie in Chicago zu studieren, war aber zunehmend vom Theater und Varieté fasziniert. So gründete er in den ausgehenden 1950ern eine Comedy-Gruppe, die es mit ihrem Programm bis zum Broadway schaffte, sich aber 1961 auflöste.
Nichols konnte aber in den Folgejahren als Autor und Regisseur mit Stücken wie „Barefoot in the Park“, „Luv“ und „The Odd Couple – Ein seltsames Paar“ einige Publikumserfolge am Broadway erzielen. Für sein Kinodebüt „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ mit Richard Burton und Elizabeth Taylor in den Hauptrollen erhielt Nichols 1966 gleich seine erste Oscar-Nominierung als bester Regisseur. In der Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks von Edward Albee spielt Burton den zynischen Historiker George und Taylor seine Frau Martha, der der Alterungsprozess arg zusetzt. Als das Ehepaar an einem Samstagabend das jüngere Ehepaar Nick und Honey aus der Nachbarschaft zu Besuch hat, kommen die in zwanzig Ehejahren aufgestauten Frustrationen auf hitzige Weise zum Ausbruch und entladen sich in einem durch Alkohol angeheizten Psychoduell, in das auch das jüngere Ehepaar mit hineingezogen wird.
„Ein Theaterstück, noch dazu ein schwer ‚dialoglastiges‘, ins Kino zu bringen, ist für manchen Kinogänger eher eine mühevolle Aufgabe. Das Kino soll doch vor allem durch Bilder, nicht durch Worte wirken. Und tatsächlich spielt der größte Teil des Films im Haus des Paares George und Martha, ein kürzerer Teil in einem Restaurant. Tatsächlich sind die Dialoge ausgreifender als in einem durchschnittlichen Film. Und doch: Gerade das Spiel der beiden Hauptdarsteller Burton/Taylor macht diesen Film dann eben doch zu einem visuellen Erlebnis sondergleichen: ein Vierpersonenstück, das dem Zuschauer einiges an Konzentration abverlangt – und einiges zumutet“, resümiert Ulrich Behrens in seiner Rezension auf filmstarts.de.
Von sagenhaften 23 Nominierungen erhielt der Film immerhin 5 Academy Awards, Mike Nichols selbst ging diesmal noch leer aus. Zwei Jahre später konnte Nichols die begehrte Trophäe schließlich für seinen Film „Die Reifeprüfung“ in Empfang nehmen.
Dustin Hoffman spielt darin den knapp 21-jährigen College-Absolventen Benjamin Braddock, der auf einer Party seiner Eltern Mrs. Robinson (Anne Bancroft) kennenlernt, die ohne ihren Mann gekommen ist. Nachdem Benjamin Mrs. Robinson nach Hause gefahren hat, versucht sie ihn zu verführen, was aber durch die verfrühte Rückkehr ihres Mannes vereitelt wird. Dieser ermuntert ihn dazu, seine Jugend zu genießen und seine Anziehungskraft auf Frauen zu nutzen. Wenig später lässt er sich auf das Angebot der älteren Frau ein und unterhält über Wochen eine rein sexuelle Beziehung zu ihr.
Der Film thematisierte erstmals publikumswirksam und vorurteilsfrei die Beziehung einer verheirateten Frau zu einem jüngeren Liebhaber und rückte die starren Moralvorstellungen der amerikanischen Gesellschaft in den Fokus. Zum Hit wurde auch der Soundtrack von Simon & Garfunkel mit Songs wie „Mrs. Robinson“ und „The Sounds Of Silence“.
Mit nur zwei Filmen wurde Mike Nichols als Starregisseur gehandelt und wurde zu einem Aushängeschild des New Hollywood, das mit seinen gesellschaftskritischen Themen die klassischen Genres des Hollywood-Kinos modernisierte und zu dem Filmemacher wie Francis Ford Coppola, Peter Bogdanovich, Robert Altman, Alan J. Pakula, Sidney Lumet und Sydney Pollack zählten.
In den 1970er Jahren verblasste der Ruhm von Nichols zunächst. Mit „Catch 22 – Der böse Trick“ (1970) und „Die Kunst zu lieben“ (1971) konnte er weder an den Kinokassen überzeugen noch die Kritiker begeistern. Nachdem er sich auf das Produzieren von Broadway-Stücken und Fernsehserien (z.B. „Eine amerikanische Familie“) konzentriert hatte, folgten in den 1980er Jahren wieder einige bemerkenswerte Filme, in denen Meryl Streep gleich dreimal zum Einsatz kam („Silkwood“, „Sodbrennen“ und „Grüße aus Hollywood“) und vor allem die starbesetzte Komödie „Die Waffen der Frauen“ (1988) zum Erfolg wurde. Es folgten so – auch in Hinsicht auf ihren kommerziellen Erfolg - unterschiedliche Filme wie die Komödie „The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel“, das Drama „In Sachen Henry“, der Werwolf-Film „Wolf – Das Tier im Manne“, die Sex-Klamotte „Good Vibrations – Sex vom anderen Stern“ und die Politkomödie „Mit aller Macht“.
 Nichols konzentrierte sich wieder auf das Theater und wandte sich nur noch sporadisch dem Film zu. 2003 feierte er allerdings einen spektakulären Erfolg mit der Mini-Serie „Angels In America“, die mit elf Emmy Awards ausgezeichnet wurde und auf dem zweiteiligen, mit dem Pulitzer-Preis prämierten Theaterstück von Tony Kushner basiert. Es ist in den Jahren zwischen 1985 und 1990, also zur Zeit der Reagan-Administration angesiedelt und thematisiert die unterschiedlichen Lebenswelten homosexueller Männer in New York, zwischen Himmel und Erde, zwischen Leben und Tod. Dabei geht es nicht allein um die Krankheit oder die Einsamkeit des Menschen in Familie und Gesellschaft, sondern vor allem auch darum, wie Politik, Sexualität und Religion zusammenwirken.
„Was Nichols und seinen Darstellern auf bemerkenswerte Art gelingt, ist Erzeugung einer intensiven menschlichen Nähe, die eigentlich erst den Druck auf die höchsteigene Form der Transzendenz ermöglicht und umgekehrt. Spiritualität und Religion sind an das Subjekt gebunden und doch nicht willkürlich“, meint Georg Seeßlen in seiner Rezension auf filmzentrale.com. „Wir blicken nicht nur auf Menschen in sehr konkreten Lebens- und Leidenszuständen, wir sehen auch durch sie hindurch in ihre Träume, in den Himmel, der sich nur über einer unerträglichen Welt wölben kann, aber auch ganz direkt, wie der Titel von Kushners Theaterstück versprach, auf den inneren Zustand einer Nation. ‚Angels In America‘ ist nun schon so etwas wie ein Rückblick auf eine Zeit, die definitiv vergangen ist, obwohl und gerade weil es in der Bush-Administration solche Verwandtschaften zu den nicht weniger finsteren Zeiten des Reaganismus gibt - kein Zweifel, dass die Serie auch als direktes Statement zur politischen Moral der Gegenwart gesehen werden kann.“ 
Nach diesem Erfolg setzte Nichols ein Jahr später ein weiteres Bühnenstück erfolgreich fürs Kino um, diesmal Patrick Marbers„Hautnah“. Nach einer gescheiterten Beziehung zieht es die ehemalige Stripperin Alice (Natalie Portman), wo sie den attraktiven, aber erfolglosen Schriftsteller Dan (Jude Law) kennenlernt, der seinen Unterhalt durch das Verfassen von Nachrufen für eine Zeitung verdient. Die Beziehung, die sie beginnen, wird allerdings kompliziert, als Dan mit der Fotografin Anna (Julia Roberts) zu flirten anfängt. Obwohl sich Anna in Larry (Clive Owen) zu verlieben beginnt, trifft sie sich weiterhin mit Dan. Das Chaos ist komplett, als such auch Alice und Larry begegnen …
Nichols beweist dabei erneut sein Faible fürs Zänkische und Brodelnde: im Dialoggewitter von Patrick Marber herrscht Rücksichtslosigkeit und gnadenlose Explizität, kulminierend in einem Wortgefecht zwischen Anna und Larry, in dem letztlich auch der Geschmack von Dans Sperma zur Sprache kommt. Bis zum Sadismus reicht die Palette an Hintertriebenheit und Lüge, die hier am laufenden Band aufgetischt wird, niemand scheint ungeschoren davon zu kommen. Auch das vermeintliche Happy-End für Anna und Larry ist nur ein scheinbares wie die letzte Einstellung im Schlafzimmer nahelegt: Anna dreht sich mit dem Rücken zu Larry als sie sich zur Ruhe legt“, urteilt Thomas Schlömer auf filmspiegel.de. „Marber und Nichols aber wollen mehr zeigen als die 'typischen' Irrungen und Wirrungen des Liebeslebens: die Photographin, der Arzt, die Stripperin, der gescheiterte Schriftsteller, 'Hautnah'erzählt von Stereotypen, die vollkommen außerhalb gängiger Alltagsrealität zu existieren scheinen und Projektionsfläche sind für die Oberflächlichkeit und den zerstörerischen Egoismus der Welt.“
Seinen letzten Film inszenierte Mike Nichols 2007 mit „Der Krieg des Charlie Wilson“. Tom Hanks spielt darin den partyfreudigen Kongressabgeordneten Charlie Wilson und nutzt seinen Einfluss im Komitee, das zwischen CIA und Regierungsinstitutionen vermittelt, um die Afghanen im Krieg gegen die Sowjetunion zu unterstützen. Dabei kann er sich auf die Unterstützung seiner reichen Freundin Joanne Herring (Julia Roberts) sicher sein, die die Kommunisten hasst, auch der erfahrene FBI-Agent Gust Avrakotos (Philip Seymour Hoffman) weiß im Hintergrund geschickt die Fäden zu ziehen.
„Die Mechanismen der Macht und ihre mitunter grotesken Auswüchse setzt Nichols weder thesenhaft, noch moralinsauer in Szene. Wenn etwa ein erzkonservativer Abgeordnetenkollege Wilsons in einem Flüchtlingslager in Afghanistan steht und zusammen mit bewaffneten Gotteskriegern frenetisch ‚Allahu Akbar‘ skandiert, dann bedarf diese bitterböse Szene keiner weiteren Erklärung à la ‚wie sich die Zeiten doch wandeln können‘“, meint Jenny Hoch auf spiegel,de. „Nur einmal gestattet Nichols sich einen Kommentar: CIA-Mann Gust sagt, Amerika führe keine religiösen Kriege und dafür liebe er dieses Land. Kurz darauf äußert Wilson einen geradezu prophetischen Gedanken: ‚Früher oder später wird Gott auf beiden Seiten dieses Krieges stehen‘.“
Mike Nichols, der alle großen Preise in der US-amerikanischen Unterhaltungsindustrie (Oscar, Emmy, Tony, Grammy Award) erhalten hat, wurde im Oktober 2009 mit dem AFI Life Achievement Award ausgezeichnet, den er im Sommer 2010 überreicht bekam.

Filmographie:
1966: Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (Who’s Afraid of Virginia Woolf?)
1967: Die Reifeprüfung (The Graduate)
1970: Catch 22 – Der böse Trick (Catch 22)
1971: Die Kunst zu lieben (Carnal Knowledge)
1973: Der Tag des Delphins (The Day of the Dolphin)
1983: Silkwood (Silkwood)
1986: Sodbrennen (Heartburn)
1988: Biloxi Blues
1988: Warten auf Godot (Theaterstück)
1988: Die Waffen der Frauen (Working Girl)
1990: Grüße aus Hollywood (Postcards from the Edge)
1991: In Sachen Henry (Regarding Henry)
1994: Wolf – Das Tier im Manne (Wolf)
1995: The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel (The Birdcage)
1998: Mit aller Macht (Primary Colors)
2001: Wit
2000: Good Vibrations – Sex vom anderen Stern (What Planet Are You From?)
2003: Angels in America (TV-Miniserie)
2004: Hautnah (Closer)
2007: Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson’s War)
Playlist: 
01. James Newton Howard - Honored Colleague (Charlie Wilson's War) - 06:09
02. Alex North - Martha (Who's Afraid Of Virginia Woolf?) - 03:36
03. Simon & Garfunkel - The Sound Of Silence (The Graduate) - 03:06
04. Georges Delerue - Nocturne (The Day Of The Dolphin) - 03:18
05. Georges Delerue - Main Title (Biloxi Blues) - 02:32
06. Georges Delerue - Largo (Silkwood) - 03:14
07. Georges Delerue - Farewell (The Day Of The Dolphin) - 06:28
08. Georges Delerue - Love Theme (Silkwood) - 03:20
09. Carly Simon - In Love (The Working Girl) - 03:55
10. Hans Zimmer - Central Park, 6PM (Regarding Henry) - 04:25
11. Carly Simon - Carlotta's Heart (The Working Girl) - 04:18
12. Ennio Morricone - Wolf And Love (Wolf) - 03:33
13. Ry Cooder - Not The Best People (Primary Colours) - 02:50
14. Hans Zimmer - Walkin' Talkin' Man (Regarding Henry) - 03:36
15. Thomas Newman - Quartet (Angels In America) - 06:44
16. Ennio Morricone - The Moon (Wolf) - 05:30
17. Hans Zimmer - Fitz (Regarding Henry) - 04:59
18. Thomas Newman - Mauve Antarctica (Angels In America) - 04:47
19. Ry Cooder - Don't Break Our Hearts (Primary Colours) - 03:04
20. Thomas Newman - Broom Of Truth (Angels In America) - 02:50
21. Damien Rice - The Blower's Daughter (Closer) - 04:45
22. Simon & Garfunkel - Scarborough Fair/Canticle (The Graduate) - 06:23
23. The Smiths - How Soon Is Now? (Closer) - 06:46
24. Damien Rice - Cannonball (Closer) - 05:13
25. James Newton Howard - Turning The Tide (Charlie Wilson's War) - 08:33

Playlist #132 vom 09.03.2014 - LIAM NEESON Special

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Seit seiner überragenden Darstellung des Industriellen Oskar Schindler in Steven Spielbergs Holocaust-Drama „Schindlers Liste“ im Jahr 1993 hat sich der irische Schauspieler Liam Neeson als vielseitiger Charakterdarsteller etabliert. Nach Hauptrollen in Filmen wie „Nell“, „Davor und danach“ und „Gangs of New York“ hat er sich in letzter Zeit aber eher auf das Action-Genre verlegt und ist ab Mitte März in dem Thriller „Non-Stop“ zu sehen.
Bevor sich der am 07. Juni 1952 im nordirischen Ballymena geborene Neeson der Schauspielerei zuwandte, gewann er in seiner Jugendzeit den nordirischen Meistertitel im Boxen, wollte zunächst Lehrer werden, brach aber das Studium in Mathematik, Physik, Informatik und Theaterwissenschaft an der Queen’s University of Belfast ab, um u.a. als Gabelstaplerfahrer in einer Guiness-Brauerei zu arbeiten. 1976 zog es Neeson zum Theater nach Belfast, wo mit dem Lyric Players‘ Theatre in Belfast sein Bühnendebüt in Joseph Plunketts Drama „The Risen People“ gab. Als er zwei Jahre später an das Abbey Theatre in Dublin wechselte, war Film-Regisseur John Boorman von Neesons Darstellung des Lennie in John Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“ so beeindruckt, dass er ihn für die Rolle des Ritters Gawain in seinem Fantasyfilm „Excalibur“ engagierte.
Neesons Filmkarriere führte zunächst über einige Nebenrollen, so an der Seite von Mel Gibson und Anthony Hopkins in „Die Bounty“ (1984), neben Jeremy Irons und Robert De Niro in „Mission“, neben Peter O’Toole und Daryl Hannah in der Fantasy-Romanze „High Spirits“ sowie in Woody Allens komödiantischen Drama „Ehemänner und Ehefrauen“ (1992), wo er sich in der illustren Gesellschaft von Kollegen wie Woody Allen selbst, Blythe Danner, Judy Davis, Mia Farrow, Juliette Lewis und Sydney Pollack befand.
So richtig zeigen, was in ihm steckt, konnte der Schauspieler dann in Spielbergs„Schindlers Liste“, als seine Darstellung der titelgebenden Figur, die im Dritten Reich rund 1200 Juden durch die Anstellung in seiner Fabrik das Leben rettete, mit Nominierungen für den Oscar, den Golden Globe und den BAFTA Award als Bester Hauptdarsteller bedacht worden ist. Anschließend folgten eindrucksvolle Hauptrollen in Michael Apteds Drama „Nell“ (1994), in der schottischen Robin-Hood-Variante „Rob Roy“ (1995), in Neil Jordans irischem Bürgerkriegsdrama „Michael Collins“ (1996), in Barbet Schroeders Justiz-Drama „Davor und danach“ (1996) und in der Literaturverfilmung von „Les Misérables“ (1998) durch Bille August.
Zwischenzeitlich kehrte Liam Neeson aber immer mal wieder auf die Theaterbühne zurück. Nach der Wiederaufführung von Eugene O’Neills„Anna Christie“ (1993) am Broadway heiratete er ein Jahr später seine Bühnenpartnerin Natasha Richardson, mit der er zwei Söhne zeugte, bevor Richardson 2009 verstarb. Außerdem war er in „The Judas Kiss“, „The Crucible“ und „The Play What I Wrote” (Regie: Kenneth Branagh) zu sehen.
Seinen nächsten großen Kinoauftritt hatte Neeson 1999 in „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“, wo er den Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn spielte, außerdem in Ridley Scotts Kreuzritter-Epos „Königreich der Himmel“ (2005) und in Christopher Nolans„Batman Begins“ (2005).
Seither nehmen die Engagements für Action-Kost zu, so in „96 Hours“ (2008), „Kampf der Titanen“ (2010), „Das A-Team“ (2010) und „Unknown Identity“ (2011). Zuletzt war er in „The Dark Knight Rises“ und „96 Hours – Taken 2“ (beide 2012) zu sehen.

Filmographie:
1979: Pilgrim's Progress
1979: Christiana
1981: Excalibur
1981: Des Lebens bittere Süße (A Woman of Substance, Fernsehminiserie)
1983: Krull
1984: Die Bounty (The Bounty)
1985: König Artus (Arthur the king)
1985: Merlin und das Schwert (Merlin And The Sword)
1986: Miami Vice (Staffel 3 / Folge 1 - Liebe und Tod)
1986: Cold Silence (Sworn to silence)
1986: Rache ist ein süßes Wort (If Tomorrow comes)
1986: Mission (The Mission)
1987: Flüchtige Liebe (Sweet as you are)
1987: Suspect – Unter Verdacht (Suspect)
1987: Auf den Schwingen des Todes (A Prayer for the Dying)
1988: High Spirits
1988: Satisfaction
1988: Der Preis der Gefühle (The Good Mother)
1988: Das Todesspiel (The Dead Pool)
1989: Big Man (The Big Man)
1989: Ruf nach Vergeltung (Next of Kin)
1990: Darkman – Der Mann mit der Gesichtsmaske (Darkman)
1991: Unter Verdacht (Under Suspicion)
1992: Ehemänner und Ehefrauen (Husbands And Wives)
1992: Der Schein-Heilige (Leap of faith)
1992: Wie ein Licht in dunkler Nacht (Shining Through)
1993: Ruby Cairo
1993: Ethan Frome
1993: Schindlers Liste (Schindler’s List)
1994: Nell
1995: Rob Roy
1996: Michael Collins
1996: Davor und danach (Before And After)
1998: Les Misérables
1999: Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace)
1999: Das Geisterschloss (The Haunting)
2000: Ein Herz und eine Kanone (Gun Shy)
2002: Gangs of New York
2002: Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (Stimme)
2002: K-19 – Showdown in der Tiefe (K-19 – The Widowmaker)
2003: Tatsächlich … Liebe (Love Actually)
2003: Coral Reef Adventure (Stimme)
2004: Kinsey – Die Wahrheit über Sex (Kinsey)
2005: Königreich der Himmel (Kingdom of Heaven)
2005: Batman Begins
2005: Breakfast on Pluto
2005: Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (Stimme)
2006: Seraphim Falls
2008: Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia (Stimme)
2008: 96 Hours (Taken)
2008: Der Andere (The Other Man)
2009: Five Minutes of Heaven
2009: After.Life
2009: Chloe
2010: Kampf der Titanen (Clash of the Titans)
2010: Das A-Team – Der Film (The A-Team)
2010: Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte (Stimme)
2010: 72 Stunden – The Next Three Days (The Next Three Days)
2011: Star Wars: The Clone Wars (Stimme)
2011: Unknown Identity (Unknown)
2012: The Grey – Unter Wölfen (The Grey)
2012: Zorn der Titanen (Wrath of the Titans)
2012: Battleship
2012: The Dark Knight Rises
2012: 96 Hours – Taken 2 (Taken 2)
2014: Non-Stop
Playlist:
01. John Ottman - Damaged Goods (Non-Stop) - 03:42
02. Trevor Jones - Alternate End Titles (Excalibur) - 03:31
03. Bill Conti - Main Title/In London (A Prayer For The Dying) - 06:29
04. Elliot Goldenthal - Elegy For A Sunday (Michael Collins) - 03:07
05. Ennio Morricone - On Earth As It Is In Heaven (The Mission) - 03:48
06. Vangelis - Opening Titles (Mutiny On The Bounty) - 04:16
07. Craig Armstrong - PM & Natalie (Love Actually) - 02:49
08. Basil Poledouris - Valjean's Journey (Les Misérables) - 06:08
09. John Williams - Immolation [With Our Lives, We Give Life] (Schindler's List) - 04:43
10. Howard Shore - Main Title (Before And After) - 04:03
11. Carter Burwell - Get A Million (Kinsey) - 05:32
12. Mark Isham - The Woman In Gray (Nell) - 03:34
13. Marc Streitenfeld - You're Gonna Die (The Grey) - 03:14
14. Danny Elfman - Rebuilding/Failure (Darkman) - 03:16
15. Carter Burwell - Home From The Hills (Rob Roy) - 02:45
16. Harry Gregson-Williams - A New World (Kingdom Of Heaven) - 04:21
17. Harry Gregson-Williams - Evacuating London (The Chronicles Of Narnia: The Lion, The Witch And The Wardrobe) - 03:38
18. John Williams - Anakin's Theme (Star Wars - Episode 1: The Phantom Menace) - 03:08
19. Ramin Djawadi - Written In The Stars (Clash Of The Titans) - 02:54
20. Javier Navarrete - Son Of Zeus (Wrath Of The Titans) - 05:21
21. Steve Jablonsky - The Beacon Project (Battleship) - 05:07
22. Hans Zimmer & James Newton Howard - Eptesicus (Batman Begins) - 04:19
23. Hans Zimmer - Gotham's Reckoning (The Dark Knight Rises) - 04:07
24. Danny Elfman - A Way In (The Next Three Days) - 03:36
25. John Ottman - Welcome To Berlin (Unknown) - 05:17
26. Nathaniel Mechaly - 96 Hours (Taken) - 06:07
27. Mychael Danna - Chardonnay (Chloe) - 05:06

Playlist #153 vom 28.12.2014 - NEUHEITEN 2014 (4)

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In den vergangenen Wochen sind so viele schöne neue Soundtracks veröffentlicht worden, dass ich gar nicht umhin komme, dieses Jahr bei Radio ZuSa meine Sendung „Soundtrack Adventures“ mit ausgesuchten Höhepunkten aus den neuen Werken von bekannten Komponisten wie James Newton Howard („The Hunger Games – The Mockingjay Part 1“, „Nightcrawler“), Marco Beltrami („The November Man“, „1864“, „The Homesman“), Ramin Djawadi („Dracula Untold“, „Game Of Thrones – Season 4“) und Alexandre Desplat („Unbroken“, „The Imitation Game“) ausklingen zu lassen. Abgerundet werden sie von einigen Newcomern und weniger vertrauten Namen.
Den Anfang macht der in New York residierende Komponist Garth Stevenson, der sich für seine Musik gern von der Natur inspirieren lässt und gerade für Regisseur John Curran („Der bunte Schleier“) das biografische Drama „Tracks“ vertont hat. Darin spielt Mia Wasikowska die 24-jährige Robyn Davidson, die 1975 von Brisbane in den kleinen Wüstenort Alice Springs zieht und von dort aus bis an die Westküste wandern. Auf ihrem 2700 Kilometer langen Selbstfindungstrip durch eine ebenso majestätische wie feindliche Natur trotzt sie wilden Tieren und Wassermangel, während der "National Geographic"-Fotograf Rick Smolan (Adam Driver) die Aufgabe hat, ihre Erlebnisse für die Ewigkeit festzuhalten.
Mit seinem 150 Jahre alten Kontrabass hat Stevenson nicht nur viel Zeit in der Natur verbracht und zwei Studio-Alben (u.a. das hochgelobte „Flying“) eingespielt, sondern auch auf über fünfzig Alben anderer Künstler mitgewirkt. Sein Score für „Tracks“ fasziniert durch seine ätherische Leichtigkeit, mit der die Musik wie eine warme Brise durch den Film gleitet.
„Ein Großteil meines Klang- und musikalischen Vokabulars resultiert aus den Tausenden von Stunden, die ich damit verbracht habe, allein in der Natur zu spielen“, sagt Stevenson. „Orte zu entdecken, im Wald verloren zu gehen, Tieren zu begegnen – all dies gehört zu der Reise, die ich unternehme, bevor ich mein Instrument aus dem Koffer hole. Es ist diese Reise, die ich hoffe, in meiner Musik abbilden zu können.“ 
In den 90er Jahren faszinierte der Orca-Wal Willy in der „Free Willy“-Trilogie das Publikum, nun ist es an dem Delfin Winter, ihm den Rang abzulaufen. Nachdem Mark Isham 2011 die Musik für den ersten Teil von „Mein Freund, der Delfin“ komponiert hatte, sorgt nun Rachel Portman für die musikalische Untermalung des Sequels, das erneut mit Morgan Freeman und Ashley Judd hochkarätig besetzt ist.
Der sechsfach Oscar-nominierte Franzose Alexandre Desplat dürfte auch dieses Jahr auf der Liste der Nominierten stehen. Er steuerte gleich zu zwei biografischen Kriegsdramen die Musik bei. In „Unbroken“, ihrem zweiten Film als Regisseurin, erzählt die Schauspielerin Angelina Jolie die Geschichte des amerikanischen Langstreckenläufers Louis Zamperini, der als jüngstes Mitglied des US-Olympiateams 1936 an den Olympischen Spielen in Berlin teilnimmt und sich später als Bombenschütze im Zweiten Weltkrieg meldet. Nach einer Bruchlandung im Pazifik werden er und zwei weitere Soldaten von der japanischen Navy gefangengenommen und gefoltert …
Desplat komponierte zu „Unbroken“ einen dynamischen, aber auch emotional berührenden Score. „Wir hatten einige Szenen, die visuell schmerzhaft waren, die aber für das Publikum erträglicher gemacht werden mussten“, erklärt die Regisseurin. „Wir bauten auf Alexandre, das Publikum emotional durch die Musik zu leiten, um das Gefühl umzuleiten und dabei zu helfen, den Geist des Zuschauers emporzuheben.“ Nachdem Desplat die Möglichkeit bekommen hatte, Zamperini zu treffen und auch seine musikalische Welt kennenzulernen, kreierte er einen Orchester-Score, der zwar kraftvoll wirkt, aber nie den Protagonisten oder den Film überwältigt.
Auch für Morten Tyldums„The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ blieb Desplat der biografisch gefärbten Kriegs-Thematik treu. Der brillante Mathematiker Alan Turing (Benedict Cumberbatch) entwickelt sich während seines Studiums an der Cambridge-Universität zu den führenden Denkern des Landes und wird vom britischen Geheimdienst rekrutiert, um im Zweiten Weltkrieg mit Unterstützung von Joan Clarke (Keira Knightley) und Hugh Alexander (Matthew Goode) und unter der Leitung von Stewart Menzies (Mark Strong) sowie Commander Denniston (Charles Dance) die Kommunikation der Deutschen zu entschlüsseln und vor allem den Verschlüsselungsapparat Enigma zu knacken.
„Ich wollte Musik, die subjektiv sein könnte, in diesem Kopf dieses außergewöhnlichen, brillanten Mathematikers. Gleichzeitig wollte ich Musik, die die epische Bandbreite des Krieges darstellt, eine zarte, zerbrechliche Liebesgeschichte, das Thriller-Element, die Spionage-Geschichte. Ich wollte Musik, die sich klassisch anfühlt, aber gleichzeitig auch Elemente enthielt, die einzigartig und zeitgenössisch sind“, gab Tyldum dem Komponisten die Marschrichtung vor.
Desplat plante, die Komplexität von Turings Denkprozessen mit drei Pianos zu spiegeln, die der Komponist mit zufälligen Algorithmen computerisierte, als Hommage an Turings Erfindung.
„Diese schnellen Skalen und Arpeggios verfolgen eine doppelte Aufgabe, indem sie sowohl die schnelle Aktivität von Turings Verstand als auch die Jagd spielen – die tickende Uhr, um den Enigma-Code zu knacken“, beschreibt Desplat seine Umsetzung.
Auch James Newton Howard war in diesem Jahr wieder besonders fleißig. Nachdem er bereits die ersten beiden Teile der „The Hunger Games“-Trilogie erfolgreich vertont hatte, waren seine Künste natürlich auch gern für den ersten Teil des Trilogie-Finales „The Mockingjay“ gefragt, wofür er sich zwar auf einige Motive aus den ersten Arbeiten zum Franchise bezog, davon abgesehen aber einen sehr eigenständigen Score produzierte, der den düsteren Ton des Films perfekt widerspiegelt. Dies trifft auch auf seine Arbeit zu „Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis“ zu, dem Regiedebüt von Drehbuchautor („The Fall“, „Das Bourne-Vermächtnis“) und Rene-Russo-Ehemann Dan Gilroy. Jake Gyllenhaal spielt den Kleinganoven Lou Bloom, der nach erfolgloser Jobsuche mit der Kamera loszieht, um Aufnahmen von Unfällen und Verbrechen an einen lokalen TV-Sender verkauft. Weil seine Beiträge bei der Chefredakteurin Nina (Rene Russo) so gut ankommen, greift Lou zu immer zwielichtigeren Methoden, um an spektakuläre Bilder zu kommen.
Fans von James Newton Howard wird es freuen, dass der bislang unveröffentlichte Score zu John Schlesingers Psycho-Thriller „Auge um Auge“ aus dem Jahre 1996 endlich von La-La Land in einer limitierten CD-Edition erschienen ist.
Mehrere neue Soundtrackveröffentlichungen sind auch von Ramin Djawadi und Marco Beltrami in der Sendung zu hören. Djawadi hat sich nicht nur auf der großen Leinwand mit seinen Arbeiten zu Filmen wie „Mr. Brooks“, „Pacific Rim“ und „Iron Man“ einen Namen gemacht, sondern sich auch im Fernsehgeschäft etabliert. Nach „Blade – Die Jagd geht weiter“, „Prison Break“ und „Person Of Interest“ ist er nun vor allem durch sein Engagement für die HBO-Serie „Game Of Thrones“ in aller Munde, die mittlerweile in die vierte Runde gegangen ist. Ebenso wie zu „Person Of Interest“ ist auch hier zu jeder Staffel ein eigener Soundtrack erschienen, der die Adaption der Fantasy-Bestseller-Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ nach George R.R. Martin auch musikalisch auf höchstem Niveau ansiedeln lässt.
Wie geschickt Djawadi akustische und elektronische Elemente mit ethnischen Rhythmen und Chorälen zu verbinden versteht, dokumentiert auch seine Arbeit zu der neuen Dracula-Adaption „Dracula Untold“.
Marco Beltrami zieht es mit zwei seiner neuen Arbeiten ins 19. Jahrhundert. Zu dem Siedlerdrama „The Homesman“ mit Hilary Swank und Tommy Lee Jones in den Hauptrollen schuf der Komponist einen Orchesterscore, der mit Instrumenten wie Mandoline, Dulcimer und Banjo die Zeit und die Welt der Siedler aufgreift, wobei er die Idee umsetzte, ein Teil der Musik im Freien mit umgebauten Instrumenten einzuspielen, um Wind und Wetter einzufangen.
Für die achtstündige dänische TV-Mini-Serie „1864“ arbeitete Beltrami erneut mit Ole Bornedal („Deep Water“, „I Am Dina“, „Vikaren“) zusammen und schuf einen Score, der sowohl die patriotischen Elemente, als auch die Kampfszenen, die Reflexionen über die sinnlose Gewalt und die friedvollen, pastoralen Momente beinhaltet, die die Geschichte Dänemarks kennzeichnen.
Schließlich wird die Sendung durch biblisch inspirierte Soundtracks wie Clint Mansells„Noah“, Alberto Iglesias‘„Exodus“ und die zum zehnjährigen Jubiläum von Mel Gibsons„The Passion Of The Christ“ erschienene Expanded Edition von John Debneys Score abgerundet, ebenso durch neue Arbeiten von Max Richter und Jóhann Jóhannsson, von Aaron Zigman und Mark Kilian sowie von Howard Shore zum neuen David-Cronenberg-Film „Maps To The Stars“.
Ich bedanke mich für euer Interesse an meinen Sendungen, wünsche euch allen ein frohes Neues Jahr und freue mich auf ein Wiederhören in 2015!
Playlist:
01. Garth Stevenson - Flying (Tracks) - 06:13
02. Rachel Portman - Hope's Arrival (Dolphin Tale 2) - 04:51
03. Alexandre Desplat - The Imitation Game (The Imitation Game) - 02:37
04. Alexandre Desplat - To Naoetsu (Unbroken) - 03:53
05. Mark Kilian - Never Shoot Whites (Revenge Of The Green Dragons) - 03:48
06. Aaron Zigman - Our Love Is Forever (Addicted) - 03:43
07. John Paesano - What Is This Place? (The Maze Runner) - 03:03
08. James Newton Howard - The Arsenal (The Hunger Games - The Mockingjay Part 1) - 03:55
09. James Newton Howard - Chinatown Express (Nightcrawler) - 04:16
10. Howard Shore - Secrets Kill (Maps To The Stars) - 02:42
11. The Newton Brothers - The Kidnapping (Life Of Crime) - 04:38
11. Thomas Newman - Missing Time (The Judge) - 05:05
13. Max Richter - De Profundis (The Leftovers - Season 1) - 05:07
14. Jeff McIlwain & David Wingo - Gary Works (Joe) - 04:31
15. Jóhann Jóhannsson - Domestic Pressures (The Theory Of Everything) - 02:39
16. Jóhann Jóhannsson & BJ Nilsen - I Am Here [Salve Regina] (I Am Here) - 03:43
17. Marco Beltrami - Lakeside (1864) - 03:18
18. Marco Beltrami - The Homesman End Credits (The Homesman) - 03:18
19. Marco Beltrami - Take Orders (The November Man) - 05:23
20. Theodore Shapiro - St. Vincent Of Sheepshead Bay (St. Vincent) - 04:00
21. Ramin Djawadi - The Children (Game Of Thrones - Season 4) - 02:38
22. Ramin Djawadi - Eternal Love (Dracula Untold) - 02:28
23. Clint Mansell - Mercy/The New World/Ham Leaves (Noah) - 05:20
24. Jonny Greenwood - Amethyst (Inherent Vice) - 02:03
25. John Debney - Peaceful But Primitive/Procession (The Passion Of The Christ) - 03:33
26. Alex Ebert - I Am And We Are (A Most Violent Year) - 03:12
27. Alberto Iglesias - The Ten Commandments (Exodus) - 03:37
28. Laurent Petitgand - Serra Pelada (The Salt Of The Earth) - 02:50
29. Steven Price - Crossroads (Fury) - 08:06 

Playlist #154 vom 11.01.2015 - GWYNETH PALTROW Special

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Ihr Interesse für das Filmgeschäft wurde Gwyneth Paltrow bereits in die Wiege gelegt. Als Tochter des Regisseurs und Fernsehproduzenten Bruce Paltrow und der Schauspielerin Blythe Danner studierte sie nach der High School zwar zunächst Kunstgeschichte an der University of California in Santa Barbara, widmete sich aber nach dem Abbruch des Studiums der Schauspielerei. Die für ihre Rolle in John Maddens„Shakespeare In Love“ (1998) mit einem Oscar ausgezeichnete Schauspielerin ist seit dem 22. Januar in David Koepps Krimi-Komödie „Mortdecai – Der Teilzeitgauner“ an der Seite von Johnny Depp zu sehen.
Nachdem sie schon früher zusammen mit ihrer Mutter auf der Theaterbühne gestanden hatte, gab Gwyneth Paltrow 1990 ihr professionelles Theaterdebüt und übernahm 1991 nicht nur an der Seite von John Travolta in „Shout“ ihre erste Filmrolle, sondern durfte unter der Regie ihres Patenonkels Steven Spielberg auch die junge Wendy in dem Fantasy-Spaß „Hook“ spielen. Es folgten kleinere Rollen in den Thrillern „Flesh And Bone – Ein blutiges Erbe“ und „Malice – Eine Intrige“ (beide 1993), ehe sie 1995 international bekannt wurde, als sie in David Finchers Psycho-Thriller „Sieben“ die Filmfrau von Brad Pitt darstellte.
Positive Kritiken erhielt sie auch für die Titelrolle in Douglas McGraths Adaption von Jane Austens„Emma“ (1996). In Alfonso Cuaróns Verfilmung von Charles Dickens‘„Große Erwartungen“ war sie erneut in einem Literaturklassiker zu sehen. Paltrow war zwar auch für die Rolle der Rose in James Camerons Blockbuster „Titanic“ im Gespräch, doch wurde sie schließlich mit Kate Winslet besetzt. Dafür durfte sie 1998 ihren internationalen Durchbruch feiern, als sie in „Shakespeare In Love“ die fiktive Freundin von William Shakespeare spielte und dafür nicht nur den Oscar für die beste Hauptdarstellerin erhielt, sondern auch einen Golden Globe und den Screen Actors Guild Award für die beste weibliche Hauptrolle.
In den darauffolgenden Jahren lief es weiterhin gut für die attraktive Schauspielerin, die zwischen 1995 und 1997 mit Brad Pitt verlobt und zwischen 1998 und 2000 mit Ben Affleck liiert war, ehe sie 2003 mit Chris Martin den Sänger der kalifornischen Rockband Coldplay heiratete.
1999 spielte sie in der Patricia-Highsmith-Verfilmung „Der talentierte Mr. Ripley“ an der Seite von Jude Law, Matt Damon und Cate Blanchett, ein Jahr später mit ihrem damaligen Lebensgefährtin Ben Affleck in dem Liebesfilm „Bounce – Eine Chance für die Liebe“, dann in Wes Andersons Ensemble-Komödien-Drama „Die Royal Tenenbaums“ (2001) und schließlich in der Fantasy-Liebeskomödie „Schwer verliebt“ an der Seite von Jack Black.
Ihre Vielseitigkeit stellte Paltrow auch in den nächsten Jahren unter Beweis, als sie in dem romantischen Mystery-Drama „Besessen“ (2002), in dem Komödien-Flop „Flight Girls“ (2003), dem biografisch gefärbten romantischen Drama „Sylvia“ und dem Fantasy-Action-Drama „Sky Captain and the World of Tomorrow“ (2004) zu sehen war. John Madden („Shakespeare In Love“) besetzte sie neben Anthony Hopkins in seinem Drama „Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn“ (2005), wofür sie eine weitere Golden-Globe-Nominierung erhielt, dann startete sie in den Comic-Verfilmungen von Marvels „Iron Man“ (2008, 2010 und 2013) und „Marvel’s The Avengers“ (2012) durch.
Gwyneth Paltrow wurde am 13. Dezember mit einem Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood geehrt und macht auch als Sängerin eine gute Figur. Sie sang jeweils mehrere Songs in den Filmen „Traumpaare“ (2000) und „Country Strong“ (2010) sowie in der TV-Serie „Glee“, wofür sie 2011 mit einem Emmy ausgezeichnet wurde. Mit dem Cover des Gary-Glitter-Songs „Do You Wanna Touch Me? (Oh Yeah!)“ wurde sie im März 2011 sogar die Nr. 1 in den australischen Charts.
Im Kino ist sie derzeit in „Mortdecai – Der Teilzeitgauner“ zu sehen, wo sie die wunderschöne Frau des einfallsreichen wie bankrotten Kunsthändlers Charlie Mortdecai (Johnny Depp) spielt, der Inspektor Alistair Martland (Ewan McGregor) bei der Suche nach einem gestohlenen kostbaren Gemälde helfen soll und hier die Chance wittert, das Bild für sich selbst vereinnahmen zu können.

Filmographie:
1991: Shout
1991: Hook
1993: Malice – Eine Intrige (Malice)
1993: Flesh And Bone – Ein blutiges Erbe (Flesh and Bone)
1994: Mrs. Parker und ihr lasterhafter Kreis (Mrs. Parker and the Vicious Circle)
1995: Higher Learning – Die Rebellen (Higher Learning)
1995: Jefferson in Paris
1995: Sieben (Seven)
1995: Moonlight and Valentino
1996: Last Exit Reno (Sydney)
1996: Der Zufallslover (The Pallbearer)
1996: Jane Austens Emma (Emma)
1998: Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht (Sliding Doors)
1998: Große Erwartungen (Great Expectations)
1998: Eisige Stille (Hush)
1998: Ein perfekter Mord (A Perfect Murder)
1998: Shakespeare in Love
1999: Der talentierte Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley)
2000: Traumpaare (Duets)
2000: Bounce – Eine Chance für die Liebe (Bounce)
2001: Beziehungen und andere Katastrophen (The Anniversary Party)
2001: Die Royal Tenenbaums (The Royal Tenenbaums)
2001: Schwer verliebt (Shallow Hal)
2002: Austin Powers in Goldständer (Austin Powers: Goldmember) (Cameo-Auftritt)
2002: Besessen (Possession)
2003: Flight Girls (View from the Top)
2003: Sylvia
2004: Sky Captain and the World of Tomorrow
2005: Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn (Proof)
2006: Kaltes Blut – Auf den Spuren von Truman Capote (Infamous)
2006: Love and Other Disasters
2006: Krass (Running With Scissors)
2007: The Good Night
2008: Iron Man
2008: Two Lovers
2010: Iron Man 2
2010: Country Strong
2011: Contagion
2011: Glee on Tour – Der 3D Film (Glee: The 3D Concert Movie)
2012: Thanks for Sharing
2012: Marvel’s The Avengers (The Avengers)
2013: Iron Man 3
2015: Mortdecai - Der Teilzeitgauner
Playlist: 
01. John Williams - From Mermaids To Lost Boys (Hook) - 05:13
02. Jerry Goldsmith - Main Title (Malice) - 03:31
03. Christopher Young - A (Hush) - 03:57
04. Thomas Newman - Everything He Told You (Flesh And Bone) - 02:42
05. Patrick Dolye - Finn (Great Expectations) - 02:54
06. Mark Isham - Into Love And Out Again (Mrs. Parker And The Vicious Circle) - 04:59
07. Rachel Portman - The Cole's Party (Emma) - 03:11
08. Rachel Portman - Perry's Story (Infamous) - 04:23
09. Stephen Warbeck - The De Lesseps' Dance (Shakespeare In Love) - 03:01
10. Gabriel Yared - Crazy Tom (The Talented Mr. Ripley) - 04:48
11. Gabriel Yared - Discovering The Letters (Possession) - 03:24
12. Gabriel Yared - The Cows (Sylvia) - 03:04
13. Mychael Danna - Weather (Bounce) - 03:27
14. Stephen Warbeck - The Airport (Proof) - 05:45
15. James Newton Howard - Main Title (A Perfect Murder) - 02:57
16. Ramin Djawadi - Mark II (Iron Man) - 02:48
17. John Debney - Tony Discovers Dad's Secret (Iron Man 2) - 04:11
18. Brian Tyler - New Beginnings (Iron Man 3) - 03:57
19. Edward Shearmur - Romancing (Sky Captain And The World Of Tomorrow) - 05:09
20. Cliff Martinez - Handshake (Contagion) - 04:16
21. Alan Silvestri - One Way Trip (The Avengers) - 03:35
22. Christopher Young - Little Baby (Hush) - 04:21
23. Howard Shore - Portrait Of John Doe (Seven) - 04:57
24. Stephen Warbeck - Line By Line (Proof) - 07:51
25. Mark Mothersbaugh - The Lindebergh (The Royal Tenenbaums) - 07:21
26. John Williams - Remembering Childhood (Hook) - 11:04

Playlist #155 vom 25.01.2015 - JESSICA CHASTAIN Special

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Die US-amerikanische Schauspielerin Jessica Chastain steht seit 2011 in Hollywood hoch im Kurs, als sie gleich in mehreren gefeierten Produktionen wie Terrence Malicks„The Tree Of Life“, Jeff Nichols‘ Thriller-Drama „Take Shelter“ und Tate Taylors Drama „The Help“überzeugen konnte.
Vor kurzem stand sie in Christopher Nolans„Interstellar“ und dem zweiteiligen Drama „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“ vor der Kamera. Seit dem 22.01. ist sie in Liv Ullmanns Historiendrama „Fräulein Julie“ und ab 19. März in J.C. Chandors„A Most Violent Year“ im Kino zu sehen.
Die am 24. März 1977 im kalifornischen Sacramento als Tochter eines Feuerwehrmanns und einer veganen Chefköchin geborene Jessica Michelle Howard fand schon als Kind durch den Besuch einer Theateraufführung von „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“ Gefallen an der Schauspielerei. Im Alter von 13 Jahren schloss sie sich einer Tanzgruppe an und verwendete bei späteren Auftritten beim Theater den Geburtsnamen ihrer Mutter als Künstlernamen. Als Jessica Chastain bekam sie 1998 die weibliche Hauptrolle in einer Inszenierung von William Shakespeares„Romeo und Julia“, der sich ein vierjähriges Studium an der Juilliard School in New York anschloss, das ihr ein durch Robin Williams ermöglichtes Stipendium ermöglicht wurde.
Bei einem schulinternen Vorspiel in Los Angeles wurde Chastain von dem Fernsehproduzenten John Wells entdeckt und unter Vertrag genommen. Er vermittelte ihr eine größere Rolle in dem Pilotfilm „Dark Shadows“ (2004), der jedoch nie ausgestrahlt wurde. Dafür absolvierte sie zwischen 2004 und 2006 Gastauftritte in den Warner-Bros.-Fernsehserien „Emergency Room“, „Veronica Mars“, „Close to Home“ und „The Evidence“. In „Law & Order: Trial by Jury“übernahm sie zwischen 2005 und 2006 die wiederkehrende Rolle der Staatsanwaltsgehilfin Sigrun Borg und war 2006 neben Angus Macfadyen in dem Fernsehfilm „Blackbeard – Piraten der Karibik“ zu sehen.
Dem Theater blieb sie aber weiterhin treu. So übernahm sie 2004 Rollen in Anton Tschechows„Der Kirschgarten“ auf dem Williamstown Theatre Festival und als verlobte Tochter im Drama „Rodney’s Life“. 2006 war sie neben Al Pacino in Los Angeles in Oscar Wildes„Salome“ in der Titelrolle zu sehen, drei Jahre später teilte sie mit John Ortiz und Philip Seymour Hoffman die Bühne in Shakespeares„Othello“.
Ihr Kinodebüt gab Chastain 2008 in dem Independent-Film „Jolene“, den Dan Ireland nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von E. L. Doctorow inszenierte. Mit ihrer Darstellung des titelgebenden 15-jährigen Waisenmädchens, das zehn Jahre lang quer durch die Vereinigten Staaten reist, ließ sie die Kritik aufhorchen und bekam den Darstellerpreis des Seattle International Film Festivals. Danach konnte sich Chastain vor Angeboten kaum noch retten.
2010 engagierte sie John Madden für den Thriller „Eine offene Rechnung“, in dem sie eine Mossad-Agentin darstellt, die 1965 in Ost-Berlin einen NS-Kriegsverbrecher aufspüren soll. Dem Film, der erst im August 2011 in den US-amerikanischen Kinos anlief, folgten im selben Jahr weitere bemerkenswerte Filme. 
So spielte sie in Jeff Nichols‘ Drama „Take Shelter“ die besorgte Ehefrau des von apokalyptischen Visionen heimgesuchten Michael Shannon. Ralph Fiennes besetzte sie in seiner modernen Shakespeare-Adaption von „Coriolanus“ in der Rolle der Virgilia, und in Terrence Malicks bildgewaltigen, spirituell geprägten Drama „The Tree of Life“ war sie als auf Gott vertrauende Ehefrau von Brad Pitt zu sehen.
Anerkennung erhielt Chastain auch für ihre Darstellung in „The Help“ als naive Südstaaten-Frau im amerikanischen Süden der 1960er Jahre, die sich mit ihrer schwarzen Haushaltshilfe anfreundet. Es folgten Auftritte als Polizistin in Ami Canaan Manns Thriller „Texas Killing Fields“, als Tom Hardys Objekt der Begierde in John Hillcoats„Lawless“ und schließlich als junge CIA-Analytikerin in Kathryn Bigelows Oscar-prämierten Thriller „Zero Dark Thirty“.
Zuletzt übernahm sie die Titelrolle in Ned Bensons Liebesdrama „Das Verschwinden der Eleanor Rigby“, in Liv Ullmanns Adaption von August Strindbergs Theaterstück „Miss Julie“ und in Christopher Nolans Science-fiction-Abenteuer „Interstellar“.
In J. C. Chandors Drama „A Most Violent Year“ spielt sie die Frau eines immigrierten Geschäftsmanns (Oscar Isaac), der mit seiner Familie in New York anno 1981 versucht, ein Geschäft aufzubauen, wobei die Familie immer tiefer in einen Strudel aus ungezügelter Gewalt, Verfall und Korruption gerät, der alles zu zerstören droht, was sie sich aufgebaut haben.

Filmographie:
2004: Dark Shadows (Fernsehfilm)
2006: Blackbeard – Piraten der Karibik (Blackbeard, Fernsehfilm)
2008: Jolene
2009: Stolen (Stolen Lives)
2010: The Westerner (Kurzfilm)
2010: Agatha Christie’s Poirot: Mord im Orient-Express (Murder on the Orient Express, Fernsehfilm)
2010: Eine offene Rechnung (The Debt)
2011: Take Shelter – Ein Sturm zieht auf (Take Shelter)
2011: Coriolanus
2011: The Tree of Life
2011: The Help
2011: Wilde Salome
2011: Texas Killing Fields – Schreiendes Land (Texas Killing Fields)
2012: Madagascar 3: Flucht durch Europa (Madagascar 3: Europe’s Most Wanted, Stimme für Gia)
2012: Lawless – Die Gesetzlosen (Lawless)
2012: Tar
2012: Zero Dark Thirty
2013: Mama
2014: Das Verschwinden der Eleanor Rigby (The Disappearance of Eleanor Rigby)
2014: Miss Julie
2014: Interstellar
2014: A Most Violent Year
Playlist:
01. Hans Zimmer - Detach (Interstellar) - 06:42
02. Alexandre Desplat - River (The Tree Of Life) - 03:35
03. John Tavener - Funeral Canticle (The Tree Of Life) - 07:50
04. Alexandre Desplat - Childhood (The Tree Of Life) - 03:41
05. Bedřich Smetana - The Moldau River (The Tree Of Life) - 06:32
06. Alexandre Desplat - Monkeys (Zero Dark Thirty) - 03:00
07. Ilan Eshkeri - Make You A Sword Of Me (Coriolanus) - 02:57
08. Thomas Newman - Mississippi (The Help) - 03:49
09. David Wingo - Lightning (Take Shelter) - 02:30
10. Dickon Hinchliffe - The Fields (Texas Killing Fields) - 02:22
11. David Wingo - Storm Shelter (Take Shelter) - 07:10
12. Fernando Velázquez - The Encounter And Main Title (Mama) - 02:52
13. Hans Zimmer - Where We're Going (Interstellar) - 07:41
14. Thomas Newman - One More Parcel (The Debt) - 03:25
15. Alexandre Desplat - Northern Territories (Zero Dark Thirty) - 03:47
16. Thomas Newman - The Debt End Title (The Debt) - 08:05
17. Hans Zimmer - Coward (Interstellar) - 08:26
18. Nick Cave & Warren Ellis  - End Crawl (Lawless) - 02:32
19. Son Lux - No Fate Awaits (The Disappearance Of Eleanor Rigby) - 04:30
20. Dickon Hinchliffe - Rain (Texas Killing Fields) - 02:38
21. Alexander Ebert - Abel's Theme (A Most Violent Year) - 03:03
22. Son Lux - Race To Erase (The Disappearance Of Eleanor Rigby) - 05:35
23. Thomas Newman - Ain't You Tired (The Help) - 06:29
24. Alexandre Desplat - Circles (The Tree Of Life) - 11:23

Playlist #135 vom 20.04.2014 - JOHNNY DEPP Special

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Durch die erfolgreiche Fernsehserie “21 Jump Street” wurde Johnny Depp Ende der 80er Jahre zum Teenie-Idol – ein Image, das er zum Glück durch geschickte Rollenwahl auf der großen Leinwand schnell ablegen und sich zu einem äußerst wandlungsfähigen Schauspieler entwickeln konnte. Der vielfach prämierte und dreimal für einen Oscar nominierte Depp zählt nach seinen Engagements als Captain Jack in der Blockbuster-Reihe “Fluch der Karibik” zu den höchstbezahlten Stars in Hollywood und ist ab dem 24. April in dem Science-Fiction-Thriller “Transcendence” zu sehen.
Als jüngstes von vier Kindern wuchs der am 9. Juni 1963 in Owensboro, Kentucky, geborene John “Johnny” Christopher Depp II in schwierigen familiären Verhältnissen auf, die zu selbstverletzendem Verhalten, Drogen- und Alkoholkonsum führten. Nach der Scheidung seiner Eltern im Jahr 1978 brach Depp die Highschool ab und strebte eine Karriere als Rockmusiker an. Mit seiner Band The Kids trat er u.a. im Vorprogramm von Iggy Pop oder The Pretenders auf. Durch den Kontakt zu Nicolas Cage ergaben sich erste Komparsen- und Nebenrollen, von denen die bekannteste die Opferrolle in Wes Cravens Horrorklassiker “A Nightmare on Elm Street” (1984) darstellt.
Bekannt wurde Depp durch seine Rolle als jugendlich unangepasster Undercover-Cop in der Serie “21 Jump Street”, die ab 1987 im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Auch wenn ihn diese Rolle international zum Teenie-Idol machte, lernte Depp nach seiner Nebenrolle in Oliver Stones Kriegsdrama “Platoon” die Möglichkeiten zu schätzen, die das Kino bot. Um sich von seinem Image als Teenie-Star zu lösen, suchte sich Depp seine Kinorollen mit großer Sorgfalt aus, wobei er seine Figuren mit einer Mischung aus Lee Strasbergs Method Acting, Wesenszügen von real existierenden Personen aus seiner Bekanntschaft und eigens ergänzten Marotten zusammensetzt.
In John Waters’ Musicalparodie “Cry-Baby” spielte Depp 1990 seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm und erhielt in seiner ersten Zusammenarbeit mit Tim Burton als “Edward mit den Scherenhänden” seine erste Golden-Globe-Nominierung.
Seine Wandlungsfähigkeit stellte Depp vor allem in den nächsten Projekten unter Beweis. Er spielte neben Mary Stuart Masterson 1993 den zurückhaltenden und phantasiebegabten Sonderling Sam in der melancholischen Liebeskomödie “Benny und Joon”, zu der Rachel Portman die berührende Filmmusik komponierte, brillierte unter der Regie von Emir Kusturica in “Arizona Dream” und an der Seite von Leonardo DiCaprio und Juliette Lewis in Lasse Hallströms Familiendrama “Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa”. 1994 war Depp als B-Movie-Regisseur Edward D. Wood in Tim Burtons Biopic “Ed Wood” zu sehen, wobei Burton erstmals die langjährige Zusammenarbeit mit seinem Stammkomponisten Danny Elfman unterbrach und Howard Shore mit der Filmmusik beauftragte. Nach seinem Auftritt in Jim Jarmusch kafkaesken Western “Dead Man” mimte Depp als vermeintlich psychisch Kranker in “Don Juan DeMarco” den größten Liebhaber der Welt.
Nebenbei verfolgte Depp immer mal wieder seine musikalischen Ambitionen. 1995 veröffentlichte er mit seiner Band P ein gleichnamiges Debütalbum, auf dem Red Hot Chili Peppers-Bassist Flea und Butthole Surfers-Sänger Gibby Haynes als Gastmusiker mitwirkten. 1997 spielte Johnny Depp neben Al Pacino in dem Mafia-Drama “Donnie Brasco” einen FBI-Agenten, dann versuchte er sich mit “The Brave” erstmals auch als Regisseur, wobei er auch die Hauptrolle des in Armut lebenden indianischen Familienvaters Raphael übernahm.
Es folgten so unterschiedliche Hauptrollen wie in der Literaturverfilmung “Fear and Loathing in Las Vegas” seines Freundes Hunter S. Thompson, als Antiquar in Roman Polanskis Mystery-Thriller “Die neun Pforten” (1999) und als schrulliger Detektiv in Tim Burtons Adaption der Gruselgeschichte “Sleepy Hollow”. Zumindest im Film kehrte Johnny Depp dann zu den Drogen zurück, zunächst als Kokaindealer George Jung in der Filmbiografie “Blow”, zu der Graeme Revell die verstörende Filmmusik beisteuerte, dann als rauschmittelsüchtiger Kommissar in der düsteren Alan-Moore-Comic-Verfilmung “From Hell” (2001), die dem Mythos um Jack The Ripper neue Nahrung verlieh und Trevor Jones einen seiner letzten renommierten Score-Aufträge bescherte.
Als kluge Wahl erwies sich Depps Engagement für die „Fluch der Karibik“-Reihe. Depp ließ sich für die Darstellung des Captain Jack vom Outfit des Rolling Stones-Gitarristen Keith Richards inspirieren, weil Depp zufolge Piraten die Rockstars ihrer Zeit gewesen seien und Richards der größte aller Rockstars. Der erste „Fluch der Karibik“-Film (2003) spielte über 654 Millionen US-Dollar ein und brachte Depp nicht nur eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller ein, sondern katapultierte den Schauspieler auch in die Reihe der Top-Verdiener in Hollywood. Die nächste Oscar-Nominierung erhielt Depp für seine Darstellung des„Peter Pan“-Autors J. M. Barrie in dem Melodram „Wenn Träume fliegen lernen“, für deren musikalischen Untermalung aber wenigstens der polnische Filmkomponist Jan A.P. Kaczmarek mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. In der Stephen King-Verfilmung „Das geheime Fenster“ (2004) mimte Depp den an einer multiplen Identitätsstörung leidenden Schriftsteller Mort Rainey. In „The Libertine“ spielte er schließlich den britischen, skandalumwitterten Dichter John Wilmot.
Auch in der vierten Zusammenarbeit mit Regisseur Tim Burton war Johnny Depp in einer Paraderolle zu sehen, diesmal als exzentrischer Fabrikinhaber Willy Wonka in „Charlie und die Schokoladenfabrik“ (2005), kurz darauf lieh Depp in Burtons Animationsfilm „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“ der Hauptfigur Victor seine Stimme. Die nächsten beiden Jahre gehörten wieder der „Fluch der Karibik“-Reihe, deren Teile 2 und 3 sich in die Reihe der erfolgreichsten Filme aller Zeiten einreihten. Danach war wieder Zeit für die nächsten Tim Burton-Projekte.
2007 war Johnny Depp als Hauptdarsteller in dessen Verfilmung des Musicals „Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street“ zu sehen, für die Burton auf die Originalmusik von Stephen Sondheim zurückgriff. 2010 spielte Depp in Burtons 3D-Verfilmung des Kinderbuchklassikers „Alice im Wunderland“ den Verrückten Hutmacher, wozu wie schon zuvor bei „Edward mit den Scherenhänden“, „Sleepy Hollow“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“ und „Corpse Bride“Danny Elfman die Filmmusik beisteuerte. Außerdem war Depp in der Literaturverfilmung „Public Enemies“ (2009) als Bankräuber John Dillinger und in Terry Gilliams „Das Kabinett des Dr. Parnassus“ (2010) zu sehen. Hier teilte er sich mit Jude Law und Colin Farrell die Hauptrolle, nachdem Heath Ledger während der Dreharbeiten verstorben war.
Nach dem launigen Spionage-Abenteuer „The Tourist“ (2010) mit Angelina Jolie stach Depp wieder als Jack Sparrow in See, bevor er in „The Rum Diary“ erneut in einer Verfilmung seines verstorbenen Freundes Hunter S. Thompson mitwirkte. Seit 2011 ist Depp auch immer wieder als Produzent aufgetreten. Sein Debüt feierte er mit Martin Scorseses wundersamem „Hugo Cabret“ (2011). Es folgten „The Rum Diary“ (2011), Tim Burtons„Dark Shadows“ und „Lone Ranger“ (2013), in denen Depp ebenso mitwirkte wie in dem für 2014 angekündigten Crime-Thriller „Mortdecai“. Weitere Zukunftsprojekte als Schauspieler sind das Musical „Into The Woods“ sowie die Sequels „Alice In Wonderland 2“ und „Pirates Of The Caribbean: Dead Men Tell No Tales“. Aktuell im Kino zu sehen ist Depp in dem Regiedebüt des Oscar-prämierten Kameramanns Wally Pfister („Inception“, „Dark Knight“-Trilogie).
In dem von Christopher Nolan co-produzierten Science-Fiction-Thriller „Transcendence“ schlüpft Depp in die Rolle von Dr. Will Caster, der als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz mit seiner Frau Evelyn (Rebecca Hall) kurz davor steht, ein vollkommen neuartiges Computersystem zu erschaffen – ein Elektronengehirn, das über menschliche Emotionen verfügt und selbstständig reflektieren kann. Eine Gruppe technikfeindlicher Extremisten will den Superrechner um jeden Preis verhindern und verübt ein Attentat auf Dr. Caster. Doch anstatt den Wissenschaftler zu stoppen, verhelfen sie ihm damit erst zum Erfolg. Denn Evelyn, hin und her gerissen zwischen Liebe und Forscherdrang, vollendet das Experiment gemeinsam mit Max Waters (Paul Bettany), einem engen Freund und Kollegen ihres Mannes. Sie verbinden das Gehirn des schwer verletzten Will mit dem Computer und lassen seinen Geist mit der Maschine verschmelzen. So entsteht ein hochintelligentes Wesen, das sich bald seiner ungeheuren Macht bewusst wird.

Filmographie: 
1984: Nightmare – Mörderische Träume (A Nightmare on Elm Street)
1985: Die Lady mit dem Colt (Lady Blue, Fernsehserie, Folge 1x04 Skalpell des Todes)
1985: Die Superaufreißer (Private Resort)
1986: Slow Burn (Fernsehfilm)
1986: Platoon
1987: Hotel (Fernsehserie, Folge 4x15 Unfinished Business)
1987–1990: 21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer (21 Jump Street, Fernsehserie, 80 Folgen)
1990: Cry-Baby
1990: Edward mit den Scherenhänden (Edward Scissorhands)
1991: Freddy’s Finale – Nightmare on Elm Street 6 (Freddy’s Dead: The Final Nightmare)
1993: Arizona Dream
1993: Benny und Joon (Benny & Joon)
1993: Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa (What’s Eating Gilbert Grape)
1994: Ed Wood
1995: Don Juan DeMarco
1995: Dead Man
1995: Gegen die Zeit (Nick of Time)
1996: Cannes Man
1997: Donnie Brasco
1997: The Brave
1998: Fear and Loathing in Las Vegas
1998: L.A. Without a Map
1999: Die neun Pforten (The Ninth Gate)
1999: The Astronaut’s Wife – Das Böse hat ein neues Gesicht (The Astronaut’s Wife)
1999: Sleepy Hollow (Sleepy Hollow)
1999: Die Beat Generation – Wie alles anfing (The Source)
2000: In stürmischen Zeiten (The Man Who Cried)
2000: Bevor es Nacht wird (Before Night Falls)
2000: Chocolat – Ein kleiner Biss genügt (Chocolat)
2001: Blow
2001: From Hell
2002: Lost in La Mancha
2003: Fluch der Karibik (Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl)
2003: Irgendwann in Mexico (Once Upon a Time in Mexico)
2004: Das geheime Fenster (Secret Window)
2004: Happy End mit Hindernissen (Ils se marièrent et eurent beaucoup d’enfants)
2004: Wenn Träume fliegen lernen (Finding Neverland)
2004: The Libertine
2005: Charlie und die Schokoladenfabrik (Charlie and the Chocolate Factory)
2005: Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche (Tim Burton’s Corpse Bride, Stimme)
2006: Wunder der Tiefe 3D (Deep Sea 3D, Stimme)
2006: Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest)
2007: Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt (Pirates of the Caribbean: At World’s End)
2007: Joe Strummer: The Future Is Unwritten (Dokumentation über den Sänger von The Clash)
2007: Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street (Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street)
2009: Public Enemies
2009: Das Kabinett des Dr. Parnassus (The Imaginarium of Dr. Parnassus)
2009: SpongeBob Schwammkopf (SpongeBob SquarePants, Fernsehserie, Folge 6x11 Die Welle zurück, Stimme)
2010: The Doors: When You’re Strange (When You’re Strange, Stimme)
2010: Alice im Wunderland (Alice in Wonderland)
2010: The Tourist
2011: Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten (Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides)
2011: The Rum Diary
2011: Jack und Jill (Jack and Jill)
2011: Rango (Stimme)
2012: 21 Jump Street
2012: Dark Shadows
2013: Lone Ranger (The Lone Ranger)
2014: Transcendence
Playlist:
01. Klaus Badelt - Underwater March (Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl) - 04:14
02. Danny Elfman - Castle On The Hill (Edward Scissorhands) - 06:25
03. Rachel Portman - Love Theme (Benny & Joon) - 03:08
04. Rachel Portman - The Story Of Grandmere (Chocolat) - 04:09
05. Howard Shore - Elmogambo (Ed Wood) - 03:20
06. Osvaldo Golijov - Close Your Eyes (The Man Who Cried) - 03:45
07. Michael Kamen - Doña Julía (Don Juan DeMarco) - 04:58
08. Salma Hayek - Siente Mi Amor (Once Upon A Time In Mexico) - 04:24
09. Patrick Doyle - Donnie & Lefty (Donnie Brasco) - 04:27
10. Jan A.P. Kaczmarek - The Park On Piano (Finding Neverland) - 05:25
11. Graeme Revell - End Titles (Blow) - 07:00
12. Wojciech Kilar - Opening Titles (The Ninth Gate) - 03:32
13. Philip Glass - Main Titles (Secret Window) - 02:01
14. Mychael Danna - Why Did You Lose Faith? (Transcendence) - 04:58
15. Hans Zimmer - Singapore (Pirates of the Caribbean: At World's End) - 03:39
16. Rodrigo y Gabriela - South of Heaven's Chanting Mermaids (Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides) - 05:50
17. Trevor Jones - In Memoriam (From Hell) - 07:03
18. Danny Elfman - Main Titles (Sleepy Hollow) - 03:09
19. Danny Elfman - The Indian Palace (Charlie and the Chocolate Factory) - 03:15
20. Danny Elfman - Alice's Theme (Alice In Wonderland) - 05:09
21. Elliot Goldenthal - Plane To Chicago (Public Enemies) - 03:25
22. Christopher Young - Mother Of Balls (The Rum Diary) - 04:01
23. Hans Zimmer - Rango Suite (Rango) - 06:00
24. James Newton Howard - Because I Kissed You (The Tourist) - 03:34
25. Danny Elfman - Dark Shadows - Prologue (Dark Shadows) - 07:52

Soundtrack Adventures #135 with JOHNNY DEPP @ Radio ZuSa 2014-04-20 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Playlist #156 vom 08.02.2015 - TANGERINE DREAM Special

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Seit ihrer Gründung im Jahre 1967 zählen Tangerine Dream als einer der wenigen deutschen Bands, die es – neben Kraftwerk und den Scorpions– zu internationaler Berühmtheit geschafft haben und als Wegbereiter der sogenannten Berliner Schule zu Pionieren der elektronischen Musik gehören. Am 20. Januar 2015 verstarb Bandgründer Edgar Froese im Alter von 70 Jahren an einer Lungenembolie. Bis dahin wurde ihre Musik sowohl zu den Genres Krautrock, New Age, Progressive Rock und Ambient zugeordnet, und vor allem in den 80er Jahren waren Tangerine Dream auch als Soundtrack-Komponisten sehr gefragt. In den folgenden zwei Stunden werden zwar auch die filmmusikalischen Arbeiten der Band berücksichtigt, aber mindestens ebenso im Vordergrund stehen die Meilensteine aus ihren unzähligen Studioproduktionen.
Als der studierte Maler und Grafiker Edgar W. Froese (Gitarre) im September 1967 die Band aus der Taufe hob, zählten Volker Hombach (Violine, Flöte und Gesang), Lanse Hapshash (Schlagzeug), Charlie Prince (Gesang) und Kurt Herkenberg (Bass) zum Line-up der Gründungstage. Nach dem ersten Konzert in der Mensa der TU Berlin und weiteren Auftritten bei Studentenpartys und Kunst-Events wurden die Karten allerdings neu gemischt. Zusammen mit Conny Schnitzler und dem Multiinstrumentalisten und Klangpionier Klaus Schulze entstand 1970 zunächst das Debütalbum „Electronic Meditation“, danach verfolgte Schnitzler seine Solokarriere und Schulze schloss sich dem Ash Ra Temple an. Froese fand in dem 17-jährigen Drummer Christopher Franke, der am Berliner Konservatorium Klassische Musik und Komposition studierte und zuvor bei Agitation Free spielte, und dem Keyboarder Steve Schroyder aber schnell passenden Ersatz.
Das 1971 produzierte Album „Alpha Centauri“ wurde von den Lesern des „Sounds“-Magazins zum besten Album des Jahres gewählt und stieß auch im Ausland auf offene Ohren. Während Tangerine Dream auf den ersten beiden Alben noch herkömmliche Instrumente und elektronische Effekte einsetzten, benutzten sie auf der 1972 erschienenen Doppel-LP „Zeit“ den Synthesizer EMS VCS 3, für dessen Erwerb maßgeblich Peter Baumann verantwortlich war, der für Schroyder zur Band gestoßen war.
Das ein Jahr später veröffentlichte Album „Atem“ fand vor allem auf den britischen Inseln großen Anklang und wurde von BBC-DJ John Peel zur „Platte des Jahres“ gekürt.
„Wir haben nie wirklich elektronische Musik gemacht. Wir haben nur Instrumente benutzt, mit denen man über die klanglichen Bereiche der konventionellen Instrumentarien hinausgehen konnte“, beschrieb Edgar Froese im Interview mit der taz.de die Entwicklung von Tangerine Dream zu einem Pionier in der elektronischen Musikszene. „Die eigentlich elektronische Musik, wie sie von Karlheinz Stockhausen oder Iannis Xenakis komponiert wurde, das war ja echte experimentelle Klanganalyse und Klangsynthese. Das kannten wir natürlich alles und haben entsprechend auch das innovative Umgehen mit Klang gelernt. Aber dann haben wir uns nicht hingesetzt, um aus der Sicht des Elfenbeinturms nach unten das Volk damit zu belästigen. Wir kamen aus der Rockmusik und haben schnell gemerkt, dass man in Deutschland nicht mit dem konkurrieren konnte, was auf diesem Gebiet in England oder den USA passierte. Also musste irgendetwas anderes her, man brauchte ja in Amerika nicht mit der Kiste Coca-Cola ankommen, da war schon eher Buttermilch gefragt.“ 
Während „Zeit“ (1972) und „Atem“ (1973) sich noch stark an die Collagen-Struktur von „Alpha Centauri“ anlehnten, schlugen TD mit „Phaedra“ (1974) elektronischere und rhythmischere Wege ein, die nicht nur John Peel begeisterten, sondern auch Richard Branson dazu brachten, Tangerine Dream für sein neu gegründetes Label Virgin unter Vertrag zu nehmen, auf dem „Phaedra“ es bis in die britischen Top 20 schaffte.
Am 16. Juni 1974 absolvierten Tangerine Dream im Londoner Victoria Palace ihr erstes Konzert im englischsprachigen Ausland, auf die eine dreiwöchige Tournee durch Großbritannien folgte. Im Frühjahr 1975 zog es die Band nach Australien und Neuseeland, nachdem Baumann die Band verlassen hatte, um mit dem Auto durch Asien zu reisen, und Michael Hoenig für die Dauer der Tour eingesprungen war. Nach Baumanns Rückkehr wurde das Album „Rubycon“ (1975) in der Besetzung Froese/Franke/Baumann eingespielt, Ende des Jahres erschien mit „Ricochet“ das erste TD-Live-Album, das während der 75er Tour durch Frankreich und England aufgezeichnet wurde. 1976 erschien das Album „Stratosfear“, das auf 31 Konzerten in Deutschland, Spanien, Frankreich, Schweiz und England ausführlich vorgestellt wurde, bevor es Anfang 1977 für 16 Konzerte in die USA ging.
Der amerikanische Regisseur William Friedkin („Der Exzorzist“) wurde auf die Band aufmerksam und engagierte sie, die Musik zu seinem Remake des Klassikers „Wages of Fear“ („Atemlos vor Angst“) zu schreiben. Er war von dem Resultat so angetan, dass er den Film nach der Musik zu „Sorcerer“ umschnitt. Nach einem kurzen Gastspiel von Steve Joliffe, dessen Gesang auf dem 78er Album „Cyclone“ die Fangemeinde spaltete, stieß Johannes Schmoelling zur Band, mit dem das 79er Meisterwerk „Force Majeure“ und das 80er Album „Tangram“ entstanden. Froese veröffentlichte mit „Aqua“ sein erstes Solo-Album, dann begannen sich Tangerine Dream mit der Komposition von Filmmusik ein zweites Standbein zu schaffen.
Während sie in den 80ern die Musik zu über dreißig Filmen komponierten, blieb aber erstaunlicherweise immer wieder auch Zeit, um Studio-Alben aufzunehmen. Am 31. Januar 1980 gaben Tangerine Dream als erste westdeutsche Band in der DDR ein Konzert, das von der DDR-Plattenfirma Amiga auf dem Album „Quichote“ veröffentlicht wurde, ehe Virgin es 1986 unter dem Namen „Pergamon Live“ offiziell herausbrachte. 1981 erschien nicht nur der Soundtrack zu Michael Manns Thriller „Thief“ („Der Einzelgänger“), sondern auch das Studioalbum „Exit“. Mit der Titelmelodie zum Schimanski-Tatort „Das Mädchen auf der Treppe“ erzielten Tangerine Dream 1982 sogar einen Top-20-Hit. Auf dem nachfolgenden Studioalbum „White Eagle“ fand sich mit dem Titelstück schließlich die ursprüngliche Form des Tatort-Titeltracks.
1983 veröffentlichten Tangerine Dream nicht nur das Studio-Album „Hyperborea“, sondern auch die Soundtracks zu „Wavelength“ und „The Keep“. Mit dem in Polen aufgenommenen Live-Album „Poland“ wechselten sie von Virgin zu Jive-Elektro. Es folgten die Soundtracks zur Teenie-Komödie „Risky Business“ (1983) mit Tom Cruise in der Hauptrolle, zur Stephen-King-Verfilmung „Der Feuerteufel“ („Firestarter“), zu William Tannens Krimi-Drama „Flashpoint – Die Grenzwölfe“, zum Drama „Die Herzensbrecher“ (1984) und zu Ridley Scotts Fantasy-Film „Legende“ (1985).
Für das Konzeptalbum „Le Parc“, das letztmalig in der klassischen Besetzung Froese/Franke/Schmoelling eingespielt wurde, ließen sich Tangerine Dream von den schönsten Parks der Welt inspirieren. Für Schmoelling, der die Band 1986 verließ, um seinen eigenen Soundtrack-Kompositionen nachzugehen, kam der erst 21-jährige österreichische Funk- und Jazz-Pianist Paul Haslinger zur Band und sorgte so für einen Generationenwechsel bei Tangerine Dream. Nachdem sich Haslinger zunächst bei Live-Auftritten bewährt hatte, spielten Froese und Franke mit ihm das 86er Album „Underwater Sunlight“ ein, auf dem der Österreicher vor allem am Piano und Synthesizer eingesetzt wurde, weniger als Komponist glänzen konnte. 1987 erschienen die Soundtracks zu „Three O’Clock High“, „Shy People“ und Kathryn Bigelows Vampir-Thriller „Near Dark“, die Arbeit zum amerikanischen Fernsehfilm „Deadly Care“ wurde erst 1991 veröffentlicht. Mit „Tyger“ vertonten Tangerine Dream Gedichte des britischen Poeten William Blake und setzten dabei erstmals seit dem missglückten „Cyclone“ wieder Gesang ein. Ihre Musik zu einem Dokumentarfilm über den Grand Canyon erschien 1987 unter dem Titel „Canyon Dreams“, auf dem auch erstmals der Name von Edgar Froeses Sohn Jerome auftaucht und die der Band ihre erste Grammy-Nominierung einbrachte. Mit dem Live-Album „Livemiles“ verabschiedeten sich Tangerine Dream 1988 vom Jive-Elektro-Label, Christopher Franke verließ die Band, um eine Solokarriere vor allem als Komponist im Film- und Fernsehbereich zu starten.
Im September 1988 erschien erstmals auf dem Peter-Baumann-Label Private Music das Album „Optical Race“, auf dem neben Froese und Haslinger auch Ralph Wadephul mitwirkte, der die Band anschließend auch auf der folgenden Nordamerikatour begleitete, dann aber wieder eigener Wege ging. 1989 entstanden nicht nur die Soundtracks zum Thriller-Drama „Nacht der Entscheidung – Miracle Mile“ und zu „Destination Berlin“, sondern auch das Studioalbum „Lily On The Beach“, bei dem Froese und Haslinger Unterstützung von Hubert Waldner an Saxophon und Flöte und Jerome Froese an der Gitarre erhielten.
1990 wurden die Soundtracks zu „Dead Solid Perfect“ und „Heartbreakers“ veröffentlicht. Nach dem einzigen Deutschland-Konzert am 20. Februar 1990 in der Berliner Werner-Seelenbinder-Halle, bei dem die Saxophonistin Linda Spa ihre Kollegen Hubert Walder unterstützte und Jerome seinen ersten Live-Auftritt mit Tangerine Dream absolvierte, wurde Jerome festes Bandmitglied.
In der Besetzung Froese/Haslinger/Froese entstand 1990 das Album „Melrose“, danach verließ Haslinger die Band, um sich eigenen Projekten zu widmen. 1991 erschien neben dem Soundtrack zu „The Man Inside/L’Affaire Wallraff“ die Märchen-CD „Rumpelstiltskin“, auf der Tangerine Dream die von Kathleen Turner erzählte Geschichte von Rumpelstilzchen musikalisch untermalten. Auf dem Album „Rockoon“ kam erstmals der rockige Einfluss von Jerome zum Tragen. 1994 erschienen der Soundtrack zum bereits 1989 veröffentlichten Film „Catch Me If You Can“ und das Album „Turn Of The Tides“. Virgin veröffentlichte mit „Tangents 1973 – 1983“ eine 5-CD-Box mit remasterten Auszügen aus den bei Virgin erschienen Alben, darunter eine CD mit Soundtrack-Cues aus „Sorcerer“, „Flashpoint“, „Risky Business“, „Thief“, „Wavelength“ und „Firestarter“ sowie eine CD mit unveröffentlichtem Material.
Das 95er Album „Tyranny Of Beauty“ brachte Tangerine Dream die fünfte Grammy-Nominierung ein, doch gewinnen konnten sie den Preis bislang nicht. 1996 wurden der Soundtrack zum Videofilm „Zoning“ und das Album „Goblin’s Club“ veröffentlicht, das mit dem Wiener Boys Chor eingespielt worden ist. Edgar und Jerome Froese gründeten mit TDI schließlich ihr eigenes Label, zu dessen ersten Veröffentlichungen das Soundtrack-ähnliche „Oasis“, die beiden Live-Alben „Tournado“ und „Valentine Wheels“ sowie das Album „Ambient Monkeys“ (1997) zählten, auf dem die Band neben eigenen Kompositionen auch Teile von Werken Georg Friedrich Händels, Johann Sebastian Bachs und Wolfgang Amadeus Mozarts verwendete und diese mit Aufnahmen von Vogelstimmen, fahrenden Zügen, Urwaldgeräuschen etc. miteinander verband. Schließlich erschienen mit den beiden Compilations „Hollywood Years Vol. I und Vol. II“ Sammlungen von Titeln, die für verschiedene Filme komponiert, aber nicht dafür verwendet worden sind. Aus den Titeln und Liner Notes geht allerdings nicht hervor, für welche Filme diese Tracks entstanden sind.
Außerdem entstanden Soundtracks zu einem Film über den russischen Transsibirien-Express („Transsiberia“), über einstürzende Hochhäuser („What A Blast! Architecture In Motion“) und über die Chinesische Mauer („Great Wall Of China“). Die Musik zu Dokumentationen zu komponieren, lag Froese letztlich mehr, als den Anforderungen in Hollywood gerecht zu werden. Filmmusik an sich bot dem TD-Gründer keine wirkliche Herausforderung mehr.
„Selbst da herrscht mittlerweile Massenfertigung vor. Interessant wäre allenfalls eine radikale Umsetzung von Bildern in Musik, möglichst ohne Dialog, etwa für Dokumentationen. Ansonsten können Soundtracks leicht zur Routine werden“, gab er in einem Interview mit dem Rolling Stone zur Auskunft.
Im Zweijahresrhythmus erschien ab 2001 Edgar Froeses ambitionierte Trilogie zu Dante Alighieris„Die Göttliche Komödie“ („Inferno“, „Purgatorio“, „Paradiso“), das als eine Art Oper mit verschiedenen Sängern aufgeführt worden ist. In den folgenden Jahren waren Tangerine Dream viel auf internationalen Bühnen zu sehen. 2012 absolvierten sie eine Tournee durch Europa, Kanada und die USA.
„Bei deutschen Medien hatten Tangerine Dream immer einen schweren Stand, sie wurden von Feuilletonisten und Fachmagazinen belächelt. Vielleicht weil ihr Elektro-Geschnurre zu gefällig schien und der Tangerine-Dream-Regisseur Edgar Froese, das einzig beständige Mitglied von 1967 bis in dieses Jahrtausend, stets zu unglamourös und dezent daher kam. Dabei gab sich sogar Salvador Dali als früher Froese-Fan zu erkennen“, rekapitulierte Christoph Dallach zur Veröffentlichung der Compilation „The Virgin Years 1977-1983“ auf spiegel.de.
„Vielleicht ist es aber auch ein Problem, dass Tangerine Dream einfach viel zu viele Alben ablieferten - bislang 107! Wenige davon waren unbedingt zwingend, wobei die meisten Stücke, die Tangerine Dream in den Siebzigern einspielten, auch in diesem Jahrtausend noch erstklassig und erstaunlich zeitgemäß klingen. Wer nun den frischen Neuauflagen der alten Platten lauscht, wird daran erinnert, wie sehr der Sound von Tangerine Dream den Klang von Moby, Air, Royksopp, Underworld oder Portishead beeinflusste und vorwegnahm. Etwas mehr Respekt wäre längst fällig.“ 
Michael Mann erinnert sich zum Tode von Edgar Froese jedenfalls gern an die Zusammenarbeit mit Tangerine Dream an seinem ersten Film „Thief“.
"Es kommt mir so vor, als wäre unsere Zusammenarbeit 15 Jahre her, nicht 35“, erzählte er in einem Interview mit billboard.com. „Ihr Studio war fantastisch. Es war ein ausgeschlachtetes Kino in der Nähe der Berliner Mauer. [...] Dort produzierten sie wirklich innovative Musik. Und es hatte wirklich Gehalt. Es war nicht nur atmosphärischer Klang. Nirgendwo in England oder Amerika gab es etwas Vergleichbares." Dennoch hatte Mann zunächst mit dem Gedanken gespielt, anstatt der experimentellen Sounds von Tangerine Dream, Bluesmusik für den Soundtrack zu verwenden, was "Thief" zu einem "komplett anderen Filmerlebnis" gemacht hätte. "Allerdings gab es zwischen Froese und dem Blues eine Verbindung, da er als Blues-Gitarrist begonnen hatte. Obwohl Tangerine Dream elektronische Musik machten, besaßen viele ihrer Kompositionen Blues-Strukturen. Außerdem fand er als Mann und Künstler Inspiration auf der Straße. [...] Der fertige Soundtrack war wirklich abenteuerlich. Wir arbeiteten mit analogen Sequencern und Synthesizern und bearbeiteten auch Soundeffekte, sodass die Ozeanwellen in der Tonart G-Dur zu hören waren."
Auf eine ausführliche Diskographie verzichte ich an dieser Stelle, dafür beschränke ich mich auf die Filmographie:
1977: Atemlos vor Angst (Sorcerer)
1981: Der Einzelgänger (Violent Streets/Thief)
1981: Avanaida – Der Biß (Spasms/Death Bite)
1982: Die unheimliche Macht (The Keep)
1982: Der Söldner (The Soldier)
1983: Das Ende der Angst (Wavelength)
1983: Lockere Geschäfte (Risky Business)
1984: Auf der Jagd nach dem Wüstenschatz (Flashpoint)
1984: Der Feuerteufel (Firestarter)
1985: Versteckt (Forbidden)
1985: Herzensbrecher (Heartbreakers)
1985: Streethawk
1985: Crazy For You (Vision Quest)
1986: Zoning – Gefangen im System
1986: Legende
1986: Der Herrscher des Central Parks (The Park Is Mine)
1987: Bedrohliches Schweigen (Shy People)
1987: Die Nacht hat ihren Preis (Near Dark)
1987: Faustrecht – Terror in der Highschool (Three O’Clock High)
1987: Mörderische Nächte (Red Nights)
1987: Canyon Dreams
1987: Deadly Care
1988: Die Nacht der Entscheidung (Miracle Mile)
1988: Lucky Date (Tonight’s The Night)
1989: Tödliche Nachrichten (The Man Inside)
1989: Destination Berlin
1989: Heartpower (Catch Me If You Can)
1996: Oasis
1998: Transsiberia
1999: What A Blast
2000: Great Wall Of China
2003: Mota Atma
2013: Grand Theft Auto V (Video-Game)
Playlist: 
01. Tangerine Dream - Betrayal (Sorcerer) - 04:00
02. Tangerine Dream - For The Summit Only (Mota Atma) - 07:56
03. Tangerine Dream - Going West (Flashpoint) - 04:09
04. Tangerine Dream - Ricochet (Ricochet) - 07:13
05. Tangerine Dream - The Dream Is Always … (Risky Business) - 03:28
06. Tangerine Dream - White Eagle (White Eagle) - 04:14
07. Tangerine Dream - Alien Goodbye (Wavelength) - 03:07
08. Tangerine Dream - Monolight [Yellow Part] (Encore) - 07:15
09. Tangerine Dream - Rain in the Third House (Near Dark) - 02:56
10. Tangerine Dream - Sam's Forge (Thief) - 03:10
11. Edgar Froese - Era Of The Slaves (Ages) - 08:12
12. Tangerine Dream - 21st Century Common Man Part I (Tyger) - 04:48
13. Tangerine Dream - Snake Men's Dance At Dawn (Mala Kunia) - 05:51
14. Tangerine Dream - Twin Soul Tribe (Optical Race) - 04:40
15. Tangerine Dream - Mombasa [Tuareg Remix] (One Night In Africa) - 09:42
16. Tangerine Dream - Beyond The Weakest Point (GTA 5) - 06:08
17. Tangerine Dream - Yellowstone Park [Rocky Mountains] (Le Parc) - 06:12
18. Tangerine Dream - Apus (Chandra - The Phantom Ferry Part II) - 05:57
19. Tangerine Dream - In Julie's Eyes (Miracle Mile) - 03:15
20. Tangerine Dream - Towards The Evening Star (Goblin's Club) - 06:17
21. Tangerine Dream - The Metropolitan Sphere (Dream Mixes IV) - 09:13
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